Iwan Turgenew - Das adelige Nest

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Alle standen auf und gingen auf die Terrasse, mit Ausnahme Gedeonowsky’s, welcher sich still entfernte. Während des ganzen Gesprächs Lawretzky’s mit der Hausfrau, mit Panschin und Martha Timotheewna saß er in einem Winkel, aufmerksam mit den Augen blinzelnd und mit kindlicher Neugier die Lippen spitzend; er eilte jetzt die Nachricht von der Ankunft des neuen Geistes in der ganzen Stadt zu verbreiten. —

* * *

Folgendes geschah an diesem Tage, um elf Uhr Abends: Unten auf der Schwelle des Gastzimmers nahm Wladimir Nikolaitsch, eine günstige Gelegenheit benutzend, Abschied von Liesen und sprach zu ihr, sie an der Hand haltend: »Sie wissen, was mich hierherzieht, Sie wissen, warum ich so oft in Ihr Haus komme;« Liese antwortete ihm nichts und lächelte nicht, blickte aber, die Augenbrauen etwas erhebend, auf den Boden, ohne jedoch ihre Hand wegzuziehen.

Oben aber, im Zimmer von Martha Timotheewna, beim Lichte einer Ampel, die vor trüben, alten Heiligenbildern hing, saß Lawretzky, die Ellbogen auf die Kniee gestützt; die gute Alte strich, vor ihm stehend, von Zeit zu Zeit und schweigend seine Haare. Mehr als eine Stunde verbrachte er bei ihr, nachdem er von der Hausfrau Abschied genommen; kein Wort fast sagte er seiner alten guten Freundin und sie fragte ihn nicht aus . . .; was war auch zu fragen? Auch so verstand sie Alles, auch so nahm sie Theil an Allem, was sein Herz überfüllte.

Achtes Kapitel

Feodor Iwanitsch Lawretzky – (wir müssen den Leser um Erlaubniß bitten, auf einige Zeit den Faden der Erzählung zu unterbrechen) stammte aus einer altadligen Familie. Der Stammvater der Lawretzky hatte sich während der Regierung Wassili des Finstern aus Preußen übergesiedelt und von ihm zweihundert Tschetwert Land im Kreise Beschest erhalten. Viele der Lawretzkys verwalteten verschiedene Aemter, dienten unter Fürsten und angesehenen Leuten in entfernten Woiwodschaften; doch keiner derselben erhob sich höher als bis zum Slolnik oder erwarb sich ein großes Vermögen. Reicher und bemerkenswerther als die übrigen Lawretzkys war der Urgroßvater Feodor Iwanitsch’s, Andrei, ein hartherziger, zügelloser, kluger und listiger Mann. Bis zum heutigen Tage spricht man noch von seiner Verachtung aller Gesetze, von seinem jähzornigen Character, seiner wahnsinnigen Verschwendung und seiner unersättlichen Habgier.

Er war sehr dick und hoch, hatte ein braunes und bartloses Gesicht, stieß mit der Zunge an, und schien immer schläfrig; je leiser er aber sprach, desto mehr zitterten Alle, die ihn umgaben. Auch eine Frau hatte er gefunden, die zu ihm paßte; sie hatte hervorstehende Augen, eine Nase, die dem Schnabel eines Habichts ähnlich sah, ein rundes und gelbes Gesicht, war Zigeunerin von Geburt, jähzornig und rachsüchtig, stand in Nichts ihrem Manne nach, der sie bald in’s Grab gebracht hätte, und den sie nicht überlebte, obgleich sie im ewigem Zwist und Hader lebten.

Andrei’s Sohn, Peter, der Großvater von Feodor, war seinem Vater nicht ähnlich; es war ein einfacher Steppenjunker, mit ziemlich tollen Einfällen, Schreihals und Trendler, grob, aber nicht boshaft, gastfreundlich und Liebhaber von Treibjagden.

Er war über dreißig Jahre alt, als er von seinem Vater ein Gut mit zweitausend Leibeigenen, das schuldenfrei und wohlgeordnet war, erbte; doch bald hatte er einen Theil seines Vermögens vergeudet, den andern verkauft, und sein Hausgesinde verwöhnt. Gleich schwarzen Raben, krochen von allen Seiten bekannte und unbekannte kleine Leute in seinen geräumigen, warmen und unreinlichen Gemächern zusammen. Dieses Alles aß, was gerade da war, wurde aber satt, betrank sich und schleppte fort, was es nur konnte, den freundlichen Wirth pressend und ehrend. Dieser auch, wenn er nicht bei Laune war, beehrte seine Gäste – mit dem Namen: »Faulenzer und Halunken,« und langweilte sich doch ohne sie.

Die Gemahlin von Peter Andreiitsch war eine stille, sanfte Frau; sie hieß Anna Pawlowna, stammte aus einer benachbarten Familie und er hatte sie nach des Vaters Wahl und auf dessen Befehl geheirathet. Sie mischte sich in nichts, empfing freundlich alle Gäste und liebte es, selbst auszufahren, obgleich das Pudern, nach ihren Worten, ihr mehr zuwider war als der Tod. »Man setzt einem,« erzählte sie in ihrem Alter, »eine Kappe von Werg auf kämmt alle Haare in die Höh, beschmiert sie mit Talg, bestreut sie mit Mehl, steckt eiserne Stecknadeln hinein, so daß man sich nachher nicht rein waschen kann; aber ohne Puder kann man nicht ausfahren, die Leute würden sich beleidigt fühlen, – ein wahre Qual!« – Sie liebte es in einer Eguipage, die mit feurigen Pferden bespannt war, spazieren zu fahren, war bereit, von Morgens bis Abends Karten zu spielen, und bedeckte immer mit der Hand ihren Pfennigverlust, wenn ihr Mann an den Spieltisch trat; ihre ganze Mitgift aber, all ihr Geld hatte sie ihm völlig zur Verfügung gestellt. Sie hatte von ihm zwei Kinder: einen Sohn, Iwan, den Vater Feodor’s, und eine Tochter, welche Glaphira hieß. Iwan wurde nicht zu Hause, sondern bei einer reichen alten Taute, der Fürstin Kubensky, erzogen. Sie bestimmte ihn zu ihrem Erben, – ohne dem hätte sich der Vater nicht von ihm getrennt – kleidete ihn wie eine Puppe, gab ihm allerhand Lehrer, vertraute ihn der Obhut eines Hauslehrers, eines-Franzosen, gewesenen Abbé’s, eines Schülers von Jean Jacques Rousseau, eines gewissen Mr. Courtin de Vaucelles,eines geschickten und seinen Intriganten, die fine fleurder Emigration, wie die Fürstin sich ausdrückte, an und endigte damit, daß sie, fast siebzig Jahre alt, diese feine Blume heirathete; sie verschrieb auf seinen Namen ihr ganzes Vermögen und starb bald nachher, geschminkt, parfümirt mit à la Richelieu, umgeben von kleinen Negern, dünnfüßigen Windspielen und kreischenden Papageien auf einem krummen Divan aus den Zeiten Ludwig’s XV. mit einer emaillirten Tabaksdose, einer Arbeit Petitot’s in ihren Händen – und zwar von ihrem Manne verlassen. Der einschmeichelnde Herr Courtrin hatte es vorgezogen, sich mit ihrem Gelde nach Paris zu begeben. Iwan war kaum neunzehn Jahr, als dies unerwartete Gewitter sich über seinem Haupte entlud. Er wollte nicht in seiner Tante Haus bleiben, wo er, der eben noch der reiche Erbe gewesen, jetzt auf Gnadenbrod lebte; oder in Petersburg, wo die Gesellschaft, in der er aufgewachsen, sich plötzlich vor ihm verschloß; zum Dienst von den unteren Stufen an, einem schweren und dunklen Dienst, fühlte er Abscheu (das geschah im Anfang der Regierung des Kaisers Alexander); nothgedrungen mußte er auf seines Vaters Gut zurückkehren. Schmutzig, arm, elend, schien ihm sein heimathliches Nest; die Einsamkeit und der Schmutz des Steppenlebens beleidigten ihn auf jedem Schritte; es nagte an ihm die Langeweile, aber auch alle im Hause, seine Mutter ausgenommen, blickten unfreundlich auf ihn. Seinem Vater gefielen nicht seine Residenzgewohnheiten, seine Fracks, Chapeaux seine Flöte, seine Reinlichkeit, in welcher er nicht ohne Unrecht Ekel ahnte; auch klagte und brummte er oft auf den Sohn. – »Nichts will ihm hier gefallen,« sagte er, – »bei Mittag spielt er den Ekeln, ißt nicht, kann den üblen Geruch, die dumpfe Luft nicht ertragen; er ist außer sich, wenn er Betrunkene sieht; in seiner Gegenwart darf man es auch nicht wagen, Jemanden durchzuprügeln, dienen will er auch nicht; er sagt, er hätte eine zu schwache Gesundheit: Pfui Teufel, welch zärtliche Puppe! Und das Alles kommt daher, weil Voltaire in seinem Kopfe sitzt.« Der Alte liebte weder Voltaire noch auch den »ungläubigen« Diderot, obgleich er keine Zeile aus ihren Werken gelesen hatte: das Lesen war nicht seine Sache.

Peter Andreiitsch hatte Recht; wirklich saßen im Kopfe seines Sohnes Diderot und Voltaire – und nicht sie allein – auch Rousseau und Raynal und Helvetius und viele andere ihnen ähnliche Schriftsteller saßen in seinem Kopfe, – doch in seinem Kopfe allein. Der gewesene Lehrer Iwan Petrowitsch’s, der verabschiedete Abbé und Encyelopädist begnügte sich, die ganze Masse der Weisheit des achtzehnten Jahrhunderts in ihn hineinzuschütten, und er ging umher, von ihr voll; und sie befand sich in ihm, ohne sich aber mit seinem Blute zu vermischen, ohne in seine Seele zu dringen, ohne zur festen Ueberzeugung geworden zu sein. Ja, – konnte man aber vor fünfzig Jahren auch Ueberzeugung von einem jungen Manne fordern, wenn wir noch jetzt nicht zu derselben herangewachsen sind? Iwan Petrowitsch genirte auch die Gäste seines väterlichen Hauses; er ekelte sich vor ihnen, sie fürchteten ihn. Mit seiner Schwester Glaphira, welche zwölf Jahre älter war, als er, konnte er sich nicht befreunden. Diese Glaphira war ein besonderes Geschöpft häßlich, bucklig, mager, mit breit ausgeschlitzten strengen Augen und einem feinen, zusammengedrückten Munde, erinnerte sie durch ihr Gesicht, durch ihre Stimme, durch ihre eckigen schnellen Bewegungen an ihre Großmutter, die Zigeunerin, Andrei’s Gemahlin. Fest ihrem Ziele nachstrebend, herrschsüchtig, wollte sie nichts von Heirath hören. Die Rückkehr Iwan Petrowitsch’s wollte ihr ganz und gar nicht gefallen; so lange die Fürstin Kubensky ihn bei sich hatte, hoffte sie wenigstens die Hälfte des väterlichen Erbtheiles zu erhalten. Was den Geiz betrifft, war sie ihrer Großmutter ganz ebenbürtig.

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