Eine Geschichte – Meine Geschichte
Ein Teil dieser Geschichte entstand schon im Jahre 98/99 noch auf einer Schreibmaschine niedergeschrieben. Die Rechtschreibfehler verursachen Augenkrebs und alles ist aneinandergereiht. Korrekturband war damals sehr teuer und ich arm, das ganze Geld war schon für die Schreibmaschine draufgegangen.
All die Jahre schlummerte der Text im Keller. Hin und wieder bekam ich ihn vor die Linse, aber hab es in all den Jahren nie weiter als bis Seite 10 geschafft zu lesen. Es ging nicht, ich wollte es nicht wahrhaben.
Nach meinem Zusammenbruch vor zwei Jahren, wollte ich mich dem stellen und hab es immerhin bis Seite 60 geschafft, wenn auch die letzten 20 mehr oder weniger quergelesen.
Nach meinem Besuch bei B fing es an. Wie von selbst. Inspiriert durch den Verlust von Jack, dem Mann meiner Träume, den ich sehr kurz „hatte“ und der Erkenntnis, wie sehr meine Gegenwart mit meiner Vergangenheit verbunden ist, entstand diese Geschichte. Es ist ein Tagebuch, vier Monate meines Lebens mit Erlebnissen, Gedanken und Gefühlen in der Gegenwart, die teilweise in die Vergangenheit führen. Das hier sind Ausschnitte, Erfahrungen, Erlebnisse, Wunden meines Lebens.
Die Namen sind frei erfunden. Woher ich komme, wo ich lebe, spielt keine Rolle. Es geht einfach nur um mich. Dies hier ist meine Geschichte. Wie ich wurde, was ich bin. Was ich tue, um die zu werden, die ich sein will. Eine Frau, die nach aussen die Rolle einer starken, unabhängigen, witzigen, intelligenten, charmanten Frau spielt.
Ich gebe ein Bild ab, das gar nicht existiert. In Wahrheit bin ich völlig verloren. Ich hab mich verloren. Höchste Zeit, dass ich mich finde.
Um einen Weg von tausend Kilometern zu bewältigen, muss man erst mal den ersten Schritt machen. Der Weg zurück zu mir selbst ist lang und diese Geschichte aufzuschreiben, war ein weiterer Schritt zu mir selbst.
Eine Stadt am Fluss, 2016
Inhalt
Eine Geschichte – Meine Geschichte Eine Geschichte – Meine Geschichte Ein Teil dieser Geschichte entstand schon im Jahre 98/99 noch auf einer Schreibmaschine niedergeschrieben. Die Rechtschreibfehler verursachen Augenkrebs und alles ist aneinandergereiht. Korrekturband war damals sehr teuer und ich arm, das ganze Geld war schon für die Schreibmaschine draufgegangen. All die Jahre schlummerte der Text im Keller. Hin und wieder bekam ich ihn vor die Linse, aber hab es in all den Jahren nie weiter als bis Seite 10 geschafft zu lesen. Es ging nicht, ich wollte es nicht wahrhaben. Nach meinem Zusammenbruch vor zwei Jahren, wollte ich mich dem stellen und hab es immerhin bis Seite 60 geschafft, wenn auch die letzten 20 mehr oder weniger quergelesen. Nach meinem Besuch bei B fing es an. Wie von selbst. Inspiriert durch den Verlust von Jack, dem Mann meiner Träume, den ich sehr kurz „hatte“ und der Erkenntnis, wie sehr meine Gegenwart mit meiner Vergangenheit verbunden ist, entstand diese Geschichte. Es ist ein Tagebuch, vier Monate meines Lebens mit Erlebnissen, Gedanken und Gefühlen in der Gegenwart, die teilweise in die Vergangenheit führen. Das hier sind Ausschnitte, Erfahrungen, Erlebnisse, Wunden meines Lebens. Die Namen sind frei erfunden. Woher ich komme, wo ich lebe, spielt keine Rolle. Es geht einfach nur um mich. Dies hier ist meine Geschichte. Wie ich wurde, was ich bin. Was ich tue, um die zu werden, die ich sein will. Eine Frau, die nach aussen die Rolle einer starken, unabhängigen, witzigen, intelligenten, charmanten Frau spielt. Ich gebe ein Bild ab, das gar nicht existiert. In Wahrheit bin ich völlig verloren. Ich hab mich verloren. Höchste Zeit, dass ich mich finde. Um einen Weg von tausend Kilometern zu bewältigen, muss man erst mal den ersten Schritt machen. Der Weg zurück zu mir selbst ist lang und diese Geschichte aufzuschreiben, war ein weiterer Schritt zu mir selbst. Eine Stadt am Fluss, 2016
Erster Teil Erster Teil Ich, das Wrack
Ich, das Wrack Ich, das Wrack
Wie in Trance
Neuanfang
Online
Die Hölle zum Zweiten
Ich steh meinen Mann
Meilensteine
Auf der Couch
Süchtig
Ich denk an dich
Seelenverwandte
Suche Freunde
Einen Monat später
Love is pain
Die Kunst des Lügens
Junkie auf Entzug holt sich einen Schuss
Und ewig sollst du büssen
Der letzte Kuss
Der Wolf
Ein Tag verändert das ganze Leben
Unzertrennlich
Manipulation
Lauf Weg!
Angst
Ein bisschen Ruhe
Der Groschen fällt
Puh, das war knapp
Gier
Mutterinstinkt
Engel
Dann geh ich eben drauf
Durchatmen
Ich muss mich finden
Vertraute
Er ist wieder da
Danke für meine Freiheit, mein Leben
Dritter Teil
Willkommen in der Gegenwart
Wind
Es hat alles einen Grund
Ich bin auch wichtig
Schwestern
Wie weiter?
Manchmal muss man sich trennen
Dominosteine
Geduld
Das Ende einer Geschichte
Dank
Für O., meine verlorene Liebe
Meine Inspiration
Erster Teil
Ich, das Wrack
Ich öffne die Tür, stelle die Einkäufe ab, ziehe Jacke, Schuhe und Uhr aus. Sobald ich zur Tür reinkomme, muss die Uhr weg. Den ganzen Tag bin ich mir gar nicht bewusst, dass ich eine anhabe, aber sobald ich meine Wohnung betrete, stört mich das Band um das Handgelenk, sie muss sofort weg. Ich renne auf die Toilette, meine Blase hat die Grösse einer Haselnuss, ständig muss ich auf die Toilette rennen. Erst dann bringe ich die Einkäufe in die Küche, räume alles ein, setz mich hin.
Feierabend. Genüsslich eine Rauchen. Wobei, genüsslich ist es schon seit einiger Zeit nicht mehr, ich kann kaum noch atmen, der Husten erinnert an einen Minenarbeiter und Lust hab ich auch keine mehr, aber ich zünde mir schon fast alle halbe Stunde eine an, weil ich nicht weiss, was ich sonst tun könnte.
Ich öffne den Laptop, der immer auf dem Küchentisch steht und nur für Updates runtergefahren wird, suche erst mal nach Jack. Eine Gewohnheit. Nachsehen, ob er neue Platten zum Verkauf hochgeladen hat. Nicht, dass ich etwas kaufen will, ich schaue nur nach, ob er in der Zwischenzeit drauf war, das würde mir zeigen, wie er ein paar Minuten seines Tages verbracht hat.
Nein, seit heute Morgen und dann wieder am Nachmittag als ich das letzte Mal nachgeschaut habe, hat sich bei seinen Angeboten oder Kommentaren nichts verändert, er ist ja schliesslich am Arbeiten. Das hält mich nicht davon ab, mehrmals täglich draufzuschauen. Dann spiele ich eine Weile mein Früchtchenspiel, verbrauche die fünf Leben. Nicht, dass ich es noch gerne spiele, es langweilt mich schon lange, aber es beschäftigt mich eine Weile.
Ich logg mich in die Quatschbox ein, schaue nach, ob Mike, Adi, Alain oder Chatana online waren oder sind. Nein, keine Veränderung in den letzten zwei Stunden. Nicht, dass es mich wirklich noch interessiert, aber auch das beschäftig mich für einen Moment. Ich kann kurz mal an etwas anderes denken als an meinen Schmerz. Noch kurz Partnerbörse checken, ob jemand geschrieben hat. Ich schreibe sowieso niemandem zurück, lese und lösche alle Anfragen. Das Abo ist herausgeschmissenes Geld, aber immerhin sind wieder ein paar Minuten um.
Die zweite Zigarette ist auch schon verraucht. Heute muss ich nicht kochen, Matteo geht ins Training. Da er vorher nicht essen kann, koche ich montags und mittwochs nicht. Ich hab mir vorgenommen, heute Abend auch ins Fitnessstudio zu gehen, montags und mittwochs ist praktisch, da ich ja eh nicht kochen muss, aber dann frag ich mich, wozu noch? Ich muss nicht mehr schlank und straff aussehen, in nächster Zeit wird mich sowieso kein Mann nackt sehen.
Ich hab die letzten Wochen drei bis vier Mal die Woche trainiert, die Aussicht auf Sex mit Jack, war der beste Motivator, den ich je hatte. Aber Jack will mich nicht mehr. Es ist vorbei. Momentan kann ich mir gar nicht vorstellen, einen anderen Mann zu küssen, geschweige denn, scharf auf ihn zu werden und Sex zu haben. Ich verschiebe das Training auf Mittwoch, heute bin ich eh etwas verschnupft und müde.
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