Johann von Goethe - Die Aufgeregten

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Aber ich benutze sie; können Sie mir es verdenken?

Karoline.

Ich weiß nicht, was ich von Ihnen denken soll.

Baron.

Auch Sie – lassen Sie es mich frei gestehen – auch Sie erkenne ich nicht.

Karoline.

Und worin bin ich mir denn so unähnlich?

Baron.

Können Sie noch fragen?

Karoline.

Ich muss wohl, ich begreife Sie nicht.

Baron.

Ich soll reden?

Karoline.

Wenn ich Sie verstehen soll.

Baron.

Nun gut. Haben Sie nicht seit den drei Tagen, die ich Sie kenne, jede

Gelegenheit gesucht, mich zu sehen, und zu sprechen?

Karoline.

Ich leugne es nicht.

Baron.

Haben Sie mir nicht, sooft ich Sie ansah, mit Blicken geantwortet?

Und mit was für Blicken!

Karoline (verlegen).

Ich kann meine eignen Blicke nicht sehen.

Baron. Aber fühlen, was sie bedeuten. – Haben Sie mir, wenn ich Ihnen im Tanze die Hand drückte, die Hand nicht wieder gedrückt?

Karoline.

Ich erinnere mich's nicht.

Baron.

Sie haben ein kurzes Gedächtnis, Karoline. Als wir unter der Linde drehten, und ich Sie zärtlich an mich schloss, damals stieß mich

Karoline nicht zurück.

Karoline. Herr Baron, Sie haben sich falsch ausgelegt, was ein gutherziges, unerfahrnes Mädchen —

Baron.

Liebst du mich?

Karoline.

Noch einmal, verlassen Sie mich! Morgen frühe —

Baron.

Werde ich ausschlafen.

Karoline.

Ich werde Ihnen sagen —

Baron.

Ich werde nichts hören.

Karoline.

So verlassen Sie mich.

Baron (sich entfernend).

O, es ist mir leid, dass ich gekommen bin.

Karoline (allein, nach einer Bewegung, als wenn sie ihn aufhalten wollte). Er geht, ich muss ihn fortschicken, ich darf ihn nicht halten. Ich liebe ihn und muss ihn verscheuchen. Ich war unvorsichtig und bin unglücklich. Weg sind meine Hoffnungen auf den schönen Morgen, weg die goldnen Träume, die ich zu nähren wagte. O, wie wenig Zeit braucht es, unser ganzes Schicksal umzukehren!

Vierter Auftritt

Karoline. Breme.

Karoline.

Lieber Vater, wie geht's? Was macht der junge Graf?

Breme.

Es ist eine starke Kontusion; doch ich hoffe, die Läsion soll nicht gefährlich sein. Ich werde eine vortreffliche Kur machen, und der

Herr Graf wird sich künftig, sooft er sich im Spiegel besieht, bei der

Schmarre mit Achtung seines geschickten Chirurgi, seines Breme von

Bremenfeld erinnern.

Karoline.

Die arme Gräfin! Wenn sie nur nicht schon morgen käme.

Breme. Desto besser! Und wenn sie den übeln Zustand des Patienten mit Augen sieht, wird sie, wenn die Kur vollbracht ist, desto mehr Ehrfurcht für meine Kunst empfinden. Standespersonen müssen auch wissen, dass sie und ihre Kinder Menschen sind; man kann sie nicht genug empfinden machen, wie verehrungswürdig ein Mann ist, der ihnen in ihren Nöten beisteht, denen sie wie alle Kinder Adams unterworfen sind, besonders ein Chirurgus. Ich sage dir, mein Kind, ein Chirurgus ist der verehrungswürdigste Mann auf dem ganzen Erdboden. Der Theolog befreit dich von der Sünde, die er selbst erfunden hat; der Jurist gewinnt dir deinen Prozess und bringt deinen Gegner, der gleiches Recht hat, an den Bettelstab; der Medikus kuriert dir eine Krankheit weg, die andere herbei, und du kannst nie recht wissen, ob er dir genutzt oder geschadet hat: Der Chirurgus aber befreit dich von einem reellen Übel, das du dir selbst zugezogen hast, oder das dir zufällig und unverschuldet über den Hals kommt; er nutzt dir, schadet keinem Menschen, und du kannst dich unwidersprechlich überzeugen, dass seine Kur gelungen ist.

Karoline.

Freilich auch, wenn sie nicht gelungen ist.

Breme. Das lehrt dich den Pfuscher vom Meister unterscheiden. Freue dich, meine Tochter, dass du einen solchen Meister zum Vater hast: Für ein wohl denkendes Kind ist nichts ergötzlicher, als sich seiner Eltern und Großeltern zu freuen.

Karoline (sie nachahmend).

Das tu' ich, mein Vater.

Breme (sie nachahmend). Das tust du, mein Töchterchen, mit einem betrübten Gesichtchen und weinerlichen Tone. – Das soll doch wohl keine Freude vorstellen?

Karoline.

Ach, mein Vater!

Breme.

Was hast du, mein Kind?

Karoline.

Ich muss es Ihnen gleich sagen.

Breme.

Was hast du?

Karoline.

Sie wissen, der Baron hat diese Tage her sehr freundlich, sehr zärtlich mit mir getan; ich sagt' es Ihnen gleich und fragte Sie um

Rat.

Breme.

Du bist ein vortreffliches Mädchen! Wert, als eine Prinzessin, eine

Königin aufzutreten.

Karoline. Sie rieten mir, auf meiner Hut zu sein, auf mich wohl Acht zu haben, aber auch auf ihn; mir nichts zu vergeben, aber auch ein Glück, wenn es mich aufsuchen sollte, nicht von mir zu stoßen. Ich habe mich gegen ihn betragen, dass ich mir keine Vorwürfe zu machen habe; aber er —

Breme.

Rede, mein Kind, rede!

Karoline.

O, es ist abscheulich. Wie frech, wie verwegen! —

Breme. Wie? (Nach einer Pause.) Sage mir nichts, meine Tochter, du kennst mich, ich bin eines hitzigen Temperaments, ein alter Soldat; ich würde mich nicht fassen können, ich würde einen tollen Streich machen.

Karoline. Sie können es hören, mein Vater, ohne zu zürnen; ich darf es sagen, ohne rot zu werden. Er hat meine Freundlichkeit übel ausgelegt, er hat sich in Ihrer Abwesenheit, nachdem Luise auf das Schloss geeilt war, hier ins Haus geschlichen. Er war verwegen, aber ich wies ihn zurechte. Ich trieb ihn fort, und ich darf wohl sagen: Seit diesem Augenblick haben sich meine Gesinnungen gegen ihn geändert. Er schien mir liebenswürdig, als er gut war, als ich glauben konnte, dass er es gut mit mir meine; jetzt kommt er mir vor: Schlimmer als jeder andere. Ich werde Ihnen alles, wie bisher, erzählen, alles gestehen und mich Ihrem Rat ganz allein überlassen.

Breme. Welch ein Mädchen! Welch ein vortreffliches Mädchen! O, ich beneidenswerter Vater! Wartet nur, Herr Baron, wartet nur! Die Hunde werden von der Kette loskommen und den Füchsen den Weg zum Taubenschlag verrennen. Ich will nicht Breme heißen, nicht den Namen Bremenfeld verdienen, wenn in kurzem nicht alles anders werden soll.

Karoline.

Erzürnt Euch nicht, mein Vater!

Breme. Du gibst mir ein neues Leben, meine Tochter; ja, fahre fort, deinen Stand durch deine Tugend zu zieren, gleiche in allem deiner vortrefflichen Urgroßmutter, der seligen Burgemeisterin von Bremenfeld. Diese würdige Frau war durch Sittsamkeit die Ehre ihres Geschlechts und durch Verstand die Stütze ihres Gemahls. Betrachte dieses Bild jeden Tag, jede Stunde, ahme sie nach und werde verehrungswürdig wie sie! (Karoline sieht das Bild an und lacht.) Was lachst du, meine Tochter?

Karoline. Ich will meiner Urgroßmutter gern in allem Guten folgen, wenn ich mich nur nicht anziehen soll wie sie. Ha, ha, ha! Sehn Sie nur, so oft ich das Bild ansehe, muss ich lachen, ob ich es gleich alle Tage vor Augen habe, ha, ha, ha! Sehn Sie nur das Häubchen, dass wie Fledermausflügel vom Kopf los steht.

Breme. Nun, nun! Zu ihrer Zeit lachte niemand darüber, und wer weiß, wer über euch künftig lacht, wenn er euch gemalt sieht; denn ihr seid sehr selten angezogen und aufgeputzt, dass ich sagen möchte, ob du gleich meine hübsche Tochter bist: Sie gefällt mir! Gleiche dieser vortrefflichen Frau an Tugenden und kleide dich mit besserm Geschmack, so hab' ich nichts dagegen, vorausgesetzt, dass, wie sie sagen, der gute Geschmack nicht teurer ist als der schlechte. Übrigens dächt' ich, du gingst zu Bette; denn es ist spät.

Karoline. Wollen Sie nicht noch Kaffee trinken? Das Wasser siedet, er ist gleich gemacht.

Breme. Setze nur alles zurechte, schütte den gemahlenen Kaffee in die Kanne, das heiße Wasser will ich selbst darüber gießen.

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