Platt hingen ihre Titten von der Brustwand, zwei glattgelutschte Sauerkirschkerne kugelten sich durch den Blusenstoff. Wie ein angewachsener Schutzschildpanzer vor den Blicken von hinten spannte sich ein aufgeblähtes Muskelsegel hinter den Achseln abwärts bis zur Taille. Wenn sie Erik die Rückseite zuwandte, ahnte er unter ihrer Bluse die beiden FeuerwehrSchläuche des Rückenmuskels mit einer Hohlkehle dazwischen, die er am liebsten schon jetzt mit jedem seiner Finger, seinem Mund, seinen Lippen, seiner Zunge hinabrutschen wollte.
Den Rockstoff strafften 2 knallrunde Pobacker, die von 2 braven SlipnahtAbdrücken gekreuzt wurden. 2 fleischige Oberschenkelballen packten die Kniescheiben ein. Die Absätze ihrer Sandalen sorgten dafür, dass die Wadenkonturen sich im Rhythmus ihrer Bewegung abwechselnd einkerbten und wieder glätteten. Kribbelig meldete sich seine Eichel und Blut strömte in sein Rohr.
Balkanfolklore ahmte die Musik nach nach der Pause. Die AuftaktFensterGeige von City schwebte durch die heiße Luft in die Höh und Erik nickte die Muskulöse mit einem Lächeln zur Tanzfläche.
Beide Hände legte er an ihre Hüften und sie ihre auf seine Oberarme. Sie begannen zu tanzen. Langsam zog er die Jünglingin zu sich heran und lehnte seine Wange gegen ihr Haar. Wie zufällig strichen seine Lippen an ihren oberen Ohrrand.
Nicht die Stirne noch am Fenster kühlen grummelte der Möchtegernbarde die Verse der verlassenen Frau, die keine Ruhe fand, Eriks Bemühungen anfachend, ihn weiter vorandrängend durch den Rockbeat unter der Lyrik.
Wieder kündete der Lautsprecher trotzigtraurigunverfänglich: Flieg ich durch die Welt, flieg ich durch die Welt! Erik bewegte seinen Mund an ihrem Ohr entlang, unmerklich ganzwenig und sie neigte ihr Ohr seinen Lippen zu. Keineworte mehr brachte der Wortlosbarde heraus, nur noch waberquacksilbendes aah babababababa, bubibubi bubuduweiduwei.
Mutiger schob er seine Lippen an ihr Ohrläppchen und drückte einen sanften Kuss darauf. Als er den Mund vom Ohrrand löste, drehte er sein Gesicht zu ihr und ihre Lippen tasteten auf seine drauf und ihr kratziges Kinn blieb an seinem KinnBart hängen.
Stahlhart fühlte er ihre Taille und seine Hand strich die Rückengebirgsrücken entlang und fuhr ab ins Tal dazwischen. An seinem Bauch klebte ihr Sixpacksattel.
Das Geigenspiel verebbte und sie blieben stehen ohne sich anzusehen. Zwischen ihrem Sixpack und seinem Bauch quälte sich sein Ständer. Es war dunkel, sie hielten sich fest, er hatte seine Hände unschuldig an ihren Hüften, die keinen Millimeter Luft preisgaben für seinen Aufrichter und ihre Arme lagen harmlos entspannt auf seinen Schultern, schon bereit seinen Hals zu umschlingen.
Als alle Pärchen um sie herum wieder aneinandergeschmiegt ohne Raumgewinn mit den Hüften schaukelten (Tanzen konnte man das nicht nennen), da zog er ihren Kopf leicht zu sich heran und küsste sie wieder auf den Mund. Sachte, Lippe auf Lippe und wartete, wie sie antwortete: Weichweichweichempfänglich, ihre Lippen verlangten nach seinen und er strich mit all seinen Seiten auf ihren herum und auf alldem, was vielzuviel drumherum war. Seine gierige Zunge ließ er noch nicht frei.
Der Text aus den Boxen strömte in den schummrigvernebelten Saal und trieb seinen Trieb voran: An den Stegen, den Stegen der Einsamkeit, dort am blutwarmen Ufer der Gier, genauso, dachte er, ich steh am Ufer der Gier mit ihr zwei am Ufer der Gier am Ufer auf dem Steg dem Steg ins Meer der Gier.
Die Stimme der gertigen, gerstenkornnippligen Sängerin mit den langblonden Haaren, die längst schon im Westen mit plattgebügelter Schlagerstimme Liedchen trällerte, die Stimme konnte so rockig und lasziv alle, aber auch alle ♂♂Phantasien wecken. Wie konnte man nur expressiven Rock gegen biederes Trällern eintauschen.
Nach der Liebe und nach der Geborgenheit sind wir längst schon wieder hier. Nach der Gier dann, die Geborgenheit der Befriedigung spüren, den unbekümmerthaltlosen Ausbruch noch erinnernd, das hungrige Übereinanderherfallen in sich aufbewahren und verstecken. Vorausträumte Erik.
Er zog Carla zu sich heran, Brust an Brust, Nippel an Nippel, Haut an Haut tasteten sich ihre Leiber. Er streckte seinen Kopf vor und näherte seine Wange an ihre Haarspitzen. Er drängte in ihre dünnen Haare hinein bis sich ihre durchschimmernde Kopfhaut an seine Wange schmiegte. Sein harter Schieber rieb an ihrem harten Sixpack.
Als Jimmi Kägebeen die Pause ansagte, nahm er ihre hartgummiharte Hand und zog sie vor die Saaltür, um der stickigen Luft zu entkommen. Hinter der Hausecke hielt Erik an und seine Lippen federten in der Dunkelheit auf ihren schaumgummiweichen Mund.
Plötzlich quietschten Autobremsen vor dem Saaleingang. Erik hörte Rufe. Die Hartkautschukhand presste Erik im Genick zum Weiterküssen. Der aber wich zurück. Sie reckte ihren Kopf zum Nachthimmel und fluchte laut mit Bassstimme: „Scheiße.“
Sie federte ihn sich mit ihrem Sixpack vom Leibe, drehte sich um und dröhnte zu ihrem Trainer:
„Wat willste hier? Hatman nichtmalhier seine Ruhe? Ich binhier priiwaat. Haste gehört: priiwaahat! Wennde rumspionieren willst, dennmachdat woanders.“
Der Trainer zog sie wortlos am Arm und schob sie in den Lada. Kurz trafen sich die Blicke von Erik und Trainer Piotrowski. Erik bedeutete mit hochgezogenen Brauen: Muss das sein!
Piotrowski legte den Kopf schräg und zog den Mund in die Breite: Geht nicht anders.
Der Trainer stieg ein und der Lada fuhr ab in Richtung Sportschule.
Erik schaute verunsichert hinterdrein. Verdammt, wie meinte sie das – Scheiße? Na, wird schon kommen, das geile Muckibiest, glaubte er felsenfest, dass sie in seiner Spätkantine auftauchte.
„Товариш Trainer? Paket für dich vom Kurierdienst.“
Piotrowski drehte sich um und erkannte Tiedke, den früheren Küchenchef seines Sportclubs.
Товариш Trainer nannte man Piotrowski nicht nur, weil sein Name wie ein russischer Vorname klang. Piotrowski sprach aus ungeklärten Gründen ein eigenartiges Deutsch. Einige meinten, es wäre ein schlesischer oder ostpreußischer Dialekt und andere ein Dialekt der Russlanddeutschen, Wolga Kaukasus Schwarzmeer oder Bessaraber,
[Frappante 94 Prozente der 93 Tausend Bessarabiendeutschen bestanden 1940 die Gesundheitsprüfung zur Einbürgerung „Heim ins Reich“. Für eine inzuchtgezeichnete, weil aus einer Ausgangspopulation von 9 Tausend bereits untereinander verwandter Individuen und über einen Zeitraum von 125 Jahren nicht gemischten Diaspora mit Ahnenverlust und drohender Inzuchtdepression hervorgegangenen Volksgruppe war dieses Ergebnis ein populationsgenetisch sensationelles, tief unterschätztes Phänomen, auch wenn hie und da dem äußeren Anschein nach gehäuft Krummbeinigkeit und Krummfingrichkeit in Kombination mit Hypermobilität und Minderwuchs (offensichtlich mit Tendenz zu Chondromalazie), obgleich streng anthropometrisch genommen keineswegs Kleinwüchsigkeit, auffielen. Es ist eben nicht evident, dass die Fortpflanzung und Vermehrung (hier: Verzehnfachung) innerhalb einer geschlossenen Gruppe und damit eines engen Allelbestandes Verblödung und Verkränkung nach sich ziehen oder sogar versiegende Fortpflanzungslust. Es kommt hingegen viel mehr darauf an, welche Ausprägungsarten der Gene in dem Bestand existieren. Sind keine defekten Ausprägungsarten vorhanden, so können diese gar nicht phänotypisch auftreten, mit Ausnahme der durch Mutation entstandenen. Unter Einbeziehung der ausschließlich von menschlichen Gesellschaften hervorgebrachten und nicht nur tolerierten, sondern sogar akzeptierten Nicht-oder-doch-Zusammenlebensformen wie der Homosexuellen-Ehe oder des kinderlosen Single-Daseins, darf auch ein wissenschaftlich unverstellter Blick auf die Legitimität des Inzesttabus und der Kriminalisierung der Geschwisterehe gewagt werden. Verallgemeinernd sind diese Moraldogmen aus humanwissenschaftsbiologischer Sicht nicht zuverlässig stützbar. Sie bedeuten vielmehr das Eingeständnis einer weitfortgeschrittenen, alarmierenden Degeneration der dem Tabu unterliegenden oder sich fügenden Population und keineswegs moralische, kulturelle, soziale oder im weitesten Sinne zivilisatorische Progressivität.—
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