Als gält es primum scribere,
Deinde philosophari.
Ja! Mitunter mach' ich Eis:
Nützlich ist Eis zum Verdauen!
Hättet ihr viel zu verdauen,
Oh wie liebtet ihr mein Eis!
Meiner Weisheit A und O
Klang mir hier: was höre ich doch!
Jetzo klingt mir's nicht mehr so,
Nur das ew'ge Ah! und oh!
Meiner Jugend hör ich noch.
In jener Gegend reist man jetzt nicht gut;
Und hast du Geist, sei doppelt auf der Hut!
Man lockt und liebt dich, bis man dich zerreisst:
Schwarmgeister sind's –: da fehlt es stets an Geist!
Gott liebt uns, weil er uns erschuf!-
»Der Mensch schuf Gott!« – sagt drauf ihr Feinen.
Und soll nicht lieben, was er schuf?
Soll's gar, weil er es schuf, verneinen?
Das hinkt, das trägt des Teufels Huf.
Im Schweisse unsres Angesichts
Soll'n unser Brot wir essen?
Im Schweisse isst man lieber Nichts,
Nach weiser Ärzte Ermessen.
Der Hundsstern winkt: woran gebricht's?
Was will sein feurig Winken?
Im Schweisse unsres Angesichts
Soll'n unsren Wein wir trinken!
Ja, neidlos blickt er: und ihr ehrt ihn drum?
Er blickt sich nicht nach euren Ehren um;
Er hat des Adlers Auge für die Ferne,
Er sieht euch nicht! – er sieht nur Sterne, Sterne.
Alles Glück auf Erden,
Freunde, gibt der Kampf!
Ja, um Freund zu werden,
Braucht es Pulverdampf!
Eins in Drei'n sind Freunde:
Brüder vor der Not,
Gleiche vor dem Feinde,
Freie – vor dem Tod!
Grundsatz der Allzufeinen
Lieber auf den Zehen noch,
Als auf allen Vieren!
Lieber durch ein Schlüsselloch,
Als durch offne Türen!
Auf Ruhm hast du den Sinn gericht?
Dann acht' der Lehre:
Bei Zeiten leiste frei Verzicht
Auf Ehre!
Ein Forscher ich? Oh spart dies Wort! –
Ich bin nur schwer – so manche Pfund'!
Ich falle, falle immerfort
Und endlich auf den Grund!
»Heut komm' ich, weil mir's heute frommt« –
Denkt Jeder, der für immer kommt.
Was ficht ihn an der Welt Gered':
»Du kommst zu früh! Du kommst zu spät!«
Der Sonne fluchen alle Matten;
Der Bäume Wert ist ihnen – Schatten!
»Er sinkt, er fällt jetzt« – höhnt ihr hin und wieder;
Die Wahrheit ist: er steigt zu euch hernieder!
Sein Überglück ward ihm zum Ungemach,
Sein Überlicht geht eurem Dunkel nach.
Von heut an hängt an härner Schnur
Um meinen Hals die Stunden-Uhr:
Von heut an hört der Sterne Lauf,
Sonn', Hahnenschrei und Schatten auf,
Und was mir je die Zeit verkünd't,
Das ist jetzt stumm und taub und blind: –
Es schweigt mir jegliche Natur
Beim Tiktak von Gesetz und Uhr.
Dem Volke fremd und nützlich doch dem Volke,
Zieh ich des Weges, Sonne bald, bald Wolke –
Und immer über diesem Volke!
Sie hat jetzt Geist – wie kam's, dass sie ihn fand?
Ein Mann verlor durch sie jüngst den Verstand,
Sein Kopf war reich vor diesem Zeitvertreibe:
Zum Teufel ging sein Kopf – nein! nein! zum Weibe!
»Mögen alle Schlüssel doch
Flugs verloren gehen,
Und in jedem Schlüsselloch
Sich der Dietrich drehen!«
Also denkt zu jeder Frist
Jeder, der – ein Dietrich ist.
Ich schreib nicht mit der Hand allein:
Der Fuss will stets mit Schreiber sein.
Fest, frei und tapfer läuft er mir
Bald durch das Feld, bald durchs Papier.
Schwermütig scheu, solang du rückwärts schaust,
Der Zukunft trauend, wo du selbst dir traust:
Oh Vogel, rechn' ich dich den Adlern zu?
Bist du Minerva's Liebling U-hu-hu?
Ein gut Gebiss und einen guten Magen –
Dies wünsch' ich dir!
Und hast du erst mein Buch vertragen,
Verträgst du dich gewiss mit mir!
»Treu die Natur und ganz!« – Wie fängt er's an:
Wann wäre je Natur im Bilde abgetan?
Unendlich ist das kleinste Stück der Welt! –
Er malt zuletzt davon, was ihm gefällt.
Und was gefällt ihm? Was er malen kann!
Gebt mir Leim nur: denn zum Leime
Find' ich selber mir schon Holz!
Sinn in vier unsinn'ge Reime
Legen – ist kein kleiner Stolz!
Wenn man frei mich wählen liesse,
Wählt' ich gern ein Plätzchen mir
Mitten drin im Paradiese:
Gerner noch – vor seiner Tür!
Die Nase schauet trutziglich
In's Land, der Nüster blähet sich –
Drum fällst du, Nashorn ohne Horn,
Mein stolzes Menschlein, stets nach vorn!
Und stets beisammen find't sich das:
Gerader Stolz, gekrümmte Nas.
Die Feder kritzelt: Hölle das!
Bin ich verdammt zum Kritzeln-Müssen? –
So greif' ich kühn zum Tintenfass
Und schreib' mit dicken Tintenflüssen.
Wie läuft das hin, so voll, so breit!
Wie glückt mir Alles, wie ich's treibe!
Zwar fehlt der Schrift die Deutlichkeit –
Was tut's? Wer liest denn, was ich schreibe?
Der steigt empor – ihn soll man loben!
Doch jener kommt allzeit von oben!
Der lebt dem Lobe selbst enthoben,
Der ist von Droben!
Halb ist dein Leben um,
Der Zeiger rückt, die Seele schaudert dir!
Lang schweift sie schon herum
Und sucht und fand nicht – und sie zaudert hier?
Halb ist dein Leben um:
Schmerz war's und Irrtum, Stund' um Stund' dahier!
Was suchst du noch? Warum? – –
Dies eben such' ich – Grund um Grund dafür!
Ja! Ich weiss, woher ich stamme!
Ungesättigt gleich der Flamme
Glühe und verzehr' ich mich.
Licht wird Alles, was ich fasse,
Kohle Alles, was ich lasse:
Flamme bin ich sicherlich.
Vorausbestimmt zur Sternenbahn,
Was geht dich, Stern, das Dunkel an?
Roll' selig hin durch diese Zeit!
Ihr Elend sei dir fremd und weit!
Der fernsten Welt gehört dein Schein:
Mitleid soll Sünde für dich sein!
Nur Ein Gebot gilt dir.- sei rein!
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