»Sie werden die Aktion trotzdem so planen.«, »Ja, Mylord. Meine Offiziere werden Ihnen morgen früh die provisorischen Pläne vorlegen. Sie werden Ihnen auch Verlustabschätzungen vorlegen. Welchem Offizier soll ich das Kommando über das Schiff geben, das den Angriff herausfordern soll? Einem Ihrer Kameraden von der Akademie? Oder einem Unbekannten? Ich erwarte Ihre Vorschläge.«
»Verdammt nochmal!«
»Verzeihen Sie meine Impertinenz, Mylord. Ihre Anweisungen werden befolgt.«
Der Schirm wurde dunkel. Rod saß da und starrte die leere Fläche an, bis Sally hereinkam und sich vor ihn hinsetzte. Er hatte immer noch das Bild der Krieger-Figuren vor Augen.
»Du hast zugehört?«
»Ein wenig — ist es wirklich so ernst?«
Rod zuckte die Achseln. »Kommt darauf an, was uns erwartet. Es wäre einfach, die Flotte aus allen Rohren feuernd hineinzuschicken und den Planeten und die Asteroiden mit Fusionsbomben einzudecken. Aber die Flotte hinschicken, die Splits vorwarnen, und abwarten, bis sie uns angreifen? Ihr erster feindlicher Akt könnte der Einsatz jener Laserkanone sein, die die Sonde angetrieben hat!«
Sie sah ihn bedrückt an. »Warum müssen wir es überhaupt tun? Warum können wir sie nicht einfach in Ruhe lassen?« »Damit sie eines Tages hier herauskommen und unsere Enkel abschlachten?«
»Warum müssen gerade wir das entscheiden?«
»Weil es uns getroffen hat. Sage mir, Sally, gibt es noch irgendwelche Zweifel? Dass die Splits wirklich so sind?«
»Sie sind keine Ungeheuer!«
»Nein. Nur unsere Feinde.«
Sie schüttelte traurig den Kopf. »Was wird nun geschehen?«
»Die Flotte dringt in ihr System ein. Dann verlangen wir, dass sie sich dem Imperium unterwerfen. Vielleicht tun sie es, vielleicht nicht. Wenn sie es tun, werden Selbstmordkommandos landen und die Entwaffnung beaufsichtigen. Wenn sie sich wehren, greift die Flotte an.«
»Wer — wer wird auf Alpha landen? Wer wird die Kommandos fuhren? Nein ! Rod, das darfst du nicht tun!«
»Wer sollte es sonst tun? Ich, Cargill, Sandy Sinclair — die alte Mannschaft der Mac Arthur wird landen. Vielleicht kapitulieren sie wirklich. Jemand muss ihnen diese letzte Chance geben.«
»Rod, ich …«
»Könnten wir bald heiraten? Keine unserer Familien hat einen Erben.«
»Sinnlos«, sagte Charlie, »welche Ironie Für Millionen Jahre waren wir wie in einer Flasche eingesperrt. Ihre Form hat die Form unserer Rasse zu unserem Nachteil beeinflusst. Jetzt haben wir endlich die Öffnung gefunden, da strömt durch diese Öffnung eine fremde Flotte, um unsere Welten zu verbrennen.« Jock höhnte: »Wie lebendig und anschaulich deine Darstellung ist!«
»Wie glücklich können wir sein, deiner hilfreichen Bemerkungen teilhaftig zu werden! Du …« Charlie verstummte abrupt. Jocks Gang war plötzlich ganz — anders, seltsam. Sie schritt hin und her, die Hände unbequem hinter sich verschränkt, mit vorgebeugtem Kopf, die Füße eng beisammen, so dass ihre Schritte sehr denen eines Menschen glichen.
Charlie erkannte Kutuzov. Mit einer gebietenden Geste hinderte sie Ivan, eine Bemerkung zu machen.
»Ich brauche ein Menschenwort«, sagte Jock. »Wir haben es nie gehört, aber sie müssen es haben. Rufe einen Diener«, sagte sie gebieterisch mit Kutuzovs Stimme, und Charlie gehorchte.
Senator Fowler saß hinter dem kleinen Schreibtisch im Büro neben dem Konferenzraum. Eine große Flasche New Aberdeen Highland Cream stand auf der ansonsten leeren Eichenplatte. Die Tür öffnete sich, und Dr. Horvath trat ein. Er blieb erwartungsvoll stehen.
»Einen Drink?« fragte Fowler.
»Nein, danke.«
»Möchten gleich zur Sache kommen, was? Gut! Ihr Ansuchen um Mitgliedschaft in dieser Kommission ist hiermit abgelehnt.«
Horvath erstarrte. »Ich verstehe.«
»Das bezweifle ich. Setzen Sie sich.« Fowler holte ein Glas aus der Schreibtischschublade und schenkte ein. »Hier, nehmen Sie das. Sie können wenigstens so tun, als ob Sie mit mir trinken. Tony, ich tue Ihnen damit einen Gefallen.«
»So sehe ich das nicht.«
»Nein? Passen Sie auf. Die Kommission trägt die Verantwortung für die Ausrottung der Splits. Was würde das für Sie bedeuten? Möchten Sie unbedingt an dieser Entscheidung beteiligt sein?«
»Ausrottung? Aber ich dachte, die Befehle lauteten, sie ms Imperium zu holen.« »Sicher.
Geht nicht anders. Politische Rücksichten verhindern, dass wir einfach hingehen und sie vernichten. Deshalb muss ich den Splits die Möglichkeit geben, zuerst loszuschlagen.
Zu den wahrscheinlichen Opfern wird der Vater des einzigen Erben gehören, den ich je haben werde.« Fowler presste die Lippen zusammen. »Sie werden kämpfen, Doktor. Ich hoffe nur, dass sie nicht erst eine Kapitulation vortäuschen, damit Rod noch eine Chance hat. Wollen Sie wirklich mit all dem zu tun haben?«
»Ich verstehe … ich glaube, jetzt verstehe ich wirklich. Ich danke Ihnen.«
»Gern geschehen.« Fowler griff in die Rocktasche und holte eine kleine Kassette hervor.
Er öffnete sie kurz und schaute hinein, Schloss sie wieder und schob sie Horvath über den Tisch zu. »Da. Das gehört Ihnen.«
Dr. Horvath öffnete die Schachtel und fand einen Ring mit einem großen, glatten grünen Stein.
»Zum nächsten Geburtstag des Souveräns können Sie sich da das Wappen eines Barons eingravieren lassen«, sagte Fowler. »Man soll dem Ochsen, der da drischt, und so weiter. Zufrieden?« »Ja. Sehr. Danke, Senator.«
»Nichts zu danken. Sie sind ein guter Mann, Tony. Schön, dann wollen wir mal reingehen und schauen, was die Splits wollen.«
Der Konferenzraum war fast voll besetzt. Die Kommissionsrate, der beratende Stab, Horvaths Wissenschaftler, Hardy, Renner — und Admiral Kutuzov.
Senator Fowler nahm seinen Platz ein. »Die Lords Kommissionsrate und Vertreter Seiner Kaiserlichen Majestät sind vollzählig zusammengetreten. Die Sitzung ist eröffnet.
Geben Sie Ihre Namen und Organisationen zu Protokoll.« Er machte eine kurze Pause, wahrend alle auf ihren Computern schrieben. »Die Splits haben um diese Konferenz ersucht. Sie haben keinen Grund genannt. Möchte noch jemand etwas sagen, bevor sie kommen? Nein? Gut, Kelley, bitten Sie sie herein.«
Die Splits nahmen schweigend ihre Plätze am einen Ende des Tisches ein. Sie wirkten sehr fremdartig; alle menschlichen Züge, die sie sich angewöhnt hatten, waren verschwunden. Ihre Gesichter waren ausdruckslos bis auf das ewige, leichte Lächeln.
Ihr Pelz war glatt und glänzend gebürstet.
»Jetzt seid ihr am Ball«, stellte der Senator fest. »Ich sage euch wohl lieber gleich, dass wir euch kaum viel glauben werden.«
»Es wird keine Lügen mehr geben«, sagte Charlie. Selbst die Stimme klang jetzt anders: der Vermittler sprach wie ein Fremder, nicht mehr wie eine Mischung der verschiedenen Menschen, die die Splits reden gehört hatten. Irgend etwas seltsames war daran.
Rod konnte es nicht identifizieren. Es war kein Akzent. Eher die Perfektion, die vollkommene Akzentfreiheit des Anglic.
»Die Zeit für Lügen ist vorbei. Mein Meister war von Anfang an dieser Meinung, aber Jocks Meister erhielt die Verantwortung für die Verhandlung mit den Menschen. Wie sie euch euer Kaiser für die Verhandlungen mit uns übertragen hat.«
»Kompetenzstreitigkeiten, ja?« sagte Fowler. »Schade, dass wir deinen Chef nicht kennengelernt haben. Jetzt ist es ein bisschen spät, nicht?«
»Vielleicht. Aber jetzt werde ich ihn vertreten. Ihr könnt ihn König Peter nennen — wie es die Kadetten getan haben.«
»Was?« Rod fuhr hoch, sein Stuhl krachte zu Boden. »Wann?«
»Kurz bevor sie von Kriegern getötet wurden«, sagte Charlie. »Mich anzugreifen hat keinen Sinn, Mylord; es waren auch nicht die Krieger meines Meisters, die sie töteten.
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