»Du magst's auch wissen, was mir im Kopfe herum geht – hast vielleicht einen guten Rath für mich, wenn's Dich auch selber nicht groß interessiren kann.«
»Nun Väterchen?« sagte die Tochter gespannt.
»Du weißt, daß sie gestern einen Gefangenen eingebracht haben.«
Sophie ließ ihre Arbeit in den Schooß sinken und hätte sie ihr Vater in diesem Augenblicke angesehen, so mußte er bemerken, was für eine Veränderung bei der bloßen Erwähnung jenes Mannes in ihren Zügen vorging – so aber haftete sein Blick schon wieder brütend an dem Sonnenstrahle, der in die Stube zwischen dem am Fenster hinaufschlängelnden Epheu hereinfiel und in den fliegenden feinen Staubkörnern allerlei wolkenartige Gestalten bildete –
»Ja,« flüsterte die Tochter.
»Der Gefangene,« fuhr der alte Pastor fort, »ein junger hitz- und tollköpfiger Bursche, voll überspannter Pläne und Leidenschaften ist der einzige Sohn unseres General-Superintendenten.«
»Ist es möglich?« rief Sophie erstaunt und überrascht.
»Ja – es ist allerdings eine wunderliche Geschichte,« bestätigte der Vater, »aber nichtsdestoweniger wahr und mir um so fataler, da der General-Superintendent weiß, auf welch' vertrautem Fuße ich mit dem hiesigen Gutsherrn und Gerichtshalter stehe, und – welchen Einfluß ich bis jetzt auf ihn ausgeübt. Ich habe den Oberpostdirector aber in meinem ganzen Leben noch nicht so starrköpfig und eigensinnig gefunden, wie gerade in diesem Falle; allen meinen vernünftigen Vorstellungen leiht er ein taubes Ohr und ich komme in der That in die äußerste Verlegenheit, wenn er den jungen Menschen wirklich den Gerichten überliefert und einer Strafe preisgiebt, die er sicherlich verdient hat, deren selbst nur theilweise Ursache ich aber doch unter keiner Bedingung sein möchte – ich wollte lieber den König als den General-Superintendenten zum Feinde haben.«
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Diese un↑d die nachstehenden Verse sind wörtlich einem kleinen Liederbuche entnommen: »Faxen aus Sachsen, zweites Heft« Englische Kunstanstalt von A. H. Payne in Leipzig.