Der Autor
Dr. med. Stephan Günther, geboren 1971, ist Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie. Seit 2001 befasst er sich mit Operationen und Behandlungen im weiblichen Intimbereich. Mit seiner Praxisklinik an der Düsseldorfer Königsallee hat er sich auf diesen ausgewählten Teilbereich der Schönheitschirurgie spezialisiert.
Aus seiner operativen Erfahrung heraus entwickelte er die Technik der „ 3D-Reduction-Labioplasty “ zur individuellen Verkleinerung der inneren Schamlippen, des Klitorishäutchens und der Verlagerung der Klitoris (Kaudalisierung). Im Jahr 2013 führte er die erste deutsche Pilotstudie zur Laser-Vaginalstraffung durch. Er ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Intimchirurgie und Genitalästhetik e.V. (DGintim) und führt OP-Kurse zur Ausbildung anderer Ärzte im Bereich Intimchirurgie durch.
Aus rechtlichen Gründen
Die Darstellungen und Empfehlungen in diesem Buch basieren auf den Erfahrungen des Autors aus seiner langjährigen intimchirurgischen Tätigkeit. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt und sorgfältig geprüft. Dennoch kann keine Garantie übernommen werden. Dieses Buch ist nicht dafür bestimmt, die Beratung oder Behandlung durch einen Arzt zu ersetzen.Aus diesem Grund ist jede Haftung des Autors oder des Verlags für jegliche Personen-, Sach- oder Vermögensschäden, die sich aus dem Gebrauch oder dem fehlerhaften Gebrauch der in diesem Buch beschriebenen Hinweise, Behandlungs- und Operationsmethoden ergeben, ausgeschlossen.
Die Vorher-Nachher-Fotos stammen ohne Ausnahme von Patientinnen von Dr. Günther und stellen (sofern in der Bildunterschrift nichts anderes genannt ist) dessen Operationsergebnisse dar. Die Fotos wurden nicht nachbearbeitet.
Vorwort
Noch vor wenigen Jahren sprach kaum jemand über Intimchirurgie. Als ich begann, mich mit dem Thema zu beschäftigen – das war etwa im Jahr 2000 -, fand Google einen oder zwei Treffer zum Thema Schamlippenverkleinerung. Print und TV wollten von dem Ganzen nichts wissen, und pro Monat fanden ein bis zwei Frauen zu mir, die sich mit dem Thema beschäftigten.
Wie ich heute weiß, gab es natürlich auch damals schon viele Frauen, die sich mit dem Thema auseinandersetzten und auf der Suche nach Hilfe waren. Das Internet war zu dieser Zeit aber noch nicht so weit, und auch wir als Gesellschaft waren zu der Zeit noch nicht so weit. Heute melden sich jeden Tag zahlreiche Interessentinnen, und die wenigen Ärzte in Deutschland, die die Intimchirurgie tatsächlich (und nicht nur im Marketing) als Schwerpunkt betreiben, führen jedes Jahr mehr als 200 Schamlippenverkleinerungen durch. Man sieht regelmäßig Beiträge im Fernsehen, liest in Boulevardmagazinen und Frauenzeitschriften davon. Das Thema Intimchirurgie ist in der Gesellschaft angekommen.
Natürlich schießen mit der wachsenden Nachfrage auch die Anbieter solcher Operationen wie Pilze aus dem Boden. Damit Sie als Patientin gut beraten sind, ein gutes Gefühl bekommen, wem Sie vertrauen können und wer der richtige Arzt für Sie ist, ist es sinnvoll, sich mit der Thematik vertraut zu machen und sich als Patientin so viel Wissen über die Intim-OPs anzueignen, dass Sie nicht so leicht auf einen unseriösen Anbieter hereinfallen.
Dafür habe ich dieses Buch für Sie geschrieben: Es soll Ihnen ein Grundwissen zu der OP vermitteln, die Sie interessiert, Ihnen die richtigen Fragen für Ihr Beratungsgespräch mit auf den Weg geben und anhand von Bildern auch zeigen, was realistischerweise möglich ist, aber auch was die Risiken sind. Die Gefahr, auf Marketing-Slogans von selbsternannten „Experten“ hereinzufallen, ist umso geringer, je kompetenter Sie selbst sind.
Nun aber viel Spaß beim Lesen; und wenn Sie unklare Punkte finden oder Fragen offen bleiben, scheuen Sie sich nicht, mir Bescheid zu geben!
Düsseldorf, im Dezember 2014
Dr. Stephan Günther
„ Die Zeit der Halbgötter in Weiß ist vorbei. Wir Ärzte müssen unseren Patienten auf Augenhöhe begegnen und vor allem eine verständliche Sprache sprechen .“ (Dr. Stephan Günther)
Schamhügelwird auch Schamberg, Venushügel oder Venusberg genannt (in der medizinischen Fachsprache mons pubis oder mons veneris ). Diese leichte Erhebung über dem Schambeinknochen besteht aus subkutanem Fettgewebe, also einer Fettschicht in der Unterhaut. Der Schamhügel beginnt dort, wo die äußeren Schamlippen vorne zusammenlaufen und endet ungefähr auf Höhe der Schamhaargrenze. Er ist mit Schamhaaren bedeckt – oder wäre es, wenn er nicht rasiert würde.
Vaginawird auch Scheide genannt. Sie ist schlauchförmig und verbindet den außen liegenden Scheidenvorhof mit dem Muttermund der Gebärmutter. Die Vagina nimmt den Penis während des Geschlechtsverkehrs auf und ist Teil des Geburtskanals.
Äußere SchamlippenDie äußeren Labien ( labia majora pudendi ; von labium = Lippe und pudendi = Scham) verlaufen vom Schamhügel bis zum Damm. Sie sind mit Schamhaaren bewachsen und enthalten Fettgewebe. Beide große Schamlippen bilden dort, wo sie in der Mitte zusammenstoßen, die Schamspalte ( rima pudendi ); die obere Vereinigungsstelle heißt vordere Kommissur ( commissura labiorum anterior ), die in Richtung Damm hintere Kommissur ( commissura labiorum posterior ). Die äußeren Schamlippen verdecken und schützen damit Klitoris, Harnröhrenöffnung und Scheideneingang.
Klitorisoder Kitzler( Clitoris ) ist ein komplexes System aus Nerven und Schwellkörpern, bedeckt von einem Hautmantel. Die Klitoris selbst besteht aus zwei in der Tiefe liegenden V-förmigen Schenkeln, die an der Spitze zusammentreffen und dort das Klitorisköpfchen ( caput clitoridis ) bilden. Das Klitorisköpfchen tritt am vorderen Ende der inneren Schamlippen an die Oberfläche und wird dort von der Klitorisvorhaut bedeckt.
Vulvabezeichnet den ganzen bereich von Schamhügel, Schamlippen, Klitoris und Scheidenvorhof.
Scheidenvorhofbzw. Scheideneingang. Von hier aus führ die Vagina zur Gebärmutter und die Harnröhre zur Blase.
Innere Schamlippen( labia minora pudendi ) sind zwei Falten aus Schleimhautgewebe. Gelegentlich sind sie an der Außenseite stark pigmentiert, sind aber nicht mit Schamhaaren bewachsen. Sie begrenzen den Scheidenvorhof und treffen oben an der Klitoris zusammen, wo sie in Klitorishäutchen und Klitoriszügel übergehen.
Hymenoder Jungfernhäutchen ist eine dünne Schleimhautfalte, die die Vaginalöffnung umrahmt. Je nachdem, welche Form das Hymen hat und wie dehnbar es ist, kann es beim ersten Geschlechtsverkehr einreißen und bluten – muss das aber nicht.
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