Und will uns die katholische Kirche allen Ernstes vormachen, dass Gott, sollten gegen allen Anschein hier wirklich Sets fromme Söhne gemeint sein, die junge Frauen missbrauchen, dass Gott das für so erwähnenswert fand, dass er es in das heilige Buch rein schreiben ließ. Fromme Söhne, die sich das Recht herausnehmen, sich nach belieben hübsche Mädels schnappen um sie zu vernaschen, ohne deren Einwilligung. Das ist eine pornografische Erzählung von vergewaltigten Mädchen, die zu dem bestimmt alle noch Jungfrauen waren, so was gehört nie und nimmer in ein heiliges Buch.
Was wollte Gott uns denn damit sagen? Worin liegt die fromme Botschaft, das Heil. In etwa: seit fromm und dann dürft ihr euch nach Belieben Jungfrauen nehmen. Das klingt schon fast so wie das Versprechen für muslimische Selbstmordattentäter, dass es im Himmel dann 77 Jungfrauen gibt als Belohnung.
Das alles ist dermaßen monströs und absurd, mir fehlen die Worte, und das steht als erster Satz in dem Kapitel: Die Bosheit der Menschen.
Waren jetzt die jungen Mädels auch noch mit Schuld an den Sex-Orgien, hätten sie sich wehren sollen als die göttliche Bosheit über sie kam?
Und wie sollten die frommen Söhne Sets Riesen zeugen können, Sets Söhne waren Menschen, Erdenbürger: Menschenjungs können mit Menschenmädels keine Riesen zeugen, auch wenn sie noch so fromm sind. Sonst würden auch heute noch ultrafromme Juden oder Christen, von denen ja genug rumlaufen, Riesen zeugen können. Seit Jahrtausenden ist aber keiner mehr gesichtet worden, und auch heute wäre die Bild bei der Geburt eines Riesen sofort dabei, ich habe aber noch nie was davon gelesen.
Liebe Fußnoten-Schreiber, etwas mehr intellektuelle Redlichkeit von euch wäre längst angebracht; ihr könnt eure Leser doch nicht für so dumm halten, dass sie vergessen, was ihr zwei Zeilen vorher jeweils schreibt, um dann das genaue Gegenteil zu behaupten. Wenn ihr meint, dass es Sets fromme Söhne gewesen sein könnten, die die Mädels vernascht haben, dann ist das an sich schon provokant genug; aber dann zwei Zeilen vorher mit der selben Chuzpe erklären, das laut früheren Sagen die Gottessöhne bei dem Geschlechtsverkehr mit Menschenfrauen Riesen zeugten, das geht für studierte Akademiker entschieden zu weit.
Wenn die Fußnotenschreiber promoviert haben, dann im Fach Lavieren. Denn in Geschichte und Germanistik wäre eine glatte sechs nicht mehr abzuwenden.
Natürlich habt ihr erkannt, dass in eurem heiligen Buch schon gleich auf den ersten Seiten sehr viel „ Unsinniges „ steht im Sinne von Ungereimtes, Unglaubliches, Erratisches. Aber ihr macht es nicht Ungeschrieben, wenn ihr dümmliche und widersprüchliche Erklärungen dazu abgebt in euren Fußnoten und dann manches auch noch irgendwelchen Sagenerzählern aus der antiken Weltsicht in die Schuhe schiebt. Denn dann bitte müsst ihr erklären, wo verdammt noch mal diese antike Weltsicht herkommt. Und ihr müsst erklären, warum ihr selektiv einige Texte als Gottgegeben heraus pickt, und bei allen anderen Texten, die euch peinlich sind, auf nebulöse antike Sagen verweist. Entscheidet euch langsam, steht in der Bibel nun Gottes-Wort oder sind es Sagen aus der Vorgeschichte. Nur die für euch theologisch genehmen Rosinen raus picken geht nicht, entweder der ganze Kuchen, oder Finger weg, entweder ist alles Wort Gottes oder alles sind antike Sagen.
Denn sonst zerrinnt das Wort Gottes langsam aber stetig durch viele Geschichten-Verfasser Hände, vorausgesetzt, es war überhaupt mal Gottes Wort. Woran doch langsam massive Zweifel aufkommen. Und die Fußnotenschreiber zerstören den letzten kümmerlichen Rest an Glaubwürdigkeit durch ihr unsägliches lavieren.
Als nächstes, nahtlos an den Satz mit den sexhungrigen Gottessöhnen: sprach der Herr mal wieder: „ Mein Geist soll nicht für immer im Menschen bleiben, weil er auch Fleisch ist; daher soll seine Lebenszeit hundertzwanzig Jahre betragen“. Wir erfahren jetzt, dass Gott einen Geist hat, der auch Fleisch ist, oder ist hier der Mensch gemeint, der auch Fleisch ist . Wer ist jetzt auch Fleisch …. es gibt hierzu leider keine Fußnote, obwohl hier tatsächlich Klärungsbedarf herrscht. Und als Konsequenz für das auch Fleisch sein wird unsere Lebenszeit auf hundertzwanzig Jahre verkürzt, Jopi Heesters lässt grüßen. Ist die Einsicht Gottes, das da jemand aus Fleisch ist und dafür wohl fleischliche Genüsse hatte, die aber vielleicht verboten sind, der Anlass für die Strafe? Wir erinnern an den Grund für den Rauswurf aus dem Paradies, wegen der Erkenntnis, sprich wegen dem erkennen, das ja nun zweifellos mit Geschlechtsverkehr haben gleichzusetzen ist. Denn so wie das hier geschrieben steht, folgt der Satz mit der Strafe unmittelbar auf die Feststellung, dass sich Göttersöhne mit Erden-Töchtern vergnügen. Also muss man doch annehmen, dass das vielleicht der Grund war, den Menschen zu bestrafen. Der Leser wird hier völlig alleine gelassen mit seiner Verwirrung, keine Fußnote weit und breit. Ist den Herren Herausgebern hier die Phantasie ausgegangen, fehlten da selbst ihnen die Worte? Immerhin werden wir hier sterblich; das ist eine verdammt wichtige Stelle in der Bibel.
Dann sah der Herr, dass auf der Erde die Schlechtigkeit des Menschen zunahm und alles Sinnen und Trachten seines Herzens nur böse war . Da reute es den Herrn, auf der Erde den Menschen gemacht zu haben…....
Da muss ich mich wieder fragen, wie ein allwissender Gott, der laut katholischer Kirche auch in die Zukunft sehen kann, das nicht vorher wusste, er hat doch den Menschen mit all seinen Fehlern erschaffen. Ergo musste er bei der Erschaffung schon gewusst haben, dass der Mensch „ zum sündigen „ neigt. Ob der Mensch damals allerdings schon wissen konnte, was eine Sünde ist, wenn wir mal die Sünde der Erkenntnis beiseite lassen, bezweifele ich, denn Gott hat sich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht geäußert, was böse ist, es gibt bis dato keine Spielregeln. Es sei denn, Gott ging davon aus, dass der Mensch, nach dem Naschen am Baume der Erkenntnis nun wissen konnte, was eine Sünde ist. Aber warum gibt er dann in Kürze dem Moses die zehn Gebote ?
Leider keine erhellende Fußnote.
Dann sprach der Herr: „ Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, mit ihm auch das Vieh, die Kriechtiere und die Vögel des Himmels, denn es reut mich, sie gemacht zu heben“. Abgesehen davon, das das äußerst grausam und brutal ist und vor allem absolut Ruf schädigend, denn spätestens ab hier, kann die Kirche nicht mehr behaupten, dass Gott gnädig und barmherzig ist. Adam hatte noch Glück, er überlebte seine Sünde, wurde nur ausgewiesen. Auch dem Kain wurde verziehen, nur mit Rastlosigkeit bestraft; seinen Nachkommen sind mit ADHS geschlagen, dem Zappelphilipp-Syndrom. Aber jetzt plant Gott der Barmherzige einen Völkermord, vom Erdboden vertilgen will er den Menschen. Jahrtausende später wird sich ein deutscher Führer daran ein Beispiel nehmen und seinerseits beginnen, die Juden von der Erde auszuradieren. Und spätestens hier hat der liebe Gott auch die Tierschützer gegen sich aufgebracht, wieso will er auch die Tiere vernichten? Die haben doch gar nichts getan, selbst wenn hie und da mal ein Schaf oder ein Esel als Sexobjekt missbraucht wurde, sind die völlig unschuldig.
Nur Noach fand Gnade in den Augen des Herrn.
Gott sprach zu Noach, er sei gerecht und untadelig, deshalb würde er gerettet werden, nur dafür müsse er sich eine Arche bauen. Und weil Noach nicht so recht wusste, wie das geht, gibt ihm Gott eine ganz genaue Bauanleitung. Dreihundert Ellen lang soll es werden das Schiff, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch. Ein imposantes Schiff, 150 Meter lang, 25 Meter breit und 15 Meter hoch, da sind bestimmt die alten Römer vor Neid erblasst, als sie dies in den jüdischen Schriften lesen konnten. So ein großes Schiff hatten selbst die damaligen Herren der Welt nicht im Angebot. Gut, auch hier die bescheidene Frage, warum stellt Gott der Herr ihm nicht einfach so eine Arche hin, sicherer wäre es auf jeden Fall gewesen, denn ob Noach, der ja kein gelernter Schiffsbauer war, so was hinkriegt, da hätte ich schwere Zweifel gehabt. Die Arche musste ja auch noch schwimmen können, durfte auf keinen Fall untergehen, sonst hätte Gott wieder bei null anfangen müssen, bei all seinen Wesen aus Fleisch auf Erden. Und Gott zeigt uns, dass er nicht nur ein guter Kürschner ist, er hatte ja schon Adam und seiner Frau Röcke aus Fellen gemacht, nun beweist er sich auch noch als guter Zimmermann und Schiffsbauer. Respekt, Respekt.
Читать дальше