Eugenie Marlitt - Die zweite Frau

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Klassiker der Weltliteratur! eBooks, die nie in Vergessenheit geraten sollten.
Der Roman erzählt die Geschichte der jungen Juliane von Trachenberg, die in eine Konvenienzehe mit dem nicht ganz charakterfesten Witwer Raoul von Mainau gerät. Es gelingt ihr, ihn zu bessern, seine Liebe zu erringen und eine alte Familienschuld der Mainaus aufzudecken.

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»Es sollte dir auch einigermaßen schwer werden, einen solchen Schritt auszuführen,« unterbrach er sie eiskalt, indem er einen langen Säulengang im Erdgeschosse mit ihr durchmaß. »Ich brauche dich wohl nicht erst zu versichern, daß ich mich nicht so ohne weiteres kompromittieren lasse ... Hm, ja – Trauung und Trennung so eng beieinander! Das wäre wieder einmal so etwas für die guten Leute, die sich vor meinen ›Bizarrerien und Extravaganzen‹ fromm bekreuzigen ... Ich bin stets herzlich gern bereit, ihnen Stoff zu liefern – warum denn nicht? Diesmal aber verzichte ich auf den Skandal.«

Er ließ ihren Arm von dem seinen niedergleiten und öffnete die Thür. »Hier deine Appartements – siehe zu, wie du sie deinen Bedürfnissen und Neigungen unterthan machst! Jeder deiner Wünsche, bezüglich einer Veränderung, wird selbstverständlich ohne Widerrede erfüllt werden.« Er trat nach ihr ein und ließ den Blick durch die mit übermäßigem Luxus ausgestattete Zimmerreihe gleiten – ein böses Gemisch von Hohn und Groll lag in dem finstern Lächeln, das über sein schönes Gesicht huschte. »Valerie hat sie bewohnt – aber fürchte dich nicht,« sagte er, in den frivolen, persiflierenden Ton verfallend, vor welchem »die Damen wie die Lämmer zitterten« – »ihre Seele war luftig und flatternd, als sei auch sie nur aus den kostbaren echten Spitzen zusammengewoben, in die sie ihren verwöhnten Körper zu hüllen liebte. Zudem trug sie die untrüglichen Engelsflügel einer strengen Frömmigkeit – sie ist im Himmel.«

Er schellte der Kammerjungfer und stellte sie der neuen Herrin vor. Dann machte er Liane darauf aufmerksam, daß er sie nach einer Stunde zur Trauung abholen werde, und ehe sie noch ein Wort erwidern konnte, hatte er das Zimmer verlassen. Zugleich schlüpfte die Zofe durch die entgegengesetzte Thür, um im Ankleidezimmer alles zur Toilette vorzubereiten.

6.

Da stand die junge Dame allein, inmitten einer wildfremden Umgebung. Im ersten Augenblicke gab sie dem Gefühle einer fast sinnlosen Angst nach – sie lief durch die Gemächer und griff auf jedes Thürschloß; nein, sie war nicht gefangen, selbst die ins Freie führende Glasthür des einen Salons flog sofort unter dem Drucke ihrer Hand auf, und nichts hinderte sie, das Haus flüchtend zu verlassen ... Flüchten? War sie denn nicht freiwillig hierhergekommen? Hatte es nicht doch einzig und allein in ihrer Hand gelegen, nein zu sagen, trotz der grimmig drohenden Blicke der Mutter und der Bitten der Geschwister? ... Sie hatte sich stumpfsinnig einem furchtbaren Irrtume hingegeben, und an diesem Irrtume trug ihr Institutsleben die Schuld. Die meisten ihrer Mitschülerinnen, Töchter der ältesten Adelsfamilien, hatten schon nicht mehr über ihre Hand zu verfügen gehabt; sie waren durch Uebereinkommen der Eltern versprochen gewesen und waren fast alle vom Institute aus durch einen sehr kurzen, erklärten Brautstand in die Ehe gegangen, ja, eine derselben, eine schöne junge Dame, von welcher Liane wußte, daß sie eine tiefe Liebe zu einem Bürgerlichen im Herzen trug, hatte sich, ohne ein Wort des Widerspruchs, mit einem alternden Standesherrn verheiratet ... Unter dem Einfluß dieser Erfahrungen und Anschauungen und bestärkt durch Mutter und Geschwister, hatte sie gewähnt, daß dazu gar kein besonderer Entschluß gehöre – vielmehr ergebe er sich von selbst aus den gebotenen Verhältnissen. Magnus und Ulrike hatten sie retten wollen aus der Hölle daheim, und sie hatte sich retten lassen – nicht das mindeste Recht stand ihr zu, Mainau anzuklagen, daß er sie betrogen habe. Sie brachte ja auch nichts mit, als den guten Willen, treulich den neuen Pflichten zu leben. Wie fielen ihr jetzt die Schuppen von den Augen! Sie war für immer losgetrennt von denen, die sie liebte, und hatte nicht die geringste Hoffnung, für dieses Aufgeben je entschädigt zu werden; ja, sie mußte sich auf eine Art Gefrierpunkt dem Manne gegenüberstellen, an den sie zeitlebens gekettet war, der ihr keine Liebe geben konnte und nichts weniger wünschte, als von ihr geliebt zu werden ... Ein ganzes langes Leben in der Fremde ohne das Gefühl, einwurzeln zu dürfen durch gegenseitige Sympathie! ...

Sie warf einen Blick nach oben – er blieb in Wolken von strahlend blauem Atlas hängen. Jetzt erst sah sie, daß dieser glänzende Stoff sie umriesele, als schwimme sie im Aether ... Nach der bitteren Ironie, mit welcher Mainau von ihr gesprochen, mochte die Frau, die hier gewohnt, wohl ein eigensinniges Köpfchen gewesen sein, ein verzogenes Kind, das in übler Laune mit den kleinen Füßen stampfte und den zarten, verwöhnten Körper rücksichtslos hintenüberwarf, und das konnte sie hier ungestraft – unter den Füßen schwoll ein zolldicker, mit blauen Cyanen bestreuter Teppich, und in dem ganzen kleinen, üppigen Boudoir war nicht eine harte Holzkante zu sehen – Polster und weicher, gleißender Atlas, wohin man sah! ... Liane öffnete ein Fenster – diese Verstorbene mußte sich in Jasminduft förmlich gebadet haben; er füllte betäubend die Luft und entströmte selbst den Gardinen und Wandbehängen. Zog nicht in diesem Augenblicke, wo die zweite Frau mit dem eigenmächtigen Oeffnen des Fensters gleichsam von diesen Räumen Besitz ergriff, »die flatternde, aus Spitzen gewobene Seele«, die auf den Engelsflügeln strenger Frömmigkeit in den Himmel zurückgekehrt sein sollte, zürnend und aufseufzend droben am Plafond hin? Wie ein Hauch, und doch bestimmt, hatte der weiche Klagelaut einer Frauenstimme Lianens Ohr berührt. Sie blieb mit zurückgehaltenem Atem stehen und horchte. Da trat das Kammermädchen ein, um zu melden, daß zur Toilette alles vorgerichtet sei.

»Was ist das?« fragte die junge Dame – sie war im Begriff, über die Schwelle des Nebenzimmers zu gehen, als jener eigenthümliche Klang wieder durch das Zimmer schwebte – diesmal kam er unbestritten durch das Fenster.

»Da drüben in dem Baume hängen Windharfen, gnädige Frau,« versetzte das Mädchen.

Sie sah hinüber und schüttelte den Kopf. »Aber es rührt sich ja kein Lüftchen!«

»Vielleicht kommt es von dorther, wo die Frau seit vielen Jahren krank liegt,« meinte sie und zeigte nach dem fern vorüberlaufenden Drahtgitter, hinter welchem ein rötlich blinkender Obelisk in die Lüfte stieg. »Ich weiß es nicht – ich bin selbst erst seit acht Tagen in Schönwerth ... Die Leute kümmern sich nicht darum, und in der Küche sagten sie nur, sie hätte das Gnadenbrot im Hause – schrecklich – sie soll nicht einmal getauft sein ... Hinter das Gitter traue ich mich nicht – ich fürchte mich vor dem großen, türkischen Ochsen, und die Bäume wimmeln von Affen – greuliche Tiere - puh!«

Liane ging schweigend in das Nebenzimmer und überließ sich den flinken Händen der Redseligen. Diesmal rauschte und klirrte der Silberstoff um die bräutliche Gestalt her, und als sie nach einer halben Stunde im blauen Boudoir Mainau entgegentrat, da fuhr er sichtlich zurück ... Die »Hopfenstange« verstand es, die Silberschleppe zu tragen, die »Hopfenstange« hatte Schultern und Arme von so unvergleichlicher Schönheit, daß nur völliger Mangel an Koketterie und ein keusches, ernstes Denken diese Vorzüge bisher achtlos unter verhüllenden Stoffen hatten verbergen mögen ... Ein Orangenblütenkranz lag in dem hochaufschwellenden, vielverhöhnten Rothaar – es hob sich in wuchtiger Pracht, wie mit goldfunkelndem Tau überhaucht, von den blauglänzenden Wänden des Zimmers.

»Ich danke dir, Juliane, daß du deine Vorliebe für ein bescheidenes Auftreten so taktvoll unterdrückst und in meinem Hause erscheinst, wie es deine Stellung nun einmal verlangt,« sagte er freundlich, wenn auch ohne Betroffenheit im Ton.

Sie hob die dunkelblonden Wimpern – das waren keine blassen Veilchenaugen à la Lavallière – ein Paar großer, dunkelgrauer Augensterne voll Klugheit, aber auch voll finsteren Ernstes sahen ihn fest an. »Denken Sie nicht zu gut von mir!« versetzte sie gelassen – noch brachte sie das »Du«, das ihm so geläufig war, nicht über ihre Lippen. »Nicht aus Bescheidenheit bin ich in Rudisdorf einfach an den Altar getreten – nennen Sie es Stolz, Hochmut, wie Sie wollen ... Ich weiß recht gut, daß verschiedene Frauen in der Rudisdorfer Marmorgalerie den Hermelin um Schultern und Schleppe tragen – ich habe auch ein Anrecht daran und werde es zu behaupten wissen ... Gerade deshalb mochte ich diese geschenkte Pracht hier,« sie strich mit der Hand über die steife Robe, »nicht an mir leiden und durch mein Vaterhaus schleifen, von welchem uns augenblicklich kein Stein gehört. Ich meinte, das Geräusch müsse alle die Trachenberger aufwecken, die unter dem Altar in der Gruft schlafen – und ihnen ist gerade jetzt der Schlaf zu gönnen ... Hier repräsentiere ich Ihren Namen und dazu gehört das Geschenk.«

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