Томас Манн - Der Zauberberg. Volume 2

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Der Zauberberg. Volume 2: краткое содержание, описание и аннотация

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Thomas Mann – legendärer deutscher Schriftsteller, Essayist, Meister des epischen Romans, Literatur-Nobelpreisträger 1929.
"Der Zauberberg" ist ein Roman, der virtuos die Welt in einer Tuberkulose-Heilstätte in den Schweizer Alpen schildert. Seine Bewohner sind genötigt, sich hier jahrelang aufzuhalten. Der Kontakt zur Außenwelt erfolgt nur über seltene Briefe und Telegramme. Hier zieht sich die Zeit unmerklich hin, Leben und Tod verlieren ihren Sinn, die kleinsten Nuancen der zwischenmenschlichen Beziehungen erlangen dagegen eine schmerzhafte Schärfe und Bedeutung.

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"Sie lehren da einen Pragmatismus", erwiderte Settembrini, "den Sie nur ins Politische zu übertragen brauchen, um seiner ganzen Verderblichkeit ansichtig zu werden. Gut, wahr und ge-recht ist, was dem Staate frommt. Sein Heil, seine Würde, seine Macht ist das Kriterium des Sittlichen. Schön! Damit ist jedem Verbrechen Tür und Tor geöffnet, und die menschliche Wahrheit, die individuelle Gerechtigkeit, die Demokratie – sie mö-gen sehen, wo sie bleiben …"

"Ich bringe ein wenig Logik in Vorschlag", versetzte Naphta. "Entweder Ptolemäus und die Scholastik behalten recht, und die Welt ist endlich in Zeit und Raum. Dann ist die Gottheit trans-zendent, der Gegensatz von Gott und Welt bleibt aufrecht, und auch der Mensch ist eine dualistische Existenz: das Problem seiner Seele besteht in dem Widerstreit des Sinnlichen und des Übersinnlichen, und alles Gesellschaftliche ist mit Abstand zweiten Ranges. Nur diesen Individualismus kann ich als kon-sequent anerkennen. Oder aber Ihre Renaissance-Astronomen fanden die Wahrheit, und der Kosmos ist unendlich. Dann gibt es keine übersinnliche Welt, keinen Dualismus; das Jenseits ist ins Diesseits aufgenommen, der Gegensatz von Gott und Natur hinfällig, und da in diesem Falle auch die menschliche Persön-lichkeit nicht mehr Kriegsschauplatz zweier feindlicher Prinzi-pien, sondern harmonisch, sondern einheitlich ist, so beruht der innermenschliche Konflikt lediglich auf dem der Einzel – und der gesamtheitlichen Interessen, und der Zweck des Staates wird, wie es gut heidnisch ist, zum Gesetz des Sittlichen. Eines oder das andere."

"Ich protestiere!" rief Settembrini, indem er seine Teetasse dem Gastgeber mit ausgestrecktem Arm entgegenhielt. "Ich protestiere gegen die Unterstellung, daß der moderne Staat die Teufelsknechtschaft des Individuums bedeute! Ich protestiere zum drittenmal, und zwar gegen die vexatorische Alternative von Preußentum und gotischer Reaktion, vor die Sie uns stellen wollen! Die Demokratie hat keinen anderen Sinn, als den einer individualistischen Korrektur jedes Staatsabsolutismus. Wahrheit und Gerechtigkeit sind Kronjuwelen individueller Sittlich-keit, und im Falle des Konflikts mit dem Staatsinteresse mögen sie wohl sogar den Anschein staatsfeindlicher Mächte gewin-nen, während sie in der Tat das höhere, sagen wir es doch: das überirdische Wohl des Staates im Auge haben. Die Renaissance der Ursprung der Staatsvergottung! Welche Afterlogik! Die Er-rungenschaften – ich sage mit etymologischer Betonung:' die Errungenschaften von Renaissance und Aufklärung, mein Herr, heißen Persönlichkeit, Menschenrecht, Freiheit!"

Die Zuhörer atmeten aus, denn sie hatten die Luft angehalten bei Herrn Settembrinis großer Replik. Hans Castorp konnte sogar nicht umhin, mit der Hand, wenn auch zurückhaltenderweise, auf den Tischrand zu schlagen. "Brillant!" sagte er zwischen den Zähnen, und auch Joachim zeigte starke Befriedigung, ob-gleich ein Wort gegen das Preußentum gefallen war. Dann aber wandten sich beide dem eben zurückgeschlagenen Interlokutor! zu, Hans Castorp mit solchem Eifer, daß er den Ellbogen auf den Tisch und das Kinn in die Faust stützte, ungefähr wie beim Schweinchen-Zeichnen, und Herrn Naphta aus nächster Nähe gespannt ins Gesicht blickte.

Dieser saß still und scharf, die mageren Hände im Schoß. Er sagte:

"Ich suchte Logik in unser Gespräch einzuführen, und Sie antworten mir mit Hochherzigkeiten. Daß die Renaissance all das zur Welt gebracht hat, was man Liberalismus, Individualismus, humanistische Bürgerlichkeit nennt, war mir leidlich be-kannt; aber Ihre 'etymologischen Betonungen' lassen mich kühl, denn das 'ringende', das heroische Lebensalter Ihrer Ideale ist längst vorüber, diese Ideale sind tot, sie liegen heute zum mindesten in den letzten Zügen, und die Füße derer, die ihnen den Garaus machen werden, stehen schon vor der Tür. Sie nen-nen sich, wenn ich nicht irre, einen Revolutionär. Aber wenn Sie glauben, daß das Ergebnis künftiger Revolutionen – Freiheit sein wird, so sind Sie im Irrtum. Das Prinzip der Freiheit hat sich in fünfhundert Jahren erfüllt und überlebt. Eine Pädagogik, die sich heute noch als Tochter der Aufklärung versteht und in der Kritik, der Befreiung und Pflege des Ich, der Auflösung ab-solut bestimmter Lebensformen ihre Bildungsmittel erblickt, – eine solche Pädagogik mag noch rhetorische Augenblickserfolge davontragen, aber ihre Rückständigkeit ist für den Wissenden über jeden Zweifel erhaben. Alle wahrhaft erzieherischen Ver-bände haben von jeher gewußt, um was es sich in Wahrheit bei aller Pädagogik immer nur handeln kann: nämlich um den ab-soluten Befehl, die eiserne Bindung, um Disziplin, Opfer, Verleumdung des Ich, Vergewaltigung der Persönlichkeit. Zuletzt bedeutet es ein liebloses Mißverstehen der Jugend, zu glauben, sie finde ihre Lust in der Freiheit. Ihre tiefste Lust ist der Ge-horsam."

Joachim richtete sich gerade auf. Hans Castorp errötete. Herr Settembrini drehte erregt an seinem schönen Schnurrbart.

"Nein!" fuhr Naphta fort. "Nicht Befreiung und Entfaltung des Ich sind das Geheimnis und das Gebot der Zeit. Was sie braucht, wonach sie verlangt, was sie sich schaffen wird, das ist – der Terror."

Er hatte das letzte Wort leiser als alles Vorhergehende gesprochen, ohne eine Körperbewegung; nur seine Brillengläser hatten kurz aufgeblitzt. Alle drei, die ihn hörten, waren zusam-mengezuckt, auch Settembrini, der sich aber bald lächelnd wie-der faßte.

"Und darf man sich erkundigen", fragte er, "wen oder was – Sie sehen, ich bin ganz Frage, ich weiß nicht einmal, wie ich fragen soll wen oder was Sie sich als Träger dieses – ich wie-derhole ungern das Wort – dieses Terrors denken?"

Naphta saß stille, scharf und blitzend. Er sagte:

"Ich stehe zu Diensten. Ich glaube nicht fehlzugehen, wenn ich unsere Übereinstimmung voraussetze in der Annahme eines idealen Urzustandes der Menschheit, eines Zustandes der Staat-und Gewaltlosigkeit, der unmittelbaren Gotteskindschaft, worin es weder Herrschaft noch Dienst gab, nicht Gesetz noch Strafe, kein Unrecht, keine fleischliche Verbindung, keine Klassenun-terschiede, keine Arbeit, kein Eigentum, sondern Gleichheit, Brüderlichkeit, sittliche Vollkommenheit."

"Sehr gut. Ich stimme zu", erklärte Settembrini. "Ich stimme zu bis auf den Punkt der fleischlichen Verbindung, die offenbar jederzeit stattgehabt haben muß, da der Mensch ein höchstent-wickeltes Wirbeltier ist und nicht anders, als andere Wesen –"

"Wie Sie meinen. Ich konstatiere unser grundsätzliches Ein-verständnis, was den anfänglichen paradiesisch justizlosen und gottesunmittelbaren Zustand betrifft, der durch den Sündenfall verloren ging. Ich glaube, daß wir noch ein weiteres Stück We-ges Seite an Seite bleiben können, nämlich indem wir den Staat auf einen der Sünde Rechnung tragenden, zum Schutz gegen das Unrecht geschlossenen Gesellschaftsvertrag zurückführen und darin den Ursprung der herrschaftlichen Gewalt erblicken.".

"Benissimo!" rief Settembrini. "Gesellschaftsvertrag … das ist die Aufklärung, das ist Rousseau. Ich hätte nicht gedacht –"

"Ich bitte. Unsere Wege scheiden sich hier. Aus der Tatsache, daß alle Herrschaft und Gewalt ursprünglich beim Volke war, und daß dieses sein Recht an der Gesetzgebung und seine ganze Gewalt dem Staate, dem Fürsten übertrug, folgert Ihre Schule vor allem das revolutionäre Recht des Volkes vor dem König-tum. Wir dagegen –"

"Wir?" dachte Hans Castorp gespannt … Wer sind "wir"? Ich muß unbedingt nachher Settembrini danach fragen, wen er mit "wir" meint.

"Wir unsererseits", sprach Naphta, "vielleicht nicht weniger revolutionär als Sie, haben daraus von jeher in erster Linie den Vorrang der Kirche vor dem weltlichen Staat gefolgert. Denn wenn die Ungöttlichkeit des Staates ihm nicht an der Stirn ge-schrieben stände, würde ein Hinweis auf eben dieses historische Faktum, daß er auf den Willen des Volkes und nicht, wie die Kirche, auf göttliche Stiftung zurückzuführen ist, genügen, um ihn, wenn nicht geradezu als eine Veranstaltung der Bosheit, so doch jedenfalls als eine solche der Notdurft und der sündhaften Unzulänglichkeit zu erweisen."

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