Luna Lymond
Joy & Noel
A Holly Jolly Christmas
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Inhaltsverzeichnis
Titel Luna Lymond Joy & Noel A Holly Jolly Christmas Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1: Noel – Der Anruf
Kapitel 2: Joy – Das Kleid
Kapitel 3: Noel – Der Kaffee mit Mandelmilch
Kapitel 4: Joy – Das Päckchen
Kapitel 5: Noel – Die Parkbank
Kapitel 6: Joy – Das Zirkuszelt
Kapitel 7: Noel – Das Klavier
Kapitel 8: Joy – Die Eislaufbahn
Kapitel 9: Noel – Der Mistelzweig
Kapitel 10: Joy – Der Kuss
Impressum neobooks
Kapitel 1: Noel – Der Anruf
Ich rieb meine Hände aneinander und hauchte anschließend hinein, um sie wenigstens für ein paar Sekunden zu wärmen. Bei der ganzen Aufregung hatte ich vergessen, Handschuhe anzuziehen und die Dezemberkälte brannte auf meiner Haut. Immerhin hatte es aufgehört zu schneien.
Die Innenstadt war brechend voll und obwohl heute bereits der 24. Dezember war, besorgte beinahe jeder noch ein paar letzte Geschenke für Familie und Freunde. Vorsorglich wie ich war, hatte ich bereits alle Einkäufe erledigt. Viele Geschenke musste ich ja sowieso nicht besorgen. Das wichtigste von ihnen war bunt und ordentlich von einer Verkäuferin verpackt worden und in meinem Rucksack verstaut. Meine Wangen glühten in der eisigen Kälte, als mir bewusst wurde, dass ich es bald endlich überreichen konnte.
Ich wartete bereits über eine halbe Stunde am Bahnhofsgebäude, das vor Menschen nur so überquillte, weshalb ich es bevorzugte, draußen zu warten. Von hier aus konnte ich immerhin die große Anzeigetafel erkennen und würde so mitbekommen, wann der Zug eintreffen würde. Laut der Tafel müsste es jeden Moment soweit sein. Ich holte mein Smartphone aus der Jackentasche und entsperrte lächelnd den Bildschirm. Immer, wenn ich ihre strahlend blauen Augen auf diesem Foto sah, hüpfte mein Herz. Grace hatte das Selfie bei einem Ausflug gemacht und im Hintergrund sah man einen wunderschönen Sonnenuntergang. Nicht mehr lange, dann würde ich sie zum ersten Mal wirklich treffen. Sie umarmen. Natürlich nur, falls sie das auch wollte.
Ich sah nach, ob sie mir geschrieben hatte. Tatsächlich hatte sie drei Mal versucht, mich anzurufen und ich hatte es nicht einmal bemerkt. Nachdem ich mir eine innerliche Ohrfeige verpasst hatte, wählte ich ihre Nummer. Das Tuten dröhnte in meinen Ohren und ich wurde nervös. Hoffentlich war ihr nichts geschehen.
„Noel?", hauchte ihre glockenhelle Stimme und mir wurde warm ums Herz.
„Es tut mir leid, Grace. Ich hab mein Smartphone wohl überhört. Bin schon am Bahnhof und warte."
Eine kurze Stille ließ mich schon denken, der Empfang wäre weg.
„Grace?"
„Sorry."
Sie klang gehetzt und irgendwie nicht wie sonst. Nicht wie in den Nächten, wenn wir stundenlang gemeinsam aufblieben und telefonierten. Nicht wie in den zahllosen Stunden, wenn ich vom College durch die Stadt lief und wir uns über alles Mögliche unterhielten. Außerdem hörte ich keine Hintergrundgeräusche. Kein Rauschen vom Zug oder andere Reisende. Sie klang wie immer, wenn sie von Zuhause oder vom Büro aus anrief. Ich schluckte und mir wurde komisch zumute.
„Ist alles in Ordnung? Wann kommst du an?"
„Gar nicht."
Ihre Stimme klang bitter und entschlossen und mein Kopf drehte sich.
„Was meinst du mit gar nicht?"
Irritiert sah ich mich um, als würde ich die Antwort in den Gesichtern der vielen fremden Menschen finden. Dann lachte ich.
„Netter Versuch, Schatz. Sag, wo du bist. Dann hol ich dich ab und spendiere dir einen Kaffee."
„Ich meine es ernst."
Jeder Zauber war aus ihrer Stimme verschwunden.
„Noel, du bist ein so lieber Kerl, doch ich habe noch einmal nachgedacht. So eine Fernbeziehung ist einfach nichts für mich. Immer diese stundenlangen Zugfahrten und das Vermissen. Was ist, wenn etwas passiert? Wenn wir einander brauchen?"
Sie schluchzte und räusperte sich.
„Ich weiß, ich hätte es dir eher sagen sollen. Können wir vielleicht nicht lieber Freunde sein?"
Meine Vorfreude verwandelte sich in einen Klumpen Eis und zog so stark an meinem Herzen, dass es schmerzte. Ihre Worte klangen wie ein fernes Flüstern, das nicht ganz zu mir durchdringen wollte. Die Welt verschwamm um mich herum in bunten Kreiseln.
„Grace..."
„Bitte sag etwas dazu, Noel", schluchzte sie.
Ich legte auf. In diesem Moment war es das einzige, wozu ich fähig war. Dieser Albtraum musste aufhören, ich wollte aufwachen. Mein Unterbewusstsein hatte mir einen fiesen Streich gespielt. Doch jetzt war Schluss damit.
Wie ein Kleinkind kniff ich mir in den Unterarm, doch es passierte nichts. Es war kein Traum. Grace war nicht gekommen. Alles, was ich mir von diesem Weihnachten erhofft hatte, zersprang in tausend Teile wie eine kaputte Christbaumkugel, die man nicht mehr kleben kann. Das Geschenk in meinem Rucksack schien auf einmal tausend Tonnen zu wiegen.
Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Das Vibrieren in meiner Hand spürte ich kaum und ging wie in Trance Richtung Starbucks.
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