Eugenie Marlitt - Die zweite Frau
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Der Roman erzählt die Geschichte der jungen Juliane von Trachenberg, die in eine Konvenienzehe mit dem nicht ganz charakterfesten Witwer Raoul von Mainau gerät. Es gelingt ihr, ihn zu bessern, seine Liebe zu erringen und eine alte Familienschuld der Mainaus aufzudecken.
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»Und nun noch einmal zu Papa!« sagte Liane gepreßt und griff nach dem Sonnenschirme.
»Nur noch einen Augenblick –« bat Ulrike.
»Halte mich nicht zurück – ich darf Mainau nicht warten lassen,« versetzte die junge Dame ernst. Sie umschlang die Schultern der Schwester und trat mit ihr über die Schwelle.
Die sogenannte Marmorgalerie lag in der Bel-Etage und lief in der gleiche Richtung mit der drunten sich hinbreitenden Terrasse, auf welche der Gartensalon mündete. Die Schwestern durchschritten sie, umfangen von der tiefen Dämmerung, welche die festgeschlossenen Läden verbreiteten, in ihrer ganzen ungeheuren Länge bis an das äußerste Ende, wo das Tageslicht, dünn und gespenstig hereinschlüpfend, bleiche Reflexe in dem spiegelglatten, rötlich glänzenden Marmorfußboden weckte. Ulrike stieß den Laden geräuschlos auf; alle die Porträts der geharnischten Männer mit dem feurig roten Schnurrbarte und den dräuenden Mienen blieben tief im Dunkel; der volle Sonnenschein konzentrierte sich verklärend auf dem Bildnisse einer erwürdigen Greisengestalt, welche die volle weiße Hand auf den Tischteppich gelegt, vor einem braunen Samtvorhange saß. Das unschöne Wahrzeichen der Trachenberg, das rotflammende Haupt- und Barthaar, hatte sich hier in seiden-weiches Silber umgewandelt und lag voll und glänzend auf dem Scheitel und der Oberlippe.
»Lieber, lieber Papa!« flüsterte Liane und hob die gefalteten Hände zu ihm empor – sie war sein Stolz, sein Liebling, sein Nesthäkchen gewesen, dessen Köpfchen oft schlafend an seiner Brust gelegen und das er noch im schweren Todeskampfe mit der unsicheren Hand schmeichelnd geliebkost hatte ... Seitwärts dämmerte ein Frauenbild, eine hagere, steifgestreckte Gestalt; ihre Schleppe umsäumte Hermelin; auch die entblößten Schultern hoben sich spitz und gelb aus dem weißen Pelze, und auf der hohen Frisur saß ein feines Krönchen – das war Lianens Großmutter väterlicherseits, auch eine Prinzessin, aber aus einem kleinen souveränen Fürstenhause. In diesem steifgeschnürten Leibe hatte kein warmes Herz geklopft – die hellen kalten Augen stierten unbarmherzig auf die Enkelin nieder, die niedergeschlagen, mit thränenumflorten Blicke das alte Erbschloß verließ, um dem Glanze und Reichtume entgegen zu gehen. Sie reckte den dürren Arm mit dem elfenbeinbesetzten Fächer in die Tiefe der Galerie hinein, als wollte sie, mit dieser Bewegung über die Bilderreihe hingleitend, sagen: »Lauter Konvenienzheiraten, auserwählte Geschlechter, berufen nicht zum Lieben, wohl aber zum Herrschen bis in alle Ewigkeit ...«
Und es klang, als gehe ein Flüstern von Lippe zu Lippe – es war aber nur der Zugwind, der hereinsäuselte und den erdentstiegenen Duft, den der Regen geweckt, bis hinunter an die uralten Holztafeln mit den Geharnischten trug ... Draußen auf der Terrasse wurde es aber auch lebendig von Männerschritten, die langsam wandelnd vom Gartensalon herkamen und erst am äußersten Ende in gleicher Richtung mit dem offenen Galeriefenster verstummten. Die Schwestern blickten verstohlen hinab. Baron Mainau stand an der Terrassenbrüstung und sah halb abgewendet in die Gegend hinaus – ein vollständig anderer als der kühle, gehaltene Bräutigam, der bei der Zeremonie pünktlich und tadellos seine Schuldigkeit gethan, nun aber auch mit sichtlichem Wohlbehagen alles abzuschütteln suchte, was seine stolze, aber auch feurig gewandte Erscheinung für Augenblicke gleichsam in eine Schablone gezwungen hatte. Er war vollkommen reisefertig und hatte sich eine Zigarre angebrannt, deren blaue Wölkchen bis hinauf in die Marmorgalerie stiegen.
»Ich sage nicht ›Schönheit‹ – mein Gott, wie vieltausendfältig ist auch der Begriff!« fuhr Freund Rüdiger fort, dessen etwas hohe, weiche Stimme schon während der Wanderung in einzelnen Lauten heraufgeklungen war – jetzt hörte man scharf und klar jede einzelne Silbe. »Nun ja, diese kleine Liane hat weder eine römische, noch eine griechische Nase – bah, ist auch gar nicht nötig – das Gesichtchen ist so unsagbar lieblich.«
Baron Mainau zuckte die Achseln. »Hm, ja,« sagte er in unverkennbar persiflierendem Tone, »ein sittig und bescheiden Mägdelein von furchtsamem Charakter, mit schwärmerischen Mienen und blassen Veilchenaugen à la Lavallière – was weiß ich« – er brach wie gelangweilt ab und zeigte mit einer lebhaften Bewegung in die Landschaft hinaus. »Da sie 'mal her, Rüdiger! Der Mensch, der den Rudisdorfer Park angelegt hat, ist wirklich ein genialer Kopf gewesen – effektvoller könnte doch der hochgelegene Renaissancebau da drüben nicht herausgehoben worden sein als durch diese wundervolle Buchengruppen.«
»Ach was!« versetzte Herr von Rüdiger geärgert. »Dafür habe ich nie Augen gehabt, das weißt du ... Ein schönes Frauenauge, ein schönes Frauenhaar – tausend noch einmal, war waren das für Flechten, die am Altare heute zu deinen Füßen lagen!«
»Eine etwas verblaßte Schattierung der Trachenbergschen Familienfarbe,« sagte Mainau leichthin. »Meinetwegen! Das Titianhaar ist ja jetzt en vogue – die Romane wimmeln von rotköpfigen Heldinnen, die alle unsäglich geliebt werden – Geschmacksache! ... An einer Geliebten wäre es mir undenkbar, aber bei meiner Frau –!!« Er stäubte am Terrassengeländer die Asche seiner Zigarre und rauchte behaglich weiter.
Liane zog instinktmäßig den dichten Schleier über das Gesicht; nicht einmal die Schwester, die in wortlosem Grimme und Schmerze auf den Sprechenden hinunterstarrte, durfte die tiefe Glut der Scham, der Demütigung auf ihren Wangen sehen. – Drüben umkreiste die Gräfin Trachenberg an der Seite des Geistlichen das Parterre; sie kam rasch näher und eilte die Treppe der Terrasse herauf.
»Auf ein Wort, bester Raoul!« bat sie und legte ihren Arm in den seinigen. Langsam mit ihm auf und ab gehend, plauderte sie über alltägliche Dinge, bis die beiden anderen Herren sich so weit entfernt hatten, daß sie kein Wort mehr auffangen konnten.
»Apropos,« sagte sie plötzlich stehen bleibend, »du wirst meinem besorgten Mutterherzen Rechnung tragen und mich nicht für gar zu indiskret halten, wenn ich noch im letzten Augenblicke eine penible Angelegenheit berühre – darf ich erfahren, wieviel Nadelgeld du Lianen zugestehst?«
Die Schwestern konnten sehen, wie er amüsiert die Frau mit dem »besorgten Mutterherzen« fixierte.
»Genau so viel, wie ich meiner ersten Frau zugestanden habe – dreitausend Thaler.«
Die Gräfin nickte befriedigt. »Die kann sich freuen – ich war als junge Frau übler dran.« – Der Mann neben ihr belächelte spöttisch den tiefen Seufzer, den sie ausstieß. – »Und nicht wahr, Raoul, du bist auch ein wenig gut mit ihr?« setzte sie affektiert gefühlvoll hinzu.
»Was verstehen Sie darunter, Tante?« fragte er, sofort seinen Schritt hemmend, mit mißtrauischem Blicke und in sehr scharfem Tone. »Halten Sie mich für so plump und taktlos, daß ich gegenüber meiner Frau, der Trägerin meines Namens, jemals die schuldige Artigkeit aus den Augen setzen könnte? ... Wollen Sie aber mehr, dann ist es gegen die Abrede. – Ich brauche eine Mutter für meinen Knaben und eine Herrin für mein Haus, die mich in meiner Abwesenheit vertritt – und ich werde viel, sehr viel abwesend sein. Das alles wissend, haben Sie mir Juliane als ein sanftes, weibliches Wesen zugesagt, das sich vortrefflich in die Stellung finden werde ... Liebe kann ich ihr nicht geben; ich bin aber auch gewissenhaft genug, in ihrem Herzen keine wecken zu wollen.«
Schmerzlich aufweinend breitete Ulrike ihre Arme aus und zog die Schwester an ihr Herz.
»Um Gott – ereifere dich doch nicht, Raoul!« bat eingeschüchtert die Gräfin drunten. »Du hast mich völlig mißverstanden. Wer spricht denn von einem so sentimentalen Verhältnis? Das könnte doch mir am allerwenigsten einfallen ... Ich appelliere einfach an deine Nachsicht. Du hast ja heute selbst gesehen, wie weit das ›ewig Weibliche‹ in seiner Bescheidenheit gehen kann – uns einen solchen Streich zu spielen mit der Brauttoilette!«
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