Georg Engel - Claus Störtebecker

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»Was sagt er?« murmelten die Bauern, die es nicht begriffen, wie ein Zwerg es wagen könnte, sie zu beschimpfen.

»Ich sage,« fuhr der Kleine in ungetrübter Ruhe fort, während er gelassen vor dem Hebräer auf und ab wanderte, »daß ihr ein Querholz vor der Stirn tragt und Ochsen seid.«

Die Bauern rührten sich nicht und horchten. Selbst die Becke, die nur das Bild des glühenden Knaben verschlang, beugte sich vor.

»Ich dachte, ihr wolltet Edelwild jagen?« sprach der Magister schneidend weiter, und in seinen Augen funkelte eine aufreizende Flamme von Bosheit und verführerischem Aufruhr. »Ein Kesseltreiben gegen den zweibeinigen Schädling!? Oder meint ihr, diejenige Meute sei die beste, die sich selbst zerfleischt?«

Noch nie hatte Claus die aufwühlende Gewalt des Kleinen auf eine erregte Schar verzweifelter Männer überspringen sehen, jetzt fühlte er selbst, wie die glühende Aufreizung ihm den Atem stocken ließ und daß er im Moment nichts anderes war als ein zitterndes Blatt an einem Strauch, den der Wind zaust. Blätter, bewußtlos vom Sturm geschüttelte, raunende Blätter wurden auch die übrigen. Die Brüste dehnten sich, die wilden Augen richteten sich starr auf den einen, von dem eine unbegreifliche Losung auszugehen schien, selbst der Jude vergaß die ihm nahe Gefahr, denn taumelnd richtete er sich auf und ergriff seinen Ranzen.

»Wohin gehst du?« forschte Heino Wichmann unvermittelt wieder mit seiner weichen Mädchenstimme.

»Ich wandere,« versetzte der Gefragte hartnäckig.

»Ja, wir wandern,« wiederholte nun auch der Mann mit der Axt, der bisher wie im Traum gelauscht hatte. »Komm, Bruder.«

Allein ehe die beiden sich noch aus dem erstarrten Kreise lösen konnten, stand der Kleine plötzlich zwischen ihnen, und leise und doch mit unentrinnbarer Eindringlichkeit sagte er:

»Den einzigen, der dir die Flecken von der Axt fortwaschen kann, den findest du jetzt nicht. Der ist weit.«

Der Bauer wich einen Schritt zurück, stammelnd fragte er: »Wer ist das?«

»Wer?« Heino streckte ihm die Rechte entgegen, in die der andere, wie gezogen, einschlug. »Wer?« flüsterte der Kleine noch einmal. Und kaum verständlich, hinter Schauern von Anbetung und Geheimnis verborgen, hauchte er ihm ins Ohr:

»Der Gödeke – Gödeke Michael,
Der führt auf dem Schwarzschiff allein den Befehl.«

Eine Woge mußte in das Haus der Sibba geschlagen sein, die alles, was bis dahin aufrecht stand, unter sich begrub. Aus dem Strudel schlang es sich herauf wie die Stimmen von Ertrinkenden. Ein allgemeines brausendes Gebet, das brünstig durch das Dach gegen den Himmel stieg:

»Seine Brust ist wohl eine Elle breit,
Den Bedürftigen schenkt er Speise und Kleid!«

Noch heulte der Sturm, da geschah etwas Ungeahntes. Lallend, trunken von der Gewißheit, in eine Gemeinschaft eingeschlossen zu sein, so hatte der Hebräer die Axt an sich gerissen. Jetzt taumelte er auf den Holzblock, schwang die Waffe fieberhaft über die vielen Köpfe und besessen von einem starren, fanatischen Wahne kreischte er gellend:

»Und tragt ihr Armen am Leben schwer,
Das Recht und die Freiheit wohnt auf dem Meer.«

Und wieder erscholl es ihm zur Antwort, ernsthaft, schwer, feierlich, wie das Responsorium in der Kirche:

»Dort richtet die Reichen an Leib und Seel,
Der Gödeke – Gödeke Michael.«

Aber das letzte klang schon auf der Landstraße. Der Schwarm hatte sich, einer inneren Macht folgend, ins Freie ergossen. Alles, was sich ihm widersetzte, war fortgebrochen, nur die Becke und Claus befanden sich allein unter dem niedrigen Dach; beide angewurzelt, die Trümmer eines langsam sich fortspinnenden Traumes.

»Komm,« ermunterte endlich das Mädchen und streckte verstohlen die runde Hand nach dem Versunkenen aus. Allein schon die Berührung machte es lechzend und unsicher. Je länger sie mit dem schlanken, gänzlich inneren Liedern lauschenden Burschen allein blieb, desto mehr durchschlug sie das Bewußtsein, dieser große, stolze, widerwillige Junge mit den brennend schwarzen Augen, er gehörte nicht in das Geschlecht der sich am Boden wälzenden, viehischen Genüßlinge, die bis jetzt ihren Leib geplündert und verhöhnt hatten. In diesem wohnte noch eine verzweifelte Scham, eine gierige Andacht, die zugleich beten und doch das Muttergottesbild zerschlagen wollte. Und das lockte die Dirne über die gewohnten Grenzen hinaus, bis sie weich und nachgiebig wurde.

»Komm,« bat sie dringend, »du kannst nach deinem Willen tun.«

Es war eine heiße, betörte Menschenstimme, von der Claus aus seinen himmlischen Gärten hinweggejagt wurde. Wild, schmerzlich fuhr er auf.

»Was willst du?« stammelte er entsetzt, angewidert, denn in den brauenden Kiennebeln sah er, wie die entfesselte Brunst sich ihm gewohnheitsmäßig näherte. Nein, das nicht. Alles, was von Demut gegen seine Mutter in ihm lebte, alles, was er Feindliches in seinem eigenen Geschlecht barg, es empörte sich, und mit einem wuchtigen Stoß schleuderte er die Hingebungbereite vor sich nieder auf den Estrich. Ihren dumpfen Fall hörte er noch, dann befand er sich im Freien.

Draußen Dunkelheit, feuchte, pfadlose Nacht.

Aus den Erlen und Pappeln der Landstraße schwirrte es, feiner Sprühregen stäubte den abschüssigen Weg herauf, und vor den Füßen des Flüchtenden seufzte der aufgeweichte Lehm der Landstraße.

Wohin führte der Pfad? Claus wußte es nicht. Entschlußlos blieb er stehen, bot die Fieberstirn den kühlen Tropfen und lauschte. Von der Höhe züngelte ihm noch ein Feuerstreif aus den Fenstern des Häuschens nach, das er eben verlassen, und ganz weit, jenseits des Absturzes, wirbelten zerstückte Fetzen des sich entfernenden Bauerngesanges. Ja, das wollte er festhalten, daran wünschte er sich zu klammern. Aber während der Einsame versuchte, die bekannten Strophen aus keuchender Brust aufsteigen zu lassen, da verwirrte er sich. Vergessen, vergessen waren die Worte und Bilder, die er bis jetzt aufgebaut und errichtet. Dafür – er blickte sich wie gehetzt in der Finsternis um – dafür leuchteten überall aus den Schatten heraus weiße Arme, die ihn einfingen, und eine üppige Brust atmete, die ihn erdrückte. Er wollte sich wehren, er schrie wie ein Unsinniger, allein das weiße Gewoge erstickte ihn und kehrte ihn um. Vergebens, umsonst, getragen von flatternden Fittichen schoß er zurück – sprengte die Tür und sank wortlos der jauchzenden Dirne in die Arme.

Über dem Hause der Sibba erlosch das Sternbild des Jupiter.

VI

Ist erst das Eis gebrochen, dann spritzt der trübe Gischt des Meeres gewaltsam hervor, und man meint, die wallende Flut schleppe überhaupt nichts anderes mehr als Unrat.

Von dieser Zeit an kehrte Claus häufiger und häufiger in der Hütte der Sibba ein. Mochte ihn auch am Tage, wenn die helle Sonne der Küste sein Tun bestrahlte, der Ekel und der Abscheu vor dem wilden Zwang quälen, der ihn an einem schneidenden Seil über die Berge zog, in der Nacht schnürte ihm die schmerzhafte Umstrickung alle Glieder zusammen und riß den Unbändigen von dannen. Willig wurde er von seinem hohnlächelnden Lehrmeister mit einem Ring der goldenen Kette nach dem anderen ausgestattet, und Heino Wichmann versäumte nicht während der Tagesarbeit seinem verbissen vor sich hinschaffenden Zögling einzuprägen, wie es im Altertum ganze Schulen der Weltweisheit gegeben, die im Genuß, in Schwelgerei und besinnungslosem Auskosten die einzige Gewinnmöglichkeit gegen den überall herumschnuppernden Tod gesehen.

»Sieh, Bübchen,« pflegte dann der Kleine zu äußern, während die beiden Genossen im Boot den brauenden Morgennebel durchschnitten, »der letzte Tropfen im Weinkrug ist es, der letzte, den die lechzende Zunge auf sich herablockt, gerade ihn begrüßen wir als den heißen Boten aus einer überseligen, tanzenden Welt. Bei diesem letzten kämpft bereits die Wehmut des Abschieds mit der Hoffnung auf neue Labe. Oder meinst du, das Schwein habe einen anderen Grund, sich beim Scharren nach der letzten im Erdreich versteckten Eichel den Rüssel blutig zu reißen?«

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