Columban (auch Columban der Jüngere) Heiliger und irischer Missionar (ca. 530-615), der in England, Frankreich, in der Schweiz und in Italien wirkte. In der Emilia-Romagna in Norditalien gründete er 612 das Kloster Bobbio, das später zu einem wichtigen Zentrum mittelalterlicher Gelehrsamkeit wurde und vor allem für seine große Bibliothek berühmt war. Columbans Grabmal kann bis heute in Bobbio besichtigt werden. Sein Festtag ist der 23. November.
Constans II. oströmischer Kaiser (630 - 668 n. C.), Sohn Konstantins III., der nach dem Tod des Vaters mit elf Jahren den Thron bestieg. Seine Regentschaft war durch den Verlust der südlichen und östlichen Provinzen Roms an die Araber gekennzeichnet. 663 verließ er Konstantinopel und zog durch Norditalien nach Rom, wo ihn Papst Vitalian mit allen Ehren empfing. Die Beschlagnahmung zahlreicher Bronzegegenstände durch seine Soldaten ist historisch verbürgt. Constans ließ sich schließlich in der sizilianischen Hafenstadt Syrakus nieder, die er zu seiner Hauptstadt und wichtigsten Festung zur Verteidigung des römischen Reiches gegen die Araber ausbauen wollte - Pläne, die durch seine Ermordung vereitelt wurden.
Erasistratus von Ceos griechischer Arzt und Anatom, der um 250 v. C. in Alexandria wirkte und von manchen als Begründer der Physiologie angesehen wird. Er entdeckte den Unterschied zwischen sensorischen und motorischen Nerven, glaubte jedoch, daß es sich bei beiden Nerventypen um mit Flüssigkeit gefüllte Hohlgefäße handele.
Galen von Pergamon neben Hippokrates der bedeutendste Arzt der Antike (geb. 129 n. C. in Pergamon, gest. 199 n. C. in Rom). Er faßte das gesamte Wissen der antiken Heilkunde in einem einheitlichen System zusammen, welches das ganze Mittelalter hindurch bis zur Neuzeit nahezu absolute Autorität besaß.
Geiserich König der Vandalen (ca. 389-477 n. C.). Er zog mit seinem Heer von Spanien nach Nordafrika, wo er 442 erstmals ein von Rom unabhängiges Germanenreich gründete, dessen Hauptstadt Karthago war. Mit seiner Flotte eroberte er weite Teile des westlichen Mittelmeers. Seine Plünderung Roms im Jahre 455 führte zu dem von Bischof Gregoire von Blois geprägten Schlagwort vom «Vandalismus».
Helena Heilige und Mutter Konstantins des Großen (ca. 275-336 n. C.). Sie stammte aus einfachen Verhältnissen und lebte mit Konstantins Vater, Constantius I. im Konkubinat zusammen, bis dieser aus politisch-dynastischen Gründen die Verbindung löste. Von ihrem Sohn für die christliche Religion gewonnen, baute sie in Jerusalem mehrere Kirchen und soll dort der Überlieferung nach das Kreuz Christi gefunden haben. Der Festtag der heiligen Helena ist der 21. Mai.
Herophilus von Chalcedon griechischer Arzt und Hippokrates-Schüler (ca. 335-280 v. C.), der als einer der ersten Menschenleichen sezierte und deshalb häufig als «Vater der Anatomie» bezeichnet wird. Herophilus verfaßte mindestens neun umfangreiche Schriften, darunter einen Kommentar zum Werk seines Lehrers Hippokra-tes, die durch die Zerstörung der alexandrini-schen Bibliothek allesamt verlorengingen.
Hippokrates griechischer Arzt (ca. 460-375 v. C.), Gründer der Ärzteschule von Kos und Begründer der wissenschaftlichen Heilkunde. Hippokra-tes gilt als Verfasser zahlreicher Schriften, die im Corpus Hippocraticum zusammengefaßt sind und zu denen auch die im Text erwähnte Abhandlung über die Heilige Krankheit gehört.
Kallimachos griechischer Dichter und Gelehrter (ca. 305-240 v. C.), der den Katalog der alexan-drinischen Bibliothek verfaßte.
Johannes Chrysostomus Heiliger und Erzbischof von Konstantinopel (geb. ca. 347 n. C. in Antio-chia, gest. 407 n. C. bei Komana in der Verbannung). Johannes Chrysostomus gilt als strenger, sittenreiner Asket und größter Prediger der griechischen Kirche.
Kildare irische Kleinstadt etwa 100 Meilen südwestlich von Dublin. Die heilige Brigit, um die sich zahlreiche irische Sagen ranken, gründete dort im 5. Jahrhundert eine große Abtei.
Laurentius Heiliger und Märtyrer (gestorben 258 n. C. in Rom). Nach der Legende wurde er auf einem glühenden Rost zu Tode gefoltert. Seine Grabkirche San Lorenzo fuori le mura ist eine der sieben Hauptkirchen Roms. Laurentius’ Festtag ist der 10. August.
Lukan (Marcus Annaeus Lucanus) römischer Schriftsteller und Neffe Senecas (39-65 n. C.). Wegen der Teilnahme an der Verschwörung gegen Kaiser Nero wurde er zum Selbstmord gezwungen. Sein Hauptwerk Pharsalia oder Bellum civile, ein wahrscheinlich unvollendetes Epos in 10 Büchern, handelt vom Bürgerkrieg zwischen Cäsar und Pompeius und hatte großen Einfluß auf die Dichtung in Mittelalter und Neuzeit, so auf Dante und Goethe.
Macha eine der drei Kriegsgöttinnen der vorchristlichen irisch-keltischen Religion.
Maria Maggiore Eine der sieben Hauptkirchen Roms und zugleich eine der fünf päpstlichen Patriarchalbasiliken, berühmt wegen ihrer großartigen Mosaiken und der hier aufbewahrten «Krippe von Bethlehem». Der Legende nach erschien die heilige Maria in der Nacht zum 5. August 352 im Traum dem Papst Liberius und dem Patrizier Johannes und trug ihnen auf, ihr zu Ehren eine Kirche auf jenem Hügel Roms zu errichten, auf dem am anderen Morgen frischer Schnee gefallen sein würde. Sie fanden auf dem Esquilin ein Schneefeld in Form eines basilikalen Grundrisses und erbauten dort eine Kirche. Auf dieses Wunder, dem die Kirche ihren Beinamen Santa Maria della Neve verdankt, geht das Fest Maria Schnee (Santa Maria ad Nives) zurück, das jährlich am 5. August gefeiert wird.
Martin von Tours Heiliger und Apostel Galliens (316/17-397), gründete 361 bei Poitiers das erste Kloster in Gallien und wurde 371 Bischof von Tours. Berühmt ist die Legende, er habe vor dem Stadttor von Amiens seinen Mantel mit einem frierenden Bettler geteilt. Sein Festtag ist der 11. November.
Oswiu König des aus der Vereinigung der beiden nördlichsten angelsächsischen Reiche Bernicia und Deira entstandenen Königreichs Northum-brien (612-670 n. C.) und Gastgeber der Synode von Whitby (Witebia).
Pelagius britischer Mönch, von der römischkatholischen Kirche 416 der Ketzerei bezichtigt. Er verneinte die Erbsünde und bekräftigte die Fähigkeit des Menschen, durch die Ausübung des freien Willens zur Rechtschaffenheit zu gelangen.
Petronius Arbiter nach einem gescheiterten Aufstand gegen Kaiser Nero 66 n. C. durch erzwungenen Selbstmord gestorbener römischer Schriftsteller. Sein in Prosa und Versen verfaßtes Werk Satyricon bietet einen direkten Einblick in die Sitten und Lebensgewohnheiten seiner Zeit.
Pikten (von lateinisch picti = angemalt): halbkeltische Stämme im heutigen östlichen und nordöstlichen Schottland, die sich mit den Römern heftige Kämpfe lieferten. Die Vereinigung der Pikten mit den Dal Riadanern und Skoten 843 unter MacAlpin gilt als Ausgangspunkt der eigenständigen schottischen Geschichte.
Piso (Gaius Calpurnius Piso) seit 41 n. C. römischer Konsul, 65 n. C. als Anstifter der «pisoni-schen Verschwörung» gegen Kaiser Nero zum Selbstmord gezwungen.
Pompeius (Gnaeus Pompeius Magnus) römischer Feldherr (106-48 v. C.), der 60 v. C. mit Cäsar und Crassus das erste Triumvirat bildete, sich aber später gegen Cäsar stellte und im darauf folgenden Bürgerkrieg von Cäsar geschlagen wurde.
Publilius Syrus römischer Mimograph und Sentenzendichter, der im 1. Jahrhundert v. C. lebte. Von ihm stammen viele geflügelte Worte, die wir noch heute kennen, z.B. «Glück und Glas, wie leicht bricht das», «Geld regiert die Welt» oder «Der Erben Weinen ist nur unterdrücktes Lachen» (daher der Ausdruck «lachende Erben»).
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