Friedrich Gerstäcker - Der Kunstreiter, 2. Band

Здесь есть возможность читать онлайн «Friedrich Gerstäcker - Der Kunstreiter, 2. Band» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: foreign_antique, foreign_prose, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Kunstreiter, 2. Band: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Kunstreiter, 2. Band»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Kunstreiter, 2. Band — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Kunstreiter, 2. Band», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

15

Mühler ging mit dem Knaben den Gang hinunter, seiner eigenen Stube zu, als ihnen Georg begegnete. Der Alte wäre ihm gern ausgewichen, aber es war nicht mehr möglich.

»Mühler,« sagte Georg ruhig, »ich habe ein paar Worte mit Euch zu sprechen. Karl, geh auf dein Zimmer – ich hoffe, die heutige Lektion wird dir ins Gedächtnis zurückgerufen haben, meinen Befehlen künftig genauer nachzukommen. Geh nur jetzt – wir brauchen dich hier nicht« – und er winkte dabei dem Knaben so gebieterisch zu, daß dieser, wenn auch verdrossen, doch scheu dem Befehle Folge leistete. Er wußte recht gut, daß er gehorchen mußte.

Georg sah ihm nach, bis er um die Ecke des Ganges verschwunden war, dann sagte er mit wohl gedämpfter, aber finsterer Stimme zu dem Alten, der sich ihm höchst unbehaglich gegenüber fühlte: »Mühler, Ihr solltet Euch in Eure Seele hinein schämen, solche Streiche zu treiben, wie Ihr heute getan!«

»Ich? ich weiß gar nicht…«

»Schweigt!« befahl ihm aber Georg. »Ihr wißt recht gut, was ich meine, denn ich habe Euch gesehen. Versteht Ihr denn nicht besser, als ich es Euch je erklären könnte, die eigentümliche Lage, in der ich mich hier der Welt gegenüber befinde, und sollte Euch nicht gerade besonders daran liegen, das Verhältnis nicht mutwillig zu stören, ja, zu zerstören, das Euch sowohl wie uns hier Frieden und eine anständige, geachtete Existenz sichert?«

»Ich vergaß mich einmal…«

»Das weiß ich, aber,« und er hob dabei drohend den Finger, »es darf nicht wieder geschehen. Ihr werdet jetzt, wie es steht, Mühe genug haben, Euch die Achtung im Orte wieder zu sichern, die Ihr durch Euer heutiges Betragen vielleicht auf immer verscherzt habt. Erfahren die Leute erst einmal, was Ihr gewesen seid, dann haltet Euch auch versichert, daß kein anständiger Bauer, von den Gutsherren gar nicht zu reden, mehr Gemeinschaft mit Euch wird haben wollen, denn so viel habt Ihr im Leben draußen doch gewiß gelernt, daß man über einen Hanswurst wohl lacht, aber nicht mit ihm verkehrt. Noch könnt Ihr es aber vielleicht wieder gut machen; haltet Euch die Leute fern, so viel es geht, und besonders trinkt nicht mit ihnen. Euer Kopf verträgt die starken Getränke nicht, und einmal halb im Rausch, und Ihr seid Eurer Zunge, Eurer Handlungen nicht mehr mächtig. Aber ich denke, ich habe Euch genug darüber gesagt – nur das noch als Warnung: fällt etwas Aehnliches noch einmal vor, so müßt Ihr den Platz verlassen – darauf gebe ich Euch mein Wort, und wie Georg Bertrand sein Wort niemals brach, so breche auch ich es nicht. Ich dächte, Ihr kenntet mich darin.« Und ohne weiter eine Antwort abzuwarten, ließ er den Alten im Gange stehen und schritt nach Georginens Stube. Mühler aber drückte sich rasch um die Gangecke, seinem eigenen Zimmer zu; als er sich jedoch aus dem Bereiche Georgs wußte, blieb er stehen, schüttelte sich, wie ein Pudel eine Tracht Schläge abschüttelt, und zwar auf eine ihm eigentümliche Weise, die schon oft die Galerien zu kreischendem Gelächter gezwungen hatte, daß nämlich alle seine Glieder wie locker am Leibe hingen und hin und her flogen. – Dann einen scheuen Blick über die Schulter werfend, ob die Luft noch rein sei, rieb er sich vergnügt die Hände und lachte still vor sich hin, während er den Gang hinabtrollte.

»Das ist noch gut gegangen – Teufel auch! heute glaubt' ich, kriegt' ich's dick. Er sieht aber auch alles, der Kujon – na, warte, du sollst mich nicht wieder erwischen, mein Schatz, denn fort möcht' ich mich doch auch nicht aus dem bequemen Platz hier jagen lassen.«

Georg ging in das Zimmer seiner Frau und fand diese mit geröteten Wangen und raschen Schritten, die Arme fest verschränkt, auf und ab gehen. Bei seinem Eintritt blieb sie stehen und sah ihren Gatten finster an.

»Was hast du?« sagte dieser ruhig, die Bewegung der Frau konnte ihm nicht entgehen.

»Was ich habe, Georg,« rief Georgine, die diesen Augenblick ersehnt hatte, indem sie nach dem Herzen griff, »einen Schmerz hier, einen bittern, nagenden Schmerz, der mir nicht Rast noch Ruhe läßt.«

»Das alte Leiden?« sagte Georg düster, indem er seinen Hut auf den Tisch warf.

»Ja und nein,« lautete die Antwort, »du selber hast es heute heraufgezwungen!«

»Ich? – wieso?«

»Daß du den Knaben gemißhandelt, weil er in fröhlicher Jugendlaune einen Augenblick vergaß, welch freie schöne Kunst er einst ausgeübt hatte und jetzt nicht mehr ausüben sollte. Glaubst du nicht, daß wir den Zwang doppelt fühlen, wenn er auf so rohe Weise in Kraft gehalten wird? Glaubst du nicht, daß der Stab, der sich bis jetzt nur gebogen, wenn er zu straff angespannt wird, auch brechen könnte?«

»Wenn er das Biegen nicht vertragen kann, mag er brechen,« erwiderte mit tiefer, fester Stimme der Mann.

»Georg!«

»Höre mich,« fuhr ihr Gatte fort, »denn ich zweifle sehr, daß du den ganzen Umfang des heutigen Vergehens weißt. Karl hat nicht allein gefehlt, das hätte ich vielleicht verziehen, da er sich bis jetzt gut gehalten, aber Vater selber, wahrscheinlich wieder vom starken Trunke erregt, vergaß sich so weit, daß er mitten im Dorfe, von der ganzen Schule umgeben, seine alten Künste ausübte und sich in der Luft überschlug. Den Jubel, den das von dem alten, bisher so gesetzten Manne erregte, kannst du dir denken. Ich kam zum Glück zufälligerweise dazu und verhinderte weiteren Unfug. Soll ich mein Ansehen, mein ganzes künftiges Lebensglück, wie das meines Kindes, auf solche ekelhafte Art gefährdet und untergraben sehen? Georgine, du weißt, wie lieb ich dich und euch alle habe, aber du kennst mich auch; du weißt, daß ich Begonnenes auch durchführe, daß, wo ich einmal meinen Willen eingesetzt, ich auch die Kraft besitze, da zu handeln; deshalb warne deine Angehörigen. Noch ein solches Vergehen, und die Bande, die mich bis jetzt an sie fesseln, sind unerbittlich, unwiderruflich gelöst.«

»Meine Angehörigen? und sind es nicht die deinen auch?« fragte Georgine scharf.

»Sie sollen es bleiben, solange sie meinen Anordnungen folgen – nicht einen Augenblick länger.«

»Anordnungen? – sage lieber Befehlen.«

»So nenne es denn Befehle, wenn du willst.«

»Ich weiß es wohl,« zürnte die Frau, »du hast kein Herz für uns. Solange wir dir Nutzen brachten, waren wir dir gut, doch jetzt, wo…«

»Halt ein, Georgine,« unterbrach sie ernst der Mann, »das ist ein harter, böser Vorwurf, der nicht aus deinem Herzen kam. Du bist aber jetzt, wenn auch völlig grundlos, gereizt, und wir wollen nicht weiter darüber rechten. Ich habe deinen Vater freundlich ermahnt, an uns sowohl, wie an sich selbst zu denken; ich hoffe, das wird für ihn genügen. Karl hat gleich an Ort und Stelle seine Strafe bekommen, und die Sache ist also abgemacht. Willst du selber noch einmal mit ihnen darüber sprechen, so gehe erst mit deiner Vernunft zu Rate, die wird dich den richtigen Weg schon leiten.« Und ohne weiter eine Antwort abzuwarten, verließ er das Zimmer, bestieg unten im Hofe sein schon bereit gehaltenes Pferd und sprengte in den Wald hinaus.

Georgine blieb, wie er sie verlassen, im Zimmer stehen und sah ihm düster nach. Der ungebeugte Charakter des bisher so selbständigen, verwöhnten Weibes konnte sich dem Zwange noch nicht fügen, der es hier von allen Seiten hemmend umgab. Wohl tauchten wieder jene Gedanken, ihn abzuschütteln, in ihr auf, aber wieder und wieder hielt sie der Gedanke an Josefine zurück, die das verhaßte Gesetz ihren Händen entzog, das Schicksal des Kindes in die Hände des Vaters legend. Allerdings hatte sie schon in ***, ehe sie dem Willen des Gatten nachgab, alles versucht, sich Recht in ihrem Sinne zu verschaffen. Sie selber war zu den besten Advokaten der Stadt gegangen, ihren Beistand in dieser Sache zu erfragen und für sich zu sichern. Sie alle aber hatten ihr einfach das in diesem Falle wirklich einmal nicht anders zu deutende Gesetz vorgelegt, das keinen Ausweg offen ließ: Bis zum siebenten Jahre blieb, bei einer Scheidung der Gatten, das Kind der Mutter, damit diese über das zarte Alter desselben wachen konnte; nach dem siebenten Jahre aber wurde es dem Vater, als seinem eigentlichen Erhalter und Ernährer, anvertraut, und es hätte der Beweise bedurft, daß dieser dessen Erziehung nicht leiten und bestreiten konnte, um es zugunsten der Mutter umzuändern – Beweise, die sie in diesem Falle unmöglich bringen konnte. Sie sah sich deshalb gezwungen, nachzugeben – nachzugeben vielleicht zum erstenmal in ihrem ganzen Leben, und das vergaß sie deshalb schon dem Gatten nie.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Kunstreiter, 2. Band»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Kunstreiter, 2. Band» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Kunstreiter, 2. Band»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Kunstreiter, 2. Band» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x