In welcher Lautstärke sie sich ihrer Lust hingaben nahmen sie nicht wahr und Daniel fühlte, dass er sich ziemlich schnell seinem Höhepunkt näherte und war sich unsicher in ihr zu kommen, obwohl er wusste das sie geschützt war. Lauren spürte, dass er nicht in ihr kommen wollte, presste sich aber fest gegen ihn und genoss jede einzelne Zuckung von ihm.
Erschöpft und glücklich ließ sie sich auf seine Brust fallen. Er legte seinen Arm um sie und eine Zeit lang blieben sie schweigend übereinander.
Nachdem die Lust jedoch abgeklungen war, überkam Daniel ein schlechtes Gewissen. Mit wem hatte er nur gerade geschlafen?
Es war die Frau, die er vor über zwanzig Jahren selbst gezeugt hatte.
Was hatte er ihr nur angetan? Das was sie und er wollten…
Als er müde wurde und kurz vorm Einschlafen war, spürte er zwei weiche Lippen auf seinem Mund.
Er zuckte kurz zusammen und schlug seine Augen auf.
“Du hast schon geschlafen?”, fragte sie entschuldigend und legte ihre Nase an seinen verschwitzten Hals.
“Hm fast. Lauren das war gerade ein Fehler”, teilte er ihr leise mit, während er sanft ihren Rücken streichelte.
“Wieso Fehler? Dir hat es doch auch gefallen oder?”
Er musste lächeln. Ja, das war schön gewesen, aber ob es die Konsequenzen wert war?
“Ja, es war schön. Solange du es noch nicht bereust.”
Lauren griff mit ihren Armen unter seinen Nacken und hielt ihn fest.
“Warum bereuen? So schön habe ich es noch nie empfunden und ich liebe dich so, wie dich noch keine geliebt hat. Was fühlst du eigentlich für mich?”
Daniel dachte nach und suchte nach der Klarheit seiner Gefühle. Was fühlt man für eine Frau, die das eigene Kind war, was man vor zwanzig Jahren nicht wollte?!
“Lauren, ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Sicherlich liebe ich dich, aber ich weiß nicht genau, was für eine Liebe. Du bist immerhin meine Tochter. Meine Tochter die ich die ersten Jahre total vernachlässigt habe. Es tut mir leid.”
In Lauren stiegen Tränen auf und sie hielt sich an ihm fest.
“Und jetzt? Willst du abhauen, weil dir die Situation mit mir wieder nicht passt?” Krallend hielt sie sich an ihm fest, wollte ihn nicht verlieren.
“Nein, ich lass dich nicht wieder alleine, doch wie stellst du dir das nur weiter vor?”
Daniel sah für sie beide keine positive Zukunft, davon mal abgesehen, wusste er nicht, was er für Gefühle für sie besaß.
Vatergefühle? Ja sicher entwickelten die sich mit den Jahren, aber sie unterschieden sich zu seinen anderen zwei Kindern.
Sexuelle Gefühle? Ja, zu seiner Schande hatte er diese und die waren gefährlich ausgeprägt.
Liebesgefühle? Ja, Lauren war eine tolle Frau. Sie sah gut aus, sie hatten gemeinsame Interessen, sogar beruflich waren sie zusammen. Vielleicht schon zu viel des Guten.
“Wieso? Wir leben doch eh schon zusammen. Daniel wir… sag mir bitte, dass du mich so liebst, wie du nur eine Frau liebst und lieben kannst.”
Er zuckte zusammen.
“Lauren nein. Ich kann es dir nicht genau sagen welche Gefühle ich für dich habe. Ich kann dir nur sagen, ich habe so was noch nicht gefühlt. Ich will nicht, dass du unglücklich wirst, aber mit dem was wir tun, wirst du unglücklich sein. Deine Mutter bringt mich um, Holly und Maurice verachten mich, in der Arbeit sind wir unseren Job los… es ist... nicht richtig.”
Lauren verschloss seinen Mund mit einem Kuss und einer Träne. “Das ist doch egal. Deinen Job verlierst du nicht und andere haben uns nichts einzureden, aber wenn du mich nicht liebst…”
Daniel blickte auf die Uhr, es war schon früh und dämmerte.
“Lauren, es klingt vielleicht blöd, aber gib mir bitte etwas Zeit und lass mich darüber nachdenken wie es weiter geht, mit uns. Ich will einfach mit mir selber klar werden.”
Lauren schaute ihm tief in die Augen und gab ihm wieder einen Kuss, den Daniel versucht hatte abzubrechen. Versuchte, wohlgemerkt.
“Lauren, wenn du mich so küsst, dann…”
Er konnte ihr nicht widerstehen und verfiel mit ihr in ein weiteres Liebesspiel…
Irgendwann gegen Mittag fuhren sie nach Hause, die Heimfahrt lief sehr schweigend ab. Daniel bat sie darum, die nächsten zwei Tage nicht zu ihm zu kommen da er Pause brauchte.
Er musste nachdenken, über sich, über seine Tochter und über sie beide. Ginge es nur um ihn, ausschließlich um ihn, würde ihm ein weiteres Leben wie bisher am besten bekommen, mit gelegentlichem Sex, wenn er dran dachte wie sehr es ihm gefiel, aber hier ging es nicht nur um ihn. Lauren wollte eine richtige Beziehung mit ihm, ein Teil in ihm eigentlich auch, aber eine normale Beziehung würden sie nicht führen können, so viel stand fest.
Er traf sich am nächsten Tag nachmittags mit seinem besten Freund Chris in einem Café in der Innenstadt. Chris Dearing, Amerikaner, war ein wenig jünger als er, hatte braune Haare, grüne Augen, war etwas über 1.80 Meter groß, sehr sportlich und muskulös, mit einem gewissen Badboy Image. Er war der Liebhaber der Firmenchefin und Inhaberin Lizzy Brease, eigentlich Elizabeth Brease.
Daniel konnte mit ihm über so ziemlich alles reden, sofern nötig, auch wenn er sich nicht sicher war wie er darauf reagieren würde. Er fühlte sich schon selbst wie ein perverses Schwein, wenn er darüber nachdachte was er tat und fühlte…
Chris ahnte schon ein gewisses Donnerwetter als Daniel ihn anrief und mit ihm reden wollte. Er hatte ein ziemlich gutes Gespür für so was, aber DAS hatte er nun gar nicht erwartet. Erst sprach Daniel nur über belanglose Dinge, bis Chris von seinem nervös wippenden Fuß genervt war, den Daniel gerne an den Tag legte.
“Daniel, was ist los? Dein Schönwettergequatsche kannst du auslassen.”
Daniel räusperte sich und verzog eine Grimasse.
“Hast du schon mal was getan, wovon du weißt dass es falsch ist, aber du kannst es trotzdem nicht lassen?”
Chris verdrehte die Augen und überlegte sich einen Schnaps zu bestellen, je mehr Daniel für gewöhnlich rumdruckste desto schlimmer waren normalerweise seine Probleme.
“Ja sicher, ständig. Also was ist jetzt?”
Daniel schaute fragend zu ihm hin. “Ich hab, ich habe…”, er verschluckte die Wörter und räusperte sich leise.
“Chris ich habe gestern mit meiner Tochter geschlafen”, brachte er dann leise raus.
Nach dem ersten Moment, Chris musste erst realisieren was sein Freund meinte, fiel ihm die Kinnlade runter und schaute Daniel zwischen Entsetzen und Ungläubigkeit an.
“Du hast was? Wieso? Nur damit wir vom gleichen sprechen, du hast deine Tochter gevögelt?
Welche eigentlich?”
Daniel schaute sich verlegen um und gab Chris einen Handschlag auf den Arm.
“Brüll doch noch lauter. Mit Lauren natürlich.”
Chris entschied sich nach der Aussage doch zu einem Wodka. Einen Wodka am Mittag, Nachmittag.
“Ich hoffe doch wenigstens freiwillig”, meinte Chris woraufhin sich Daniel an seinem Espresso verschluckte. Nachdem er wieder Luft gefunden hatte, schaute er Chris entsetzt an.
“Natürlich, jedenfalls von ihrer Seite aus, wenn dann wurde ich eher…”
Chris lachte abfällig und schüttelte den Kopf.
“Du willst mir jetzt aber nicht mitteilen, du hättest dich nicht gegen deine Tochter wehren können.”
Bevor Daniel antworten konnte klingelte sein Handy und er bekam eine Nachricht von Lauren.
“Ja doch, sieht sehr nach unfreiwillig aus, was?” Daniel zeigte ihm die Nachricht von seiner Tochter Lauren.
“ Hi Daniel,
wo bist du?
Vermisse Dich so sehr,
würde gerne wieder mit Dir einschlafen,
wie in unserer Ersten Nacht.
Ich liebe Dich so sehr!!!”
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