Georg Engel - Claus Störtebecker

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Und wieder tanzten vor Claus die blauen Flämmchen, und die Schmetterlinge über dem Met taumelten schwer und flugtrunken –

Nach einer Weile ging die Becke und schlug in der Nebenkammer, öfter über die Schulter zurückspähend, das zerwühlte Lager zurecht. Diese Pause benützten die bäuerlichen Zecher zu Flüchen und Verwünschungen über die gotteszerrissene Zeit. Da war zuerst der feine blaue Ratsherrnrock. Am Tage hatte der nackenfette, ewig schmunzelnde Glatzkopf die Stadtwage, sowie Recht und Sitte wahrzunehmen. Aber da ihm zu Hause ein zänkisch Weib eignete, das ihn schlug, so verargte es ihm keiner, wenn er abends Frau Sibba und die Becke besuchte. Er galt als Stammgast, und allerlei Vorrechte wurden ihm eingeräumt. Deshalb war er auch der einzige, der zufrieden und stillbehaglich in seinen Krug blinzelte. Ganz anders die Bauern, deren fünf bis sechs in galgenfröhlicher Verbitterung hinter ihren Töpfen lagerten. Zwischen den haarigen Kerlen schwelte es wie die Lust zur Verschwörung. Denn der Conaer Graf hatte, da er mit der Stadt Bergen im Streit lag, einfach die umliegenden Hufen besetzt, und jetzt führte sein Troß Vieh und Getreide des Landmannes fort als Wehrgeld für den Zug gegen die Freibeuter, so hieß es.

»Es verstößt gegen das gemeine Huferecht,« stöhnten die Gepfändeten, und drohend schrien sie den Ratsherrn an. »Gibt's denn kein Recht? – Gott verdamm mich, gibt's kein Recht?«

Der Dicke jedoch zuckte die Achseln und schwieg. Er wußte, wie wenig gegen Spieße und Armbrüste ein Pergamentfetzen etwas ausrichtete.

Mit weit aufgestemmten Armen lag Claus über die Tischplatte geworfen, sein glühend Antlitz hatte er auf beide Fäuste gestützt; und das Klagen und Jammern der Landleute floß in die Adern des Jungen hinein wie zischendes Blei. Es zerstach ihm das Hirn, es zerriß ihm die Augen, so daß vorübergehend sogar das Bild der üppigen Dirne aus ihnen herausstürzte; das unverstandene Drängen und Jagen des Burschen nach vom Himmel strömendem Segen, nach einem Wohlstand, der jedem gleichmäßig die Hand reichte, über welche kümmerliche Scholle er auch schritt, diese gierige Sehnsucht, die sich so ungleiche Schwingen geborgt hatte, die eine von den demütigen Lehren des Pater Franziskus, die andere von den stachelnden Einflüsterungen des kleinen Magisters, jetzt rissen ihn die starken Fittiche über seine irdische Besessenheit hinaus.

Drinnen in der Kammer walkte die Becke das Bett kräftiger, Claus Beckera jedoch überhörte die aufreizende Hantierung, denn Zorn und Mitleid hatten ihn längst an diese entrechteten Bauern gekettet, deren Plage ihm widersinnnig und unmenschlich erschien. Es war eine geschnürte, drohende Unruhe in seiner Stimme, als er sich jetzt flüsternd erkundigte, ob sich denn keiner der Vergewaltigten gegen das schreiende Unrecht zur Wehr gesetzt? Da warfen die Landleute scheue, betretene Blicke auf den unreifen Buben, aber endlich steckten sie die Häupter zusammen und wiesen mit Fingern auf einen untersetzten Mann am Ende der Bank. Der saß in seinem braunen Bauerngewand in sich versunken da, über den violetten Halskragen, der ihm das gefurchte Antlitz zum Teil verhüllte, war noch ein unscheinbarer Tellerhut gedrückt, allein selbst durch diese Vermummung hindurch hatte Claus aufgefangen, wie der Mann, so oft er sich unbeobachtet wähnte, zuweilen schwer vor sich hinseufzte. Bald griff der Einsame tastend nach dem kurzen Schwert an seiner Seite und von dort wieder unsicher nach dem Stiel einer Axt, die er zwischen seine Knie gelehnt hatte. Kaum aber bemerkte der Grübler die auf ihn gerichtete Aufmerksamkeit, als er zusammenschrak und der Wirtin heftig winkte, er wolle seine Zeche bezahlen.

»Tummle dich, Weib,« drängte er, indem er sich mißtrauisch in den Ecken umsah, bis sein unsteter Blick endlich auf einem zusammengeduckten Sprenkelbart haften blieb, auf einem schmutzigen Juden, der in seinem gelben Schandrock und der roten Zwangskappe müde auf einem Holzblock neben dem Eingang hockte, wo er von allen übersehen, gleich einem Stück Niemand, ruhig ein Näpfchen Suppe schlürfte. Der Mann mit der Axt jedoch schrie hämisch auf und schlug sich, wie in nagendem Grimm, den flachen Hut tiefer über das Haupttuch. »Für den da, für den verfluchten Juden bezahle ich mit,« rief er schneidend, während die tiefen Furchen in seinem braunen Sorgenantlitz zuckten. »Komm, Mauschel, bist der richtige Gesell für mich. Leck deine Schüssel leer, und dann fort.«

»Was ist mit dem Hebraicus?« unterbrach Heino Wichmann von seinem Tischplatz aus spürend. Die feinen Nasenlöcher des Kleinen witterten dabei wie die eines Jagdhundes, und sein ungleiches Augenpaar sprang die beiden Weggenossen so lauernd und zerfleischend an, daß jeder von ihnen unwillkürlich nach seinen Habseligkeiten griff.

»Was soll sein?« stammelte der Jude, indem er sich mühsam emporraffte. »Ich wandere.«

»Ja, und ich will dir auch sagen, warum,« kreischte die Sibba und riß ihm die Schale aus der Hand. »In Potthagen, wo du wohnst, da hat das große Sterben schon wieder angehoben. Und was steckt dahinter? Ihr Krummnasen, ihr Herrgottsmörder habt die Brunnen vergiftet. Ist es etwa nicht wahr? Man sollte dich totschlagen, du garstiges Gewürm.«

Ein einziger, ein heulender Schrei kam von den gereizten Bauern. Geballte Fäuste fuchtelten in der Luft, und ein schwerer Steinkrug flog schmetternd gegen die Brust des Verhaßten. Welch eine Wollust, sein eigenes Leid abwälzen zu können. Stöhnend sank der Jude auf seinem Platz zusammen, und erst nach einer Weile vermochte er hervorzukeuchen:

»Gestern ist mein eigen Weib und mein Sohn verröchelt. Glaubt ihr –?« Er murmelte etwas Unverständliches.

Doch der Abscheu der Landleute tobte weiter.

»Stoßt ihn ins Feuer, den Mauschel, soll er uns vielleicht den schwarzen Gevatter an den Hals hetzen?«

Polternd sprangen die Männer hinter dem Tisch in die Höhe, ein fluchendes Getümmel umzüngelte alsbald das Opfer ihrer Wut, und der Angehörige eines aus den Reihen der Menschheit verwiesenen Stammes ließ seine schwarzen Augen ungläubig und doch bereits auf alles gefaßt von einem der Bedränger zum anderen rollen. Allein nirgends erspähte er Gnade, überall nur sinnlose Fremdheit und schäumenden Haß. Da – beinahe im letzten Augenblick – was war das? Da setzte etwas Wirbliges, Zappelndes, Strohblondes mit einem katzenhaften Sprung von dem Tisch bis dicht vor den Angegriffenen hin, ein helles Gelächter wurde aufgeschlagen, und merkwürdig, die kleine Kinderfigur schien plötzlich biegsam, wuchtig, stahlhart, wie eine gute Klinge, die sich zum Hieb erhoben. Im gleichen Moment freilich war auch Claus Beckera in das Gewühl geschossen. Ihn leitete kein besonderes Mitgefühl für diesen umstellten Juden, nur das stürmische Weh für alle Unterdrückten äußerte sich rückhaltlos auch hier. Es war eine wundervolle Bewegung, als sich jetzt die überragende Gestalt schutzbereit vorwarf, halb geschmeidig, halb gebieterisch. Dazu flammten die schwarzen Augen in einem dunklen, bannenden Feuer, und die metallische Stimme füllte das ganze Haus mit solch fortreißenden Wirbeln einer geschlagenen Trommel, daß selbst die Becke, die neugierig am Pfosten der Kammer lehnte, ihren Nacken von einem eigenartigen Schauder überkräuselt fühlte.

»Weh dem Armen,« schleuderte der zum erstenmal in eine wache Geisterwelt Entrückte seinen Angreifern entgegen, »weh dem Armen, der einen anderen Elenden entheiligt.«

Die Bauern sahen sich an, verstanden nicht und wichen vor der drohend gereckten Faust zurück. Eine Stille, ein Verstummen fiel in den Tumult, um gleich darauf durch ein quirlendes, sich überschlagendes Gelächter abgelöst zu werden.

»Hört – hört den Bußprediger,« schüttelte sich Heino Wichmann, und sein Lachen legte sich wie ein Wall vor den Juden. »Meint man nicht, das Bübchen möchte gleich Messe singen? Ja, das Pfaffendienern, das Kutten- und Pantoffellecken ist ein gut Ding. Aber nun verstattet auch mir ein Wörtlein, ihr Heufresser.«

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