Eugenie Marlitt - Die zweite Frau
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Der Roman erzählt die Geschichte der jungen Juliane von Trachenberg, die in eine Konvenienzehe mit dem nicht ganz charakterfesten Witwer Raoul von Mainau gerät. Es gelingt ihr, ihn zu bessern, seine Liebe zu erringen und eine alte Familienschuld der Mainaus aufzudecken.
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Der alte Baron that, als bemerke er ihr Zögern nicht, und ergriff statt ihrer Hand die Spitze ihrer niederhängenden Flechten. »Sie da, wie hübsch!« sagte er galant. »Ihr alter erlauchter Name braucht nicht genannt zu werden, sein untrügliches Wahrzeichen wird Sie überall einführen – das hat geleuchtet schon in den Kreuzzügen! ... Nicht immer ist die Natur so zuvorkommend, den Stempel der Geschlechter in allen Generationen festzuhalten, wie bei der dicken Unterlippe der Habsburger und dem Trachenberger Rothaar.« – Er lächelte so verbindlich, wie man nur lächeln kann nach einer wohlgemeint ausgesprochenen Liebenswürdigkeit.
Freund Rüdiger kämpfte mit einem Hüsteln, und Mainau wandte sich hastig nach dem nächsten Fenster. Da stand der kleine Leo, regungslos und starren Auges die neue Mama musternd; die reizende Knabengestalt lehnte nachlässig an dem riesigen Körper eines Leonberger Hundes, und die Rechte mit der berühmten Gerte hing über den Rücken des Tieres hinab – es war eine Gruppe, wie für den Pinsel oder Meißel hingestellt.
»Leo, begrüße die liebe Mama,« befahl Mainau in unverkennbar aufgeregtem Tone. Liane wartete nicht, bis der Knabe zu ihr kam. In dieser entsetzlichen Umgebung leuchtete ihr das schöne Kindergesicht, ungeachtet seines feindselig trotzigen Blickes, wie ein tröstender Lichtschein entgegen. Sie trat rasch hinüber. Das zarte Antlitz mit dem blumenweißen Teint bog sich über den Knaben und ein würziger Atem berührte seine Lippen.
»Willst du mich ein wenig lieb haben, Leo?« flüsterte sie – das klang flehend, und in ihrer Stimme klopfte es wie ein leises Schluchzen. Die großen Augen des Kindes verloren den festen Blick. Aengstlich erstaunt fuhren sie über das Gesicht der neuen Mutter hin – da fiel polternd die Gerte zur Erde, und plötzlich schlangen sich zwei Kinderarme festpressend um den Nacken der jungen Frau.
»Ja, Mama, ich will dich lieb haben!« versicherte der Kleine in dem ihm eigenen derb aufrichtigen Tone. Er sah neben ihrer Schulter hinweg nach seinem Vater. »Es ist ja gar nicht wahr, Papa,« sagte er fast brummig, »sie ist keine Hopfenstange, und ihre Zöpfe sind lange nicht so schlimm, wie bei unserem –«
»Leo – vorlauter Bursch!« schnitt Mainau die weiteren Auslassungen des Kindes ab. Er war sichtlich beschämt und in der peinlichsten Verlegenheit, während um die Lippen und Augen des alten Herrn ein verhaltenes Lachen zuckte. Herr von Rüdiger verfiel abermals in einen heftigen Hustenanfall.
»Mein Gott, was hat denn der arme Sünder da verbrochen?« unterbrach er plötzlich sein diplomatisches Manöver – er zeigte nach einer der dunkelsten Zimmerecken; dort kniete Gabriel mit gesenktem Kopfe vor einem Stuhle; die Hände lagen gefaltet auf einem dicken Buche.
»Mosje Leo ist unfolgsam gewesen; ich kann den widerhaarigen Burschen nicht empfindlicher züchtigen, als wenn ich Gabriel für ihn büßen lasse,« sagte der Onkel gelassen.
»Was – sind denn in Schönwerth die Prügelknaben wieder Mode geworden?«
»Wollte Gott, sie wären nie aus der Mode gekommen! Dann stünde es besser um uns alle,« versetzte der Hofmarschall schneidend.
»Steh auf, Gabriel!« befahl Mainau, seinem Onkel den Rücken wendend. Der Knabe erhob sich, und Mainau nahm mit einem sarkastischen Lächeln das dickleibige Legendenbuch auf, aus welchem der arme Sündenbock allem Anscheine nach hatte vorlesen müssen.
Mitten in diese peinliche Szene hinein trat der Haushofmeister. Er trug eine Platte voll Erfrischungen. So tief gereizt war alte Herr in diesem Momente auch sein mochte, er richtete doch sofort seine Augen scharf musternd auf den reichbesetzten Silberteller, den ihm der Haushofmeister auf seinen Wink hinhielt.
»Ich werde dem hirnlosen Verschwender drunten in der Küche wohl einmal das Handwerk legen müssen,« murmelte er ingrimmig. »Solche Berge des teuersten Fruchteises! ... Ist er verrückt?«
»Der junge Herr Baron haben so befohlen,« beeilte sich der Haushofmeister leise zu sagen.
»Was gibt's?« fragte Mainau; er warf den Folianten auf den Stuhl und trat mit finster gefalteter Stirn näher heran.
»Nichts von Belang, mein Freund,« begütigte der Onkel mit einem scheuen Seitenblick – er war erschrocken und so rot geworden wie ein junges Mädchen, das man bei einem oft gerügten Fehler ertappt. »Bitte, liebe Gräfin, legen Sie doch endlich einmal den Hut ab,« sagte er zu der jungen Frau, »und essen Sie ein wenig von diesem Ananaseise! – Sie werden der Erquickung bedürfen nach der heißen Fahrt.«
Liane strich liebkosend mit der Hand über den Lockenkopf des kleinen Leo und küßte abschiednehmend seine Stirn. »Ich muß danken, Herr Hofmarschall,« versetzte sie sehr ruhig. »Sie verweigern mir vorläufig die Stellung der Hausfrau und den Namen Mainau – die Gräfin Trachenberg aber kann unmöglich dem Anstand und der guten Sitte ins Gesicht schlagen, indem sie ohne weiblichen Schutz in einem fremden Hause in Herrengesellschaft verbleibt. Darf ich bitten, daß man mir ein Zimmer anweist, in welches ich mich bis zu der Zeremonie zurückziehen kann?«
Vielleicht war der alte Herr mit dem impertinenten Diplomatengesicht noch niemals so energisch zurechtgewiesen worden, oder er hatte in der überaus einfach gekleideten Mädchengestalt, unter dem das jugendliche Antlitz halb verdeckenden grauen Schleier die Schüchternheit und das Gedrücktsein der finanziellen Verarmung notwendig vorausgesetzt – genug, seine Augen öffneten sich weit, und der sonst unleugbar geistvolle Ausdruck seiner Züge wich einer nichts weniger als schlagfertigen Verblüfftheit ... Herr von Rüdiger rieb sich hinter seinem Rücken schadenfroh die Hände, Mainau aber fuhr in sprachloser Ueberraschung herum – hatte wirklich »das bescheidene Mägdlein mit dem furchtsamen Charakter« gesprochen?
»Eh – wir sind sehr empfindlich, meine kleine Gräfin,« sagte der Onkel nach einem verlegenen Räuspern.
Mainau trat an die Seite seiner jungen Frau. »Du bist sehr im Irrtume, Juliane, wenn du meinst, deine Rechte als Hausfrau könnten dir in Schönwerth auch nur um ein kleines Bruchteil verkümmert werden,« sagte er mit verhaltener Stimme – er kämpfte schwer mit seinem hervorbrechenden Ingrimme. »Für mich ist die Rudisdorfer Trauung vollkommen rechtskräftig – sie gibt dir für immer meinen Namen, und wie man hier in diesen vier Wänden darüber denkt, das darf dich nicht anfechten ... Erlaube mir, dich in deine Appartements zu führen.«
Er reichte ihr den Arm und ohne den alten Herrn weiter zu begrüßen, führte er sie hinaus. Während sie die Spiegelgalerie wieder durchschritten, sprach er kein Wort; auf der Treppe aber blieb er einen Moment stehen. »Du bist beleidigt worden, und das trifft meinen Stolz genau so empfindlich wie den deinen,« hob er viel ruhiger an, als er droben gesprochen. »Aber ich gebe dir zu bedenken, daß meine erste Frau die Tochter jenes kranken Mannes, sein einziges Kind gewesen ist. Die zweite Frau muß es sich stets gefallen lassen, ein Gegenstand schmerzlicher Eifersucht für die Verwandten der Verstorbenen zu sein ... Ich muß dich bitten, auszuharren, bis die Macht der Gewohnheit wirkt ... Schönwerth zu verlassen und mit dir auf einem meiner anderen Güter zu leben, vermag ich nicht – es handelt sich hauptsächlich darum, Leo unter mütterliche Aufsicht zu bringen; der Kleine aber muß hier bleiben – ich darf dem Großvater den einzigen Enkel nicht nehmen.«
Liane stieg schweigend die Stufen weiter hinab; es war ihr fast unmöglich, zu diesem grausamen Egoisten zu sprechen, der sie an sich gefesselt, um sie völlig unvorbereitet den widerwärtigsten Verhältnissen gegenüberzustellen.
»Sie werden begreifen, daß ich keinen anderen Wunsch habe, als den, wieder da hinausgehen zu dürfen,« versetzte sie endlich und zeigte nach der sonnigen Landschaft durch das offene Thor, an welchem sie eben vorüberschritten. »Wäre nicht der Gedanke, daß ich mit meiner sofortigen Heimkehr nach Rudisdorf selbst die bindende Kraft meiner Kirche verneinte –«
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