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Владимир Каменер: Russendisko

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Владимир Каменер Russendisko

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Beobachten statt phantasieren - so lautet das Motto des russischen, in Berlin lebenden Erfolgsautors. Mit scharfem Blick für die Skurrilitäten des Alltags beschreibt Kaminer Menschen und Schicksale in _

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Die Sache war nämlich die: Vor gut drei Monaten war nachts in unserem Hof eine Schusswaffe abgefeuert worden. Die Kugel hatte ein Loch im Fenster einer leer stehenden Wohnung im dritten Stock verursacht. Meine Frau und ich saßen zu der Zeit vor dem Fernseher und sahen uns »Missing in Action« aufPro Sieben an. Auf dem Bildschirm verbreitete Chuck Norris, der wegen seiner in Südostasien verschollenen Familie stinksauer war, wieder einmal Tod und Schrecken unter den Vietnamesen. Unser Haus in der Schönhauser Allee ist zur Hälfte von Vietnamesen und zur Hälfte von Latinos bewohnt, die nicht müde werden, zu »Guantanamera« zu tanzen. Es ist ziemlich laut bei uns im Haus und draußen sowieso. Im Fernsehen brachte Chuck Norris gerade die Vietnamesen im Dutzend zur Strecke, die sich das jedoch nicht ohne weiteres gefallen ließen und zurück ballerten. Über uns tobten die Latinos, wieder und wieder legten sie »Guantanamera« auf. Draußen fuhren glückliche Zugführer die letzten U-Bahnen ins Depot. Irgendwann knallte es auf dem Hof. Es fiel nicht besonders auf.

Columbo nimmt das wahrscheinlich alles viel zu ernst. Er ist seither jede Woche bei uns auf dem Hof zu sehen. Er läuft hin und her, misst die Entfernungen aus und stochert im Laub. Manchmal bleibt er in einer Ecke stehen und schaut nachdenklich in den Himmel. Immer wieder besucht er auch jemanden im Haus. Von Tag zu Tag weiß er mehr über uns, nun ist ihm sogar die Farbe meiner Unterhosen kein Geheimnis mehr. »Vielleicht war es ein Luftgewehr?«, versuche ich zaghaft seinen Fall herunter zu spielen. »Dann muss es aber ein verdammt großes Luftgewehr gewesen sein!«, erwidert er und kneift beleidigt ein Auge zusammen.

Man sieht ihm an, dass er dem Täter bereits dicht auf der Spur ist. »Haben Sie irgendetwas Merkwürdiges bemerkt in der letzten Zeit?«, fragt er uns. Schon mit dieser einfachen Frage schafft er es, mich in Verlegenheit zu stürzen. Wie soll ich ihm erklären, dass in unserem Haus fast alle Mieter wie verdammte Amokläufer aussehen? Nein, davon erzähle ich Columbo nichts. Ich schweige lieber. Und tue so, als würde ich über »Merkwürdiges« nachdenken: »Nein, eigentlich habe ich nichts bemerkt.« Der Inspektor verabschiedet sich: »Hier, meine Karte.« An der Tür bleibt er noch einmal stehen. »Ach, übrigens das habe ich ganz vergessen: Gehört der Kinderwagen unten auf dem Hof Ihnen?« »Nein, der gehört uns nicht.« Das habe ich ihm schon einmal gesagt, aus Versehen, und jetzt muss ich eisern bei dieser Version bleiben. Als er weg ist, bitte ich meine Frau, sich für den Fall seiner Rückkehr zu merken, dass unser Kinderwagen auf dem Hof nicht uns gehört. Kurz darauf beginnt es draußen zu schneien. Ich schaue aus dem Fenster. Columbo ist schon wieder auf dem Hof - und freut sich. Er freut sich! Ich kann den Grund seiner Freude nachvollziehen, bald ist es Winter und überall wird Schnee liegen, in dem die Verbrecher ihre Spuren hinterlassen. Nun wird er uns alle, früher oder später, erwischen.

Stadtführer Berlin

Seit einiger Zeit gilt Berlin in den russischen Reisebüros als eine Art Geheimtipp für Reiche. Man könne sich dort mörderisch amüsieren, heißt es. In einem russischen Stadtführer von Berlin werben die Reiseveranstalter mit dem Slogan »Hissen Sie Ihre ganz persönliche Flagge auf dem neuen Deutschen Reichstag - Berlin erleben und erobern!« Mein alter Freund Sascha, der an der Humboldt-Universität Germanistik studiert, bekam neulich den Auftrag, einen dieser russischen Berlin-Stadtführer zu aktualisieren. Nichts Dramatisches, nur ein paar frische Geheimtipps wie Potsdamer Platz und Ähnliches. Verzweifelt kam er zu mir. Die reichen Russen haben wenig Zeit, deswegen sind in den alten Stadtführern meist nur Eintage-, höchstens Drei tagerei sen eingeplant. Alles muss schnell gehen. Bei einer Fünftagereise für besonders pedantische Touristen wird der Reisende sogar zum Teufel geschickt, nämlich nach Potsdam - raus aus Berlin. »Eine herrliche Landschaft mit vielen Skulpturen, Imbissen und Wasserfällen« ist über Potsdam in der russischen Ausgabe zu lesen. »Besonders zu empfehlen ist das Schloss Sanssouci, das 1744 von König Friedrich II. erbaut wurde. Auch lohnt sich ein Besuch der dortigen Kantine, die gegrillte Schweine mit Speckklößen und Apfelrotkraut anbietet. Die Bildergalerie im Schloss ist ebenfalls sehenswert, dort hängen einige echte Caravaggios und Raffaels, die jedoch nicht zu verkaufen sind. Achtung: Trinken Sie auch bei starkem Durst nicht aus dem Wasserfall, es könnte zu Erkrankungen führen.« Die Angaben zu den kürzeren Reisen sind in demselben Ton verfasst, einer Mischung aus pathetischem Kunstbuch und sorgsam gestrickter Speisekarte. Bei der Eintagereise erhöht sich die Geschwindigkeit enorm. Vom Europa-Center rennt der Russe zum KaDeWe, um dort die Tiefseekrabben zu kosten. Das KaDeWe wird als »herrlich« und »besonders preiswert« eingestuft. Danach fährt er zum Brandenburger Tor, das als »herrlicher Rest der Berliner Mauer« bezeichnet wird. Auch im Ostteil der Stadt sollte man eine Kleinigkeit zu sich nehmen. Die »deutschen Steaks«, wie die Russen die Bockwürste nennen, sind nämlich auch im Osten »herrlich« und schmecken »hervorragend«. Obwohl der Wein nicht mehr »so lieblich ist wie vor der Wende, die nun wirklich schon sehr lange her ist«. Danach geht es weiter zum Reichstag, wo der Russe seine ganz persönliche Flagge hissen kann - was immer der Autor damit gemeint haben mag.

Nun sollte Sascha sich aber etwas zum Potsdamer Platz einfallen lassen. Den ganzen Abend saßen wir bei uns in der Küche. Seltsam. Uns fiel zum Potsdamer Platz gar nichts ein. »Ein Stück herrliche Zukunft im Herzen der Altstadt«?, bot ich verzweifelt an. Als ich das letzte Mal dort war, wurde ich innerhalb einer halben Stunde dreimal von Sicherheitsbeamten angesprochen. Beim ersten Mal war mein Schnürsenkel lose, und ich hatte mich hingekniet, um ihn festzubinden. Im nächsten Augenblick stand ein Beamter vor mir: »Was ist los?« »Vielen Dank, es ist alles in Ordnung«, antwortete ich und lief weiter. Auf der Suche nach einer Toilette betrat ich einen dieser herrlichen Wohn- und Erholungsblocks, die dort überall rumstehen. Sofort kam ein weiterer Beamter: »Was gibt's?« »Alles paletti«, sagte ich und machte mich davon. »Besuchen Sie den Potsdamer Platz, das Reich der Reichen. Hier in den Bars und Casinos können Sie schnell und ohne großen Aufwand Ihr schwer verdientes Geld loswerden.« Das ließen wir dann stehen. Es war spät geworden. Wir gingen hinaus und tauchten in die Tiefe des Prenzlauer Bergs ein, um etwas zu trinken.

Die neuen Jobs

Das Jahrtausend ist um. Ein guter Grund für einen Neuanfang, die gesamte Menschheit sehnt sich nach Veränderung. Viele unserer Bekannten begeben sich bereits jetzt auf die Suche nach einer neuen Wohnung, nach neuen Freunden, neuen Jobs. Dermotz- Verkäufer Martin hat schon eine richtige Karriere gemacht. Nachdem er monatelang die Fahrgäste in der U-Bahn-Linie 2 genervt hat mit seinem »Guten Tag, ich bin der Martin, ich verkaufe die Obdachlosenzeitung, eine Mark geht an mich, ich wünsche Ihnen eine angenehme Weiterfahrt«, erschien er dort neulich überraschend als neuer Mensch: »Guten Tag, ich bin der Martin, Fahrausweiskontrolle, Ihren Fahrschein bitte.«

Unsere Freundin Lena, die mit ihrem Job als Aerobiclehrerin total unzufrieden war, machte eine Umschulung zur Grafikdesignerin. Nachdem sie fleißig zahllose Bewerbungen geschrieben hatte, meldete sich eine Firma und bestellte Lena zu einem Vorstellungsgespräch. Sie bereitete sich gründlich darauf vor, unter anderen, indem sie in einem KosmetikFachgeschäft neue amerikanische Augenwimpern aus Nerzhaaren in Extralänge erwarb und dazu einen speziellen extra starken Klebstoff, der verhindert, dass die Wimpern beim Zwinkern und Laufen runterkrachen. Bei dem Gespräch brachte Lena die Dinger heftig in Bewegung, sie schwangen hoch und runter, aber alles umsonst. Der Manager auf der anderen Seite des Tisches schien blind und gefühllos zu sein. Auf der Kaffeetasse in seiner Hand stand »Alles Käse«. Er versprach Lena vage, sie irgendwann anzurufen. Nach dem Gespräch bekam Lena eine Panikattacke: Sie konnte ihre Augen nicht mehr richtig öffnen. Die extralangen amerikanischen Nerzwimpern hatten sich ineinander verknotet, und Lena war praktisch halb blind. Zu Hause stellte sie fest, dass sie kein Lösungsmittel für den Kleber besaß. Aber es kam noch schlimmer: Für den extra starken Klebstoff, mit dem die extra langen Wimpern befestigt waren, brauchte man ein extra kräftiges Lösungsmittel, das es nur im KaDeWe gibt. Wie ein Waldgeist mit verklebten Augen kam Lena zu uns. Sie war völlig fertig. Ich musste dann für sie ins KaDeWe fahren, um das Heilmittel zu besorgen. Nun hat sie wieder freie Sicht, aber der Typ von der Computerfirma hat sich bisher noch nicht gemeldet.

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