Stephen Baxter - Zeitschiffe

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Zeitschiffe: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine neue Reise durch die Zeit führt den Helden aus H. G. Wells’ »Die Zeitmaschine« in Vergangenheiten und Zukünfte, die sich als alternative Zeitströme entpuppen, die er womöglich sehr erzeugt. Der Versuch, das temporale Durcheinander zu ordnen, führt ihn zum Urknall zurück und enthüllt ihm die Geheimnisse des Multiversums… Die »offizielle Fortsetzung« des SF-Klassiker ist eine sehr lange, recht zähe und wenig originelle Hetzjagd durch die Äonen, die erst in ihrem Finale einen »sense of wonder« gewinnt und ein wenig für die aufgewendete Lesezeit entschädigt.

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Der Übergang zwischen Tag und Nacht verlangsamte sich weiter, bis er zu einem stetigen Pulsieren um uns herum wurde — wie ein Herzschlag. Das Fahrzeug ratterte und bockte und wurde von so wuchtigen Schlägen hin und her geworfen, daß die Schweißnähte platzten und sich die Stahlplatten voneinander lösten.

Plötzlich begriff ich.

Wir waren in einen Wald aus dicht beieinanderstehenden Bäumen geraten, die unser Fahrzeug zwischen sich zu zermalmen drohten, während Äste wie Arme von Riesen nach uns griffen und wieder zurückgezogen wurden.

»Sieh nach draußen!« schrie ich, streckte einen Arm aus und packte Nebogipfel an den Schultern. Er wehrte sich nicht. Ich hob ihn mit einer Leichtigkeit an, als ob er ein knochiges, haariges Kind wäre, und stolperte zurück…

…wie aus dem Nichts stand plötzlich ein Baumstamm mitten im Fahrzeug. Die Stahlplatten zerknitterten, als ob sie aus Papier bestehen würden.

Mit Nebogipfel im Arm fiel ich nach hinten gegen die übriggebliebene Bank. Mit einem markerschütterndem Krachen flog das Fahrzeug auseinander, und Trümmer des Kabinendachs stürzten auf uns herab.

Der Wechsel zwischen Tag und Nacht verlangsamte sich und wurde prononcierter. Der Baumstamm wurde dünner; seine mächtigen Äste bildeten sich zurück und wurden zu Zweiglein.

Ich ließ Nebogipfel los, und der Morlock und ich stürzten inmitten eines Hagels aus Metall und Holz auf den weichen, feuchten Erdboden.

Viertes Buch

Das Meer im Paläozän

Diatryma gigantica

Der mächtige Stamm, der unserer langen Reise ein Ende gemacht hatte, war zu einem Schößling geschrumpft, der zwischen den verstreuten Trümmern unseres Zeitfahrzeugs aufwuchs, kaum einen Fuß hoch und unschuldig.

Ich lag auf dem Rücken und schaute zu den Baumwipfeln hoch. Unser irrsinniger, rückwärts laufender Zeitrafferfilm war mit einem Ruck angehalten worden.

In der Nähe hörte ich Nebogipfels flachen Atem, konnte ihn aber nicht sehen. Die Hitze war drückend, die Luft feucht und schwer für meine angeschlagene Lunge zu atmen, und die Welt um mich herum war mit dem Krächzen, Trillern und Zirpen des Urwaldes angefüllt, das ein tiefes, volles Rauschen überlagerte, bei dem ich an ein großes Gewässer in der Nähe dachte: entweder einen Fluß — eine urzeitliche Version der Themse — oder ein Meer.

Ich fühlte mich eher wie in den Tropen als in England!

Nun, wie ich so dalag und beobachtete, kam ein Tier an einem Stamm zu uns heruntergeklettert. Es sah aus wie ein Eichhörnchen, ungefähr zehn Zoll lang, aber sein Fell war weit und locker und hing wie ein Mantel um seinen Körper. Es hatte eine Frucht in seinen kleinen Pfoten. Neun Fuß über dem Boden erspähte uns dieses Wesen; es neigte seinen spitzen Kopf, öffnete das Maul — wobei es seine Frucht fallen ließ — und zischte. Ich sah, daß seine Schneidezähne an den Spitzen in fünfzackigen Kämmen ausliefen.

Dann sprang es kopfüber von dem Baumstamm. Es breitete seine Arme und Beine weit aus, und mit einem schnappenden Geräusch öffnete sich sein Fellmantel und verwandelte das Tier in eine Art pelzbesetzten Drachen. Es segelte in den Schatten und verschwand aus meinem Blickfeld.

»Welch eine Begrüßung«, keuchte ich. »Es war wie ein fliegender Lemure. Aber hast du seine Zähne gesehen?«

Nebogipfel — noch immer außerhalb meines Blickfelds — antwortete: »Es war ein Planetatherium. Und der Baum ist ein Dipterocarps — er unterscheidet sich kaum von den Arten, die in den Wäldern deiner Zeit vorkommen.«

Ich grub die Hände in den Mulch unter mir — er war ziemlich modrig und schlüpfrig — und drehte mich so herum, daß ich ihn sehen konnte. »Nebogipfel, bist du verletzt?«

Der Morlock lag auf der Seite und hatte den Kopf so verdreht, daß er den Himmel anschauen konnte. »Ich bin nicht verletzt«, flüsterte er. »Ich schlage vor, daß wir mit der Suche nach…«

Aber ich hörte nicht mehr hin; denn ich hatte — direkt hinter ihm — einen pferdekopfgroßen Schädel mit einem Schnabel gesehen, der durch das Laub brach und Kurs auf den fragilen Körper des Morlocks nahm!

Für einen Augenblick war ich vor Schreck wie gelähmt. Dieser gekrümmte Schnabel öffnete sich mit einem schmatzenden Plop, und scheibenförmige Augen fixierten mich mit allen Anzeichen von Intelligenz.

Dann senkte sich der Kopf mit einem schnellen Schwung und klammerte den Schnabel um ein Bein des Morlocks. Nebogipfel schrie auf, wobei seine kleinen Finger über die Erde kratzten und Laubreste sich in seinem Haarpelz verfingen.

Ich taumelte so schnell zurück, daß die Blätter aufspritzten, und wurde schließlich von einem Baumstamm aufgehalten.

Nun brach der Körper der Bestie unter dem Knacken brechender Äste durch das Grünzeug und erschien in meinem Blickfeld. Es war etwa sieben Fuß groß und mit schwarzen, schuppigen Federn bedeckt; es hatte kräftige, mit lockerem gelben Fleisch bedeckte Beine und starke, zu Klauen geformte Füße. Stummelflügel, die an diesem großen Torso unterproportional klein wirkten, schlugen die Luft. Dieser Monstervogel riß den Kopf zurück, und der arme Morlock wurde über den kompostartigen Untergrund geschleift.

»Nebogipfel!«

»Es ist ein Diatryma«, keuchte er. » Ein Diatryma gigantica, ich… oh!«

»Kümmere dich nicht um seine Phylogenese«, schrie ich, »sondern hau ab!«

»Ich habe Angst… ich kann nicht… oh!« Erneut löste sich seine Rede in diesem unartikulierten, gepeinigten Jaulen auf. Die Kreatur schüttelte den Kopf ruckartig hin und her. Ich erkannte, daß sie den Kopf des Morlocks gegen einen Baumstamm schleudern wollte — ohne Zweifel, um sich hinterher an seinem blassen Fleisch zu delektieren!

Ich brauchte eine Waffe, und dabei kam mir nur Moses' Schraubenschlüssel in den Sinn. Ich kam auf die Füße und durchsuchte die Trümmer unseres Zeit-Fahrzeuges. Ein Gewirr aus Verstrebungen, Brettern und Drähten bedeckte den Boden, und der Stahl und das polierte Holz von 1938 wirkten eindeutig deplaziert in diesem Urwald. Ich konnte den Schraubenschlüssel nicht finden! Ich grub die Arme bis zu den Ellenbogen in den vermodernden Untergrund. Die Suche dauerte lange, quälende Sekunden; und währenddessen schleppte der Diatryma seine Beute immer weiter auf den Wald zu.

Und dann hatte ich ihn! — mein rechter Arm tauchte mit dem Schraubenschlüssel aus dem Kompost auf.

Mit Gebrüll hob ich den Schlüssel auf Schulterhöhe und stürzte durch den Mulch. Die perlenartigen Augen des Diatryma beobachteten meine Annäherung — er verlangsamte sein Kopfschütteln — aber er lockerte nicht den Griff um Nebogipfels Bein. Er hatte natürlich noch nie einen Menschen gesehen; ich bezweifelte, daß er mich für eine Bedrohung hielt. Ich behielt meinen Kurs bei und versuchte, die unheimliche, schuppige Haut um die Klauen der Füße zu ignorieren, den riesigen Schnabel und den Gestank nach verwesendem Fleisch, der das Vieh umgab.

Ich knallte meinen improvisierten Knüppel wie einen Kricketschläger auf den Kopf des Diatrymas. Der Schlag wurde zwar durch Federn und Fleisch gedämpft, aber trotzdem spürte ich den befriedigenden Aufprall auf Knochen.

Der Vogel öffnete den Schnabel, ließ den Morlock fallen und kreischte; es war ein Geräusch wie das Zerreißen von Blech. Jetzt hing dieser große Schnabel über mir, und mein Instinkt befahl mir abzuhauen — aber ich wußte, daß wir beide erledigt waren, wenn ich das tat. Von neuem schwang ich den Schraubenschlüssel über dem Kopf und holte damit gegen den Schädel des Diatrymas aus. Diesmal duckte sich die Kreatur, und der Schlag streifte sie nur; nachdem ich durchgezogen hatte, hob ich den Schlüssel erneut und schlug ihn gegen die Unterseite des Schnabels.

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