Warlam Schalamow - Über die Kolyma / О Колыме. Книга для чтения на немецком языке

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Über die Kolyma / О Колыме. Книга для чтения на немецком языке: краткое содержание, описание и аннотация

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В книгу «О Колыме» замечательного поэта и писателя Варлама Тихоновича Шаламова (1907–1982) вошли автобиографические рассказы, которые пронизаны нестерпимой болью человека, находящегося на грани своих физических возможностей, но не теряющего при этом внутреннюю стойкость. Шаламов пишет, что «лагерь – отрицательная школа жизни целиком и полностью», а дорогу на Колыму называет «дорогой в ад». Но даже в самых страшных, самых тяжелых условиях человек способен сохранить себя, свою духовную независимость.
Настоящее издание дополнено воспоминаниями о Шаламове людей, встретившихся с ним в лагерном госпитале и сыгравших спасительную роль в его жизни.

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Die erste – Invaliden.

Ein Häftling mit der zweiten Kategorie hatte Anrecht auf einen Nachlass von 30 %. Darum tauchten »Stachanowarbeiter der Krankheit« auf, die Hilfsarbeiten erledigten und einen Nachlass bei der Festlegung der Ration bekamen.

Die ungünstigste war die dritte Gruppe – meist eine Gruppe von Menschen der intellektuellen Arbeit.

Das waren die Bersinschen Regeln, die noch bestanden, als unsere Etappe im »Partisan« ankam.

Schon war in Moskau Bersins Schicksal entschieden. Schon wurden die Befehle vom neuen Wein in alten Schläuchen [38] neuer Wein in alten Schläuchen – ( Еванг .) новое вино в ветхие мехи vorbereitet und vervielfältigt.

Schon wurde eine Instruktion vorbereitet, wodurch die alten Schläuche zu ersetzen wären.

All das brachten uns Feldjäger an die Kolyma hinterher.

Die Disziplin war so, dass dem Häftling kein Haar ausfällt, wenn es Moskau nicht befiehlt. Moskau weiß alles und entscheidet das Schicksal jedes der Millionen Häftlinge.

Die Entscheidung wird im Zentrum gefällt und geht »auf dem Befehlsweg« nach unten, an die Peripherie.

Was ist hier am Werk – eine Kettenreaktion oder das Reibungsgesetz? Weder noch. Alle fürchten sich, alle führen die Befehle von oben aus. Alle sind bemüht, sie zu erfüllen. Und das Erfüllen zu vermelden.

Natürlich sind hier Leben und Tod realer. Ein schmächtiger Journalist schreibt in Moskau einen vernichtenden Artikel über die Liquidierung der Feinde, und an der Kolyma nimmt ein Ganove eine Brechstange und bringt einen Alten, einen »Trotzkisten« um. Und hält sich für einen »Volksfreund«.

Mitten im Bergwerk stand ein Zelt, das jedem Neuankömmling mit besonderem Respekt gezeigt wurde. Hier lebten 75 Mann »Trotzkisten«, die die Arbeit verweigerten. Im August bekamen sie die Produktionsration. Im November wurden sie erschossen.

Furchtlosigkeit

Im Januar achtunddreißig wurde unsere Brigade im »Partisan« doch vom Zelt in eine Baracke verlegt. Der Unterschied war gering. Neben dem Zelt hatten die Zimmerleute ein Lärchenholzgerüst [39] das Lärchenholzgerüst – каркас из лиственницы montiert, mit einem Balkenabstand von je 3 oder 4 Metern, es in eine Pfahlnut [40] die Pfahlnut – паз столба gesetzt, die Pfähle steckten oben und unten in einer großen Einfassung, aus dickeren und längeren Balken montiert als die Balken für die Wände. Aber beide Einfassungen waren ebenfalls zusammengefügt, zusammengesetzt – denn an der Kolyma, noch dazu in der Waldtundra, gibt es keine hohen Bäume. Die längsten Lärchenstämme von bis zu fünfzehn Metern – man hebt sie auf für die Hochspannungsmasten [41] der Hochspannungsmast – опора высоковольтной линии – sind selten, genauso wie die Schneeleoparden, und man nimmt sie nicht für Barackenwände. Jeder Balken jeder Reihe einer solchen Barackenwand wurde auf Moos gestellt, das üppig wuchs in den endlosen Sümpfen der Kolyma. Purpurfarbenes oder hellgrünes Moos bis zu drei Metern Dicke gibt es an der Kolyma überall. Die Moosschicht schwindet und verliert ihre Farbe, sie wird zu braun, schwarz und grau, nur auf bewuchslosen Anhöhen, auf flachen Bergen, auf den offenen Flächen der Kuppen.

Dieses Moos nun, das selbstverständlich jede Brigade für sich holte, an der Kolyma gibt es keinerlei gemeinsame Moosbeschaffung – all das sind die Buchhalterkunststückchen des Lager-Sozialismus. Die Moosbeschaffung wird man mit einem anderen Marschbefehl, auf andere Rechnung machen, oder aber man wird den Gehilfen des Chefs bezahlen.

Auf Werg wurden die Balken nur in Magadan gesetzt, in der Wohnstätte des USWITL-Chefs oder des Direktors von Dalstroj. Dort wurde Werg vom Großen Land* angefahren.

Das flauschige Moos trocknete und zerkrümelte schnell und verwandelte sich in Staub. Zwischen den Balken bildeten sich Ritzen, aber diese Ritzen waren für russische Menschen. Jeder sollte, so der Gedanke der Moskauer, nicht der Magadaner Chefs, seine Ritze verkitten oder zum Beispiel mit den eigenen Fingern zustopfen. Sämtliche Baracken waren im Innern voller Flecken.

Das Gerüst wurde direkt auf die Erde gestellt, auf den Stein, ohne schlaue Tüftelei [42] ohne schlaue Tüftelei – (зд.) не мудрствуя лукаво in Bezug auf die Horizontale oder Vertikale – Lot und Wasserwaage wurden hier wenig genutzt. Wegen der Überraschungen des Dauerfrostbodens grub man die unteren Rahmen niemals in den Boden ein. In der Baracke verlegte man einen Boden aus Treibholz, ebenfalls gewellt und einem Fußboden wenig ähnlich. Eine Decke aber gab es gar nicht. Die Decke war das Dach des erwähnten Segeltuchzelts. Das Segeltuchzelt, eben das, in dem wir im Sommer gewohnt hatten, wurde auf dieses Gerüst aufgezogen, das man neben dem Zelt hingesetzt hatte – und die Winterbaracke war fertig.

Mitten in der Baracke stand ein Ofen – der einzige Ofen der Baracke. Ein Fassofen. An der Kolyma sind alle Öfen so – solche Öfen fressen viel Holz, dafür lassen sie sich leicht anzünden, und würden die Baracke schnell erwärmen, wenn die Ritzen nicht wären.

Als Barackentür dienten einfach Bretter, etwas fester zusammengezimmert und schief angenagelt [43] schief angenagelt – косо прибитый an die Gummischarniere – Stücke von Autoreifen. Und auch innen an der Tür war die Türklinke, in der Länge ähnlich wie die Klinke in Moskauer Restaurants, so dass man sie mit beiden Händen fassen und die angefrorene Tür losreißen konnte. So eine Baracke wurde nicht warm, und wenn man darin hundert Kubikmeter Holz verbrannt hätte. Doch für Holz gab es ebenfalls strengste Normen. Vor allem musste jede Brigade das Holz »auf dem Buckel« herbringen [44] das Holz »auf dem Buckel« herbringen – нести дрова на себе , d. h. zwei, drei Kilometer in die Talkessel, in die Berge laufen und sich dort einen Stock nach den eigenen Kräften suchen und ins Lager schleppen. All das wurde nach der Arbeit in der Grube absolviert. Mit jedem Tag waren die Holzstapel weiter entfernt, immer höher in den Bergen, war es immer schwerer hin- und von dort zurückzukommen. Brigadiere und Begleitposten sahen darauf, dass du, Gott bewahre, keinen zu leichten »Stock« nimmst – sie zwangen dich, ihn gegen einen schwereren einzutauschen.

In der Baracke, an den Türen zur Zone empfingen Aufseher und Lagerältester die Brigade – beide sahen darauf, dass jeder seinen »Stock« hatte und dass er nicht klein, leicht und mickrig [45] mickrig – ( зд. ) мелкий war.

Jedes Mal um dieselbe Abend- oder schon Nachtstunde stellte sich heraus, dass ein Teil des Holzes in die Wachabteilung gebracht werden musste. Einen Teil wählten sie auf der Wache für die Diensthabenden aus, und nur das Allerwenigste – das dünne, kurze, —gelangte in den Ofen der Brigade. Bei jedem Konflikt wurde die gesamte Brigade bei sechzig Grad Frost vom Begleitposten vor der Wache festgehalten. Diese ganze Holzpflicht (da wurde Holz ins Badehaus, in die Wäscherei, in die freie Siedlung gebracht – überallhin) ist eine meiner schlimmsten Erinnerungen. Holz schleppte im Winter die gesamte Brigade, Stachanowleute wie dochodjagi . Bis heute spüre ich das Gewicht irgendeines Stocks, am dicken Stammende [46] ein Stock, am dicken Stammende gefasst – палка, взятая с «комельком» (комель – тостый нижний конец бревна) gefasst – einen langen Stamm ließ man uns zu zweit schleppen.

Ich bin groß gewachsen, und das war für mich die gesamte Zeit meiner Haft über Quelle aller möglichen Häftlingsqualen. Mir war die Ration zu gering, ich wurde schneller schwach als alle und sah früher als die anderen, dass die physische Arbeit der Fluch des Menschen ist. Noch dazu ist die Häftlings-, die erzwungene Arbeit auch eine unendliche, alltägliche Erniedrigung. Das wusste ich übrigens auch aus meiner ersten Haftzeit an der Wischera*. Die Unendlichkeit der Erniedrigung durch schwere Arbeit, durch Schläge. Wenn die Ganoven im Goldbergwerk gemeinsam mit der Leitung den Plan aus der Brigade herausprügeln – all das beobachtete ich schon von den ersten Monaten 1938 an.

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