Stephen Baxter - Mission Ares

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Wenn die Kugeln von Dallas John F. Kennedy verfehlt hätten, stünde die amerikanische Flagge heute nicht nur auf dem Mond, sondern auch auf dem Mars.
Eine atemberaubende Vorstellung - doch der Aufbruch zum Roten Planeten steckt voller Gefahren und Rückschläge...
Ein neues aufregendes SF-Abenteuer des gefeierten Autors von »Zeitschiffe« und »Das floß«
Titel der englischen Originalausgabe "Voyage"

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Stephen Baxter

Für meinen Neffen William Baxter Vorbemerkung des Autors Im Jahr 1996 - фото 1

Für meinen Neffen William Baxter

Vorbemerkung des Autors

Im Jahr 1996 haben die Anzeichen von Leben auf dem Mars ein großes Interesse an bemannten Raumflügen zum Roten Planeten ausgelöst, doch solche Missionen liegen noch viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte in der Zukunft. Allerdings wäre die NASA schon 1986 in der Lage gewesen, Astronauten zum Mars zu schicken.

Mission Ares indes beschreibt eine Geschichte, wie sie hätte sein können: eine Zeitlinie, die mit der unseren bis zum Herbst 1963 identisch ist und dann abzweigt.

Dieser Roman ist ein Produkt der Phantasie. Um der Handlung einen realistischen Touch zu geben, werden bestimmte lebende Personen, die am bemannten Raumfahrtprogramm der USA beteiligt waren, namentlich erwähnt. Weil ich meine Geschichte mit der Geschichte unseres Landes verweben wollte, habe ich ein paar historische Persönlichkeiten durch fiktive Charaktere ersetzt. Insbesondere handelte es sich beim zweiten Amerikaner, der die Erde umkreiste, um Scott Carpenter und nicht um den im Roman erwähnten Chuck Jones. Der zweite Mann auf dem Mond war Buzz Aldrin und nicht der hier genannte Joe Muldoon. Alle anderen Personen der Handlung sind frei erfunden, wobei jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen unbeabsichtigt und zufällig ist.

Ich möchte Simon Bradshaw, Eric Brown und Calvin Johnson, die unterschiedliche Versionen des Manuskripts gelesen und kommentiert haben, für ihre unschätzbare Hilfe danken. Dank auch an die Belegschaft des Johnson Space Centers der NASA in Houston, die mir einen Großteil ihrer

Zeit und Energie bei den Recherchen für dieses Buch gewidmet hat - vor allem an Eileen Hawley, Paul Dye, Frank Hughes, den Astronauten Michael Foale und ganz besonders an Kent Joosten von der Solar System Exploration Division des JSC, der meine Mars-Mission mit großer Aufmerksamkeit und Sorgfalt begleitet hat. Die Unterstützung dieser Freunde hat die Präzision meiner Darstellungen wesentlich erhöht, und sollten dennoch Fehler beziehungsweise Auslassungen im Buch vorkommen, bin ich allein dafür verantwortlich.

In unserer Geschichte sind die Amerikaner nicht zum Mars geflogen. Falls die USA jemals bereit gewesen wären, die geistigen und materiellen Anstrengungen für eine solche Mission zu unternehmen, dann im Jahr 1969. Grafiken im Anhang des Buchs zeigen die wahrscheinliche technische Ausstattung der Mission. Im Schlußwort interpretiere ich für interessierte Leser die historischen Punkte, an denen Amerika sich vom Mars abgewandt hat.

1996 brauchen wir Wissenschaftler auf dem Mars. Sie hätten schon seit einem Jahrzehnt dort sein können. Mein Roman ist eine Geschichte dieses verlorenen, alternativen Universums, und ich habe mich bemüht, sie so >wahr< wie möglich zu erzählen.

So wäre es gewesen.

Stephen Baxter Great Missenden August 1996

Hier spricht Ares-Startkontrolle im Jacqueline B. KennedyRaumhafen.

Wir haben soeben die Sechs-Minuten-Marke beim Countdown unterschritten. Wir stehen nun bei T minus fünf Minuten einundfünfzig Sekunden.

Ares wartet auf Startrampe 39-A auf die Starterlaubnis.

Die Startvorbereitungen erfolgen planmäßig.

Die Besatzung des Raumschiffs ist im Kontrollraum einem letzten Status-Test unterzogen worden. Die Besatzung hat ihre Bereitschaft für die Durchführung der Mission erklärt. Die Klarmeldung wurde dem Prüfingenieur übermittelt.

Der Prüfingenieur wird noch ein paar Status-Überprüfungen vornehmen.

Der Leiter der Startoperationen gibt grünes Licht für den Start.

Die Bodenstation in Houston meldet, daß alle Systeme der orbitalen Ares-Mehrstufenrakete einwandfrei funktionieren. Die Notwendigkeit, für das Andockmanöver in Konjunktion mit der Mehrstufenrakete zu stehen, öffnet für den heutigen Start nur ein schmales Fenster.

Der Leiter der Bodenstation erteilt nun Starterlaubnis. Wir stehen bei T minus vier Minuten fünfzig Sekunden.

Vor dem Start verspürt man den Wunsch, noch einmal nach den Pelikanen und Reihern Ausschau zu halten, die sich hier im Marschland von Merrit Island tummeln. Vor vierzig Jahren gehörte Merritt allein den Vögeln. Heute sind sie zwar auch noch da, werden aber alle paar Monate von einem Start in ihrer Ruhe gestört.

Bisher sind neun Saturn VB-Starts erforderlich gewesen, um den Ares-Komplex in den Orbit zu bringen. Der heutige Start ist der zehnte. Den Vögeln ist es nicht vergönnt, ungestört zu nisten.

T minus vier Minuten. Als Auftakt für die Zündung der Haupttriebwerke sind die Vorwärmer für die Treibstoffdüsen aktiviert worden. T minus drei Minuten fünfundvierzig Sekunden. Der Treibstoff fließt durch den letzten Filter vor den Haupttriebwerken. Die ausgepreßten Tröpfchen sprühen von der Saturnrakete weg und legen sich als Nebel auf das Startgelände.

Die Zufuhr von flüssigem Sauerstoff wurde abgestellt. Wir setzen die Tanks nun unter Druck.

Die Windgeschwindigkeit beträgt weniger als zehn Knoten. Wir haben eine dünne Wolkendecke. Die Witterungsbedingungen für einen Start sind fast ideal.

Es herrscht das für Florida typische feuchtwarme Wetter an diesem historischen Tag, Donnerstag, dem 21. März 1985.

T minus drei Minuten vierzig Sekunden.

Man sagt mir, es hätten sich heute schätzungsweise eine Million Menschen eingefunden. So viele Zuschauer hatten wir seit Apollo 11 nicht mehr. Herzlich willkommen. Es wird Sie vielleicht interessieren, daß unter den Prominenten, die heute in der VIP-Lounge den Start verfolgen, sich auch die Apollo-11-Astronauten Neil Armstrong, Joe Muldoon und Michael Collins befinden sowie der Kosmonaut Wladimir Wiktorenko. Außerdem Liza Minelli, Clint Eastwood, Steven Spielberg, George Lucas, William Shatner, die SF-Autoren Arthur C. Clarke, Ray Bradbury und Isaac Asimov sowie der Sänger John Denver. Wir werden euch bestimmt nicht enttäuschen.

T minus drei Minuten zwanzig Sekunden. Ares wird nun von den Bordsystemen mit Energie versorgt.

Gleich haben wir T minus drei Minuten.

T minus drei Minuten.

Die kardanische Aufhängung der Triebwerke wird überprüft, um die volle Beweglichkeit des Antriebs zu gewährleisten.

Dann übernimmt die Flugsteuerung die Kontrolle über den Antrieb.

T minus zwei Minuten zweiundfünfzig Sekunden. In beiden Stufen sind die Flüssigsauerstoff-Ventile geschlossen worden. Die Brennstoff- und Sauerstofftanks werden unter Druck gesetzt.

Es naht T minus zwei Minuten.

T minus zwei Minuten. Noch zwei Minuten bis zum Start.

Die Flüssigwasserstoff-Ventile sind geschlossen worden, und die Wasserstofftanks werden unter Druck gesetzt.

T minus eine Minute fünfzig Sekunden. Der Countdown wurde bisher nicht unterbrochen.

Der Capcom, John Young, hat den Astronauten Phil Stone, Ralph Gershon und Natalie York gerade einen guten Flug gewünscht. >Vielen Dank<, hat Kommandant Stone erwidert, >wir wissen, daß es ein guter Flug werden wird.<

T minus eine Minute fünfunddreißig Sekunden.

T minus eine Minute zehn Sekunden. Die Flüssigsauerstoff -Tanks haben Betriebsdruck erreicht.

T minus eine Minute.

Der Auslöser für das Wasser-Schalldämpfer-System wird in wenigen Sekunden aktiviert.

Der Auslöser ist aktiviert.

T minus fünfundvierzig Sekunden.

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