„Es gibt nur zwei Wege,
um Gesetzen
Geltung zu verschaffen:
Entweder man bedient sich
der Moral…
…oder der Angst.“
Ich danke meinen Eltern, die mir gesunde Moral beigebracht haben.
Detlef und Birgit
Ich danke meiner Frau, die mich jeden Tag mehr liebt.
Maria
Morality and fear
Texte: © Copyright by Martin Wannhoff
Titelfoto: © Copyright by Lukas Ullmann
Covergestaltung: © Copyright by Martin Wannhoff
Verlag: Martin Wannhoff
Albert-Köhler-Straße 51
09122 Chemnitz
martin@wannhoff.de
ISBN: 978-3-7450-7081-1
Personenverzeichnis
Prolog 1927
Der Zeuge 1939
Irgendwie hineingeraten 1930
Erstes Intermezzo 1939
Reine Routine 1930
Zweites Intermezzo 1939
Mit Schläger und Colt 1931
Drittes Intermezzo 1939
Das Bordell und der Priester 1932
Viertes Intermezzo 1939
Omerta 1933
Fünftes Intermezzo 1939
2. November - Wendepunkt 1933
Leise, laut und langsam 1933
Sechstes Intermezzo 1939
Drogenkampf 1934
Bon Appetit! 1935
Siebtes Intermezzo 1939
Die Liste 1935
Die Stunde der Entscheidung 1935
Nabucco 1935
Achtes Intermezzo 1939
Scharfschütze 1936
An der Seite des Dons 1937
Fairplay 1938
Die pure Erholung 1939
Nuncios Eleven 1939
Am Ahorn um zwölf 1939
Epilog
1939
1940
1976
Schlusswort:
Urheberrechtsschutz:
Dem Werk liegt das Computerspiel MAFIA aus dem Jahre 2003 zugrunde und der Haupthandlungsstrang orientiert sich daran. Die Urheberrechte des Textes liegen allein beim Autor. Nachdruck oder Reproduktion ob ganz oder auszugsweise ist ohne vorherige Erlaubnis des Autos/des Verlages untersagt. Alle Übersetzungsrechte vorbehalten.
Haftungsausschluss:
Die handelnden Personen dieses Buches sind erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden/verstorbenen/fiktiven Personen sind reiner Zufall. Autor und Verlag übernehmen trotz sauberer Recherche keine Gewähr für die Richtigkeit, die Vollständigkeit und die Qualität der getroffenen Inhalte und Informationen. Druckfehler und Falschinformationen können nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Juristische Verantwortung für daraus entstehende Ereignisse/Folgen können von Autor und Verlag nicht übernommen werden.
Stevenson Rice:geboren in New Orleans, nach dem Tod des Vaters an die Ostküste gezogen, Taxifahrer, später Gangster bei Sansone, verheiratet, Vater von 2 Töchtern
Detective Richardson:Polizist, 42 Jahre alt, geschieden, alleinstehend, von sich und dem Zustand des Polizeiapparates enttäuscht, aus Boston
Don Antonio Sansone:Sizilianer, nach dem Krieg in die USA eingewandert. Boss der Sansone-Familie, berechnend: freundlich und Gleichgesinnten wohlgesonnen, erbarmungslos gegenüber Querulanten und vermeintlichen Feinden, sieht sich selbst als moralischer Apostel und Geschäftsmann
Luigi Lonore:Sizilianer, geboren im Dorf San Teodoro, Sizilien, Eltern verstorben, kräftig, gehorsam, sehr geduldig, Freund von Stevenson
Nuncio Costello:Das Gegenteil von Luigi: gebrechlich, launisch, cholerisch, trinkfest, die Eltern geschieden, beim Vater aufgewachsen, Capo der Familie ,bester Freund von Stevenson
Silvio Coletti:Sizilianer, lang und dürr, Freund und Consigliere (Berater und rechte Hand) von Don Sansone, vernünftig und klug, verheiratet, Vater einer Tochter
Perpone:Sizilianer, Waffenexperte und Hüter des gesamten Waffenarsenals der Familie, nur er verteilt Schusswaffen und kassiert sie nach getaner Arbeit wieder ein
Giovanni Bastianotti:Italiener, Sansones Barkeeper, Stevensons Schwiegervater
Marylane Rice, geb. Bastianotti:Italienerin, Mutter starb bei der Geburt, wurde hauptsächlich von einer Nachbarin aufgezogen, Tochter von Giovanni, Stevensons Frau und Mutter zweier Töchter
Hermann Koch:Deutscher, aus Annaberg, Bombenleger, völlig durchgeknallt
Salvatore Calmorra:Italiener, besonnen, Amerikas bester Safeknacker
Don Carlo Massimo:Sansones Gegenspieler und Erzfeind, Boss der Massimo-Familie, gnadenloser Patriarch, krankhaft misstrauisch
Benito Massimo:Sizilianer, leiblicher Bruder von Carlo, dessen Consigliere und Unterboss, ruhig und überlegt, seinem Bruder überlegen, ihm aber absolut loyal, Vorsitzender der Hafenarbeitergewerkschaft
Yvonne Hyousek:Dänin, Prostituierte im Biagetto-Bordell, beste Freundin und Tochter der „Ersatzmutter“ von Marylane Bastianotti
Ferdinand Oregan:Stadtratsmitglied, Vater von John Oregan, Busenfreund von Carlo Massimo
John Oregan:Sohn des Stadtrates Ferdinand, Anführer einer gewalttätigen Jugendclique
Don Guiseppe Genovese:Die graue Eminenz, erster Mafiaboss der Stadt Tryonee Harbour
Fast schon hatte es ihm die Augen zugezogen, da krachte es an der Tür. Blitzartig hatte ein Angreifer ihn überwältigt und presste sein Gesicht auf den Tisch. In über 40 Jahren Dienst bei der Bahn war ihm sowas noch nicht passiert. Der Mann forderte ihn auf, den Güterzug, welcher gerade am Bahnhof im Works - Quarter losgefahren war, anzuhalten. Als er zunächst nicht reagierte, schlug er ihn mit der Faust ins Gesicht, so dass er zu Boden stürzte. Nachdem er sich aufgerappelt hatte, packte der Mann ihn an der Schulter und zwang ihn wieder auf den Stuhl. Unter dem Druck der Androhung weiterer Schläge, schaltete er die nächste rote Signallampe 3 km stadteinwärts vom Bahnhof entfernt ein.
Somit war der Zug etwa 4 km von hier entfernt zum Halten gezwungen.
Ob es sich um einen Raubüberfall handelte? Gefesselt lag der Bahnbeamte jetzt in einer Ecke seines Schrankenhäuschens und schaute dem Mann verängstigt beim Rauchen einer Zigarette zu. Die Fesseln hatte er sehr eng gebunden, seine Hand war bereits nach wenigen Momenten eingeschlafen. Dazu schmerzte sein Gesicht furchtbar. Er musste übel aussehen, Blut tropfte von seinem Kinn aufs Hemd. Er kämpfte die Angst in sich nieder und versuchte, klar im Kopf zu werden. Die Lage, in der er sich befand, konnte der 58jährige Mann jedoch nicht einordnen.
War er selbst in Gefahr? Gegen wen richtete sich der Überfall, wenn nicht gegen ihn? Und wenn schon gegen ihn, warum? So wirklich konnte er sich keinen Reim auf seine Geiselnahme machen. Da der Zug noch nicht durchgefahren war, stand er noch immer an dem Haltesignal. Eine ganze Weile blickte der Gangster ihn drohend an. Er wagte es kaum, sich zu rühren.
Seltsamerweise machte der Gangster keine Anstalten, seine Sachen zu durchsuchen. Er hätte außer einer Hand voll Dollar eh nichts gefunden. Muskulös wirkte der ganz in schwarz gekleidete Mann nicht gerade. Er war eher von kleiner Statur und trug einen Hut. So im Dunkeln machte er eine beängstigende und unberechenbare Erscheinung. Die glich weniger der eines Menschen, als vielmehr dem Tod, den man nicht sehen kann, der aber dennoch immer irgendwo lauert. Der schwache Schimmer der Straßenbeleuchtung reichte leider nicht aus, um ihn näher erkennen zu können. Nur beim Aufglimmen seiner Zigarette konnte der Bahnbeamte die Silhouette des Gesichtes erahnen. Der Mann saß auf dem Stuhl und klopfte immer wieder mit einem Finger auf den Tisch.
Читать дальше