Iwan Turgenew - Tagebuch eines Überflüssigen
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Nach dem Ableben meines Vaters siedelten wir ganz nach Moskau über. Ich zählte damals zwölf Jahre. Mein Vater starb des Nachts an einem Schlaganfall. Ich werde diese Nacht nicht vergessen. Ich schlief fest, wie Kinder gewöhnlich schlafen; aber ich erinnere mich, daß es mir sogar im Schlafe schien, als vernehme ich ein schweres und gleichmäßiges Schnarchen. Plötzlich spüre ich, daß mich Jemand an die Schulter faßt und rüttelt. Ich öffne die Augen: vor mir steht mein Diener. »Was ist los?« – »Kommen Sie nur, kommen Sie! Alexej Michajlowitsch liegt im Sterben.« Wie ein Wahnsinniger springe ich aus dem Bett – nach seinem Schlafzimmer – ich sehe . . . der Vater liegt da mit zurückgeworfenem Haupte, das Gesicht blutroth und athmet mit der größten Anstrengung. In die Thür drängen sich Leute mit erschrockenen Gesichtern. Im Vorzimmer fragt eine heisere Stimme: »Hat man nach dem Arzt geschickt?« Im Hofe wird das Pferd aus dem Stalle gezogen; das Thor knarrt – ein Talglicht brennt im Zimmer am Boden. Die Mutter, die auch anwesend ist, ergiebt sich dem Schmerze, ohne jedoch dabei den Anstand und das Bewußtsein ihrer Würde zu verlieren. Ich warf mich dem Vater an die Brust, umarmte ihn und stammelte: »Papa! Papa!« . . . Er lag unbeweglich und blinzelte eigenthümlich. Ich sah ihm in’s Gesicht – ein unerträgliches Grauen preßte meinen Athem zusammen. Ich schrie auf vor Schreck, wie ein rauh angepackter Vogel – man schleppte mich von ihm und führte mich weg. – Noch am Tage zuvor – als ob er seinen nahen Tod geahnt hätte – hatte er mich heiß und schwermuthsvoll geliebkost. – Man brachte einen verschlafenen und widerstrebenden Arzt, der stark nach Liebstöckelgeist koch. Mein Vater starb unter seiner Lanzette, und am andern Tage stand ich, vollständig stupid vor Gram, mit einer Kerze in der Hand vor dem Tische, auf welchem der Verblichene lag, und hörte sinnlos den dumpfen Gesang des Diakonus an, den von Zeit zu Zeit die schwache Stimme des Geistlichen unterbrach. Die Thränen hätten nicht auf über meine Wangen, über meine Lippen, den Kragen und das Vorhemd zu rieseln. Ich zerfloß in Weinen und schaute unverwandt und starr auf das unbewegliche Antlitz des Vaters, als ob ich von ihm Etwas erwartete. Meine Mutter machte inzwischen langsam ihre tiefen Kniebeugungen, erhob sich jedesmal wieder langsam und berührte, sich bekreuzend, mit Nachdruck Stirn, Schulter und Brust. In meinem Hirn lebte kein einziger Gedanke; ich war ganz in Lethargie verfallen, fühlte aber doch, daß in mir etwas Schreckliches vorging: der Tod blickte mir damals in’s Gesicht und zeichnete mich.
Wir siedelten also nach dem Ableben meines Vaters bald nach Moskau über, und zwar aus einem sehr einfachen Grunde. Unser Gut kam unter den Hammer und wurde vollständig verkauft, mit Ausnahme eines kleinen Dörfchens – dasselbe, in welchem ich eben jetzt die letzten Tage meines großartigen Daseins ablebe. Ich gestehe, daß ich trotz meines jugendlichen Alters den Verkauf unseres Restes sehr bedauerte – richtiger, es war mir blos um unsern Garten leid. An diesen Garten sind fast einzig meine lichten Erinnerungen geknüpft. Dort begrub ich an einem ruhigen Frühlingsabende meinen besten Freund, einen alten Hund mit abgestuztem Schwanze und krummen Pfoten – Trix hieß er. Dort pflegte ich, im hohen Grase verborgen, die geraubten Aepfel, rothe, süße Nowgorodische, zu verzehren. Dort endlich erblickte ich zum ersten Male zwischen den Sträuchern reifer Himbeeren das Stubenmädchen Klawdia, die trotz ihrer Stutznase und der Gewohnheit, in ihr Kopftuch hinein zu lachen, in mir eine so zärtliche Leidenschaft erweckte, daß ich in ihrer Gegenwart, kaum athmend, zu erstarren pflegte und verstummte, und einst, an einem Ostersonntage, als an sie die Reihe kam, mein Herrenhändchen zu küssen. auf dem Punkte war, auf ihre ausgetretenen bockledernen Schuhe – einen Kuß zu drücken. Du lieber Gott! Sind denn seitdem wirklich nur zwanzig Jahre verstrichen? Wie lange ist es denn her, daß ich auf meinem braunen, zottigen Pferdchen um den alten Zaun unseres Gartens herumritt und, in den Steigbügeln mich emporhebend, die doppelfarbigen Pappelblätter abriß? – Der Knabe, selbst der Jüngling fühlt nicht, daß er lebt: gleich einem Tone wird sein eigenes Leben dem Menschen nicht sogleich wahrnehmbar.
O mein Garten – o ihr überwachsenen Wege um den flachen Teich! O du sandiges Plätzchen unter dem baufälligen Damme, wo ich so oft Grundlinge und Schmerlen fischte! Und ihr, ihr hohen Birken mit den langen, herabhängenden Zweigen, wo von der Landstraße her das traurige Lied des Bauern sich vernehmen ließ, holperich unterbrochen durch die Stöße seines Fuhrwerks – ich sende euch Allen mein letztes Lebewohl! . . . Indem ich vom Leben scheide, strecke ich nur zu euch allein meine Arme aus. Ich möchte mich noch einmal satt athmen an der bitteren Frische des Wermuths, an dem süßen Duft des abgemähten Buchweizens auf den Feldern meiner Heimat. Ich möchte noch einmal aus der Ferne den bescheidenen gedehnten Klang der gesprungenen Glocke unserer Pfarrkirche hören; noch einmal eine Zeit lang im kühlen Schatten weilen, unter dem Eichenbusche, am Abhange der bekannten Schlucht; noch einmal mit den Augen begleiten die bewegte Spur des Windes, der mit dunklem Strome längs des goldglänzenden Grases unserer Wiese dahinläuft . . . Ach! wozu das Alles? – Doch ich kann heute nicht mehr weiter. – Morgen!
22. März.Heute ist es wieder kalt und trübe. So ein Wetter ist für mich viel passender. Es entspricht vollkommen meiner Arbeit. Der gestrige Tag hat in mit zur unrechten Zeit manche unnützen Gefühle und Erinnerungen wachgerufen. Das soll sich nicht mehr wiederholen. Gefühlsergüsse sind gleich der Wurzel des Farnkrautes; man saugt sie anfangs gerne, und es scheint, als ob sie gar nicht schlecht schmecke; später aber wird sie unangenehm im Munde. Ich will lieber einfach und gelassen meine Lebensgeschichte erzählen.
Wir siedelten also nach Moskau . . .
Es fällt mir eben wieder ein, ob es wirklich der Mühe wert sei, von meinem Leben zu erzählen?
Nein, entschieden – es verlohnt sich nicht . . . Mein Leben zeichnete sich in keiner Weise von dem vieler anderen Menschen aus. Das elterliche Haus, die Universität der Dienst in untergeordneten Aemtern, der Austritt aus dem Dienste – ein kleiner Zirkel von Bekannten, eine saubere Armuth, bescheidene Wünsche – sagen Sie gütigst: Wem ist dies Alles nicht schon bekannt! Und deshalb werde ich meine Lebensgeschichte lieber nicht erzählen, um so mehr, da ich zu meinem eigenen Vergnügen schreibe. Und wenn ich selbst in meiner Vergangenheit weder etwas besonders Heiteres, noch etwas besonders Trauriges fände, so muß auch in Wahrheit Nichts in ihr vorhanden sein, was der Aufmerksamkeit werth wäre. Ich will lieber versuchen, mir meinen Charakter darzulegen.
Was bin ich für ein Mensch? . . . Man könnte mir bemerken, daß ich auch danach nicht befragt werde – nun gut! Aber ich stehe ja vor dem Tode – unbedingt muß ich bald sterben – und vor dem Tode ist wahrlich, wie mir scheint, der Wunsch verzeihlich, zu erfahren: was bin ich denn für ein Mensch gewesen?
Nachdem ich gehörig über diese Frage nachgedacht, und da ich im Uebrigen nicht nöthig habe, mich zu bitter über meine Person zu äußern, – wie es solche Leute zu thun pflegen, die zu sehr von ihren guten Eigenschaften überzeugt sind – so muß ich, ohne daß es mir schwer fiele, das Eine bekennen: daß ich ein durchaus überflüssiger Mensch in dieser Welt gewesen bin – oder anders gesagt – ein vollkommen überflüssiger Vogel. Und dies beabsichtige ich morgen zu beweisen; denn heute huste ich wie ein krankes Schaf, und meine Nianjuschka, 2 2 Wärterin.
Terentjewna, läßt mir keine Ruhe: »Gehen Sie doch zu Bette, mein Väterchen, und nehmen Sie etwas Thee zu sich!« . . . Ich weiß schon, weshalb sie mich quält: sie mochte selbst Thee trinken. Nun, mir ist’s recht! Weshalb denn einer alten Frau versagen, in den letzten Augenblicken ihres Herrn noch so viel als möglich Nutzen von ihm zu ziehen? . . . Vorläufig ist die Zeit noch nicht um.
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