Генрих Бёлль - Немецкий язык с Генрихом Бёллем. Хлеб ранних лет

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Немецкий язык с Генрихом Бёллем. Хлеб ранних лет: краткое содержание, описание и аннотация

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В книге предлагается произведение Г.Белля "Хлеб ранних лет", адаптированное (без упрощения текста оригинала) по методу Ильи Франка. Уникальность метода заключается в том, что запоминание слов и выражений происходит за счет их повторяемости, без заучивания и необходимости использовать словарь.
Пособие способствует эффективному освоению языка, может служить дополнением к учебникам по грамматике или к основным занятиям. Предназначено для студентов, для изучающих немецкий язык самостоятельно, а также для всех интересующихся немецкой культурой.

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3 Und einen Zettel hat er immer in der Brieftasche, einen (одна /записка/), der mit Rotstift (которая красным карандашом; der Stift ) als ein besonders wichtiger (как особенно важная) gekennzeichnet ist (помечена); ein Zettel, der nach jedem meiner Besuche vernichtet (которая уничтожается после каждого моего посещения), aber dann bald wieder neu ausgeschrieben wird (но потом скоро опять пишется новая; ausschreiben — выписывать ): jenen Zettel (та записка), auf dem geschrieben steht (в которой написано): „Mit dem Jungen reden (поговорить с мальчиком)!"

4 Ich dachte daran (я думал о том), wie überrascht ich gewesen war (как я был удивлён), auch bei mir diese Zähigkeit zu entdecken (и у себя открыть это упорство), in den Jahren (в /те/ годы), als ich auf der Ingenieurschule war (когда я был в техникуме): was ich wusste (что я знал; wissen ), was ich kannte (с чем я был знаком; kennen ), reizte mich niemals so sehr (никогда не привлекало меня так сильно) wie das (как то), was ich nicht wusste und nicht kannte, und ich hatte keine Ruhe (и я не имел никакого покоя = не мог успокоиться), bis ich eine neue Maschine fast im Schlaf auseinandernehmen und zusammensetzen konnte (пока я не мог новую машину почти с закрытыми глазами: «во сне» разобрать и собрать; auseinander — врозь, zusammen — вместе ), — doch war meine Neugierde immer gepaart mit dem Wunsch (однако моё любопытство всегда сочеталось с желанием), durch mein Wissen Geld zu verdienen (заработать деньги моими знаниями): ein Motiv (мотив; das Motiv ), das Vater völlig unbegreiflich wäre (который отцу был бы совершенно непонятен; begreifen — понимать, постигать; greifen — схватить ). Was eine einzige Vokabel ihn oft allein an Porto kosten mag (во что, возможно, обходятся ему часто одни почтовые расходы /из-за/ одного единственного слова), wenn Bücher hin- und hergeschickt (когда /приходится/ посылать туда-сюда книги), Reisen unternommen (предпринимать поездки) werden müssen, zählt für ihn nicht (/это/ для него не в счёт); er liebt diese neu entdeckten Worte oder Wendungen (он любит эти вновь открытые слова или обороты), wie ein Zoologe ein neu entdecktes Tier lieben mag (как зоолог, возможно, любит вновь открытое животное), und würde niemals daran denken (и никогда, вероятно, не подумает о том), Geld für seine Entdeckungen zu nehmen (/чтобы/ брать деньги за свои открытия).

1 Ich setzte mich auf das Trittbrett von Wickwebers Auto, aber ich starrte nicht auf die Haustür, ich schloss die Augen und sah einen Augenblick in die Dunkelkammer, sah das Bild des einzigen Menschen, von dem ich weiß, dass er noch nie gebrüllt, noch nie einen Menschen angeschrien hat — des einzigen Menschen, dessen Frömmigkeit mich überzeugt hat: Ich sah Vater. Vor ihm stand der Zettelkasten, eine blaue Holzdose, in der wir früher unsere Dominosteine aufbewahrten. Die Dose ist immer prall gefüllt mit Zetteln gleicher Größe, wie Vater sie sich aus Papierresten zurechtschneidet; Papier ist das einzige, mit dem er geizt. Von Briefen, die er anfängt, dann verwirft, aus Schulheften, die nicht vollgeschrieben wurden, schneidet er die unbeschriebenen, von Verlobungs- und Todesanzeigen schneidet er die unbedruckten Teile ab, und jene feierlichen Drucksachen, auf Bütten gedruckte Aufforderungen, zu irgendwelchen Manifestationen zu kommen, auf Leinen gedruckte Einladungen, endlich etwas für die Sache der Freiheit zu tun — diese Drucksachen erfüllen ihn mit einer kindlichen Freude, weil er aus jeder von ihnen mindestens sechs Zettel gewinnt, die er in dem alten Dominokasten wie Kostbarkeiten birgt. Er ist ein Zettelmensch, steckt die Zettel in seine Bücher, seine Brieftasche ist voll davon, Wichtiges und Nebensächliches vertraut er diesenZetteln an. Oft fand ich welche, als ich noch zu Hause war. „Der Knopf an der Unterhose", stand auf einem, auf dem anderen ;,Mozart", auf einem anderen ;,pilageuse — pilage", und einmal fand ich einen: ;,Ich sah in der Straßenbahn ein Gesicht, wie es Jesus Christus in der Agonie gehabt haben muss." — Ehe er Besorgungen macht, packt er die Zettel aus, blättert sie durch, wie man ein Kartenspiel durchblättert, legt sie dann aus wie eine Patience und ordnet sie nach ihrer Wichtigkeit, indem er kleine Häufchen bildet, so wie man Asse, Könige, Damen, Buben voneinander scheidet.

2 In allen seinen Büchern stecken sie zur Hälfte zwischen den Buchseiten heraus, die meisten sind verschossen, gelblich gefleckt, weil die Bücher oft monatelang herumliegen, ehe er dazu kommt, die Zettel auszuwerten. In den Schulferien sammelt er sie, liest die Stellen, über die er sich Notizen machte, noch einmal durch, ordnet die Zettel, auf die er sich meistens englische und französische Vokabeln, Satzkonstruktionen, Wendungen notiert hat, und deren Bedeutung sich für ihn erst klärt, wenn sie ihm zwei- oder dreimal begegnet sind. Er führt eine umfangreiche Korrespondenz über seine Entdeckungen, lässt sich Lexika schicken, vergewissert sich bei Kollegen und bohrt mit liebenswürdiger Zähigkeit bei den Redakteuren der Nachschlagewerke herum.

3 Und einen Zettel hat er immer in der Brieftasche, einen, der mit Rotstift als ein besonders wichtiger gekennzeichnet ist; ein Zettel, der nach jedem meiner Besuche vernichtet, aber dann bald wieder neu ausgeschrieben wird: jenen Zettel, auf dem geschrieben steht: „Mit dem Jungen reden!"

4 Ich dachte daran, wie überrascht ich gewesen war, auchbei mir diese Zähigkeit zu entdecken, in den Jahren, als ich auf der Ingenieurschule war: was ich wusste, was ich kannte, reizte mich niemals so sehr wie das, was ich nicht wusste und nicht kannte, und ich hatte keine Ruhe, bis ich eine neue Maschine fast im Schlaf auseinandernehmen und zusammensetzen konnte, — doch war meine Neugierde immer gepaart mit dem Wunsch, durch mein Wissen Geld zu verdienen: ein Motiv, das Vater völlig unbegreiflich wäre. Was eine einzige Vokabel ihn oft allein an Porto kosten mag, wenn Bücher hin- und hergeschickt, Reisen unternommen werden müssen, zählt für ihn nicht; er liebt diese neu entdeckten Worte oder Wendungen, wie ein Zoologe ein neu entdecktes Tier lieben mag, und würde niemals daran denken, Geld für seine Entdeckungen zu nehmen.

1 Wieder lag Wolfs Hand auf meiner Schulter, und ich bemerkte (и я заметил), dass ich vom Trittbrett aufgestanden (что я встал с подножки), zu meinem Auto hinübergegangen war (перешёл к моему автомобилю) und von außen (и снаружи) durch die Schutzscheibe (через защитное = ветровое стекло; der Schutz — защита ) auf den Platz blickte (смотрел на /то/ место), auf dem Hedwig gesessen hatte (на котором /раньше/ сидела Хедвиг; sitzen-saß-gesessen ): er war so leer (оно было таким пустым)...

2 „Was ist denn los (что же случилось)?" sagte Wolf. „Was hast du mit der guten Frau Flink gemacht? Die ist ja ganz verstört (она же совсем растеряна)." Ich schwieg (я молчал; schweigen-schwieg-geschwiegen ); Wolf ließ seine Hand auf meiner Schulter (оставил свою руку на моём плече; lassen ), schob mich an meinem Auto vorbei (подтолкнул меня мимо моей машины; schieben-schob-geschoben ) auf die Korbmachergasse. „Sie rief mich an (она позвонила мне; anrufen, rufen-rief-gerufen — звать )", sagte Wolf, „und es war etwas in ihrer Stimme (и было что-то в её голосе), was mich veranlagte (что меня склонило = заставило), gleich zu kommen (сразу приехать) — etwas, was nichts mit ihren Maschinen zu tun hat (что не имеет ничего общего с её машинами)."

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