Friedrich Gerstäcker - Die Colonie - Brasilianisches Lebensbild. Zweiter Band.
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Die Colonie: Brasilianisches Lebensbild. Zweiter Band.: краткое содержание, описание и аннотация
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»Von einer solchen Colonie würde ich sehr wenig halten, gnädige Frau,« lächelte Günther – »ich kann aber doch nicht vermuthen, daß Sie glauben ein solches Verhältniß finde in Santa Clara statt; denn während der fünf Wochen, die ich mich dort aufhielt, ist nichts dem Ähnliches vorgefallen, und ich habe sogar nicht einmal von einem einzigen solchen Falle sprechen hören – eine Entführungs-Geschichte ausgenommen.«
»Wenn Sie im Wald bei Ihrer Arbeit waren, mein lieber Herr von Schwartzau,« mischte sich Herr von Reitschen in das Gespräch, »so ist es wohl erklärlich, daß Sie die einzelnen Vorfälle in der Stadt selber nicht beachten konnten. Sie hatten dafür zu viel zu thun. Der Herr Präsident hier hat aber so authentische Nachrichten über derartige wirklich geschehene Dinge erhalten, daß sogar der Entschluß gefaßt ist, mit diesem zurückgehenden Dampfer Militär nach Santa Clara zu schicken.«
»Militär nach Santa Clara?« rief Günther erstaunt – »eingeborene Soldaten, um etwa einmal eine gelegentliche Streitigkeit zwischen den Deutschen zu schlichten? Das ist denn doch wohl nur ein Irrthum!«
»Nicht allein der Streitigkeiten wegen, lieber Freund,« mischte sich hier der Präsident in die Unterhaltung, obgleich ihm das Sprechen schwer zu werden schien; »es sollen sich auch neuerdings wieder Indianer in der Nachbarschaft gezeigt haben, und es ist immer besser, bei Zeiten Vorkehrungen zu treffen, damit man sich nicht später Vorwürfe über eine versäumte Pflicht zu machen habe.«
»Aber, bester Herr,« versicherte Günther, »Sie scheinen da wirklich ganz falschen Bericht über die Colonie erhalten zu haben, denn ich gebe Ihnen mein Wort, daß auch nicht die Spur einer Gefahr von Indianern für Santa Clara existirt. Habe ich ja doch vor kurzer Zeit selbst drei Monate an dem noch viel weiter im Innern gelegenen Chebaja zugebracht, und selbst da hat man seit Jahren Nichts mehr von den Wilden gehört oder gar einen von ihnen zu sehen bekommen.«
»Wenn Sie von ihnen hören oder sie sehen, ist es nachher gewöhnlich zu spät, sich noch gegen sie zu schützen,« sagte der Präsident. »Übrigens glaube ich selber…« Ein heftiger Hustenanfall unterbrach ihn, und die Frau Präsidentin sagte:
»Die Colonisten können meinem Mann nur dankbar sein, daß er selbst im Voraus für ihre Sicherheit sorgt.«
»Ich zweifle ja keinen Augenblick,« erwiederte Günther, »daß der Herr Präsident alles Das mit der besten Absicht angeordnet hat; glauben Sie aber mir, Senhora, der ich schon viele dieser deutschen Colonien nicht allein gesehen, sondern genau kennen gelernt habe, die brasilianischen Soldaten dieser Districte, von denen selbst die besten wenig mehr als Gesindel sind, vertragen sich nicht mit den Colonisten, und wenn sie noch so gute Officiere haben; häßliche Reibereien können nie und nimmer vermieden werden.«
»Ich glaubte, Ihre Bewohner von Santa Clara wären so friedfertiger Natur?«
»Kleine Häkeleien fallen bei allen Nationen vor,« sagte Günther achselzuckend, »besonders aber bei den Deutschen, und es gehört nur ein verständiger und entschiedener Mann dazu, der entweder gütig vermittelt, oder auch einmal im Nothfalle ein Machtwort spricht, und den haben die Leute jetzt, wie ich fest glaube, an dem gegenwärtigen Director Sarno.«
»Ja, der sie im Nothfalle die Treppe hinunter wirft, nicht wahr,« sagte die Frau Präsidentin, »und sich mit den einzelnen Colonisten selber sogar prügelt!«
»Aber, gnädige Frau…«
»Lassen Sie es gut sein,« unterbrach ihn die Dame. »Über geschehene Dinge ist es nicht nöthig viele Worte zu verlieren, und daß sie eben nicht wieder geschehen, dafür hat mein Mann Sorge getragen. Ob der Director auch daran schuld ist, daß selbst Streit und Unfrieden fast in allen Familien herrschen und Frauen gezwungen sind, wie das selbst vorgekommen, bei den Brasilianern Schutz gegen die Mißhandlungen daheim zu suchen, weiß ich nicht, es bleibt sich jetzt aber auch gleich. Einem solchen Zustande mußte abgeholfen werden, und ich stelle Ihnen hiermit in einem Landsmanne von Ihnen, dem Herrn Baron hier, unsern neuen Director der Colonie Santa Clara vor.«
Wieder stand Herr von Reitschen auf und verbeugte sich höflich gegen Herrn von Schwartzau, und diesem kam es fast so vor, als ob dabei ein leises, spöttisches Lächeln um seine Lippen zucke. Er neigte sich auch nur leicht gegen ihn und sagte:
»Ich stehe der Sache allerdings zu fern, um auch nur ein einiger Maßen werthvolles Urtheil in dieser Angelegenheit fällen zu können, und hoffe nur, daß Herr von Reitschen im Stande sein wird, allen jenen furchtbaren Übelständen abzuhelfen, die er, dem Anscheine nach, in der unglücklichen Colonie vorfinden soll. Was aber den einen Fall anbetrifft, auf den Sie eben anspielten, gnädige Frau – ich meine den, wo eine deutsche Frau gezwungen war, bei einem Brasilianer Schutz zu suchen – so bin ich zufälliger Weise ganz genau davon unterrichtet, und habe sogar die Klage des Directoriums gegen jenen würdigen Brasilianer für den Herrn Präsidenten mitgebracht. Jener Lump…«
»Entschuldigen Sie einen Augenblick,« unterbrach ihn die Dame rasch – »Sie erinnern sich doch, daß ich Ihnen den Betheiligten, Dom Franklin Brasileiro Lima hier, als meinen Gast mit vorstellte – oder haben Sie es vielleicht überhört? Erlauben Sie, daß ich es wiederhole: Dom Franklin, Herr von Eswartsau. – Bitte, fahren Sie fort – Sie sprachen von dem Ehemanne, der seine Frau mißhandelt hat, nicht wahr?«
Die übrige Gesellschaft, der das Wohl oder Wehe der deutschen Colonie nicht im Geringsten am Herzen lag, hatte sich unterdessen unter einander unterhalten und einer der Herren eine auf dem Clavier liegende Guitarre aufgenommen, mit der er halblaut eines der kleineren brasilianischen Lieder begleitete. Nur Dom Franklin war dem Gespräche, ohne jedoch den Kopf nach Günther umzudrehen, mit Spannung gefolgt, und während er mit einer neben ihm sitzenden Dame scheinbar ein Gespräch unterhielt, horchte er jedem Worte, das über die, ihn besonders interessirende Colonie gesagt wurde. Bei Günther's Anklage zuckte er auch wohl einen Moment zusammen, fand sich jetzt aber nur noch mehr bewogen, das eben Besprochene gar nicht gehört zu haben, und drehte sich erst, scheinbar überrascht, gegen Herrn von Schwartzau um, als die Frau Präsidentin seinen Namen nannte.
Günther fühlte wie er erröthete, denn wenn er den Brasilianer auch verachtete und keinen Augenblick würde gezögert haben, ihm die Anklage mit den schärfsten Worten in's Gesicht zu schleudern, so war es ihm doch äußerst fatal, wenn auch unwissentlich, gegen die Regeln des Anstandes verstoßen und in einer Gesellschaft einen Gast beleidigt zu haben. – Und hatte der Brasilianer seine Worte gehört? Es schien nicht so, denn mit dem freundlichsten Wohlwollen leistete er der zweiten Vorstellung Folge. – Die Dame hatte zeitig genug parirt, einer sehr unangenehmen Scene vorzubeugen, und nur der Präsident mußte in seinem Stuhle Zeuge des Ganzen gewesen sein, denn er lächelte leise vor sich hin.
Wenn aber auch Günther an dieser Stelle natürlich Streit mit diesem Menschen vermeiden wollte, verachtete er ihn doch viel zu sehr, Freundlichkeit gegen ihn zu heucheln. Nur kalt verneigte er sich gegen ihn und fuhr dann zu der Dame gewendet fort:
»Ich habe allerdings keinen speciellen Auftrag für den Herrn selber, von dem ich keine Ahnung hatte, daß er sich in Santa Catharina aufhielt. Hier ist aber unter solchen Umständen keineswegs Ort und Zeit, eine derartige, für beide Parteien unangenehme Sache zu verhandeln, und der Herr Präsident erlaubt mir vielleicht, ihm die Papiere morgen früh vorzulegen.«
»Mit großem Vergnügen,« erwiederte der Angeredete; »aber ich fürchte, wir werden an der Sache nicht viel ändern können.«
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