Iwan Turgenew - Helene

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Schubin erhob den Kopf. Im Scheine des Mondes glänzten Thränen auf seinen Wangen, sein Gesicht lächelte jedoch.

– Andrei Petrowitsch, nahm er das Wort, Du kannst von mir denken, was Dir beliebt. Ich will sogar zugeben, daß mich in diesem Augenblicke die Hysterie gepackt hat; ich bin aber, bei Gott, in Helene verliebt und Helene liebt Dich. Uebrigens versprach ich Dir, Dich bis nach Hause zu begleiten, ich muß mein Versprechen halten.

Er stand auf.

– Welch eine Nacht! Wie silberglänzend, wie dunkel, wie jugendfrisch! Wie wohl ist jetzt denen, die geliebt werden! Wie freuen sie sich, nicht zu schlafen! Du wirst schlafen, Andrei Petrowitsch?

Berßenjew gab keine Antwort und beeilte seine Schritte.

– Wohin eilst Du? fuhr Schubin fort. Glaube meinen Worten, eine solche Nacht wird sich in Deinem Leben nicht wiederholen und zu Hause wartet Deiner Schelling. Es ist wahr, er hat Dir heute einen guten Dienst erwiesen; doch laufe deshalb nicht so. Singe wenn Du es verstehst, singe noch lauter, wenn Du es nicht verstehst . . . zieh den Hut ab, wirf den Kopf zurück, lächele die Sterne an. Sie alle blicken Dich an, Dich nur allein; weiter haben sie nichts zu thun, die Sterne, als nur Verliebte anzublicken . . . darum sind sie auch so wunderschön. Du bist ja doch verliebt, Andrei Petrowitsch? . . . Du antwortest mir nicht . . . Warum giebst Du keine Antwort? fuhr Schubin wieder fort. O, wenn Du Dich glücklich fühlst, dann schweige, schweige! Ich, ich schwatze, weil mir’s den Hals zuschnürt, ich werde nicht geliebt, ich bin ein Taschenspieler, ein Artist, ein Possenreißer; aber welch stilles Entzücken zöge ich bei diesem nächtlichen Fächeln, unter dieser Sternendecke, unter diesen Brillanten in mich ein, wüßte ich mich geliebt! . . . Berßenjew, bist Du glücklich?

Berßenjew verharrte in Schweigen und schritt eilig aus dem ebenen Wege weiter. In der Ferne glänzten durch die Bäume die Lichter des Dorfes, in dem er wohnte; es bestand im Ganzen aus etwa zehn kleinen Landhäusern. Ganz im Anfange desselben, rechts vom Wege ab, unter zwei weitästigen Birkenbäumen, befand sich eine kleine Bude mit Hökerwaaren; die Fenster derselben waren alle bereits geschlossen, nur ein breiter Lichtstreifen fiel fächerartig aus der geöffneten Thür auf das zertretene Gras und die unteren Theile der Bäume und beleuchtete grell die weißliche Rückseite des dichten Laubes. Ein Mädchen, dem Anschein nach eine Kammerzofe, stand in der Bude, mit dem Rücken zur Thüre gewandt und handelte um etwas mit dem Krämer; unter dem rothen Tuche, das sie über den Kopf geworfen hatte und mit entblößtem Arme am Kinn zusammenhielt, waren ihre vollen Wangen und ihr schlanker Hals kaum zu bemerken. Die jungen Leute traten in den Lichtkreis; Schubin warf einen Blick in das Innere der Bude, blieb stehen und rief: Annuschka! Das Mädchen wandte sich rasch um. Es zeigte sich ein liebliches, etwas breites, aber frisches Gesicht mit heiteren, braunen Augen und schwarzen Augenbrauen. Annuschka! rief Schubin wieder. Das Mädchen sah ihn forschend an, erschrak, wurde verlegen . . . und, ohne ihren Einkauf zu beschließen, sprang sie die Stufen hinab, schlüpfte gewandt vorbei und ging mit kaum merklichem Seitenblick über den Weg links ab. Der Krämer, ein dicker und für Alles auf der Welt gleichgültiger Mensch, wie es alle Landhöker sind, rief ihr gähnend nach, Schubin aber wandte sich zu Berßenjew mit den Worten: Das . . . das, siehst Du . . . ich habe hier eine bekannte Familie . . . bei ihnen nun . . . glaube Du nur nicht . . . und ohne seine Rede zu Ende zu bringen lief er dem sich entfernenden Mädchen nach.

– Wische doch wenigstens Deine Thränen ab, rief ihm Berßenjew, der sich des Lachens nicht enthalten konnte, nach. Als er aber zu Hause angelangt war, hatte sein Gesicht kein heiteres Aussehen; er lachte nicht mehr. Er hatte den Worten Schubin’s keinen Augenblick Glauben geschenkt, sie waren aber doch tief in seine Seele gedrungen. Pawel wollte mich zum Besten haben, dachte er, . . . einmal wird sie aber doch Jemand lieben . . . Wen wird sie lieben?

Berßenjew hatte in seinem Zimmer ein Clavier, es war nicht groß und nicht neu, doch von weichem und angenehmem, wenn auch nicht ganz reinem Tone. Berßenjew setzte sich an dasselbe und schlug einige Arcorde an. Gleich allen russischen Edelleuten hatte er in seiner Jugend Musik gelernt und spielte auch, wie fast alle unter ihnen, grundschlecht, liebte jedoch leidenschaftlich Musik. Es war, streng genommen, nicht die Kunst, die er an ihr liebte, nicht die Formen, die ihr zum Ausdrucke dienen (Symphonien und Sonaten, ja selbst Opern stimmten ihn traurig), sondern das Element derselben: er liebte jene unbestimmten und angenehmen, jene gegenstandslosen und Alles umfassenden Eindrücke, welche der harmonische Uebergang der Töne in der Seele erregt. Ueber eine Stunde blieb er vor dem Clavier, wiederholte mehrere Male dieselben Acrorde, versuchte sich unbeholfen an neuen und stockte oft, bei den verkürzten Septimen gern verweilend. Sein Herz war schwer und mehr als ein Mal traten ihm Thränen in die Augen. Er schämte sich derselben nicht: er vergaß sie im Dunkeln. Pawel hat Recht, dachte er, ich fühle es: dieser Abend kehrt nicht wieder. Endlich stand er auf, zündete ein Licht an, zog den Schlafrock über, holte von einem Bücherbrette den zweiten Theil von Raumer‘s Geschichte der Hohenstaufen – seufzte ein paar Male und vertiefte sich in seine Lectüre.

VI

Inzwischen war Helene aus ihr Zimmer gekommen, hatte sich an das geöffnete Fenster gesetzt und den Kopf auf die Arme gestützt. Es war ihr zur Gewohnheit geworden, jeden Abend ein Viertelstündchen am Fenster ihres Zimmers zu verbringen. In dieser Zeit unterhielt sie sich mit sich selbst und legte sich Rechnung über den verflossenen Tag ab. Sie war vor Kurzem zwanzig Jahre geworden. Sie war von hohem Wuchs, hatte ein bleiches, brünettes Gesicht, unter runden Augenbrauen große graue Augen, um die feine Sommersprossen lagen, Stirn und Nase in ganz gerader Linie, einen festgeschlossenen Mund und ein ziemlich hervortretendes Kinn. Dunkelbraune Haarflechten fielen über den schlanken Hals tief in den Nacken herab. In ihrem ganzen Wesen, im gespannten und etwas scheuen Ausdrucke des Gesichtes, im klaren, doch wechselnden Blicke, in dem gleichsam gezwungenen Lächeln, in der sanften und ungleichen Stimme lag etwas Nervöses, Elektrisches, etwas Heftiges und Hastiges, mit einem Worte etwas, was nicht Jedermann ansprechen, ja Manchen sogar abstoßen konnte. Ihre Hände waren schmal, blaßroth, mit langen Fingern, die Füße auch schmal; sie ging rasch, fast eilig und etwas nach vorn geneigt. Sie hatte einen sonderbaren Entwickelungsproceß durchgemacht; anfangs hatte sie ihren Vater vergöttert, dann leidenschaftlich der Mutter angehangen und war darauf gegen Beide erkaltet, insbesondere gegen den Vater. In der letzten Zeit behandelte sie ihre Mutter wie eine kranke Muhme; der Vater aber, der auf sie stolz gewesen war, so lange sie für ein ungewöhnliches Kind gegolten hatte, begann vor ihr Scheu zu empfinden, als sie erwachsen war, und sagte ihr, sie sei ein exaltirtes Mädchen, der Himmel wisse, nach wem sie geartet! Schwäche empörte sie, Dummheit ärgerte sie, Lüge verzieh sie in »alle Ewigkeit« nicht; in ihren Anforderungen war sie unnachgiebig, selbst in ihre Gebete mischten sich bisweilen Vorwürfe. Hatte Jemand ihre Achtung verloren, – ihr Urtheilsspruch erfolgte rasch, oft gar zu rasch, – dann war er für sie, nicht mehr vorhanden. Alle Eindrücke gruben sich mit Schärfe in ihre Seele; das Leben gab sich ihr nicht leicht.

Die Gouvernante, welcher Anna Wassiljewna übertragen hatte, die Erziehung ihrer Tochter zu vollenden, – eine Erziehung, die, beiläufig gesagt, die schmachtende Dame nicht einmal begonnen hatte, – war russischer Abkunft, die Tochter eines ruinirten Sportelreißers, ein äußerst empfindsames,« gufherziges und lügenhaftes Institutsfräulein, das sich beständig in Jemand verliebt hatte und zuletzt in ihrem fünfzigsten Lebensjahre (als Helene sechszehn geworden war) einen Offizier heirathete, der sie sogleich im Stiche ließ. Diese Gouvernante liebte sehr die Literatur und machte auch selbst Verse; sie brachte Helene Geschmack am Lesen bei, doch befriedigte sie das Lesen allein nicht: von Kindheit an hatte sie nach Thätigkeit, nach nutzbringender Thätigkeit gedürstet; Arme, Hungernde, Kranke beschäftigten, beunruhigten und plagten sie; sie sah diese Elenden in ihren Träumen, erkundigte sich nach ihnen bei allen Bekannten; Almosen theilte sie eifrig mit unwillkürlicher Wichtigkeit, ja mit Aufregung aus. Alle verfolgten Thiere, ausgehungerte Hofhunde, dem Tode ausgesetzte Kätzchen, aus dem Neste gefallene Sperlinge, ja selbst Insecten und Gewürm fanden bei Helene Schirm und Schutz: sie selbst reichte ihnen die Nahrung und empfand keinen Ekel dabei. Die Mutter ließ ihr den Willen; dafür war aber der Vater sehr angehalten über seine Tochter, ihrer unwürdigen Zärtlichkeit willen, wie er es nannte, und betheuerte, daß man vor Hunden und Katzen keinen Schritt im Hause thun könne. Lenotschka, rief er zuweilen, komm rasch, eine Spinne saugt einer Fliege das Blut aus, rette die Unglückliche! Und ganz bestürzt kam Lenotschka gelaufen, befreite die Fliege und reinigte ihr die Füße. Laß Dich nun selbst stechen, wenn Du ein so gutes Herz hast, bemerkte ironisch der Vater. Helene war etwas über neun Jahre alt, als sie mit einem Bettelmädchen, Katja, Bekanntschaft machte und insgeheim Zusammenkünfte mit demselben im Garten hielt; sie brachte ihr Naschwerk, schenkte ihr Tücher, Zehnkopekenstücke . . . Spielzeug nahm Katja nicht . . . setzte sich zu ihr in irgendeinen Winkel, hinter Nesseln auf den Boden, aß mit freudiger Demuth von ihrem trockenen Brode und hörte ihre Erzählungen an. Katja hatte eine Tante, ein böses altes Weib, von welcher sie oft Schläge bekam; sie haßte die Alte und sprach nur davon, wie sie ihr entlaufen und »in Gottes freier Welt« leben wollte; mit heimlicher Ehrfurcht und mit Grauen hörte Helene die ungewohnten, fremdartigen Reden Katja‘s und verwandte kein Auge von derselben; Alles an ihr – die schwarzen, unstäten, fast thierischen Augen, die von der Sonne gebräunten Hände, die hohle Stimme und selbst die zerrissene Kleidung – Alles schien Helene außerordentlich, beinahe heilig. Und war dann Helene ins Haus zurückgekehrt, so dachte sie noch lange an die Bettlerin, an Gottes freie Welt; dachte daran, wie sie sich einen Stock aus Nußholz schneiden, sich ein Ränzel umhängen, mit Katja davonlaufen und mit einem Kranze von Kornblumen auf den Landstraßen umherziehen wollte; sie hatte einmal Katja mit einem solchen Kranze gesehen. Wenn Jemand von ihren Verwandten in solchen Augenblicken ins Zimmer trat, wurde sie mürrisch und blickte scheu umher. Einst lief sie im Regen zu Katja hinaus und beschmutzte sich das Kleid; der Vater sah es und schalt sie eine Schlampe, eine Bauerndirne. Sie fuhr plötzlich auf . . . und es wurde ihr schauerlich und wunderbar ums Herz. Katja trällerte oft ein etwas wildes Soldatenlied; Helene hatte von ihr dies Lied gelernt . . . Anna Wassiljewna belauschte sie und wurde unwillig darüber.

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