Lion Feuchtwanger - Die Jüdin von Toledo
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La Fermosa, die Schöne, wird im mittelalterlichen Spanien Raquel, die Tochter des angesehenen Juden Jehuda Ibn Esra, genannt. In König Alfonso VIII. von Kastilien erwacht bald eine tiefe Leidenschaft für die gebildete, schöne junge Frau, und was für Raquel als politisches Opfer im Interesse der Vernunft und des Friedens begann, wächst auch bei ihr zu einer stürmischen Liebe für den mutigen König.
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Erst glaubte Alfonso, der Mann wolle sich im Schutze seiner Heiligkeit über ihn lustig machen. Aber die Worte kamen seltsam gleichmäßig von den Lippen des Blinden, sie kamen wie von einem Dritten, der sie beide aus hoher Ferne betrachtete, sie waren nicht bestimmt, ihn zu kränken.
»Ich habe gebetet«, sagte Diego, »daß das Unglück auch dir zum Heil ausschlage, Herr König.« Und: »Laß mich dich sehen«, verlangte er, die Hände ausstreckend. Alfonso begriff, was er wollte, er trat nah an ihn heran, und der Blinde betastete sein Gesicht. Der König spürte mit Unbehagen die knochigen Hände an seiner Stirn und seinen Wangen drücken und fingern. Alles an dem Mann war ihm widerwärtig: wie er aussah, wie er sprach, wie er roch. Es war in Wahrheit eine Prüfung, der er sich unterzog. Und war der Mann nicht doch ein Joglar, ein Jahrmarktsgaukler?
Diego sagte: »Sei getrost. Der Herr hat dir die Kraft gegeben, in Demut zu warten. Quien no cae, se no levanta – Wer nicht fällt, steht nicht auf. Vielleicht wirst du lange warten müssen, aber du hast die Kraft.«
Alfonso begleitete ihn zur Tür und überließ ihn denen, die ihn führten. Es kam der Tag, an dem man die Leichen des Jehuda Ibn Esra und seiner Tochter ausgrub, um sie in den Friedhof der Judería zu überführen. Es war ein Tag im frühen Herbst, warm, gewitterig; der Stadtfelsen von Toledo lag dunkel, in schwerem, schwärzlichgrünem Grau.
Sie hüllten Jehuda und Raquel in weißes Totenleinen. Sie legten sie in Särge, die einfach waren, wie der Brauch es verlangte; es war aber fette, schwarze, krümelnde Erde hineingestreut, Erde aus Zion. Auf Zions Erde also lag jetzt das Haupt des Jehuda, der gedichtet und getrachtet hatte zur größeren Ehre seines Volkes, und das Haupt der Raquel, die geträumt hatte vom Messias.
Alle jüdischen Gemeinden Hispaniens hatten Abordnungen gesandt, auch aus der Provence und aus Francien waren viele gekommen, und einige sogar aus Deutschland.
Die acht angesehensten Männer der Aljama von Toledo hoben die Särge auf ihre Schultern und trugen sie über die Kieswege der Galiana zwischen den Bäumen und Beeten hindurch zum Haupttor. Dort, wo die Inschrift Alafia grüßte, standen andere bereit, die Särge aufzunehmen. Sie trugen sie eine kurze Strecke, dann warteten neue Träger; denn Zahllose hatten sich um die Ehre beworben, die Toten zu Grabe zu tragen.
So, von Schulter zu Schulter, zogen die Särge die heiße Straße entlang zur Alcantara, zu der Brücke, die über den Tajo führte.
Eine kurze Strecke trug auch der junge Don Benjamín einen der beiden Särge, den zweiten, den Sarg Doña Raquels. Es war eine leichte Last, aber der junge Mensch hatte Mühe, die Beine zu heben; dicht und dumpf, leibhaft geradezu engte der Kummer ihn ein.
Er suchte die Enge zu durchstoßen mit Gedanken.
Dachte daran, wie nun die sechstausend fränkischen Flüchtlinge, die Jehuda gegen so viel wüsten Widerstand ins Land gerufen hatte, aus lästigen Eindringlingen zu hocherwünschten Mitbürgern geworden waren. Es war alles anders gekommen, besser, als er, Benjamín, erwartet hatte. Halb ungläubig hatte er’s mitangesehen, wie sein Onkel Ephraim nach Sevilla gesandt worden war, wie er den Frieden bewirkt hatte und wie er nun Maßnahmen traf, ihn zu wahren. Das Werk Jehudas bestand, es ging weiter. Und der König duldete es nicht nur, der König förderte es. Aber wieviel Tod und Elend war nötig gewesen, ehe dieser Ritter zur Vernunft kam. Und wird die Vernunft vorhalten?
Er durfte sich von seinem Widerwillen gegen den König nicht zu ungerechtem Urteil verleiten lassen. Der König hatte sich gewandelt. Raquel hatte es erreicht. Es war zugegangen wie in jenem Märchen, das sie so sehr liebte. Der Zauberer hatte dem Lehmkloß Leben eingehaucht, aber der Zauberer war darüber gestorben.
Langsam schritt Don Benjamín dahin, die leichte Last Raquel auf der Schulter, eingesponnen in seine Betrachtung, ungleichmäßigen Schrittes, die andern Träger behindernd.
Die Sechstausend werden nun sinnvoll leben können. Das war wenig, maß man es an dem sinnlosen Tod, den tausend mal tausend gestorben waren in den Kriegen dieser Jahrzehnte. Alles Erreichte war wenig, das bißchen Friede des Ephraim, das bißchen Vernunft des Königs. Es war nur ein winziges neues Licht in der großen Nacht. Aber da war es, das neue kleine Licht, es leuchtete, und wenn ihn Angst ankommen sollte, wird das kleine Licht sie ihm fortleuchten.
Es war an dem, daß er und die mit ihm trugen, den Sarg abzugeben hatten an neue Wartende. Doch nun er der Last ledig war und nicht mehr Schritt halten mußte mit den andern, schleppten sich seine Füße noch schwerer. Aber er raffte sich zusammen, hielt sich aufrecht, dachte. Dachte bitter, zäh und beharrlich: Es ist uns aufgetragen, am Werke zu arbeiten; es zu vollenden ist uns nicht aufgetragen.
Der Leichenzug hatte die Stadtgrenze erreicht, die Brücke über den Tajo. Weit öffneten sich die mächtigen Tore, die Toten einzulassen.
Don Alfonso hatte angeordnet, daß seinem Escrivano, dem Toledo so schlecht gedankt hatte, höchste Ehre erwiesen werde. Die Leute von Toledo gehorchten gerne. Alle Häuser waren mit schwarzen Tüchern ausgelegt. Dicht säumte das Volk, eine einförmig dunkle Masse, die sonst so bunten Straßen; der Lärm war gedämpft zu einem schweren Summen. Überall am Wege standen Soldaten des Königs in Haltung, und wo immer die Särge vorbeikamen, senkten sich die Fahnen mit dem Wappen Kastiliens. Die Leute entblößten die Köpfe, viele knieten, Frauen und Mädchen weinten laut um das Schicksal der Fermosa.
Die Toten zogen die steilen Straßen hinauf zur innern Stadt. Man nahm nicht die kürzeste Strecke, man führte die Särge auf einem Umweg über den Marktplatz, den Zocodovér, damit möglichst viele den Toten Ehre erweisen könnten.
An einem Fenster hoch oben in der Burg, von wo er den Weg des Trauerzuges weit verfolgen konnte, stand Alfonso, allein.
Er dachte:
Ich bin nicht einmal traurig. Ich bin ruhig geworden. Ich bin frei von heftigen Süchten. Ich bin ein besserer König geworden. Ich sollte es zufrieden sein. Ich bin es nicht.
Ich werde wohl meinen großen Feldzug noch erleben, und ich werde ihn führen können an der Spitze eines geeinigten Hispaniens. Aber auch in der Minute, da ich den Sieg in der Hand habe, werde ich nichts Heißeres fühlen als: Jetzt ist es soweit, ich habe meine Pflicht getan, und wenn es hoch kommt, wird es Erleichterung sein, Glück wird es nicht sein. Was mir an Glück zugemessen war, liegt hinter mit. Es war da, ich hab es in meinen Armen gehalten, es hat sich mir angeschmiegt, weich und betäubend süß. Aber ich war leichtsinnig und bin davongegangen. Und jetzt tragen sie, was mir an Glück bestimmt war, dort unten vorbei.
Zwölf Jahre soll ich warten auf meinen Feldzug. Ich habe nie warten können; das Leben ist mir gerannt wie ein Pferd. Jetzt kriecht es mir wie eine Schnecke. Das Jahr dehnt sich, der Tag dehnt sich. Und ich halte es aus, ich werde nicht einmal zornig. Und daß ich so warten kann, das ist das Schlimmste.
Ich werde auch den Feldzug mit Bedacht führen. Nichts wird dasein von dem wilden, seligen Mut von früher. Sie werden schreien: A lor, a lor!, und ich werde nicht mitschreien.
Er mühte sich, an denjenigen zu denken, für den er den Feldzug führen wird, an den kleinen Fernán; aber er sah kein klares Bild, und keine Wärme ging aus von dem Bild des Enkels. Alles, was jetzt um Alfonso war, blieb sonderbar vag, nebelhaft, unwirklich.
Er dachte:
Ich bin vierzig, aber mein Leben liegt hinter mir. Nichts ist mir wirklich als meine Vergangenheit. Mein Heute liegt in Dunst und Staub wie ein Schlachtfeld in währendem Kampf. Und auch wenn ich einmal siege, wird darüber nichts sein als Dunst und Dumpfheit. Ja, wenn ich für meinen Sohn siegen könnte, für meinen Sancho, für meinen lieben Bastard! Aber wer weiß, wo dann mein Sancho sein wird. Wahrscheinlich unter denjenigen, denen der Friede mehr gilt als sogar der Sieg.
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