Karl Ettlinger - Der Widerspenstigen Zähmung

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Und das wäre ihm vielleicht auch gelungen, hätte das Schicksal nicht mit ihm einen grausamen Scherz vorgehabt und ihn als Untermieter in die Wohnung des Drechslermeisters Bindegerst geführt.

Er war damals zweiundvierzig Jahre alt, und sein Herz zählte somit bereits zu jenen Zielscheiben, denen gegenüber es sich der kleine Gott Cupido erst dreimal überlegt, ehe er noch einen Pfeil daran wagt. Entschließt er sich aber dann doch dazu, so nimmt er keinen von den kleinen goldenen Pfeilen, die so süß schmerzen, sondern er schnitzt sich einen großen, plumpen Kloben zurecht, mit scharfen Widerhaken, und versieht dieses vermaledeite Geschoß, damit es auch recht zielsicher schwirre, noch eigens mit einem Propeller aus riesigen Eselsohren.

An jenem ersten März, als Adolf Borges mit seinem Handköfferchen die Stiege emporschlenderte, um bei dem Drechslermeister das vermietbare Dachzimmerchen zu besichtigen, spielte gerade ein Orgelmann im Hof den populären Rheinländer:

»Katharinchen mit dem Selleriekopp,
Allez hopphopphopp! Allez hopphopphopp!«

Diesen Drehorgler hatte der hohe Schutzgeist der Junggesellen eigens in den Hof gestellt, um Adolf eine letzte Warnung zukommen zu lassen.

Da aber Adolf niemals einen Tanzboden besucht hatte und daher diesen Rheinländer nicht kannte, und da er andrerseits nicht wissen konnte, daß der Drechslermeister eine Tochter Katharina besaß, fruchtete die Warnung leider nichts.

»Gu'n Nachmiddag!« empfing ihn der alte Bindegerst freundlich. »Neun Mark dhät des Zimmerche koste! Mit Kaffee zeh' fuffzig! Es is e ruhig Zimmerche! Nor dhun als bei Nacht die Katze so kreische! No, da misse Se halt mit'm Bandoffel danach schmeiße! Des könne se net verdrage! – Was hawwe Se dann for en Beruf?«

»Ausläufer bei Feldmann & Schröder in der Schloßstraß!«

»E foi Haus!« bekräftigte Vater Bindegerst. »E erstklassig Firma! Ich bin aach schonn emal bei're ereigefalle mit eme Aaazug! Wie lang sin Se dann schonn bei dene Leut?«

»Zweiunzwanzig Jahr!« seufzte Adolf.

»Des is e Embfehlung!« schmunzelte Bindegerst. »Des is e Embfehlung, wann's e Aagestellter so lang mit'm Brinzibal aushält! – Sin Sie eigentlich e Offebächer odder e Frankforder?«

»E Frankforder wär' ich!«

»Ich aach! Unn da sin Se nach Offebach ausgewannert?«

»Ja, ich bin ausgewannert. Amerika war merr zu weit, da bin ich nach

Offebach.«

»Ich aach. No, steihe merr emal enuff in des Zimmerche! Se misse Ihne am

Stiegegelänner festhalte, die Trepp is e bissi wackelig!«

Adolf sah sich das Zimmer an und behielt es. Er war ja so bescheiden in seinen Ansprüchen, die Gabe des Widerspruchs war ihm versagt, und wenn der letzte Teil der Treppe sogar #völlig# gefehlt hätte, und Herr Bindegerst hätte gesagt: »Se misse, um in Ihr Zimmerche zu komme, jedesmal en Rieseaufschwung mache!«, er hätte auch in diesem Falle nicht die Energie gefunden, nein zu sagen.

Und überhaupt war es Adolf ziemlich gleichgültig, wie er wohnte. »Was kimmt's dadruff aa?« sagte er sich. »Ich habb schonn Säu geguckt, die hawwe in Ställ gewohnt mit Borzellankachele, – no, am Schluß sin se #doch# geschlacht' worn! Unn wann der Herr Feldmann unn der dick Herr Schröder ihr Haus noch e dutzendmal umbaue lasse unn dhun so viel Bogelampe enei wie in de Frankforder Haaptbahnhof, deshalb bleiwe se #doch# zwaa Rindviecher!«

Und er fühlte sich zunächst ganz wohl im neuen Heim. Wenn auch das Zimmerchen nichts enthielt als ein einigermaßen erträgliches Bett, einen morschen Spiegelschrank, in dem ein falscher Schlüssel steckte, eine arg baufällige Waschkommode – (»Se kriehe evenduell emal e annerne«, hatte Herr Bindegerst gegen seine eigene Überzeugung behauptet) – einen durchgesessenen Stuhl und einen Tisch, der, sobald man sich auf ihn stützte, von selbst Rheinländer zu tanzen anfing, es war doch so lauschig still des Abends da droben, und wenn man den Kopf zum Dachfenster hinausstreckte, sah man unten die Menschen wie kleine Käfer umherkrabbeln.

Und das erschien Adolf sehr possierlich.

»Wie klaa misse se erscht dem liewe Gott vom Himmel aus vorkomme!« meinte er. »Da kann er freilich kaan Brinzibal vom Ausläufer unnerscheide, unn kaan Rothschild von eme Schnorrer! Ich glaab werklich, es is gar net so schwer, die Mensche gerecht zu beorteile, – merr muß nor weit genuch eweck sei!«

Und des Nachts schien der Mond in das Zimmerchen, der so viel demokratischer ist als die Sonne. Denn, wenn dich die Sonne ansieht, so mußt du ehrfurchtsvoll, geblendet die Augen schließen; den Mond aber kannst du ohne Zwinkern fröhlich und freundlich begrüßen wie deinesgleichen.

Man hat nur noch kein genügend großes Fernrohr gebaut, sonst könnte man deutlich sehen, wie der Mann im Mond jeden Gruß erwidert; jedesmal unterbricht er die Arbeit des Holzhackens und zieht seine Mütze, denn er hackt ja das Holz nicht für eigene Rechnung, und deshalb eilt es ihm nicht so.

Freilich, wie die Sonne ihren Sonnenstich austeilt, so gibt es auch den Mondstich. Aber den kriegen nur die lyrischen Dichter. Und dann hält sich der Mann im Mond mit beiden Händen die Ohren zu.

In solchen mondhellen Nächten erhuben auch die von Vater Bindegerst bereits angekündigten Katzen ihre Stimmen. Ganze Sinfonie-Konzerte führten sie auf. Adolf hätte ein ganzes Schuhwarenlager nach ihnen werfen können, es hätte sie nicht gestört. Im Gegenteil: kam ein Pantoffel geflogen, so faßten sie das als Beifallsbezeugung, als eine Art ledernen Lorbeerkranz auf und gaben noch ein mindestens fünfteiliges Tongemälde zu.

»Herr Bindegerst, des soll der Deiwel aushalte, des Katzekonzert!« beklagte sich Adolf einmal, als er die ganze Nacht kein Auge hatte schließen können. »Was hawwe die Viecher dann bloß?«

»Die Lieb'!« erklärte der Drechslermeister als weltweiser Mann. »Glaawe

Se, die Mensche gewwe #scheenere# Tön' von sich, wann se verlibbt sin?

Die Lieb is halt so musikalisch!«

Adolf, der ja die Liebe nicht aus eigener Erfahrung kennen gelernt hatte, gab sich mit dieser Erklärung zufrieden.

Aber schon wurden die Saiten gestimmt, um auch ihn musikalisch zu machen. Und das Instrument, nach dem er tanzen lernen sollte, hieß Katharina.

Allmorgendlich um halb sieben Uhr brachte sie ihm den Kaffee hinauf. Sie stand zu diesem Zweck schon um sechs Uhr auf, wusch sich, indem sie mit dem feuchten Waschlappen ein paarmal das spitze Vorgebirge ihrer Nase umsegelte, kämmte ihr Haar, wobei man nicht an die Loreley zu denken braucht, und legte es sich in Strähnen um den Hinterkopf.

Dann schlüpften ihre dürren Glieder in einen oft geflickten Unterrock, ihre behenden knochigen Arme fuhren heftig in eine Flanellbluse wie der Teufel in die Sauherde, der Oberrock wurde über das Haupt gestülpt, und dann begann der Bauchtanz, den die Frauen aufführen müssen, bis endlich sämtliche Rückenknöpfe geschlossen sind. Zuletzt schlupfte sie in die Strümpfe und in die Schlappen.

Begehrenswert war Katharina nicht; das fanden alle, die sie kannten, mit einer einzigen Ausnahme. Und die hieß Katharina Bindegerst. Lichtenberg hat unrecht, wenn er behauptet: wenn ein Affe in den Spiegel sieht, kann kein Apostel herausschauen. Man frage nur den Affen!

»Gu'n Morsche, Herr Borges!« lächelte Katharina so zauberhaft, als es ihr möglich war.

»Gu'n Gugurruru-Morsche, Fräulein Binde-schtscht-ssgstgerst!« entgegnete

Adolf, der gerade beim Gurgeln und Zähneputzen war.

»Ach Gott, Ihne fehlt ja hinne 'n Knopp!« schrie Katharina auf.

Das hatte Adolf noch nicht bemerkt. Und er hatte es nicht bemerken #können#, da in Wirklichkeit an seiner Hose nicht der geringste Knopf fehlte. Aber darauf kam es der Offenbächer Circe auch gar nicht an; schon hatte sie Nadel und Faden gezückt und markierte auf Adolfs Kehrseite das Annähen eines Knopfes.

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