Iwan Turgenew - Helene

Здесь есть возможность читать онлайн «Iwan Turgenew - Helene» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: Русская классическая проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Helene: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Helene»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Helene — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Helene», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

– Wo hast Du eine solche Abscheulichkeit hergenommen? fragte sie ihre Tochter.

Helene blickte ihre Mutter blos an und antwortete nichts darauf; sie fühlte, sie könne sich eher in Stücke reißen lassen, als daß sie ihr Geheimniß verrieth, und wieder wurde ihr schauerlich und angenehm ums Herz. Die Bekanntschaft mit Katja dauerte jedoch nicht lange; das arme Mädchen erkrankte an einem hitzigen Fieber und starb wenige Tage darauf.

Als Helene den Tod Katja’s erfuhr, war sie lange Zeit traurig und konnte die Nächte nicht schlafen. Die letzten Worte des armen Mädchens klangen fortwährend in ihren Ohren und ihr däuchte sogar, es rufe sie Jemand.

Und die Jahre kamen und gingen, rasch und unmerkbar. Wie Wasser unter einer Schneedecke floß Helene’s Jugendzeit, äußerlich unthätig, doch unter innerem Kampf und Sturm dahin. Gespielinnen hatte sie nicht; von allen jungen Mädchen, die das Haus der Stachow’s besuchten, hatte sie sich mit keinem befreunden können. Elterliche Macht hatte nie aus Helene gelastet, aber seit ihrem sechzehnten Jahre war sie fast ganz unabhängig und führte ein ihr eigenartiges, einsames Leben. In Einsamkeit erglühte und erkaltete ihre Seele, wie ein Vogel schlug sie gegen ihren Käfig, und doch war kein Käfig da; es that ihr Niemand Zwang an, es stand ihr Niemand im Wege, und doch suchte sie sich frei zu machen und quälte sich müde. Zuweilen begriff sie sich selbst nicht, empfand sogar Furcht vor sich selbst. Alles um sie herum kam ihr bald abgeschmackt, bald unbegreiflich vor. Was heißt Leben ohne Liebe? und doch ist Niemand da, den man lieben könnte! dachte sie, und ihr wurde Angst vor diesen Gedanken, vor diesen Empfindungen. Als sie achtzehn Jahre alt war, wäre sie beinahe an einem bösartigen Fieber gestorben; ihr von Natur gesunder und kräftiger Organismus aufs Tiefste erschüttert, konnte sich lange nicht erholen; endlich verschwanden die letzten Spuren der Krankheit, doch Helene Nikolajewna’s Vater sprach immer noch, nicht ohne Erbitterung, von ihren Nerven. Zuweilen wollte ihr’s dünken, als trage sie Verlangen nach Etwas, wonach Niemandem in Rußland verlange, woran überhaupt Niemand denke. Dann war sie wieder ruhig, lachte sogar über sich selbst, lebte sorglos in den Tag hinein, bis etwas Heftiges, Namenloses, das sie nicht zu bewältigen wußte, in ihrem Innern zu kochen begann und sich mit Ungestüm Luft zu machen strebte. Das Gewitter zog weiter, die Flügel, die sich nicht zu erheben vermocht hatten, sanken matt herab; doch gingen diese Aufwallungen nicht spurlos vorüber. Wie sehr sie sich auch bestrebte, nichts von dem merken zu lassen, was in ihr vorging, so äußerte sich doch die Pein der aufgeregten Seele in ihrer scheinbaren Ruhe, und ihre Verwandten hatten oft das volle Recht, die Achseln zu zucken, sich zu verwundern und ihre »Sonderbarkeiten« unbegreiflich zu finden.

An jenem Tage, mit welchem unsere Erzählung beginnt, blieb Helene länger als gewöhnlich am Fenster sitzen. Sie dachte viel an Berßenjew und an das Gespräch mit ihm. Er gefiel ihr; sie glaubte an die Wärme seiner Gefühle, an die Lauterkeit seiner Absichten. Er hatte noch nie mit ihr so gesprochen, wie an jenem Abende. Sie erinnerte sich des Ausdruckes seiner bescheidenen Augen, seines Lächelns . . . und lächelte selbst und verfiel in Gedanken, doch war nicht mehr er der Gegenstand derselben. Durch das offene Fenster blickte sie hinaus in die Nacht; blickte lange auf den dunklen, niedrig hängenden Himmel, dann stand sie auf, warf mit einer Bewegung des Kopfes das Haar aus dem Gesicht zurück und breitete darauf nach ihm, nach diesem Himmel, ihre entblößten, gekühlten Arme aus; dann ließ sie sie sinken, fiel vor ihr Bett auf die Knie, drückte ihr Gesicht in das Kissen und brach, trotz aller Anstrengung, das sie überwältigende Gefühl zu unterdrücken, in ursachslose, doch ahnungsvolle, heiße Thränen aus.

VII

Am folgenden Tage, gegen zwölf Uhr, fuhr Berßenjew mit einem Retourwagen nach Moskau. Er hatte Geld auf der Post zu heben, wollte sich einige Bücher kaufen und bei dieser Gelegenheit Inßarow besuchen, mit dem er Einiges zu besprechen hatte. Während der letzten Unterhaltung mit Schubin war Berßenjew der Gedanke gekommen, Inßarow zu sich aufs Land einzuladen. Er fand denselben jedoch nicht sogleich; Inßarow war aus seiner früheren Wohnung in eine andere übergezogen, zu welcher der Zutritt nicht leicht war; die Wohnung befand sich auf dem hinteren Hofe eines häßlichen, steinernen Hauses, das in petersburger Geschmack, zwischen dem Arbat und der Powarskaja erbaut war. Vergeblich schleppte sich Berßenjew von einer der schmutzigen Aufgangstreppen zur anderen, vergeblich war sein Rufen nach dem Hausknecht oder »sonst Jemandem.« Schon die Hausknechte Petersburgs entziehen sich nach Möglichkeit den Blicken der Fremden, in Moskau erst vollends; Niemand antwortete auf Berßenjew‘s Rufen; ein einziger neugieriger Schneider, in Hemdärmeln und Weste, ein Gebind grauen Zwirns um den Hals, streckte schweigend sein fahles, unrasirtes Gesicht mit blau geschlagenem Auge zum hohen Luftloch hinaus; eine schwarze Ziege ohne Hörner, die auf einem Misthaufen stand, drehte mit kläglichem Gemecker den Kopf und setzte mit vermehrter Hast ihr Wiederkäuen fort. Endlich erbarmte sich eine Frau in alter Saloppe und abgetretenen Stiefeln Berßenjew‘s und wies ihm die Wohnung Inßarow’s. Berßenjew traf ihn zu Hause. Er bewohnte ein Zimmer bei jenem Schneider, der so gleichgültig aus dem Luftloche Berßenjew‘s Verlegenheit angesehen hatte . . . das Zimmer war groß, fast leer, mit dunkelgrünen Wänden, drei viereckigen Fenstern, einem kleinen Bett in der einen, einem kleinen ledernen Divan in einer anderen Ecke und einem großen leeren Käfige hart an der Decke, den vor Zeiten eine Nachtigall bewohnt hatte. Inßarow trat dem Gaste an der Schwelle entgegen; aber nicht mit einem »Ah« Sie sind es!« oder »Ach Du mein Gott! durch welchen Zufall?« er sagte ihm nicht einmal »Guten Tag« sondern drückte ihm einfach die Hand und führte ihn zum einzigen Stuhl, der sich im Zimmer befand.

– Setzen Sie sich, sagte er, und nahm selbst auf einer Ecke des Tisches Platz.

– Es ist bei mir noch Alles in Unordnung, wie Sie sehen, fuhr Inßarow fort, indem er auf einen Stoß Papiere und Bücher auf dem Fußboden deutete; ich habe mich noch nicht gehörig eingerichtet. Es hat mir an Zeit dazu gefehlt.

Inßarow sprach das Russische vollkommen richtig, betonte jedes Wort fest und rein; doch lag in seiner Kehlstimme, die übrigens angenehm klang, etwas Fremdartiges. Inßarow’s ausländische Herkunft (er war Bulgare) bekundete sich noch auffallender in seinem Aeußeren; er war ein junger Mann von fünfundzwanzig Jahren, hager und sehnig, mit eingefallener Brust und starkgelenkigen Fingern; die Gesichtszüge waren scharf, er hatte eine gebogene Nase, schwarzes, ins Blaue schillerndes, straffes Haar, eine niedrige Stirn, kleine starrblickende, tiefliegende Augen und dichte Augenbrauen; wenn er lächelte, kamen herrliche weiße Zähne auf einen Augenblick hinter den feinen, harten, gar zu scharfgeschnittenen Lippen zum Vorschein. Er hatte einen abgetragenen, aber reinlichen, bis an den Hals zugeknöpften Rock an.

– Warum haben Sie Ihre frühere Wohnung verlassen? fragte ihn Berßenjew.

– Diese ist billiger; sie liegt auch der Universität näher.

– Jetzt sind aber Ferien . . . Und wie kann es Ihnen Vergnügen machen, im Sommer in der Stadt zu wohnen! Sie hätten sich auf dem Lande einmiethen sollen, da Sie doch Ihre Wohnung aufgaben.

Inßarow erwiederte auf diese Bemerkung nichts und bot Berßenjew eine Pfeife an, indem er hinzufügte: Entschuldigen Sie, ich habe weder Papyros noch Cigarren.

Berßenjew zündete die Pfeife an.

– Ich habe es so gemacht, fuhr er fort, habe mir ein Häuschen bei Kunzowo gemiethet. Sehr billig und sehr bequem. Es ist sogar oben ein überflüssiges Zimmer da.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Helene»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Helene» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Iwan Turgenew - Der Fatalist
Iwan Turgenew
Iwan Turgenew - Das adelige Nest
Iwan Turgenew
Iwan Turgenew - Assja
Iwan Turgenew
Iwan Turgenew - Ein Ende
Iwan Turgenew
Iwan Turgenew - Ein Briefwechsel
Iwan Turgenew
Iwan Turgenew - Drei Portraits
Iwan Turgenew
Iwan Turgenew - Drei Begegnungen
Iwan Turgenew
Iwan Turgenew - Die Unglückliche
Iwan Turgenew
Iwan Turgenew - Die Uhr
Iwan Turgenew
Iwan Turgenew - Väter und Söhne
Iwan Turgenew
Отзывы о книге «Helene»

Обсуждение, отзывы о книге «Helene» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x