Georg Engel - Hann Klüth - Roman

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Hann Klüth: Roman: краткое содержание, описание и аннотация

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Herrgott – Herrgott – was war eigentlich der Mond?

Das Gesicht wurde immer deutlicher und runder. Jetzt hob es sich aus dem Wasser, jetzt tauchte es unter, im nächsten Augenblick klappte das Maul auf und fing an zu reden.

»Jesus!«

Der kalte Schweiß lief Hann herunter. Er war der Nacht und dieses fürchterlichen Schweigens noch ungewohnt.

»Siebenbrod – Siebenbrod!« schrie er auf.

Vom Steuer tönte ein Ächzen, dann rührte sich nichts mehr.

Nein, er mußte wissen, was der Mond war. Die Unwissenheit bedrückte ihn, wie kurz vorher Line. In wildem Schrecken versuchte er fortzusehen, doch kaum gedacht, schwoll das Haupt riesengroß an, ein Zischen quirlte um es her, und dann grinste es wieder tückisch unter der zitternden Flut.

Da kam Hann ein Gedanke.

Er wollte sein Abendgebet hersagen, denn seine Furcht war groß. So faltete er die Hände:

»Ich bin klein,
Mein Herz ist rein,
Soll niemand drin wohnen
Als Gott allein.«

Er betete es noch immer, obwohl er ein großer Junge geworden. Er hatte kein Gefühl für die Lächerlichkeit.

Als er den Spruch gesagt, schielte er von neuem auf seinen Feind. Der hatte sein Antlitz in tausend goldne Runzeln gezogen und lag grämlich und zitternd da.

Und immer wieder ging es durch den dummen Jungenschädel: »Was ist eigentlich der Mond?«

In der Schule war er so weit nicht gekommen. Ob Line das wohl wußte? Ja, wenn er heute nacht nach Hause kam, dann wollte er doch an die Nebenwand klopfen, hinter der sie schlief, um einmal anzufragen. Ja, ja, Line hatte es gut. Die lag nun weich in ihrem Bett.

Gutmütig nickte er.

Das war auch ganz in Ordnung, daß sie nicht mit auf der schwarzen See weilte. Sie sollte nicht arbeiten. Dazu war sie zu fein.

Und als er von neuem in das glitzernde Gebilde starrte, kam es ihm vor, als ob sich dort drin etwas verändere, als ob ein ganz kleines Püppchen darin herumtanze.

Wahrhaftig, so warf Line die Beinchen.

Freudig reckte er sich vor, so daß das Boot schwankte. Alle Bangigkeit war vergangen. Statt des gespenstischen Hauptes nahm er mit einmal eine goldene Stube wahr, in der Line herumhuschte.

»Ja, ja,« wohlgefällig lachte er dazu, und ganz hinten am Steuer, wo die formlose Masse des Bootsmanns hockte, räusperte sich etwas, und Siebenbrods knastrige Stimme fragte gemütlich: »Wat is de Klock?«

* * *

Um Mitternacht fuhr das Boot in Moorluke ein. Eine Viertelstunde später stießen die beiden Fischer auf Frau Klüth, die in der Dunkelheit vor dem Lotsenhäuschen stand und die Hände rang. Als Siebenbrod sich erkundigte, erfuhr er, daß Line und Bruno diese Nacht nicht nach Hause gekommen wären. Paul, der Student, sei bereits trotz Nacht und Nebel in die Klosterruinen gelaufen, wo man die beiden zuletzt gesehen.

»Und dabei soll es da drüben spuken,« jammerte Frau Klüth.

»Na, sie werden sich wohl wieder zufinden,« tröstete Siebenbrod in ziemlicher Ruhe und gähnte mächtig. »Die Hauptsache is nu, daß wir schlafen gehen. Puh – ich schuddere man so durch den ganzen Leib. – 's is niederträchtig kalt. – « Und während er die Witwe und Braut an die Hand nahm, murmelte er noch: »Leg dich man auch nieder, Frau Klüth. Es sind ja große Gören.«

Die kleine Frau ließ sich nach einigem Sträuben ins Haus ziehen.

Hann aber stand vor der Tür und zitterte vor Frost. Mit blödem Blick und schweren Augenlidern sah er in die Nacht hinein.

Hatte er das geträumt? Spukte der Mond noch vor seinen Augen.

Line war weg?

Schwerfällig schüttelte er den Kopf, als wär' ihm das Merkwürdige noch immer nicht klar, dann schauerte er wieder zusammen, und alle seine Glieder zuckten vor Kälte.

Line war weg?

Plötzlich überkam ihn eine seltsame Wut; die Mattigkeit wich von dem jungen Körper, mit voller Wucht schlug er mit der Faust gegen die Hausmauer, immer fester, immer ärger, als hätten die Steine nicht genügend über die Kleine gewacht.

Warum kam sie denn nicht wieder? – Wo war sie? Wenn sie nun beide, Bruno und das Mädchen, im Rick lägen? Laut heulte er auf und hieb wieder auf die Steine ein.

Aus der Hand sprang Blut.

Da klappte etwas auf der Dorfstraße.

Dicht am Rick entlang kam eine Fischersfrau in Holzpantoffeln daher. Es war die Frau des taubstummen Klaus Muchow, die ihren Mann aus dem Krug nach Hause holen wollte. Als der Junge in der Dunkelheit auf sie zufuhr, erschrak sie.

»Huching.«

»Line – Line is weg,« stammelte er.

Die Frau dachte nach. »Ne,« berichtete sie dann, »die hab' ich bei Gastwirt Krügern gesehn, mitten unter die Studenten.«

»Bei Gastwirt Krügern?« echote Hann, der es nicht glauben konnte, und riß den Mund auf.

Warum schlug ihm das Herz dabei so gewaltig an die Rippen? Noch war sein Verstand zu dumpf, um ihm das zu beantworten.

»Na, ich sag man, die tanzt fein,« meinte die Frau und lachte. Dann machte sie den Vorschlag, daß Hann sie begleiten solle, sie würde ihn mit hineinnehmen.

»Darf ich denn da hin?« stotterte Hann.

Die Frau warf ihm einen zweifelnden Blick zu: »I ja, warum denn nicht?« entschied sie, »wenn ich mit dabei bin – komm man, mein Jünging.«

»Na, denn nehm' ich's an,« brachte der Junge halb betäubt hervor und schüttelte sich, um sich zu erwärmen. »Dann hol' ich Line.«

»Ja, das tu man.«

»Es is wegen der Trauer,« entschuldigte Hann voller Scham.

»Ja, ja, das ist auch so.«

Und dann verschwanden die beiden.

– —

»Line, jetzt komm nach Haus,« drängte der Sekundaner wiederum.

Er hatte sie einen kurzen Moment an der Hand, doch sie entzog sich ihm wieder.

»Gleich – gleich, Bruno.«

»Nein, du gehst jetzt.«

Sie lachte wild: »Ich tu ja nichts«

Dabei schimmerten ihre Wangen in heller Röte, aus dem leicht geöffneten Munde stieß kurz und rasch der Atem, und in den schwarzen Augen züngelten hundert glänzende, kleine Feuer.

Ihre Füßchen trippelten ungeduldig, und jetzt, jetzt wo die Musik wieder einsetzte, da wiegte und dehnte sich der Körper so leicht, so frank und frei, als wäre das weiße Kinderkleidchen längst von ihr abgeglitten, als stände sie nackt und aller Hüllen ledig und würde bald einen unerhörten Tanz beginnen.

»Line – Line.«

»Laß mich doch, Bruno, ich tu ja nichts.«

»Du hast mit dem großen Studenten da drüben getanzt.«

»Das ist nicht wahr – laß mich jetzt los – bitte, bitte.«

»Nein, du darfst nicht mehr.«

»Oder tanz du selbst mit mir.«

Er erschrak über ihr Verlangen und starrte sie an. In ihrer Stimme lebte soviel kindliche Leidenschaft. Hinter ihm paukten und schmetterten ein paar Musikanten, die aus der Stadt herausgekommen waren, scharrendes Geräusch schleifender Füße mischte sich drein.

»Hopsa – hopsa – hopsasa,« sang plötzlich oll Kusemann neben ihnen, der in seiner Extralotsenuniform bei jedem Ball die Stellung eines Tanzkommandeurs bekleidete, »hopsasa,« sang er und hob das rechte Bein unternehmend in die Höhe: »Komm, Dirning, tanz mit mir! – Ich hab' spanische Korken in die Stiefel – siehst du so.« Er sprang hoch in die Luft. »So ein paar Dinger schenk, ich dir auch, wenn du hübsch artig bist und mir einen Kuß gibst – fix, Marjelling.« Hoch nahm er sie in seine Arme und schwenkte sie weit in der Luft herum.

Ihre Röckchen wirbelten, die schwarzen Zöpfe rasten um sie herum, von der einen Wade war der Strumpf heruntergestreift und entblößte die braune, seidige Haut.

»Huch,« schrien die Fischerweiber schamhaft.

Solchen Tanz hatten sie noch nicht gesehen. Der taubstumme Riese Klaus Muchow lachte dazu, daß die Wände dröhnten, während die Studenten ihre Seidel schwangen, um Line ein donnerndes Hoch auszubringen.

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