Georg Ebers - Die Nilbraut
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Da schüttelte Paula, die dem Alten bis dahin regungslos gegenübergestanden, das Haupt und sagte herb: »Das alles gibt mir Vater und Bruder nicht wieder. Du selbst siehst aus wie ein milder Mann, doch wenn Du so gerecht bist wie gütig, so überzeuge Dich künftig erst, mit wem Du sprichst, bevor Du von der Barmherzigkeit der Deinen redest.«
Damit wiederholte sie den Nachtgruß und verließ das Gemach, und Orion ging ihr nach: was auch daraus entstand, er mußte ihr folgen. Doch nach wenigen Minuten kehrte er tief atmend und mit fest zusammengebissenen Zähnen zurück. Er hatte ihre Hand ergriffen, hatte ihr alles zu hören geben wollen, was ein liebendes Herz zu sagen vermag, doch wie scharf, wie eisig war er abgewiesen worden, und mit einer wie unerträglich verächtlichen Miene hatte sie ihm den Rücken gekehrt! Und nun er sich wieder unter den Seinen befand, hörte er kaum, wie sein Vater dem Alten sein Bedauern aussprach, daß ihm etwas so Peinliches unter seinem Dache begegnet, und wie der Araber erklärte, er finde es begreiflich, daß die Waise des Thomas außer sich geraten. Die That von Abyla sei durch nichts zu entschuldigen.
»Aber in welchem Kampfe,« fuhr der Alte fort, »kommt nicht Aehnliches vor? Auch der Christ bleibt nicht immer Herr seiner selbst; Du selbst hast ja, ich weiß es, zwei blühende Söhne verloren, und wer waren die Mörder? Christen sind es gewesen, Deine eigenen Glaubensgenossen...«
»Meines eigensten Glaubens bitterste Feinde,« versetzte der Statthalter langsam, und jede Silbe wies die Meinung des Muslim, als sei das Bekenntnis derer, die seine Kinder gemordet, auch das seine, kühl und vornehm zurück, und dabei öffneten sich seine Augen weit und gewannen das Ansehen der harten, stumpf glänzenden Steine, welche seine Vorfahren den Bildsäulen als Sehsterne in das Antlitz setzten. Dann schlossen sie sich plötzlich wieder, und er fuhr gleichgiltig fort: »Wie hoch schätzest Du den Teppich? Ich habe Lust, ihn zu kaufen. Gib den äußersten Preis an; das Feilschen ist mir zuwider.«
»Ich hatte im Sinne, fünfhunderttausend Drachmen zu fordern,« versetzte der Händler. »Mit vierhunderttausend mag er bezahlt sein.«
Die Statthaltersfrau schlug bei dieser Zahl die Hände zusammen, machte ihrem Gatten warnende Zeichen und schüttelte auch dann noch mißbilligend den Kopf, als Orion, der sich gewaltsam zusammenfaßte und zeigen wollte, daß er auch Anteil an diesem großartigen Handel nehme, sagte: »Dreihunderttausend ist er wohl wert.«
»Vierhunderttausend,« wiederholte der Händler gelassen. »Dein Vater hat den äußersten Preis zu wissen begehrt, und ich fordere nicht mehr, als gerecht ist. Die Rubinen und Granaten, welche die Traube dort bilden, die Perlen hier in den Myrten, die Türkise in den Vergißmeinnichtblüten, die Diamanten da oben, welche als Tautropfen an den Grashalmen hängen, die Smaragden, welche dem grünen Blattwerk Glanz verleihen, und ganz besonders dieser Riese unter seinesgleichen, besitzen, losgelöst, für sich allein einen höheren Wert.«
»Warum hast Du sie dann nicht aus dem Gewebe geschnitten?« fragte Frau Neforis.
»Weil es mir widerstand,« versetzte der Muslim, »dies edle Werk zu zerstören. Ich verkaufe es so, wie es ist, oder gar nicht.«
Bei diesen Worten winkte der Statthalter seinem Sohne, ohne auf die Mißbilligung zu achten, welche seine Gattin nicht aufhörte, zu erkennen zu geben, ließ sich ein Täfelchen reichen, das bei dem Schachbrett lag, schrieb einige Worte darauf und sagte, indem er es dem Händler reichte: »Wir sind handelseinig. Morgen früh leistet der Rentmeister Nilus auf diese Schrift hin die Zahlung.«
Da erfaßte Orion eine neue Bewegung, und mit dem Rufe: »Herrlich, herrlich!« stürzte er auf den Vater zu und küßte ihm stürmisch die Hand. Dann wandte er sich an die Mutter, deren Augen vor Verdruß in Thränen schwammen, hob ihr das Kinn, küßte sie auf die Stirn und rief glückselig und stolz: »So handeln wir und der Kaiser!«
Hierauf trat er dem Muslim näher und sagte: »Wo der Vater der großmütigste aller Menschen ist, gewinnt der Sohn leicht ein kleinliches Ansehen. Nichts für ungut, würdiger Herr! Was Deinen Teppich angeht, so mag er kostbarer sein als alle Schätze des Krösus, aber etwas gibst Du uns noch mit in den Kauf, bevor Du Deine Kameele mit unserem Golde belastest: wie hat dies Kunstwerk ausgesehen, bevor es zerteilt ward?«
Der Muslim, welcher das wertvolle Täfelchen gelassen in den Gürtel geschoben, kam dieser Anforderung ungesäumt nach.
»Ihr kennt seine ursprüngliche ungeheure Länge und Breite,« begann er. »Der Saal, dessen Wand er bedeckte, faßte viele tausend Gäste, und dazu konnten an jeder Seite des Throns hunderte von Leibwächtern Aufstellung finden. So viele Weber, Sticker und Juweliere als Tage im Jahr sind, sollen an dem Teppich ein ganzes Menschenalter gearbeitet haben. — Das gewobene Gemälde stellt das Paradies dar, wie die Perser sich’s denken, ganz voll von grünenden, blühenden und fruchttragenden Bäumen. Hier seht ihr noch ein Stück der frischen Quelle, die, wenn man von fern auf sie hinblickte, mit ihrem Besatz von Diamanten, Sapphiren und Smaragden wie glitzerndes, frisches Wasser aussah. Hier die Perlen sind der weiße Schaum einer Welle. Die zerschnittenen Blätter dort gehören zu dem Rosenstrauch, der an Edens Quelle erwuchs, bevor des ersten Regens Ungemach die Welt benetzte. Ursprünglich trug er nur weiße Blüten, als aber die Glieder der ersten Weiber in schönerem Weiß glänzten als sie, da erröteten die weißen Blumen vor Scham, und seitdem — gibt es neben ihnen auch purpurne Rosen. So erzählen die Perser.«
»Und dies, unser Stück?« fragte Orion.
»Es hat,« versetzte der Kaufherr, indem er den Jüngling wohlgefällig ansah, »in die Mitte des Teppichs gehört. Ganz links erblickte man das Gericht an der Brücke Tschinvat. Die Verdammten waren nicht dargestellt, wohl aber die geflügelten Fravaschi, die Genien, welche nach dem Glauben der Perser jeden Sterblichen in seiner eigenen Gestalt, vereint mit ihm und doch von ihm trennbar, als Schutzgeister durchs Leben geleiten. Man hatte sie vor sich, wie sie in wildem Anstürmen die verdammten Missethäter, die Genossen des finsteren Angramainjus, welche man sich als vor ihnen fliehende Scharen denken mußte, verfolgten. Triumphirend zogen die seligen, reinen und wahrhaftigen Freunde des Lichtgottes Ahuramasda singend in den blühenden Lustgarten ein, und zu ihren Füßen sah man diejenigen, welche nicht ganz zu verdammen und nicht voll selig zu sprechen waren, gesenkten Hauptes, demütig und still in einem dunklen Haine verschwinden. In wohliger Ruhe freuten sich die Reinen der Gaben des Paradieses. Dies alles hat mir ein Priester der Feueranbeter erklärt. Hier siehst Du die Riesentraube, nach der ein Seliger greift. Seine Hand dort blieb unbeschädigt, der Arm ist hingegen leider durchschnitten worden. Von dem Blumen- und Fruchtkranze, der das Ganze als Rahmen umgab, blieb hier oben ein prächtiges Stück erhalten. Der Smaragd, der die Knospe da bildet, wie hoch schätzest Du ihn wohl?«
»Ein wundervoller Stein!« rief Orion. »Selbst Heliodora hat keinen gleichen. Nun, Vater, was mag er wohl wert sein?«
»Viel, sehr viel,« versetzte dieser, »und doch wäre auch das ganze, unverstümmelte Kunstwerk zu gering für den, dem ich es zugedacht habe.«
»Dem Feldherrn Amr?« fragte Orion.
»Nein, Kind,« entgegnete der Statthalter bestimmt. »Der hohen, unteilbaren göttlichen Person Jesu Christi und seiner Kirche.«
Orion blickte nach diesen Worten enttäuscht zu Boden; der Gedanke, diesen herrlichen Stein auf einem Reliquienkästchen in einem dunklen Schranke verschwinden zu sehen, war ihm zuwider. Er hätte ihm eine weit freundlichere Bestimmung zu geben gewußt!
Doch weder Vater noch Mutter bemerkten seine Mißstimmung; denn Frau Neforis war auf das Lager ihres Gatten zugestürzt, hatte sich davor niedergeworfen und flüsterte, während sie seine kalte, feine Hand mit Küssen bedeckte, so froh, als befreie sie dieser Entschluß von einer schwer lastenden Angst:
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