Umberto Eco - Das Foucaultsche Pendel

Здесь есть возможность читать онлайн «Umberto Eco - Das Foucaultsche Pendel» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 1989, Жанр: Триллер, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das Foucaultsche Pendel: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das Foucaultsche Pendel»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

"Seit die Menschen nicht mehr an Gott glauben, glauben sie nicht etwa an nichts mehr, sondern an alles." Alles, was existiert, ist Text, ist Begriff. Die Geschichte, das ist das Überlieferte, und das ist nichts anderes als Text. "Die Begriffe verbinden sich per Analogie, ...denn wenn man Zusammenhänge finden will, findet man immer welche, Zusammenhänge zwischen allem und jedem, die Welt explodiert zu einem wirbelnden Netz von Verwandtschaften, in dem alles auf alles verweist und alles alles erklärt." So entsteht Ecos "Großer Plan" von einer Weltverschwörung, der, auf historischen Realitäten basierend, nichts anderes ist, als ein Fälschungssystem, das wahr ist, weil es auf Analogien basiert. Alles ist wahr, nur die Verknüpfungen nicht. Es gibt keine Wirklichkeit außer der, die zwischen Partnern per Konsens verabredet wird. Mit dieser Formel wären wir (fast!) bei bei Lyotard angelangt, jenem Vertreter der Postmoderne, ohne den Eco kaum zu verstehen ist.
Was ist der "Große Plan" des Romans denn anderes als das "Erhabene", das nicht Darstellbare, aber Vorstellbare bei Lyotard? Die Idee vom unbeweglichen Punkt im Universum, an dem das Pendel aufgehängt ist? Oder jenes mystische Zentrum Agarttha? Den Verlust der "Großen Erzählungen" beklagt Eco nicht mehr. Vielmehr nutzt er die Möglichkeiten der Texte und erzählt mit den alten, großen Erzählungen neue Geschichten, Stories. Versucht Eco nicht auch, das narrative Wissen mit dem wissenschaftlichen zu verknüpfen, und ist es nicht zum Scheitern verurteilt, wie jeder Vereinheitlichungsversuch, schließlich werden sowohl Belpo als auch Casaubon verrückt? Schwindet sie nicht, die empirische Wirklichkeit? Zerstört Eco nicht den falschen Schein, der "im Glauben an höhere Ursprünge und Zwecke, an eine Teleologie des Weltablaufs besteht, und (lässt er nicht) die empirische Welt als eine prinzipiell scheinhafte vor uns erstehen?"
Belpo versucht indessen den ästhetischen Umgang mit der neuen Technologie, dem Computer, der ihn gar zum Schreiben bringt. Jene Technologie, die dem narrative Wissen den Todesstoß verpasst hat. Doch seine Texte sind nur als magnetische Spuren virtuell auf Diskette vorhanden. Die Auswirkungen der neuen Technologien (Computer, synthetisierte Bilder) sind der Gestalt, dass sie die traditionellen Dualismen des abendländischen Denkens sprengen und damit deren Kultur, für die diese Dualismen konstitutiv sind, verabschieden, wie Eco z.B. bei den grotesken, multimedialen, okkulten Zeremonien vorführt.
Eco parodiert die Denkweise der Hermeneutik (Okkultismus, Voodoo etc.) durch raffinierte scheinlogische Konstruktionen und wirft dabei alles durcheinander. Er gebiert sich radikal eklektizistisch. Das wäre gegen Lyotards Vorstellungen, aber der Eklektizismus, der herauskommt, erscheint so lächerlich wie Charles Moores Bau "Piazza d`Italia" in New Orleans. Das Ergebnis kann bei Ecos Denken nur als Parodie aufgefasst werden; die meisten Verrücktheiten des Romans sind schließlich hinterlistiges, intellektuelles Schelmentum!
Warum aber erzählt Eco die Geschichte der Templer in Westernmanier oder als Comic-Strip beim Whiskey in der Kneipe oder mit seiner Freundin im Bett? Etwa nur, um die nicht-Akademiker bei der (Lese)Stange zu halten? In den 60er Jahren und später waren jene Autoren, die sich in Kneipen und Betten bewegten und jeden modernen, elitären Anspruch von sich wiesen, Autoren wie Ferlinghetti, Ginsberg oder Jörg Fauser (mit seinem Roman
), diejenigen, die man zuerst als postmodern bezeichnete. Ist Eco, wenn er auf diese Generation zurückverweist, wenn er, wie jene, auf Trivialmythen abhebt, von
bis zu Zitaten von Rockgruppen, nicht schon post-post-modern? Hat er die Postmoderne, die fortwährend ihre Moderne gebiert und umgekehrt, weil sie sich jeweils beinhalten, nicht schon hinter sich gelassen? Ist er nicht hochaktuell, wenn er vorführt, wie mit seiner Art der Wissenschaftsvermittlung umgegangen wird, nämlich dem Palavern über die Templer beim Knabbern im Bett? So, und nicht anders, wird heute Wissenschaft rezipiert! Es ist problematisch, den gesamten Roman mittels postmoderner Termini zu hinterfragen, doch ist sicher:
ist ein geistsprühender Krimi, ganz gleich welcher Blödsinn in manchen Rezensionen zu lesen war.
Matthias Kehle. Die Originalausgabe erschien 1988 unter dem Titel 
 

Das Foucaultsche Pendel — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das Foucaultsche Pendel», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Amparo kannte einen naiven Maler, der große Holztafeln voll biblischer und apokalyptischer Visionen malte, leuchtend wie mittelalterliche Miniaturen, mit koptischen und byzantinischen Elementen. Er war natürlich Marxist, sprach von der baldigen Revolution und verbrachte die Tage träumend in den Sakristeien des Heiligtums von Nosso Senhor do Bomfim, einem Triumph des Horror vacui, vollgestopft mit Votivgaben, die in Trauben von der Decke herabhingen und die Wände pflasterten, eine mystische Assemblage aus silbernen Herzen, hölzernen Prothesen, Beinen und Armen, vermischt mit Bildern von dramatischen Rettungen aus tosenden Seestürmen, Hurrikanen und Mahlströmen. Er führte uns in die Sakristei einer anderen Kirche voll großer nach Jacaranda riechender Möbel. »Wer ist das auf dem Bild da?«, fragte Amparo den Küster. »Sankt Georg?«

Der Küster sah uns komplizenhaft an: »Wir nennen ihn São Jorge, und es ist besser, ihn so zu nennen, weil sonst der Herr Pfarrer böse wird, aber es ist Oxossi.«

Der Maler führte uns zwei Tage lang durch Kirchenschiffe und Kreuzgänge, verborgen hinter überreich dekorierten Fassaden von einer Schwärze wie abgegriffene Silberteller. Wir wurden begleitet von runzligen und hinkenden Kirchendienern, die Sakristeien waren krank von Gold und Silbermetallen, von schweren Kassettendecken und kostbaren Rahmen. In kristallenen Schreinen längs der Wände thronten Heiligenstatuen in Naturgröße, triefend von Blut, die offenen Wunden gespickt mit Rubintropfen, und leidverzerrte Christusfiguren mit hämorrhagieroten Beinen. In einem spätbarocken Goldgeflimmer sah ich Engel mit etruskischen Gesichtern, romanische Greife und orientalische Sirenen, die aus Säulenkapitellen hervorlugten.

Wir gingen durch alte Gassen, verzaubert von Namen, die wie Lieder klangen, Rua da Agonia, Avenida dos Amores, Travessa de Chico Diabo... Es war zu der Zeit, als die Regierung oder wer immer in ihrem Auftrag gerade dabei war, die Altstadt zu sanieren, um die zahllosen Bordelle zu schließen, aber man war erst auf halbem Wege angelangt. Zu Füßen jener verwaisten und leprösen, mit ihrem Prunk vollgestopften Kirchen erstreckten sich damals noch übel riechende Gassen, in denen es von minderjährigen schwarzen Prostituierten wimmelte, am Bordstein hockende Weiblein boten über offenem Feuer brutzelnde afrikanische Süßwaren feil, Schwärme von Zuhältern tanzten zwischen den Abwasserrinnsalen zu den Transistorklängen aus der nächsten Bar. Die alten Paläste der Kolonialherren, überragt von längst unleserlich gewordenen Wappen, waren Puffs geworden.

Am dritten Tag begleiteten wir unseren Führer in die Bar eines Hotels in der Oberstadt, im bereits sanierten Teil, an einer Straße voll teurer Antiquitätenläden. Er musste sich dort mit einem reichen Herrn aus Italien treffen, hatte er uns gesagt, der ein Bild von ihm zu kaufen gedachte, ohne über den Preis zu diskutieren, ein drei mal zwei Meter großes Gemälde, auf dem es von himmlischen Heerscharen wimmelte, die in einem Letzten Gefecht mit den anderen Legionen begriffen waren.

So machten wir Bekanntschaft mit Signor Agliè. Korrekt gekleidet in nadelgestreiftem Zweireiher, trotz der Hitze, Brille mit Goldrand, rosiger Teint, Silberhaar. Er küsste Amparo die Hand wie einer, der keine andere Begrüßung einer Dame kennt, und bestellte Champagner. Unser Malerfreund musste gehen, Agliè überreichte ihm ein Bündel Reiseschecks und sagte, er solle ihm das Werk ins Hotel schicken. Wir blieben noch auf einen Plausch, Agliè sprach fließend portugiesisch, aber wie einer, der es in Lissabon gelernt hat, was ihm noch mehr das Flair eines Gentleman aus anderen Zeiten verlieh. Er fragte uns, woher wir seien, machte ein paar Bemerkungen über die mögliche Genfer Herkunft meines Namens, interessierte sich für die Familiengeschichte Amparos, aber irgendwie hatte er gleich geahnt, dass sie aus Recife stammte. Was seine eigene Herkunft betraf, erklärte er sich nicht näher. »Ich bin wie einer von hier«, sagte er, »in meinen Genen haben sich zahllose Rassen akkumuliert ... Der Name ist italienisch, nach dem alten Besitz eines Vorfahren. Ja, vielleicht adelig, aber wer achtet schon heutzutage noch darauf. In Brasilien bin ich aus Neugierde. Ich interessiere mich für alle Formen der Tradition.«

Er habe zu Hause eine schöne Bibliothek über Religionswissenschaften, sagte er mir, in Mailand, wo er seit einigen Jahren lebe. »Kommen Sie mich doch einmal besuchen, wenn ich wieder dort bin, ich habe viele interessante Sachen, von den afro-brasilianischen Riten bis zu den Isiskulten im spätrömischen Reich.«

»Ich schwärme für die Isiskulte«, sagte Amparo, die sich aus Stolz gerne seicht gab. »Sicherlich wissen Sie alles über die Isiskulte.«

Agliè antwortete bescheiden: »Nur das wenige, was ich davon gesehen habe.«

Amparo versuchte Terrain zurückzugewinnen: »Aber war das nicht vor zweitausend Jahren?«

»Ich bin nicht so jung wie Sie«, lächelte Agliè.

»Wie Cagliostro«, scherzte ich. »War's nicht er, den man einmal, als er an einem Kruzifix vorbeikam, zu seinem Diener murmeln hörte: ›Ich hatte es ihm doch gesagt, diesem Juden, dass er aufpassen sollte, an jenem Abend damals, aber er wollte ja nicht hören?‹«

Agliè erstarrte, ich fürchtete schon, dass der Scherz zu grob gewesen war, und setzte zu einer Entschuldigung an, aber da unterbrach er mich mit einem konzilianten Lächeln: »Cagliostro war ein Intrigant. Man weiß sehr gut, wann und wo er geboren ist, und er hat nicht einmal besonders lange gelebt. Er prahlte bloß.«

»Das glaube ich gern.«

»Cagliostro war ein Intrigant«, wiederholte Agliè. »Aber das heißt nicht, dass es nicht privilegierte Personen gegeben hat, und gibt, die viele Leben durchgemacht haben. Die moderne Wissenschaft weiß noch so wenig über die Alterungsprozesse, wer weiß, ob die Sterblichkeit nicht einfach nur ein Ergebnis schlechter Erziehung ist. Cagliostro war ein Intrigant, aber der Graf von Saint-Germain war keiner, und wenn er sagte, er habe einige seiner chemischen Geheimnisse von den alten Ägyptern gelernt, hat er vielleicht nicht bloß geprahlt. Doch da ihm ohnehin niemand glaubte, wenn er diese Episoden erwähnte, tat er aus Höflichkeit gegenüber seinen Zuhörern so, als ob er scherzte.«

»Aber Sie tun, als ob Sie scherzten, um uns fühlen zu lassen, dass Sie die Wahrheit sagen«, sagte Amparo.

»Sie sind nicht nur schön, Sie sind auch außergewöhnlich scharfsinnig«, sagte Agliè. »Aber ich beschwöre Sie, mir nicht zu glauben. Denn wenn ich Ihnen im staubigen Glanz meiner Jahrhunderte erschiene, würde Ihre Schönheit mit einem Schlage verwelken, und das könnte ich mir nicht verzeihen.«

Amparo war erobert, und mich durchzuckte ein Anflug von Eifersucht. So brachte ich das Gespräch auf die Kirchen und auf den Sankt Georg-Oxossi, den wir gesehen hatten. Agliè sagte, wir müssten unbedingt einen Candomblé erleben. »Aber gehen Sie nicht dahin, wo man Ihnen Geld abverlangt. Die echten Orte sind die, wo man Sie empfängt, ohne irgendetwas von Ihnen zu verlangen, nicht einmal, dass Sie glauben. Respektvoll zuzuhören, das ja, mit der gleichen Toleranz für alle Glaubensformen, mit der man auch Ihren Unglauben akzeptiert. Einige Pais oder Mães-de-santo sehen aus, als wären sie direkt aus Onkel Toms Hütte entsprungen, aber sie haben die Bildung eines Theologen der Gregoriana.«

Amparo legte ihre Hand auf die seine. »Bringen Sie uns hin! Ich bin vor vielen Jahren einmal in einem Umbanda-Zelt gewesen, aber ich habe nur vage Erinnerungen, ich erinnere mich nur an eine große Verwirrung ...«

Die Berührung schien Agliè verlegen zu machen, aber er zog seine Hand nicht weg. Nur zog er, wie ich es ihn später in nachdenklichen Momenten tun sah, mit der anderen Hand aus der Westentasche eine kleine Dose aus Gold und Silber, vielleicht eine Tabatiere oder Pillendose, mit einem Achat auf dem Deckel. Auf dem Bartisch brannte eine Kerze, und als Agliè das Döschen wie zufällig in ihre Nähe brachte, sah ich, dass der Achat im Licht nicht mehr zu erkennen war, statt dessen erschien eine winzige Miniatur, in Blaugrün und Gold, die ein Hirtenmädchen mit einem Blumenkorb zeigte. Agliè drehte das Döschen mit zerstreuter Andacht zwischen den Fingern wie einen Rosenkranz. Dann bemerkte er mein Interesse, lächelte und steckte es wieder weg.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das Foucaultsche Pendel»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das Foucaultsche Pendel» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Das Foucaultsche Pendel»

Обсуждение, отзывы о книге «Das Foucaultsche Pendel» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x