Und das, was bleibt, wird kahl und groß —
Es löst sich los aus meinem Schoß.
Ein süßer Duft von Feigenfrucht,
Von Meeresdunst und Liebeslsust.
Es lebe hoch, die Lebenskunst,
Es fließe darauf Apfelpunsch —
Auf deinen und auf meinen Wunsch!
Ein Nebelwirbel steige auf
Und nehme uns in seinen Lauf,
In seinen heißen Flüsterhauch,
Wo ich nichts hab, was ich nicht brauch,
Wo jedes Sein ersteht zum Brauch.
8. Oktober 2017
Ворохом волосы
Выбились с воем,
Вьются на волю,
Требуют моря!
Требуют властного
Влажного ветра;
Выйду на улицу —
Выйду раздетой.
Раскинуты руки,
Я ринулась в небо,
А голые ступни
Расписаны мелом,
Белесые пятки
Искрятся под пылью,
Шаги мои шатки,
Я стону и стыну.
С ума посходили
Ветреные потоки —
Я вихрем пустыни
Разбиваюсь о створки,
В песок рассыпаюсь,
Накаляюсь жаром,
Несусь к берегам,
Где я паром стану.
Сизой и грозной
Горою – тучей
Я охвачу
Горизонт и пахучим
Ливнем облегчу
Свою ношу, —
Крошкой хрустальной
Сливаюсь с ночью.
Выше и выше,
Отступая без боя,
Я расширяюсь
С каждым слоем.
Из стратосферы
Выйду ионом…
Как же легко
Дышится в Оном.
2 августа 2017
Mein Blick ertrinkt im Horizont,
Dort, wo die Sonne nun verschwindet.
Abgeräumt und abgeträumt
Scheint alles, was mich hier verbindet.
Mein Planet, bleib unversehrt
Von meinen großen Träumereien.
Ein Baobab, der dich verzehrt,
Soll nicht auf dir aus mir gedeihen.
Der Wind verstärkt nur meine Gier
Und lässt die Nacht geschwind verblenden.
Mein Ithaka, ich greif nach dir,
Mit meinen Sonnenaufgangshänden.
5. August 2017
Ich sitze tief auf einer Bank,
Am Bahnsteig zwischen Passagieren.
Ein Blitz, der durch den Himmel rankt,
Entspringt der Front, die drängt und wankt,
In der sich Licht und Zeit verlieren.
Es kommen Züge, fahren ab,
Es kraust und kreist der Menschenwimmel
Und ich sitz da und warte ab,
Bis diese Wolken angelangt,
Bis Regenströme uns ertappt
Und feuchte Winde uns verschlingen.
Ich sitze still auf meiner Bank
Und horche all den viel’n Dingen.
Jetzt habe ich an dich gedacht.
Sitzt du wohl auch auf einer Bank
Und lässt dich aus dir selbst entspringen?
21. Juli 2017
Es war ein Fremder, der heut Nacht
Mich auf die Lippen seelig küsste.
Er hat mich still nachhaus gebracht,
Mich meinem Schlafe froh vermacht
Und wusste, dass der Morgen sacht
Mich später wieder wecken müsste.
Es war ein Fremder – sein Gesicht
Blieb mir im Schlummertief verborgen.
Ich weiß nur, dass sein Atem schlicht
Dem Atem eines Nachbarn glich —
Ein Hauch von unerspähtem Licht
Blieb mir bis in den frühen Morgen.
Es ist mein Fremder von nun an.
Und kenn ich ihn auch nicht bei Namen.
Die Spur führt bis zur Fensterbank,
Von dort aus zieht ein Höhendrang
Und spült und sprüht mit Sternentrank
In hohe Stille hoher Gaben.
25. Juni 2017
Vers libre
Притча о рыбе, хлебе и вине
И рыбы нет,
И нет вина,
Меха пусты,
Колодец сух,
Окончен пир,
Ушла толпа
Гостей
В ночи
Безмолвно.
Ни веры в чудо
Не ищи,
Ни чуда в вере.
Поздно.
1 июня 2017
Я жду гостей.
Закрыла двери.
Мой чай кипит,
Свистит и пузырится.
Крахмальной скатертью
накрыт мой стол,
но из-под яств её
почти не видно.
Икра, а в ней торчком
по ложке чайной.
Я – сижу нагая,
В трюмо нас трое.
Свет из окон бьёт
в стекло
и всю меня, нагую, облучает.
Ах, Боже мой,
ведь дверь – на ключ,
звонок давно сломался,
да этаж последний
пуст.
13 мая 2017
Бегу босая,
Мостовая
Мощеная
Пятки жарит.
Бегу босая,
Смех играет,
И льется
Прядь за прядью.
Купила миро.
Сердце взвыло —
Сидишь ты
С фарисеем.
Налью я миро
Из кувшина
На руки
И согрею.
Паду я ниц,
Не видя лиц,
Не слыша —
Потаскуха!
Паду я ниц,
У ног границ —
Отцовских,
Сына, духа?
Испивши взор,
Сойдет позор,
И страх
Умрет в прощении.
Испивши взор,
Я снова в мор
За миром,
И за жжением.
18 апреля 2017
Was einmal stirbt – ersteht nicht mehr.
Ein jeder Tod ist nunmal Ende.
Ich klopf an diese kahlen Wände,
Es kräuselt nur das Dachgespärr.
Mir fehlt die Stimm, der Atemgang,
Die Ruh in deiner fernen Nähe.
Mal ist’s als ob ich was erspähe,
Doch quietscht es nur die Fensterbank.
So sitz ich nun im dunklen Leer
Und kann nur meinem Atem lauschen.
Von draußen dröhnt das Glockenrauschen:
«Vom Tod erstand wahrhaft der Herr!»
15. April 2017
Ein Grau auf Grau verbirgt den Tag,
Die Luft ist rau, der Atem lau,
Und alles was im Schnee noch taut —
Das winselt, nieselt, jammert, klagt.
Was wuchert, wächst, verlangt und weint?
Was streckt und strammt der Welt entgegen?
Ein süßer Sog, ein Leid nach Pein,
Ein Schrei nach Schmerz des Lebens wegen!
Ein Ruf in Ruh von Einsamkeit
Erklingt und prallt zurück entrüstet.
Zu zäh die Luft der Mäßigkeit,
Zu stumm, zu starr, zu wohlbekrustet.
3. April 2017
Mein Herz ist leer,
Die Nase voll.
Statt Tränen quoll
Mir kochend Teer.
Im Atem schwer
Und kreidebleich —
Ich schnaub’ und schleich’
Im Denkverkehr.
An dir entlang,
An mir vorbei,
In Träumerei
Und Lügenbann.
Mein Geist, entflamm’
In Brust aus Holz!
Noch ein Schluck Stolz
Und sonst nichts mehr.
25. März 2017
Mein Hirn durchtrillt ein mieser Puls.
Die Welt drumrum versumpft in Dampf,
Ich weiß, wohin ich gehen muss,
Читать дальше