Georg Ebers - Die Nilbraut
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Die Mauern der Statthalterei umschlossen ihre Welt, über den gegenwärtigen Augenblick sahen sie nicht hinaus, ganz wie die Kleinen, und so konnten sie auch lachen wie diese. »Das Schicksal,« dachte Paula, »hält sie jetzt schadlos für das Unglück ihrer Geburt, und tausend saure Tage, und hernach gehen sie müde und fröhlich zu Bette. Ich könnte diese armen Geschöpfe beneiden! Wenn es anginge, mischte ich mich unter sie und würde noch einmal zum Kinde!«
Da war das komische Bildnis des Vogtes fertig geworden, und eine kleine, dicke Dirne brach nun vor allen anderen in ein ausgelassenes, langanhaltendes Gelächter aus, und das kam ihr so natürlich aus der tiefsten Tiefe der vollen Brust, daß Paula, die wahrlich nicht hieher gekommen war, um zu lachen, sich plötzlich angesteckt fühlte und, mochte sie wollen oder nicht, mitlachen mußte. Kummer und Elend waren vergessen, es gab für sie kein Erwägen und Grübeln mehr, und minutenlang fühlte sie nichts, als daß sie lache, herzlich und unaufhörlich lache, wie ein junges, gesundes Menschenkind, das sie ja war. Ach, wie wohl es doch that, sich einmal selbst zu vergessen! Sie sagte es sich nicht, aber sie fühlte es und lachte noch fort, wie die Sklavin, welche allein an dem Pfosten gesessen, sich zu den anderen gesellte und etwas in die fröhliche Schar hineinrief, das, unverständlich für Paula, die Heiterkeit der anderen neu belebte.
Die schlanke Gestalt des stillen Mädchens stand jetzt am Feuer. Paula hatte es noch nie gesehen, und dennoch war es weitaus die Schönste von allen, aber es sah nicht heiter aus, und vielleicht fühlte sie Schmerzen; denn ein Tuch umschloß ihr Haupt und war, als litte sie an Zahnweh, auf dem Scheitel über dem vollen blonden Haar zusammengebunden.
Ihr Anblick brachte Paula zu sich selbst zurück, und sobald sie wieder zu denken begann, nahm die Fröhlichkeit ein Ende; doch die Sklavinnen fuhren fort, sich ihr hinzugeben; indessen klang ihr Lachen diesmal nicht so harmlos und rein als vorhin: ihre Fröhlichkeit hatte sich ein Ziel gewählt, wovor sie besser zurückgewichen wäre.
Das Mädchen mit dem verbundenen Kopfe war auch eine Sklavin des Hauses, aber erst vor kurzem und nachdem es längere Zeit bei zwei alten Sklavenwitwen mit Handarbeiten beschäftigt worden war, zu den Weberinnen zugelassen worden. Ein Heerhaufe des Heraklius hatte es an der Brust seiner Mutter nach dem Sieg über Chosroes II. aus Persien nach Alexandria gebracht, und dort waren beide für den Mukaukas gekauft worden.
Die Perserin starb, als die Kleine dreizehn Jahre alt geworden, in der ungewohnten Sklaverei, ihr Kind wurde ein liebliches Mädchen mit schwanenweißer Haut und vollem Goldhaar, das auch jetzt im Licht des Feuers wundervoll glänzte. Der junge Orion hatte sie vor seiner Reise bemerkt und, entflammt von der Schönheit der jungen Perserin, sie zu besitzen gewünscht. Gewissenlose Diener und Beamte waren ihm schnell behilflich gewesen, sie in ein Landhaus des Mukaukas jenseits des Niles zu versetzen, und dort hatte er sie ohne Störung aufsuchen können, so oft es ihn zu ihr hinzog. Die kaum sechzehn Jahre alte Sklavin hatte unerfahren, ungewarnt und schutzlos, wie sie war, dem schönen Sohne ihres Herrn nicht zu widerstehen gewagt und vermocht. Als Orion, leichten Herzens und schon überdrüssig des Mädchens, das ihm nichts bieten konnte als seine Schönheit, nach Konstantinopel gereist war, erfuhr Frau Neforis, was sie ihrem Sohne gewesen, und befahl dem obersten Sklavenvogt, die Unglückliche zu verhindern »ihre Verführungskünste weiter zu üben«; dieser aber war einer solchen Forderung gerecht geworden, indem er der Perserin einem alten Gebrauche gemäß die Ohren abschneiden ließ. Nach dieser grausamen Strafe verfiel die schöne Verstümmelte in Schwermut und Irrsinn, und obgleich sich die Exorzisten der Kirche und andere Geisterbanner vergeblich bemühten, die Dämonen des Wahnsinnes auszutreiben, blieb sie, was sie gewesen, ein gutartiges, freundliches Geschöpf, das sich bei ihren Pflegerinnen und nun auch in der allgemeinen Werkstätte in den Arbeitsstunden stets still und fleißig zeigte. Nur wenn sie müßig war, trat ihr Irrsinn hervor, und dieser ward von den anderen Weberinnen benützt, um sich daran zu ergötzen.
Jetzt hatten sie Mandane ans Feuer gezogen und sie mit komischer Ehrerbietung aufgefordert, sich auf ihrem Thronsitz, eine leere Farbentonne, niederzulassen; denn sie lebte in dem seltsamen Wahne, die Gattin des Mukaukas Georg zu sein.
Lachend brachte ihr jede ihre Huldigung dar, bat sie um eine Gnade oder erkundigte sich nach dem Ergehen ihres Gatten und dem Stand ihres Besitzes. Ein richtiges Gefühl hatte diese armen, unwissenden Geschöpfe lange abgehalten, den Namen des Orion vor ihr auszusprechen, endlich aber schritt eine wollhaarige Negerin, ein bösartiges, hageres Ding, auf sie zu und fragte sie mit einer garstigen Grimasse:
»O Gebieterin, was macht Dein Söhnchen Orion?«
Die Irrsinnige verzog keine Miene bei dieser Frage, sondern entgegnete ernst: »Ich habe ihn mit der Tochter des Kaisers in Konstantinopel vermählt.«
»Ei, sieh doch,« rief die Schwarze, »eine vornehme Heirat! Weißt Du denn auch, daß der junge Herr wieder hier ist? Da führt er Dir gewiß seine hohe Gemahlin zu, und wir bekommen Purpur und Kronen zu sehen!«
Diese Worte trieben der Geisteskranken das Blut in die Wangen. Aengstlich preßte sie die Hände auf die Binde über den verstümmelten Ohren und fragte: »Wirklich? Ist er zurück?«
»Noch nicht gar lange,« tröstete sie eine andere, gutmütigere Sklavin.
»Glaub’ ihr nicht!« rief die Schwarze. »Und wenn Du das Neueste wissen willst: gestern Nacht ist er mit der großen Damascenerin auf dem Nil spazieren gefahren. Mein Bruder, der Bootsmann, war mit den Ruderern, und schön hat er dem Fräulein gethan, ich sage Dir, schön...«
»Mein Gemahl, der große Mukaukas?« fragte Mandane und suchte die Gedanken zu sammeln.
»Nein, Dein Söhnchen Orion, der die Kaiserstochter zur Frau hat,« lachte die Schwarze.
Da erhob sich die Irrsinnige, schaute sich mit unstäten Blicken ringsum und fragte noch einmal befangen und als habe sie das Gesagte nicht völlig verstanden: »Orion? Der schöne Orion?«
»Dein liebes Söhnchen Orion!« rief nun die andere noch einmal und so überlaut, als habe sie es mit einer Tauben zu thun. Da griff sich die sonst so freundliche Sklavin mit der einen Hand an das verstümmelte Ohr, mit der andern aber schlug sie ihrer Quälerin so heftig auf die breiten Negerlippen, daß es klatschte; dann aber kreischte sie selbst hell auf und rief mit gellender Stimme:
»Mein Sohn, hast Du gesagt, mein Sohn Orion! Als ob ihr’s nicht wüßtet! Mein Liebster ist er gewesen; ja er hat mir gesagt, daß er’s wäre, und darum sind sie gekommen und haben mich gebunden und mir die Ohren — Aber ich, ich mag ihn nicht, ich könnte, ich möchte...« Dabei ballte sie die Fäuste, knirschte mit den weißen Zähnen und fuhr mit röchelndem Atem fort: »Wo ist er? Ihr wollt mir’s nicht sagen? Wartet nur, wartet! O, ich bin klug, und ich weiß schon! Ihr habt ihn hier — Wo denn? — Orion, Orion, wo bist Du?«
Dabei sprang sie auf, rannte durch den Schuppen, schob von jedem Farbenbottich den Deckel zurück und bog sich unter großem Gelächter der anderen tief in ihn hinab, als ob sie ihn dort suche.
Die meisten Mädchen kicherten über dies närrische Treiben, andere aber, denen es unheimlich war und welchen der schmerzliche Aufschrei der Unglücklichen wehgethan hatte, zogen sich wieder gruppenweise zusammen, und schon hatte eine ein neues Spiel vorgeschlagen, als eine kleine, sauber gekleidete Frau in den Schuppen trat und in die fleischigen Hände klatschend rief: »Genug des Gelächters! Zu Bett nun, ihr Bienchen. Morgen früh ist die Nacht vorbei, und nach Sonnenaufgang klappern mir wieder die Stühle! Eine hierhin, eine dorthin, grad wie die Mäuslein, wenn die Katze sie anfällt! Wird’s bald, ihr Nachtvögel? Nun, wird’s bald?«
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