Andre Rober - Sündenlohn
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»Mama, du musst kommen, ganz schnell! Lena ertrinkt!«
Doch anstatt wie elektrisiert aus der Chaiselongue aufzufahren, starrte ihre Mutter sie nur mit stark geröteten Augen an und bewegte sich kaum.
»Mama! Beeil dich!«
Ihre Mutter kniff die Augen zusammen.
»Ich komme ja schon.«
Sie versuchte, aufzustehen, musste sich jedoch mit der rechten Hand abstützen, um nicht wieder zurück auf das Sofa zu fallen.
»Einen Moment noch…«
Es dauerte zu lange. Ohne auf ihre Mutter zu warten, rannte sie aus dem Salon, durch das Esszimmer, das Wohnzimmer, über die Terrasse und sprang mit Anlauf in den Pool.
Sie hatte Lena schnell erreicht; ihre Schwester bewegte sich immer noch nicht, ihr Körper war bis auf den Hinterkopf und die langen Haare schon unter die Oberfläche gesunken und trieb senkrecht in dem zartrosa gefärbten Wasser. Sie griff nach Lenas Arm, tastete sich bis zu ihrer Hand und begann, sie mit wildem Paddeln Richtung Beckenrand zu ziehen. Es war so schwer, sie kam kaum vorwärts, musste nach Luft schnappen, schluckte Wasser, hustete. Einmal musste sie ihre Schwester loslassen, um nicht selbst zu ertrinken. Doch sie gab nicht auf, fasste Lena am Oberarm und kämpfte weiter. Beinahe hätten sie ihre Kräfte auf dem letzten kleinen Stück verlassen, doch sie schaffte es bis zu der Edelstahlleiter, an der sie sich festhielt und krampfhaft versuchte, Mund und Nase ihrer Schwester über Wasser zu halten.
»Lena!« Sie weinte bitterlich. Die Versuche, sie aus dem Wasser zu ziehen oder zu schieben, scheiterten bereits im Ansatz.
»Lena! Komm schon, du bist so schwer! Lena! Mama! Hilf mir, Mama!«
Doch ihre Mutter erschien nicht.
Sie legte Lenas Kopf in die Armbeuge und starrte in die weit geöffneten Augen ihrer blau angelaufenen, reglosen Schwester.
»Lena! Lena!«
Mit einem Ruck durch den ganzen Körper riss es Sarah aus dem Schlaf! Die Sonne schien ihr in das nasse Gesicht. Sie verspürte einen riesigen Druck auf ihrer Kehle und konnte nur stoßweise atmen. Ihr ganzer Körper war schweißgebadet, das weiße T-Shirt klebte an ihrer Haut, und auch ihre nackten Beine waren so nass, dass das Leintuch komplett vollgesogen war. Sie rang nach Luft, und es wurde ihr speiübel. Sie presste die Arme auf ihren Bauch. Der Schmerz und die Trauer waren so präsent, so real, dass sie der schreckliche Alptraum immer noch gefangen hielt! Ihre Gefühle überschlugen sich!
»Lena! Nein!«, schrie es aus ihr heraus! Ihr ganzer Körper war ein einziges Schütteln und Zucken, wie bei einem schweren Fieberanfall. Ihre Beine zitterten unter dem nassen Leintuch, und auch ihre Schultern, ihre Arme und ihr Kopf bewegten sich unkontrolliert und ruckartig.
»Lena! Nein!«
Jetzt war es nur noch ein Wimmern. Sie kippte zur Seite, krümmte sich qualvoll in ihrem durchnässten Bett und erstickte ihr Schluchzen in dem dicken, flauschigen Kopfkissen.
3
Am nächsten Morgenfuhr Inge Westerhus erst gar nicht zur Polizeidirektion in Husum, sondern machte sich auf die knapp einhundert Kilometer lange Fahrt nach Kiel. Als sie den Kombi in die Arnold-Heller-Straße lenkte und das große rote Gebäude vor ihr auftauchte, begann ihre Stimmung zu kippen. Da sie wusste, was sie in wenigen Minuten hinter den Mauern dieses Hauses erwartete, hatte sie wieder die Bilder vom Vortag im Kopf. Heute würde aber der Abstand, mit dem sie gestern an die unbekannte Tote herangetreten war, durchbrochen werden. Heute würde sie mehr über die Frau erfahren. Es würden ihr Stück für Stück Erkenntnisse und Details zugeordnet werden, Lebensumstände, ältere Verletzungen, ihr Alter, Haarfarbe, ob sie schon einmal ein Kind geboren hatte. Vielleicht sogar ihren Namen, und ob sie Verwandte, Eltern, vielleicht einen Partner oder Ehemann hatte. Aus dem anonymen, entstellten Körper würde nach und nach das Bild eines Menschen, einer Persönlichkeit entstehen, die gelebt, Freunde, Ziele und Träume gehabt hatte. Sie würden auch erfahren, wie sie gestorben war, ob langsam oder schnell. Ob sie ohne Schmerzen aus dem Leben geschieden war oder ob sie zu leiden hatte. Dieser Prozess bei den Ermittlungen, wo aus dem bloßen Körper, der toten Materie zuerst das Bild eines Menschen gezeichnet wurde, um es dann durch die Klärung der Umstände des Todes wieder zurück zu dem verdreckten, halb verwesten Bündel aus dem Watt zu führen, machte den Termin in der Rechtsmedizin für Inge Westerhus zu einem solch nagenden Ereignis. Einem Ereignis, dem sie nicht unvorbereitet begegnen wollte. So blieb sie, nachdem sie den Wagen vor dem Haus mit der Nummer drei abgestellt hatte, erst ein paar Minuten sitzen, um sich zu sammeln und sich auf das, was sie erwarten würde, vorzubereiten.
Als ein offener TT Roadster schwungvoll in die Parklücke neben ihr rauschte, drehte Inge Westerhus unweigerlich den Kopf. Hinter dem Steuer des Sportwagens saß Alice Peters, die sofort wild in Westerhus` Wagen hineinwinkte. Die Polizistin hatte mit dem Eintreffen der Ärztin und Freundin gerechnet: Im Rahmen ihrer ständigen Weiterbildung für die Polizeiarbeit war sie öfters am rechtsmedizinischen Institut der CAU, und da sie in diesem Fall die erste Leichenschau durchgeführt und den vorläufigen Totenschein ausgestellt hatte, war klar, dass sie am heutigen Tag dabei sein würde. Über eine Fahrgemeinschaft nach Kiel hatten sie nie gesprochen. Alice Peters liebte ihren TT zu sehr, um in dem Astra von Westerhus mitzufahren, und die Polizistin ihrerseits war eine denkbar schlechte Beifahrerin, vor allem in schnellen, zweisitzigen Autos, die noch dazu über kein richtiges Dach verfügten. So kam es, dass, wann immer sie gemeinsam in Kiel zu tun hatten, beide mit ihrem eigenen Auto fuhren. Die beiden Frauen stiegen aus, begrüßten einander kurz und schritten zielstrebig zum Eingang der Rechtsmedizin.
»Seien Sie gegrüßt! Was für eine Freude,Sie beide wieder einmal in meiner Wirkungsstätte begrüßen zu dürfen«, begrüßte sie Professor Klaas Herrmann überschwänglich. In Erwartung einer anzüglichen Bemerkung schüttelten erst Alice Peters und dann Inge Westerhus die Hand des etwa 1,65 kleinen Endfünfzigers. Der Rechtsmediziner, dessen pechschwarzes Toupet wie immer perfekt saß, erwiderte den Handschlag mit einem kaum wahrnehmbaren Druck seiner schweißigen Hand und hielt dennoch einige Sekunden länger als nötig den Körperkontakt, nicht ohne seinen beiden weiblichen Besuchern dabei tief in die Augen zu schauen. Professor Herrmann, Single und geradezu besessen von seiner eigenen Person, bewegte sich mit seinen Äußerungen, seinem Verhalten, seinen Gebärden praktisch stets am Rande des Sexismus, nie so direkt, als dass man ihn damit konfrontieren könnte, aber für Westerhus` und Peters` Geschmack konstant in einer unangenehmen Grauzone der männlich-weiblichen Interaktion. Er selbst mochte es als charmant bezeichnen, für sein vorwiegend weibliches Umfeld, das er sich hier am Institut der Christian-Albrechts-Universität über die Jahre geschaffen hatte, war es meist eine halbe Stufe unterhalb der Belästigung. Seine Distanzlosigkeit, die aus dem Glauben entstand, er sei der Versteher und messianische Berater der ihn umgebenen weiblichen Belegschaft, wurde auch von seinem direkten Umfeld meist nur belächelt. Da so etwas außerhalb seiner Wahrnehmung stattfand – schließlich wollten es sich die meisten um ihrer Karriere willen auch nicht mit dem Chef verscherzen – und auch nie direkte Kritik von anderer Seite geäußert wurde, hatte sich bei dem Institutsleiter eine Selbstsicherheit manifestiert, die beinahe sämtliche männliche Mitarbeiter des Instituts mit der Zeit derart vergrault hatte, dass sie sich versetzen ließen. Allein sein Obduktionsassistent Klaus Feeren war seit langem eine feste Institution in den Seziersälen Professor Herrmanns. Das lag nicht etwa an einer strapazierfähigen Geduld oder gar an der Rolle, die ihm als Assistenten in der Hierarchie zukam, sondern schlicht an der Tatsache, dass Feeren als bekennender Homosexueller in Herrmanns Augen eher in die Schublade weiblich, zwar nicht wirklich, aber irgendwie doch, gehörte. Folglich wurde er nicht Opfer der harschen Zurechtweisungen und verletzender Kritik, sondern er musste vielmehr die aufgedrängten Analysen und grenzüberschreitenden Ratschläge seines Chefs erdulden. Doch dies tat er mit Bravour: Ihm war nie anzumerken, ob er die Worte seines Chefs einfach hinunterschluckte, sie ignorierte oder innerlich darüber lächelte – er erweckte immer den Eindruck, dankbar zu sein.
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