Eugenie Marlitt - Das Heideprinzesschen

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Klassiker der Weltliteratur! eBooks, die nie in Vergessenheit geraten sollten.
Der Roman erzählt die Geschichte der jungen Lenore von Sassen, die nach einer naturwüchsigen Kindheit auf dem Lande in ein städtisches, bürgerliches Umfeld gerät, in dem sie entdeckt, dass nicht jeder, der freundlich zu sein scheint, tatsächlich ein Freund ist, und dass umgekehrt selbst hinter einem schroffen, abweisenden Auftreten guter Charakter und echte Zuneigung gefunden werden kann.

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Ich sah, wie Ilse den Kopf schüttelte über diese plötzliche Geistesklarheit, die so leicht da anknüpfte, wo vor vielen Jahren der glatte Faden des ungetrübten Denkens abgerissen war. Der Arzt nahm eine unscheinbare Holzschachtel aus dem Kasten – sie enthielt eine Perlenschnur.

»Der letzte Rest der Jakobsohnschen Herrlichkeit!« flüsterte die Kranke wehmütig vor sich hin. »Ilse, lege die Schnur um den kleinen braunen Hals dort! ... Sie gehört zu deinem Gesicht, mein Kind!« sagte sie zu mir, während ich leise in mich zusammenschauerte unter der kühlen, schmeichelnden Berührung. »Du hast die Augen deiner Mutter, aber die Jakobsohnschen Züge ... Das Band hat viel Familienglück und schöne, friedliche Zeiten voll Glanz gesehen; aber es ist auch mitgeflüchtet vor dem Scheiterhaufen und anderen grausamen Martern der christlichen Unduldsamkeit!« Sie rang nach Atem. »Nun will ich unterschreiben!« stieß sie nach einer Pause der Erschöpfung sichtlich beängstigt hervor.

Der Doktor legte das Papier auf die Bettdecke und drückte die Feder in die steife Hand ... Sie war unsäglich mühselig, diese letzte irdische Handlung; aber der Name, Klothilde von Sassen, geborene Jakobsohn, stand schließlich doch in ziemlich festen großen Zügen unter dem Dokument, das auch der Arzt als Zeuge mittels einiger Worte unterschrieb.

»Weine nicht, mein Täubchen!« tröstete sie mich. »Komm noch einmal her zu mir!«

Ich warf mich sprachlos am Bett nieder und küßte ihre Hand. Sie trug mir Grüße an meinen Vater auf, und richtete ihre großen verschleierten Augen von meinem Gesicht hinweg fest und sprechend auf Ilse.

»Das Kind darf nicht verkommen in der einsamen Heide!« sagte sie bedeutsam.

»Nein, gnädige Frau, dafür lassen Sie mich sorgen!« versetzte die Angeredete in ihrer gewohnten knappen Kürze, obgleich ihr die Lippen schmerzlich zuckten und helle Thränen an ihren Wimpern hingen.

Noch einmal glitt die kalte, matte Hand liebkosend über mein Kinn, dann schob mich meine Großmutter sanft, aber doch in jener ängstlichen Hast, die mit jeder Sekunde geizt, von sich und sah starr nach einem der Fenster mit einem so seltsam ausdrucksvollen Blick, als wolle die Seele bereits auf ihm hinausfliegen in das All.

»Christine, ich verzeihe!« rief sie zweimal angestrengt in die Lüfte, in die weite Ferne hinaus ... Sie war fertig, gerüstet. Sichtlich beruhigt rückte sie den Kopf in den Kissen zurecht, wandte den Blick nach oben und begann feierlich inbrünstig, wenn auch mit erlöschender Stimme: »Höre, Israel, unser Herr, unser Gott ist ein Einziger und Einiger! ... Gepriesen sei der Name seiner Herrlichkeit –« die Stimme erstarb in einem geflüsterten Hauch; sie neigte sanft und langsam das Haupt seitwärts.

»In Ewigkeit, Amen!« vollendete der Arzt an Stelle des Mundes, der für immer verstummt war.

Er drückte ihr mit sanfter Hand die Lider über die Augen.

7.

Mit der ganzen enthusiastischen Zärtlichkeit, die so leicht aus dem jugendlichen übervollen Gemüt hervorquillt, hatte ich mich an die neugeschenkte Großmutter gehangen. Ich durfte das unaussprechlich süße Gefühl kosten, welches mir sagte, die Hingebung meines kleinen Herzens werde heiß gewünscht – und nun marterte mich der Gedanke, daß ich nicht genug gegeben, daß ich meiner Großmutter bei weitem nicht überzeugend genug ausgesprochen habe, wie sehr ich sie lieben wolle. Es war mir Bedürfnis gewesen, ihr zu versichern, daß ich sie auf den Händen tragen werde, wenn sie erst wieder gesund sei – statt dessen hatte ich sorglos die ganze kostbare Zeit verstreichen lassen und kindischer Weise von meiner Liebe für die ganze Welt gesprochen. ... Das hatte sie gewiß am wenigsten hören wollen, sie, der man draußen in der Welt so furchtbar wehe gethan ... Und nun war sie gestorben, und ich konnte ihr dies alles nicht mehr sagen ... Zu spät! Unsere ganze Ohnmacht und Hilflosigkeit liegt in dem niederschmetternden Wort!

Ich trat durch die Baumhofthür ins Freie. Ein kräftiger Luftstrom, noch mit den Spuren der Nachtfeuchte im Atem, strich über die Heide her. Er blies dem Torfsumpf die große federweiße Schlafhaube ab und verdünnte sie zum zarten Spitzenvorhang, hinter welchem das Sonnenfeuer aufzuglühen begann. Rotgolden färbten sich die rauschenden Eichenwipfel, und das kleine Giebelfenster des Dierkhofes fing an zu blinken.

Wie trunken schwankten die Grashalme unter dem funkelnden Tau; aber aufgerichtet hatten sich alle wieder, über die meine Großmutter heute nacht zum letzten Mal hingeschritten war. Die Fenster des Sterbezimmers, die ich nie anders als halbverhüllt gekannt hatte, standen weit offen. Ich schwang mich auf die Brüstung und sah hinein. Das Zimmer war leer. Die Vorhänge, jetzt im schräg einfallenden Morgenlicht smaragdfarben schimmernd, waren nach der Wand zurückgeschlagen und ließen die Lüfte über das Bett hinstreichen ... [In eine so athemlose, friedensvolle Stille hinein hatte das gequälte Gesicht des jungen Isaak wohl seit langen Jahren nicht gesehen. Anm.: Nur in der ersten Aufl. ] Die mächtige Gestalt, der das Blut so heiß und ungestüm in den Adern gekreist hatte, dort lag sie hingestreckt unter dem weißen verhüllenden Tuche, nur kenntlich an der prächtigen grauen Flechte, die hervorgeschlüpft war und über den Bettrand hinabhing.

Eine aufgescheuchte Brummfliege zog summend an mir vorüber, und auf dem Silberleuchter an der Decke züngelten die gelben Flammen der Wachskerzen im Luftzuge unruhig hin und her. Das war alles, was sich regte in dem weiten Zimmer, selbst die Uhr stand still.

Dagegen erscholl nun das erwachende Leben aus dem Vorderhofe herüber. Die Hähne krähten, Spitz fuhr kläffend unter die krakelnden und aufschreienden Hühner, und Mieke verlangte dumpfbrüllend nach der Hand, die ihr das strotzende Euter entleerte. Ueber das Dach her kam die Hauskatze; sie sprang geräuschlos in das Gras des Baumhofes und schlich mit grünfunkelnden Augen unter den Ebereschenbaum, auf welchem ein kleiner Vogel sorglos zwitscherte. Ich bog eben um die Ecke und scheuchte sie fort. Und droben im Reisernest auf dem Dache wurde unter eifrigem Geklapper Toilette gemacht, dann rauschte das Storchenpaar hoch über meinem Haupte hin zum Frühstück nach dem Sumpfe – alles wie sonst! Nur vor dem Hause schreckte mich Fremdes und Ungewohntes zurück – ein Pferd wieherte in die frische Morgenluft hinaus, und an der niedrigen Umzäunung des Hofes stand mit rückwärts verschränkten Armen der Doktor und schaute über die mit Tau und Sonnengold förmlich überschüttete Heide hin.

Die kleine verstaubte Chaise, die ihn gebracht hatte, stand angeschirrt vor dem Hausthor, und drin auf dem Fleet sah ich Ilse stehen, fest und stramm wie immer. Sie hatte den Eßtisch sauber gedeckt, Tassen und Butterbrot auf der weißen Serviette geordnet und kochte Kaffee für den Arzt.

Ich trat aufgeregt zu ihr.

»Ilse, wie kannst du das nur? Wie ist dir das möglich in einem solchen Augenblick?« rief ich zornig vorwurfsvoll.

»Sollen andere dursten und hungern, weil ich Schmerz habe?« fragte sie scharf und strafend. »Hast heute nacht deine Großmutter sterben sehen und hast doch nicht von ihr gelernt, daß man in den schlimmsten Stunden den Kopf oben behalten soll!«

Tief beschämt legte ich meine Arme um ihren Hals; denn das Gesicht, das sich mir erst jetzt voll zugewendet, schien wie erstarrt im Jammer, und das urgesunde Rot war bis auf den letzten Schein weggelöscht von den Wangen. Und doch rührten sich die Hände nach wie vor, und nicht die kleinste Pflicht durfte versäumt werden.

Der Doktor kam herein und der Knecht, der ihn gefahren, auch; ich ging ihnen aus dem Wege und trat wieder vor das Haus.

Die Enten des Dierkhofes, sämtliche Schnäbel nach der Heide hinaus gerichtet, standen am geschlossenen Gatterthore der Einfriedigung; sie warteten sehnsüchtig auf den Augenblick, wo es geöffnet wurde und sie hinausrennen und sich kopfüber in den Fluß stürzen durften. Nur eine balgte sich noch mit einem weißen, zerflatternden Klumpen im Hofe herum – da war ja der Brief, den meine Großmutter heute nacht vom Fleet aus fortgeschleudert und welchen Ilse nachher so emsig gesucht hatte! Er war bis vor das offene Hausthor geflogen. Ich öffnete den Enten das Gatter und nahm den befreiten Papierknäuel auf; er sah übel zugerichtet aus; das schmutzige Wagenrad war über ihn hingegangen, und der Entenschnabel hatte ihn halb zerfleischt.

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