Mein gereimtes
Jahr
Kerstin Bode
Mein gereimtes Jahr
Kerstin Bode
Copyright: © 2014 Kerstin Bode
published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
ISBN 978-3-7375-0207-8
mit eigenen Fotos, von mir bearbeitet
Titelbild: meine Mutter
Ein gutes Jahr mit vielen Geschichten, ein Jahr mit Höhen und Tiefen, und trotzdem war es ein gutes Jahr.
Meine Mutter wurde schwer krank und hat sich wieder erholt. Wir haben versucht, mit dem Rauchen aufzuhören, meine Kinder machten Stress und ich habe einen tollen neuen Job gefunden. Ich wurde fünfzig, meine Eltern hatten goldene Hochzeit und ich war plötzlich 10 Jahre verheiratet.
Das Jahr ist schnell vergangen, aber Momente sind geblieben, die ich festgehalten habe.
Es sind keine Fotos geworden, aber Bilder in Worten.
Ich widme dieses Büchlein meiner Mutter, die es wieder mal geschafft hat, gesund zu werden.
Sie gibt mir die Kraft, an ein gutes Ende zu glauben.
Winter setzt sich kurz zur Ruh.
Frühling zeigt sich ab und zu.
Immer wieder scheint die Sonne,
wärmt das Herz, ist eine Wonne.
Hat der Winter ausgeschlafen,
kehrt zurück aus seinem Hafen.
Winter offenbart sich nun,
braucht sich nicht mehr auszuruhn.
Gibt sein Bestes, Frost und Schnee.
Es wird weiß, Wald, Feld und See.
Ist des Winters letzter Schluss,
auch wenn er bald gehen muss.
Er zeigt seine ganze Schönheit,
wenn nun weiß die Welt verschneit.
Mag mich heute mal verkleiden.
Teuren Anzug werd ich meiden.
Bin ganz anders, wie ich bin,
Party hab ich nur im Sinn.
Luftschlangen und Humptata,
alles schreit Helau Hurra.
Rote Nasen, grüne Haare
und des Bäckers beste Ware,
Kreppel sind ein Hochgenuss.
Feiern bis zum Überdruss.
Alles macht sich nun bereit
für die fünfte Jahreszeit.
Fassenacht und Karneval,
heut wie anno dazumal.
Vögel zwitschern, Sonne scheint.
Frühjahr hat es gut gemeint.
Ist noch kalt, doch schon viel heller.
Dunkelheit verzieht sich schneller.
Knospen sprießen, alles wächst,
ist, als wär die Welt verhext.
Nichts bleibt, wie es einmal war.
Blütenträume werden wahr.
Alles kann nun neu beginnen,
alles Alte kann verrinnen.
Jedes Lebewesen weiß,
Winter kommt aufs Abstellgleis.
Frühling wartet vor der Tür,
jede Knospe wird zur Zier.
Können es nicht mehr erwarten,
Schneeglöckchen in unserm Garten.
Sonne scheint, die Kälte schwindet,
alles sich im Lot befindet.
Menschen zieht es nun hinaus,
Balkone sehen bunter aus.
Fenster werden nun geputzt,
draußen wird die Zeit genutzt.
Es wird wieder immer heller.
Holt die Räder aus dem Keller.
Machen eine Fahrt ins Grüne.
Alles wird zur Freilichtbühne.
Suche nach des Lenzes Glocken,
die ganz still im Dickicht hocken.
Wollen sich vor mir verstecken,
doch ich konnte sie entdecken.
Frühling will mich damit grüßen,
letzten Winter mir versüßen,
Zeichen setzen mit den Funden,
in Gedanken schon verbunden
mit der schönen Frühjahrszeit
Die Natur macht sich bereit.
Schneeglöckchen so wunderschön,
einzigartig anzusehn,
geben Hoffnung, Licht und Glück.
Frühling kehrt zu uns zurück.
Morgens ist es wieder hell.
Frühling zeigt sein Naturell.
Vögel zwitschern immerfort.
Frühling ist nicht nur ein Wort.
Zeigt uns seine wahre Schönheit,
Frühling macht sich nun bereit.
Knospen sprießen, Blumen blühen.
Frühling muss sich nicht bemühen.
Gibt uns wieder neue Kraft.
Frühling hat es nun geschafft.
Jeder fühlt sich wieder neuer.
Frühling ist ein Abenteuer.
Winter sagt auf Wiedersehn.
Frühling wird nicht wieder gehn.
Freu mich auf die Frühlingszeit.
Mache mich schon jetzt bereit,
denke an die warme Sonne,
spür in mir die Sonnenwonne.
Freu mich auf das grüne Gras,
Wege trocken, nicht mehr nass.
Tulpen, Krokus und Narzissen,
mussten wir schon lange missen.
Bald beginnt die schönste Zeit.
Alles sprießt und macht sich breit.
Er ist nicht mehr aufzuhalten,
Frühling mit Naturgewalten.
Die Sonne heut scheint,
kein Himmel, der weint.
Ich seh grünes Gras,
die Wege nicht nass.
Ein so schöner Tag,
den nicht nur ich mag.
Die Knospen, sie sprießen.
Ich kann nur genießen,
die Sonne, die wärmt,
die Biene, die schwärmt.
So sollte es bleiben,
ich kann's nur beschreiben.
Ein so schöner Tag,
den ich gerne mag.
Seh ich erste Frühjahrsblüher,
muss ich lächeln so wie früher,
wie ein Kind zum Weihnachtsfeste,
als ein jeder gab das Beste.
Kann der Kinder Strahlen sehn,
oh wie war das doch so schön.
Freu mich wie ein kleines Kind,
was wir stets geblieben sind.
Kinder können sich noch freuen,
brauchen nichts im Jetzt bereuen.
Bleiben wir im Herz wie Kinder,
sehen wir die Welt gelinder.
Ich sitz auf dem Balkon.
Die Sonne, sie scheint schon.
Ich genieße die Zeit,
die mir grad verbleibt.
Habe Urlaub auf Balkonien,
brauche keinen Flug nach Spanien.
Bleibe lieber hier zu Haus,
ruh mich von der Arbeit aus.
Gehe später in den Wald,
schwimm im Pool, der ist schön kalt.
Brauch nichts mehr für die Erholung,
spare mir die Flugstornierung.
Bleibe sparsam, bleibe hier,
schöne Strände erträum ich mir.
Mein Leben geteilt in vorher und jetzt,
verloren, gefunden und so verletzt.
Vorher war kein Frieden und keine Liebe.
Die Liebe ist da, was bleibt ist kein Friede.
Die Liebe so groß, dass sie Schmerzen bereitet,
kein Frieden, der mich tagtäglich begleitet.
Ein Schmerz, der ist unendlich groß,
und lässt mich einfach nicht mehr los.
Ist das der Preis für mein jetziges Sein,
will Gott mich bestrafen mit ewiger Pein?
Mein altes Leben will ich nicht zurück,
kein Frieden bleibt, doch höchstes Glück.
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