Amy Blankenship - Fesselnde Bande

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Sanctuary ist ein ausgedehnter und abgelegener Ferienort, der versteckt auf der Anhöhe seines eigenen privaten Berges liegt. Angel Hart wuchs in dem sich im Familienbesitz befindlichen Resort auf, ständig beschützt vor der realen Welt. Angel  führte ein behütetes und privilegiertes Leben, umgeben von den drei Männern, die sie am meisten bewunderte, bis die Scheidung ihrer Eltern sie weit weg von ihnen führte. Zwei Jahre später kommt sie auf Besuch nach Hause und hat ihren neuen Freund mitgebracht. Plötzlich findet Angel sich selbst als Gegenstand der Zuneigung mehrerer Personen und diese haben nicht die Absicht, sie Sanctuary jemals wieder verlassen zu lassen. Geheime Obsessionen verwandeln sich in ein tödliches Spiel der Besessenheit, da die Männer, die sie lieben, sich zu den gefährlichsten Menschen auf dem Berg entwickeln.

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*****

Tristian wartete bis alle den Hubschrauber verlassen hatten, bevor er sich dem Piloten zuneigte, um seine Aufmerksamkeit zu erringen. „Erinnere dich, was Isabel Hart gesagt hat”, das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht und seine grünen Augen verengten sich zu einer Warnung. „Du nimmst dir einige Tage frei und machst dir um uns keine Gedanken. Wir brauchen dich diese Woche nicht, hast du verstanden?”

Angel lächelte glücklich, als sich Tristian ihr anschloss und alle liefen vom Wind der Propeller weg. Sie fühlte sich so viel besser, als sie sich umdrehte und sah, wie die verhasste Machine wegflog und sein lautes Woop...Woop...Geräusch mit ihm.

„Gut, dass wir den Wirbelwind los sind.” Angel winkte ihm spottend nach. Wenn sie sicher wäre, dass niemand über sie lachen würde, hätte sie ihre Hände auf den Boden gelegt und ihm für ihre sichere Rückkehr gedankt.

Ashton fuhr mit seinen Fingern durch ihr seidiges blondes Haar. Er liebte, wie es sich anfühlte. „Ach, du bist nur wütend, weil es deine schönen Haare durcheinandergewirbelt hat”, grinste er und wunderte sich, dass seine Finger nicht ein einziges Gewirr in ihrem Haar antrafen. Sie war nahezu perfekt, er kannte niemanden wie sie und als sie ihm mitteilte, dass sie ihre Heimat besuchen würde, war er schlau genug, sie nicht mehr aus den Augen verlieren zu wollen.

Als sie bemerkte, dass ihr Vater und Felicia schon hineingegangen waren, legte Ashton seinen Arm um ihre Schultern und sie machten sich auf den Weg über den Hügel hinauf zum Anwesen.

„So, mein liebes Rotkäppchen, werden wir zuerst deine Großmutter aufsuchen?”, bemerkte er und versuchte sich nicht überwältigt von der Größe der Residenz zu zeigen. Er hatte ihren Vater darüber prahlen gehört, aber jetzt, da er es selber sah, war ihm klar, dass es wirklich untertrieben gewesen war.

Tristian zwinkerte Angel zu, bevor er unterbrach. „Ich denke, es ist an der Zeit Ashton sein Zimmer zu zeigen und ihm Zeit zur Eingewöhnung zu lassen, meinst du nicht auch? Es gibt keinen Grund den großen bösen Wolf allzu sehr zu reizen. Großmutter hatte bereits einen Herzinfarkt … Ich glaube, ihr deinen Freund gleich bei der Ankunft vorzustellen, könnte ihr gerade noch den Rest geben.”

Angels Lächeln schwankte bei der Erwähnung des Herzinfarkts ihrer Großmutter. Als Tristian sie angerufen und es ihr erzählt hatte, wäre sie fast nach Hause geflogen. Da ihr Vater aber zugestimmt hatte, dass sie sie alle die Woche um den 4. Juli besuchen würden, hatte sie gewartet. Tristian hatte ihr am Telefon geschildert, dass Hunter ihre Großmutter gerade rechtzeitig gefunden und wahrscheinlich sogar ihr Leben gerettet hatte.

Ihr eigenes Herz schlug für eine Sekunde schneller, als sie sich Hunter im Geiste vorstellte ... Hunter Rawlins. Sie hatte immer an ihn als ihren besten Freund gedacht, aber als sie nach L.A. gezogen war, wurde ihr langsam klar, dass sie mehr als nur Freunde waren … viel mehr. Sie hatte Hunter genauso vermisst wie ihren eigenen Bruder.

„Oh, komm schon”, knurrte Tristian fast, als er seine Arme um sie legte und sie liebevoll umarmte. „Ich habe es nicht so gemeint.” Er zog sich zurück, nahm ihr Gesicht in seine Hände und ließ sie zu ihm aufschauen. „Du hast für diese Woche nur Lächeln versprochen”, erinnerte er sie mit ernstem Blick.

„Ich weiß”, Angel zauberte das Lächeln wieder auf ihr Gesicht, aber es fühlte sich nicht gleich an. „Ich bin okay, sobald ich mit meinen eigenen Augen gesehen habe, dass es Großmutter gut geht. Du bleibst bei Ash und ihr habt Spaß zusammen. Ich werde mich später zu euch beiden dazugesellen.”

Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen und gab Ashton einen Kuss auf die Wange, bevor sie sich umdrehte und auf einen Seiteneingang zuging, wo sie ihre Großmutter vermutete.

Ashton beobachtete, wie Angel wegging und ihm gefiel die Tatsache nicht, dass sie fast in der gleichen Minute in der sie auf dem Berg angekommen waren, getrennt wurden. Während ihres Aufenthalts in L.A. hatte ihr Vater sie nie für irgendetwas gebraucht und er hatte sie ganz für sich alleine. Er teilte nicht gerne mit anderen.

*****

Hunter schüttelte es, als er sich vom Türrahmen wegschob, an den er sich gelehnt hatte. Angel zu sehen, wie sie ihrem Freund diesen unschuldigen kleinen Kuss gab, hatte einen richtig schlechten Geschmack in seinem Mund hinterlassen und es juckte ihn auf etwas einzuschlagen ... vorzugsweise auf Ashton Fox. Es brauchte seine ganze Selbstkontrolle, um ihn davon abzuhalten ihr zu folgen, als er beobachtete, wie sie von den anderen wegging.

Er wusste genau, dass Tristian ihn bemerkt hatte, da er seine Schritte beschleunigte.

Tristian und er waren beste Freunde gewesen, solange er sich erinnern konnte, aber in den letzten Jahren waren sie beide in ihre dunkleren Seiten eingeführt worden ... und all das, weil Angel sie verlassen hatte. Er beobachtete, wie Tristian die Distanz zwischen ihnen geringer werden ließ und versuchte, seinem Gesicht einen neutralen Ausdruck zu geben.

Während er seinen Mund zu einem breiten Lächeln verzog, ging Hunter auf sie zu. „Ich bin froh, dass du den Hubschrauber überlebt hast”, neckte Hunter, als er Tristian freundschaftlich die Hand auf die Schulter legte und ihn an sich drückte. Dann nickte er dem anderen Burschen als Gruß zu.

„Ja, eines Tages werde ich eine Bazooka nehmen und dieses Ding direkt vom Himmel blasen”, zuckte Tristian die Achseln, als Hunter lachte. Um das Thema zu wechseln, fügte er hinzu, „Zumindest sind alle da, die wir für diese Woche erwartet haben. Der letzte Gast ist vor über einer Stunde abgereist und es sind nur noch die Familie und Freunde da. Ich glaube nicht, dass ich diesen Ort jemals so leer gesehen habe, aber es fühlt sich wirklich gut an.”

Hunters Verhalten genau beobachtend, trat Tristian einen Schritt zurück, damit er die anderen beiden untereinander vorstellen konnte. „Hunter Rawlins … das ist Ashton Fox.”

Ashton streckte seine Hand aus und schüttelte Hunters Hand mit einem ziemlich festen Griff. Er hatte erwartet, dass Hunter ihm denselben festen Griff zurückgab und war überrascht, als dem nicht so war. Der Indianer blieb in Übereinstimmung mit seinem Lächeln bei einem freundlichen Händedruck.

Er dachte daran, dass er wirklich besorgt gewesen war, den Apachenjungen kennenzulernen, von dem ihm Angel so viel erzählt hatte. Wenn man sie über Hunter und Ray reden hörte … man könnte glauben, dass sie übers Wasser gehen sowie all die Dinge tun können, zu denen jeweils Indianer in den Kinofilmen fähig sind.

„Willkommen auf Sanctuary”, wiederholte Hunter das Gleiche, was er zu jedem anderen Gast gesagt hätte. „Bist du bereit für eine Woche voller Spaß?” Die Worte klangen in seinen eigenen Ohren wie ein zweischneidiges Schwert, aber der andere Mann schien davon keine Ahnung zu haben.

„Warum nicht?”, lächelte Ashton, froh, dass er sich nicht schon jetzt mit ihm messen musste. „Aber zuerst, glaube ich, könnte ich eine Dusche gebrauchen und eine Weile zum Entspannen, nachdem ich geradewegs für fast zehn Stunden in der Luft gewesen bin.”

„Sag nichts weiter”, sagte Tristian und führte ihn zum Haupteingang. „Hunter, in welches Zimmer hast du ihn für diese Woche gelegt?”

„Ich hole den Schlüssel”, sagte Hunter, ging an ihnen vorbei in die Lobby und machte eine Show aus der Einsichtnahme der Reservierungsbücher, als ob er die Namensliste nachprüfen müsste.

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