Yann Martel - Schiffbruch mit Tiger
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- Название:Schiffbruch mit Tiger
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- Год:2003
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Die Originalausgabe erschien 2001 unter dem Titel ›Life of Pi‹
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Die Schildkrötenpanzer waren sehr vielseitig. Ich wüsste nicht, wie ich ohne sie ausgekommen wäre. Sie dienten nicht nur als Rüstung, sondern auch als Schneidbretter und als Schüsseln zur Nahrungszubereitung. Und als die Elemente meine Decken ein für alle Mal zerstört hatten, benutzte ich die Schildkrötenpanzer als Sonnenschutz: ich stellte zwei aneinander und legte mich dazwischen.
Es war beunruhigend, in welchem Maße ein voller Bauch für gute Laune sorgte. Das eine stand im direkten Verhältnis zum anderen: so viel Nahrung und Wasser, so viel gute Laune. Es war wirklich ein erbärmliches Leben. Mein Glück hing davon ab, dass ich eine Schildkröte fing.
Als auch die letzten Zwiebacke verschwunden waren, war mir alles recht, was essbar war, ganz gleich wie es schmeckte. Ich konnte alles in den Mund stecken, darauf herumkauen und es herunterschlucken - ob wohlschmeckend, ekelhaft oder geschmacklos -, solange es nicht salzig war. Mein Körper entwickelte einen Abscheu vor Salz, der bis zum heutigen Tage anhält.
Einmal wollte ich sogar Richard Parkers Kot essen. Das war noch zu Anfang, als mein Körper noch nicht gelernt hatte, mit dem Hunger zu leben, und als meine Phantasie noch glaubte, sie könne sich durchsetzen. Ich hatte seinen Eimer kurz zuvor mit frischem Wasser aus den Destillen gefüllt. Nachdem er ihn mit einem Zug geleert hatte, war er unter der Plane verschwunden, und ich war zum Stauraum zurückgekehrt, wo es immer etwas aufzuräumen gab. Wie stets in dieser Anfangszeit blickte ich häufig unter die Plane, um mich zu vergewissern, dass er auch nichts anstellte. Und tatsächlich, diesmal hatte ich ihn erwischt. Er hatte sich mit rundem Rücken und gespreizten Hinterbeinen hingekauert. Sein Schwanz war hoch erhoben und berührte die Plane. Die Stellung war eindeutig, und sofort dachte ich an Nahrung, nicht an Hygiene. Allzu gefährlich konnte es nicht sein. Er kehrte mir den Rücken zu, und sein Kopf war nicht zu sehen. Wenn ich ihn nicht störte, bemerkte er mich vielleicht gar nicht. Ich griff mir ein Schöpfgefäß und streckte den Arm aus. Das Gefäß erreichte sein Ziel genau im rechten Augenblick. Just in der Sekunde, in der ich es an der Wurzel seines Schwanzes hatte, weitete sich Richard Parkers Anus und förderte, wie eine Kaugummiblase, eine schwarze Kugel zutage. Sie fiel mit einem hellen, blechernen Geräusch in den Becher, und wenn ich jetzt sage, dass es in meinen Ohren so lieblich klang wie einem Bettler das Klingeln einer Fünf-Rupien-Münze in seiner Schale, dann werden die vielen, die das Maß meines Leidens nicht begreifen, gewiss denken, ich hätte auch den letzten Rest von Menschlichkeit noch verloren. Das Lächeln zog meine Lippen so breit, dass sie aufplatzten. Ich war Richard Parker unendlich dankbar. Ich zog das Gefäß zurück. Ich nahm die Kotkugel in die Hand. Sie war heiß, roch aber nicht allzu stark. Von der Größe her glich sie einer dicken Kugel Gulab Jamun, nur nicht so weich. Sie war sogar hart wie Stein. Wenn man eine Muskete damit geladen hätte, hätte man ein Nashorn erschießen können.
Ich legte die Kugel zurück in das Gefäß und goss ein wenig Wasser hinein. Dann deckte ich es zu und stellte es beiseite. Mir lief schon das Wasser im Munde zusammen. Als ich es schließlich nicht mehr aushielt, stopfte ich mir die Kugel in den Mund. Doch ich konnte sie nicht essen. Sie schmeckte bitter, aber daran lag es nicht. Es lag vielmehr daran, dass mein Mund auf Anhieb und ohne jeden Zweifel zu dem Schluss kam: da ist nichts zu holen. Das war Abfall, ohne auch nur den kleinsten Nährwert. Ich spuckte sie aus, grämte mich, dass ich dafür Wasser vergeudet hatte. Ich nahm den Fischhaken und holte den Rest von Richard Parkers Kot aus dem Boot. Ich warf ihn den Fischen vor.
Schon nach wenigen Wochen zeigte mein Körper die ersten Zeichen des Zerfalls. Die Füße und Knöchel schwollen an, und ich konnte nur noch mit Mühe stehen.
Kapitel 78
Der Himmel hatte tausend Gesichter. Der Himmel war übersät von weißen Wolken, unten flach, nach oben riesig aufgeplustert. Der Himmel war wolkenlos, von einem Blau, das alle Sinne verwirrte. Der Himmel war eine schwere, drückende Wolkendecke, gleichmäßig grau, doch ohne Hoffnung auf Regen. Der Himmel war leicht verhangen. Der Himmel war übersät von Schäfchenwolken. Der Himmel war mit langen, dünnen Federwolken bedeckt, als hätte jemand einen Wattebausch auseinander gezupft. Der Himmel war ein endloser milchiger Dunst. Der Himmel war vollgestopft mit dicken schwarzen Regenwolken, die der Sturm vorüberpeitschte, ohne dass ein Tropfen Wasser fiel. Der Himmel war blau bis auf ein paar kleine flache Wolken, die wie Sandbänke aussahen. Der Himmel war nichts als ein Farbfeld, das einen besseren Blick zum Horizont ermöglichte, Sonnenlicht überflutete den Ozean, die Kanten zwischen Licht und Schatten wie mit dem Messer gezogen. Der Himmel war ein gleichmäßig schwarzer Regenvorhang in der Ferne. Der Himmel war ein Gewimmel von Wolken auf allen Ebenen, manche dick und kompakt, dann wieder durchscheinend wie Rauch. Der Himmel war schwarz und schleuderte mir den Regen ins glückliche Gesicht. Der Himmel war ein einziger Sturzbach, meine Haut wund und runzlig davon, und ich war starr vor Kälte.
Das Meer hatte tausend Gesichter. Das Meer brüllte wie ein Tiger. Das Meer flüsterte ins Ohr wie ein Freund, der einem Geheimnisse anvertraut. Das Meer klimperte wie Kleingeld in der Tasche. Das Meer donnerte wie eine Lawine. Das Meer zischte wie Sandpapier, wenn man Holz damit schleift. Das Meer klang, als ob jemand sich erbricht. Das Meer war totenstill.
Und zwischen beiden, zwischen Himmel und Meer, waren die Winde.
Und die Nächte und Monde.
Ein Schiffbrüchiger auf See ist immer der Mittelpunkt eines Kreises. So sehr sich allem Anschein nach die Welt ringsum verändert - das Meer kann sich vom Flüstern zum Tosen aufschwingen, aus hellblauem Himmel wird blendendes Weiß oder tiefstes Schwarz -, ändert sich doch die Perspektive nie. Er blickt immer in die Runde. Stets ist es ein Kreis von beträchtlichem Durchmesser. Genauer gesagt eine Vielfalt von Kreisen. Der Schiffbrüchige ist umgeben von einem ganzen Ballett von Zirkeln. Sitzt er im Mittelpunkt des einen, drehen sich über ihm zwei weitere in gegenläufigen Richtungen. Die Sonne setzt ihm zu wie eine Menschenmenge, eine lärmende, aufdringliche Masse, dass er sich die Ohren zuhalten, die Augen schließen, sich verkriechen möchte. Der Mond setzt ihm zu, weil er ihn in aller Stille daran erinnert, wie einsam er ist; er reißt die Augen auf und hofft, dass irgendwo noch jemand ist. Wenn er hinauf zum Himmel blickt, fragt er sich bisweilen, ob nicht im Mittelpunkt eines Sonnensturms, in den Weiten des Meers der Ruhe, doch noch jemand ist wie er selbst, der ebenfalls aufblickt, genauso gefangen in der Geometrie, einer, der sich ebenso müht mit Furcht, Wut, Wahnsinn, Hoffnungslosigkeit und Gleichgültigkeit.
Man könnte auch sagen, ein Schiffbrüchiger ist gefangen zwischen den krassesten, zermürbendsten Gegensätzen. Wenn es hell ist, blendet die offene See das Auge, und die Weite schreckt ihn. Nachts ist das Dunkel bedrückend. Bei Tage leidet er unter der Hitze, er wünscht sich Kühle und träumt von Eiscreme und übergießt sich mit Meerwasser. Am Abend wird es kalt, er hätte es gern wärmer, er träumt von dampfendem Curry und wickelt sich in Decken. Wenn es heiß ist, quält ihn der Durst, und er wünscht sich Wasser. Wenn es regnet, ertrinkt er beinahe darin und sucht nur noch nach einem trockenen Plätzchen. Wenn Nahrung da ist, ist es zu viel und er muss sich vollstopfen. Wenn nichts da ist, ist auch nichts zu finden, und er leidet Hunger. Ist die See reglos und spiegelglatt, wünscht er sich Bewegung. Wenn es auffrischt und ringsum steigen die Wasserberge auf, erlebt er jene seltsame Beklemmung, die es nur auf hoher See gibt, ein Gefühl des Erstickens an der freien Luft, und wünscht sich nichts sehnlicher als eine ruhige See. Oft hat er zwei Extreme zur gleichen Zeit; zum Beispiel brennt die Sonne, bis er halb ohnmächtig daliegt, aber er weiß auch, dass die Fischstreifen an der Leine prächtig dörren und die Solardestillen ihr Maximum produzieren. Wenn andererseits ein Regenguss die Trinkwasservorräte auffüllt, weiß er zugleich, dass die Feuchtigkeit nicht gut für den Stockfisch ist, und manches wird hinterher verdorben sein, zergangen und grün. Wenn das schlechte Wetter schließlich nachlässt und sich abzeichnet, dass er den Angriff des Himmels und die Tücke der See überlebt hat, wird ihm der Triumph gleich wieder durch die Wut darüber vergällt, dass so viel gutes Wasser einfach ins Meer gefallen ist, und den Kummer darüber, dass es vielleicht der letzte Regen war, den er im Leben gesehen hat, dass er verdursten wird, bevor die nächsten Tropfen fallen.
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