Friedrich Gerstacker - Südamerika

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Friedrich Gerstäcker

SÜDAMERIKA

1. Die Ausfahrt

A n Bord des Talisman in der Weser – 18. M ä rz 1849. Es ist ein wunderliches, eigentümliches Gefühl, an Bord eines Fahrzeuges, vor Beginn einer langen See r eise, noch im alten Vaterland fest vor Anker zu liegen, und diesem, während man die Reise selber noch gar nicht begonnen, den heimischen Boden noch nicht verlassen hat, doch auch eigentlich schon nicht mehr anzugehören – es ist ein wunderliches aber auch recht fatales Gefühl und hält unsere Nerven in einer Abspannung, die uns zuletzt ordentlich den Zeitpunkt ersehnen läßt, vor dem es Manchem im Anfang wohl heimlich gebangt hatte – den Abschied von seiner Muttererde.

Auf die Passagiere eines Auswandererschiffes macht das übrigens den verschiedenartigsten, wenn auch im Endresultat sich ziemlich gleich bleibenden Eindruck. Unthätig und mit langweiligen verdrossenen Gesichtern treiben sich die Meisten von ihnen bald an dem, kaum fünfzig Schritt entfernten Land (wir liegen dicht vor Groß’s Hotel in Brake) – bald an Bord umher, und so ungemüthlich, so unbehaglich Alles am Ufer ist, ebenso jeder Bequemlichkeit und Ruhe förmlich trotzend, ist es an Bord.

Fortwährend treffen noch neue Passagiere mit einer Masse von Gepäck ein, als ob jeder Einzelne erwarte, die Arche Noäh zu eigener Disposition gestellt zu bekommen. – Alle Luken sind geöffnet, Kisten, Koffer, Bettsäcke, Körbe, Schachteln etc. stehen überall in Menge; kein Mensch findet was ihm selber gehört, Namen werden verwechselt und Koffer und Kasten waren es von Anfang an. Die Matrosen, die diesem gewohnten Treiben dabei mit der äußersten Gleichgültigkeit zuschauen, steigen in einer wahrhaft fabelhaften Gemüthsruhe über das wild umhergestreute Passagiergut hin und her, treten Hut- und andere Schachteln in ganz unbestimmte Formen und Fayons, hissen, was ihnen in den Wurf kommt – manchmal nur durch das verzweifelte Zuspringen der Passagiere verhindert – in den unteren Raum, etwas mehr unter den Füßen weg zu bekommen, und kehren sich sonst an gar nichts, während sich die Zwischendecks und auch Cajütspassagiere gerade im Gegentheil um Alles bekümmern, jedes Collo besehen und untersuchen wollen, über die Luken hinüber oder auch hineinschreien, und Alles thun, was in ihren Kräften steht, die Verwirrung aufs Aeußerste zu steigern.

Nasses Wetter vermehrt nur natürlich das Unangenehme, ja Widerliche solchen Zustandes, und kein Wunder, daß Mancher wirklich voller Verzweiflung in das dunkle Chaos – in die Höhle des Zwischendecks, niederstarrt, aus der ihm ein enormer widerlicher Dunst entgegenquillt, und die ihm nicht fünf bis sechs Wochen, wie auf einer Reise nach Newyork, nein ebensoviele Monate hindurch zum fast alleinigen Aufenthaltsort dienen soll. Wäre Tausenden von diesen ein solcher Blick verstattet gewesen, als sie noch zwischen »Auswandern« und »zu Hause bleiben« im Geiste schwankten, wie Viele, o wie unendlich Viele würden nie in ihrem Leben ein Schiff betreten, die aber können jetzt natürlich nicht mehr zurück, und müssen nun auch, mit einem alten deutschen Sprüchwort, ausessen, was sie sich vorher in aller Unschuld auf das sorgfältigste eingebrockt hatten.

Was das Gepäck übrigens betrifft, so ordnet sich das, erst einmal ein paar Tage in See, gar bald von selber. – Ganz unglaubliche Quantitäten werden in die wirklich kleinsten Räumlichkeiten weggestaut, und Sachen und Gegenstände, an deren Unterbringen man bis dahin förmlich verzweifelte, bekommen einen Platz und scheinen vollkommen gut aufgehoben – bis dahin aber heißt es »Geduld und Fügsamkeit« bis ins Unendliche.

Unsere Passagiere für Californien – denn der Talisman ist direkt nach San Francisco bestimmt – bilden eine höchst eigentümliche und wirklich interessante Masse. Es sind fast lauter junge kräftige Leute, die jenem abenteuerlichen Leben des neu entdeckten Eldorado mit so goldenen Träumen entgegengehen, wie sie nur je ein Alchymist in seiner düsteren Stube geträumt hatte – keine einzige Frau – kein Kind ist zwischen ihnen. Die meisten, besonders die Zwischendecks-Passagiere, sind dazu, bei ihrer Ankunft an Bord, bis an die Zähne bewaffnet, Manche auf wirklich komische Art. So kam gestern Einer vom Dampfboot auf den Talisman mit einer Flinte, einem Spaten und – einem baumwollenen Regenschirm. »Mit dem Spaten willst Du wohl s’ Gold ’rauskriegen?« frug ihn ein Matrose. »Ich werd’s doch nicht sollen mit den Händen raußer krabbeln,« antwortete ihm der Mann im höchsten Ernst.

Spaten führen übrigens die Meisten bei sich; Manche Dutzende davon – auch Massen von alten Säbeln, Pistolen, Dolchen, Bajonnet-Flinten und überhaupt Waffen kommen zum Vorschein, als ob eine Rüstkammer geplündert wäre, oder ein Antiquitätencabinet aufgestellt werden sollte. Eine Persönlichkeit darf ich jedoch hier nicht übergehen, denn sie hat nicht allein bei uns, sondern auch in ganz Bremen großes Aufsehen erregt. Es ist das ein Messerschmied aus Magdeburg – hier jetzt nur kurzweg der Riese genannt, der ebenfalls nach Californien auswandern will.

Der Leser denke sich eine wahre Herkulesgestalt, von riesigem Körperbau mit krausem Bart, rothen Wangen und gutmüthigen klaren Augen – nur ein klein wenig zu bauchig, also eine Figur, die schon ohnedieß durch ihren kolossalen Umfang aufgefallen wäre, nun auch noch nach folgender Art gekleidet: grüne Blouse, helle Beinkleider und weißen Turnerhut; um den Leib einen etwa fünf Zoll breiten weißen Ledergurt und an diesem erstens einen wahrhaft riesigen Pallasch, der über die Steine klirrt, neben diesem einen Hirschfänger, der an der Stelle allerdings nur wie ein Messer aussieht, und neben dem Hirschfänger noch einen gigantischen »Rickfänger« zum Zusammenklappen – ebenfalls etwa 18 Zoll lang. Außerdem trägt diese Titanengestalt einen Dolch mit Terzerolläufen daran, wie eine verhältnißmäßige Anzahl von Pistolen.

Noch abenteuerlicher, ja fast komisch wird aber diese Persönlichkeit durch ihre Begleitung. Es sind das drei, hier jetzt »Trabanten« genannte Individuen, die den mächtigen Führer in Diminutivform, wie die Lootsen den Haifisch, umschwimmen. Drei sehr kleine Männer, ebenfalls in grünen Blousen, Turnerhüten und mit dem weißen Gurt, also ganz wie junge Riesen, und nur statt des Pallasches mit sehr kurzen Messern oder Hirschfängern an der Seite. Ich habe wirklich lange nichts Originelleres gesehen.

Der Riese ist dabei allem Anschein nach ein höchst gutmüthiger, ja fast gemächlicher Mann— wie das meist alle großen kräftigen Naturen sind – er läßt sich Pallasch und Messer von allen Leuten herausziehen und untersuchen, und kommt mir überhaupt vor wie ein Kauffahrer, der Kanonen ohne Munition führt. Wie mir gesagt wurde, kann der Mann – charakteristisch ja auch natürlich genug, nicht reiten, und soll einen kleinen Handwagen benutzen wollen. Wie der wohl Californien betritt? —

Die Auswanderung scheint dieses Jahr, wie sich das auch kaum anders erwarten ließ, an Größe alle anderen Jahre weit zu übertreffen. Bremen schwärmt von Auswanderern aus allen Theilen Deutschlands, und jeder Bahnzug bringt neue Massen, ja nicht selten sogar müssen Extrazüge genommen werden, die Hinzuströmenden zu befördern. Die Weser-Dampfboote können in ihren regelmäßigen Fahrten gar nicht einmal mehr alle Passagiere ihren Schiffen und den äußeren Häfen zuführen, und selbst die Schleppdampfer müssen deßhalb mit zum Passagiertransport genommen werden, was bis dahin noch in keinem anderen Jahr nöthig geworden war. In Brake liegt eine sehr große Anzahl und Bremerhafen soll ebenfalls überfüllt seyn.

Unser Fahrzeug, der Talisman, ist ein wackeres, noch ziemlich neues und gut aussehendes Schiff (eine Barke von 180 Last) und soll schnell und gut segeln. Der Capitän ist noch ein junger Mann und macht seine erste Reise als wirklicher Führer eines Schiffes. Der Cargadeur ist ein »befahrener« im Seeausdruck »weit zur See gewesen«) und wackerer Mann, die Passagiere scheinen fast durchgängig der gebildeten Klasse anzugehören, und alle Aussichten sind also vorhanden – wind and weather permitting – eine angenehme und schnelle Fahrt hoffen zu dürfen.

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