Jules Lux - Be Nobody

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"Werden Sie unbedeutend – und glücklich!"
Jules Lux erzählt vom Irrtum, reich und berühmt sein zu wollen. Er untersucht die allgemeine Arbeitswut und die Leben der Reichen und Prominenten, beobachtet narzisstische Singles und unglückliche Paare, trifft den Ernst des Lebens und spaziert mit Sonnenbrille fröhlich in die Bedeutungslosigkeit. Und dann ist da noch Bigsby, ein Detektiv.
Ein Anti-Ratgeber für alle Unentspannten und Selbstoptimierer, die den lieben langen Tag nach Bedeutung, Mammon und Jobs streben – und dabei das Leben und dessen Endlichkeit vergessen. Eine hinreißend unterhaltsame Anleitung zum Unwichtigsein.

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Oft sind Kinderlose die besseren Eltern. Vielleicht sollte man Kinder deshalb umverteilen und in die Obhut derer geben, die sich nicht mit mittelmäßigen Partnern in den letzten noch möglichen Jahren eine genauso mittelmäßige Existenz aufbauen wollen.

Die Kinderlosen wissen unendlich viel von der Zärtlichkeit, sie müssen sich Freundlichkeit bewahren, um gegen die dummen Fragen von Eltern und Angehörigen ankommen zu können, um weiter Kontakte zu knüpfen und Umarmungen abseits der eigenen Sippe zu erhalten.

Mit Anfang dreißig greift bei Frauen eine Panik um sich, ein offensichtlich der Gebärmöglichkeit geschuldeter Schwarzer Freitag. Wo jetzt ein Kind herkriegen, wer macht es, wer spielt mit Familie? Mit der Geburt des Kindes wird die Weltsicht nicht wieder erweitert, sondern sie bleibt verengt. Bei der Ansicht des täglichen Hauens und Stechens stehen Mutter und Vater nicht etwa resolut an der Seite des Kindes, um zu sagen: „Schau dir das an, wie abscheulich. So sollst du niemals rennen müssen.“ Nein. Diese zwei Volltrottel denken nur: „Und du sollst ganz vorne mitlaufen.“

Dass es mit neuen Menschen nichts wird, ist auch den Medizinern geschuldet, die bereits im Vorfeld mit gotteslästerlichen Methoden Fehlbildungen bei Kindern ausschließen wollen und werdende Eltern in Angst und Schrecken versetzen. Die moderne Gerätemedizin, nichts anderes als eine bestens florierende Angstindustrie, agiert nicht etwa neutral, sondern ganz im Sinne der Leistungsgesellschaft. Das Kind soll gesund sein – und dann eben klug und lernfreudig, geldgierig und arbeitsam. Diese Medizin ist ein Fluch, der keinen Respekt vor dem Leben hat. Mit ihren Zahlenreihen und teuren Computern haben sich die Ärzte zurück in die Steinzeit katapultiert, weit hinter den einfachen Dorfquacksalber, der ein bisschen am Bleistift drehte und während er auf den Baum vor seinem Fenster sah, den Hilfesuchenden mit einfachen Floskeln Mut und Kraft spendete. Leider ist der Quacksalber in Verruf geraten – und wir haben heute kühle, mit Prognosen und Wahrscheinlichkeitsrechnungen um sich schmeißende Profis in Gemeinschaftspraxen vor uns. Jeder, der vor diesen Seelen- und leider auch Lebensverkäufern schnellstens Reißaus nimmt, ist zu beglückwünschen.

Übung: Lächeln Sie bei Ihrer nächsten Einkaufstour mindestens zwei Menschen unvermittelt an. Provozieren Sie dazu, zum Beispiel an einer Ampel, mindestens einen leichten Zusammenstoß. Halten Sie Worte wie „Hoppla“, „Oh je“ und „Entschuldigung“ bereit, wenn Sie zur Tat schreiten.

4 Onkel und Tanten

Lassen Sie uns noch kurz bei den Kinderlosen und im Privaten bleiben. Homosexuelle kennen die Kinderlosigkeit oft sehr gut und richten sich beispielhaft in ihr ein. In unserer Onkel-Tanten-Gesellschaft ist die Kinderlosigkeit ja nur deshalb schwer zu ertragen, weil die Familie immer noch hofiert wird – während es überhaupt nichts zählt, in Würde zu altern oder seine Umgebung mit Witz und Esprit zu erfreuen. Das „Altern in Würde“ ist nur eine Floskel, die niemand wirklich leben will. Wie wir alt werden, wie uns das Leben jenseits der sechzig oder siebzig glückt, ist für die Konsumgesellschaft nicht nur egal. Nein, schlimmer, das Nachdenken darüber gilt sogar als gefährlich. Mit dem Einbiegen auf die Zielgerade gibt es für die Klügeren selbstverständlich neue Werte, die mit der Geld- und Haben-Wichserei der jungen Jahre nur noch wenig zu tun haben. Erst recht, wenn man keine Kinder hat, und das, was man hat, plötzlich verschenken oder weggeben will. Viele Alleinstehende räumen mit Freude ihre Wohnung aus und stellen fest, wie herrlich es ist, nichts mehr zu besitzen. Sie negieren den Wert von Gegenständen und die Religion des sogenannten „Verdienens“. Sehr zum Ärger der Marktwirtschaft. Ein schönes Beispiel konnte ich neulich in einer Zeitung finden. Ganz hinten im Lokalteil berichtete ein Reporter vom Besuch in einem Hospiz und interviewte eine angeblich kurz vor dem Tod stehende Dame. Nach einer Lebensweisheit gefragt, sagte diese ohne Umschweife, dass Glück im Leben als Geschenk anzusehen sei, nicht als Verdienst. Beim Blättern auf den vorderen Seiten derselben Zeitung sprang mich dann die Werbung einer Möbelhauskette an: „Im Leben gibt es nichts geschenkt. Bei uns schon.“ Es ist gut zu wissen, dass auch das Leben von Möbelhausketten endlich ist und Menschen existieren, die andere nicht ständig auffordern, sich etwas zu verdienen.

Schwule und Lesben leben den Zweifel an der Verdienstorganisation namens Familie – und müssen sich oftmals eine ganz eigene, bessere Welt schaffen. Man muss ihnen dafür zujubeln. Bei vielen von ihnen sind eine Weisheit und ein Humor erkennbar, von denen der Durchschnittssenior nur träumen kann. Ich hoffe, geneigte Leserin, geneigter Leser, Sie wissen, was ich meine. Ein Freund von mir, stockschwul, lebt mit fünfzig Jahren zivilisierter und vitaler als viele vermeintlich heterosexuelle Familienväter gleichen Alters. Der Grund: Er nimmt sich selber nicht halb so wichtig und weiß um die Vergänglichkeit. Er hat im Leben einige Menschen begehrt, sie liebkost und rechtzeitig wieder verlassen. Er kennt den Wunsch, nur Körper sein zu wollen, also: ein Niemand zu sein. Diese körperliche Begierde kann befriedigt werden, wenn sich zwei Menschen gleichberechtigt gegenübertreten und die Liebkosung anderer Körper als wichtigen Teil des Lebens begreifen. Anonymer Sex ist deshalb verlockend, weil wir uns als normale, ambitionslose Menschen begegnen, als Wesen aus Fleisch, die sich mit anderen Wesen aus Fleisch vereinigen und lieben wollen. Eine Lobpreisung der Schöpfung, nichts anderes. Der Moment, in dem wir uns sexuell erregen oder auch schon verlieben, kennt keine Persönlichkeit oder den Wunsch, sich intellektuell auszutauschen oder im Kopf schon mal einen gemeinsamen Haushalt zu planen. Stellen Sie sich vor, Sie kämen in einen Club mit den Worten: „Hallo. Ich heiße Peter Meier. Ich arbeite seit sechs Jahren als Versicherungsvertreter, wohne im südlichen Teil der Stadt. Meine Hobbies sind…“ Niemand würde Sie anrühren. Im Gegensatz zum bürgerlichen Leben mit fester Adresse und Arbeitszeiten wünschen wir uns beim Sex Menschen zu sein, die keinerlei Alltagsleben haben, die nicht stundenlang vor Bildschirmen hocken und sich lieber dadurch definieren, dass sie einfach nur am Leben sind.

Der ganze Zivilisationsunsinn mit Name, Adresse und Beruf hat nichts mit unserem Eros und Ursprung zu tun. Im Gegenteil sogar. Er steht jeder körperlichen Anziehung entgegen. Herzen und umarmen wollen wir Wesen, über die wir noch nicht alles wissen, die zunächst mal mit ihrem Körper kommunizieren und, das hoffen wir klammheimlich für die Zeit nach den Liebkosungen, wunderbare Dinge denken. Natürlich wird man mit der Zeit ernüchtert. So wie ein Kleinkind auch irgendwann etwas „leisten muss“ und nicht allein auf seine Schönheit oder Herzigkeit bauen kann. Statt die durch den Nachwuchs wiederentdeckte Freude am Leben in Ehren zu halten, eine Freude, die die Kinderlosen täglich selbst herstellen müssen, quälen Eltern ihre Nachkommen irgendwann ideenlos mit Fragen zu Berufs- und Zukunftsplänen. Das Leistungsprinzip ist aber mit ein Grund, warum die Menschen irgendwann auseinanderdriften. Der Wunsch des Teenagers, seine Eltern zu verlassen, drückt die Hoffnung aus, irgendwo auf dieser Welt wieder wie ein Baby, gänzlich vorurteilsfrei und körperlich, allein aufgrund seiner Erscheinung, geliebt zu werden. Oftmals sind Onkel und Tanten ab einem gewissen Alter deshalb die besseren Eltern – sie verstehen, wo die Eltern den Kopf schütteln, sie ermuntern, wo die unmittelbare Umgebung keinen Weg sieht.

Hinter jedem Sex steckt der Glaube an die Anziehungskraft durch die Stille. Das ahnen auch Teenager, die das von Streitereien und Leistungstreiberei bestimmte Gequatsche ihrer Lehrer, Eltern und Mitschüler schneller satt haben als man gemeinhin glauben möchte. Die Lust auf eine andere Person passiert allein durch die Unwissenheit, mit wem wir es eigentlich zu tun haben. Wir sehnen uns nach dem Prototyp des attraktiven Menschen, der nicht mit sich und dem Broterwerb, sondern mit der Liebe und der Einfachheit beschäftigt ist: dem „Girl Next Door“ oder dem „schönen fremden Mann“. Wir wollen nicht wissen, dass wir im Alltag viele nicht-körperliche, peinliche Dinge tun, die einzig und allein der rationalen Welt frönen. Der Kampf ums Geld, um einen Beruf, der uns jede Luft zum Atmen nimmt, um Technikschnickschnack, doofe Hobbies und Wochenenden in der Autowaschanlage schaltet jede Lust aus und führt, im Gegenteil, sogar zu Aggressionen. Nicht umsonst ist Gewalt per se heterosexuell. Oder haben Sie schon mal gehört, dass es beim Christopher Street Day zu Krawallen kam?

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