Der Fremde jagte mit mindestens zwanzig Meilen pro Stunde über den dunklen Feldweg. Ein halsbrecherisches Tempo, den Umständen entsprechend.
Dr. Woodhams versuchte, sich zu konzentrieren. Es fing an mit der Waffe, die der Engländer benutzte. Fraglos handelte es sich um das Neueste, was auf dem Schalldämpfersektor entwickelt worden war. Woodhams kannte auch dieses Gebiet der Waffentechnik. Es war eine Firma in Deutschland, die erst vor kurzem diesen Schalldämpfer konstruiert hatte, der nach einem neuen, geheim gehaltenen Prinzip arbeitete.
Der Schalldämpfer war abgestimmt auf eine Pistole vom Typ › Walther PPK ‹, Kaliber 7,65 Millimeter. Beides zusammen ergab ein Abschussgeräusch, das leiser war als eine Luftpistole. Eben jenes Klicken.
Die Tatsache, dass der Fremde mit einer solchen Waffe ausgerüstet war, die für die meisten Geheimdienste noch als Zukunftsmusik galt, ließ vermuten, dass er für eine Spitzenorganisation arbeitete. Aber um welche Organisation mochte es sich handeln? Dass der Mann Engländer war, besagte nicht viel. Möglicherweise war er einer von den Agenten, die ihre Dienste auf dem freien Markt meistbietend verkaufen.
Dr. Woodhams bekam das unangenehme Gefühl, dass er vom Regen in die Traufe geraten war.
Etwa zehn Minuten mochten verstrichen sein, als der Fremde endlich Gas wegnahm und schließlich den Rover zum Stehen brachte. Er drehte sich um und spähte über die Heckklappe in die Dunkelheit hinaus.
Als Woodhams in die gleiche Richtung blickte, erkannte er die winzigen Lichtpunkte – etwa dort, wo sich das Farmhaus befinden musste.
»Sieben Minuten nach Mitternacht«, stellte der Engländer fest. »Da drüben fluchen sie jetzt Stein und Bein, Doktor. Sie können sich gratulieren. Sie bleiben im Westen.«
»Im Westen?«, echote Woodhams verblüfft. »Aber ich verstehe nicht. Arbeiten Sie etwa für die › NSA ‹ oder › CIA ‹? … Oder für den › MI5 ‹?«
»Kein Kommentar, Doktor. Begnügen Sie sich vorerst mit dem, was ich eben sagte. Am besten halten Sie es sich während unserer gemeinsamen Reise ständig vor Augen. Dadurch erleichtern Sie die Sache für uns beide.«
Also doch , dachte Dr. Woodhams, vom Regen in die Traufe . Trotzdem war er froh, als der Fremde ihm die Fesseln löste und ihn zu sich auf den Beifahrersitz komplimentierte.
Sie setzten die Fahrt fort, erreichten etwa eine halbe Stunde später eine feste Straße und kurz darauf einen Parkplatz, auf dem sie in einen bereitstehenden älteren › WolseleySix ‹ umstiegen.
Dr. Woodhams wusste, dass es glatter Selbstmord sein konnte, einen Fluchtversuch zu unternehmen. Er hatte mit eigenen Augen erlebt, wie wenig dem Engländer ein Menschenleben bedeutete. Und weil Woodhams noch nicht wusste, was dieser Mann mit ihm vorhatte, verzichtete er von vornherein auf alle waghalsigen Gedanken.
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