George Sand - Teverino

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»Vorausgesetzt, daß wir Freunde bleiben, Leonce,« sagte Lady G***, plötzlich von einer Angst beherrscht, die sie sich selbst nicht erklären konnte, »willige ich ein, Sie diesen Scherz forttreiben zu lassen; wo nicht, so will ich auf der Stelle nach der Villa zurückkehren und mich wieder unter die bleierne Glocke des ehelichen Joches stellen.«

»Wenn Sie es fordern, so gehorche ich, ich werde wieder Weltmann und unterlasse die Wunderkur, die Sie mir zu unternehmen gestattet haben.«

»Und für die Sie doch einstehen! Das wäre Schade.«

»Ich kann noch jetzt dafür einstehen, wenn Sie nicht Widerstand leisten. Eine völlige, unerhörte Umgestaltung kann sich heute in Ihrem moralischen und intellectuellen Leben bewerkstelligen, wenn Sie bis heute Abend Ihre Willensherrschaft abschwören.«

»Aber welch ein Vertrauen auf Ihre Ehre muß man nicht haben, um sich Ihnen solchergestalt zu unterwerfen?«

»Halten Sie mich eines Mißbrauchs fähig? Sie können sich durch den Pfarrer nach der Villa zurückbegleiten lassen. Ich, ich gehe in das Gebirge, um weniger kluge und weniger argwöhnische Adler zu suchen.«

»Mit Magdalena, ohne Zweifel?«

»Warum nicht?«

»Wohlan, die Freundschaft hat ihre Eifersucht, wie die Liebe: Sie werden nicht ohne mich gehen.«

»So brechen wir denn auf!«

»Aufgebrochen!«

Lady G*** stand mit einer Art Ungestüm auf und schlang den Arm des Vogelmädchens in den ihrigen, als hätte sie sich einer Beute bemächtigen wollen. Im Nu trugen die Kinder das Frühstückgeräth in den Wagen zurück. Alles ward wie durch Zauber gewaschen, geordnet und eingepackt. Einer geschäftigen Sybille ähnlich, leitete die Negerin die Bewerkstelligung des Ganzen; Leonce’s Freigebigkeit lieh auch den Trägsten Flügel und den Ungeschicktesten Gewandtheit.

»Mir ist,« sagte Sabina, als sie ihn so thätig sah, »ich wohne der phantastischen Hochzeit in dem Mährchen Gracieuse und Percinet bei, wo die irrende Prinzessin im Walde die Zauberschachtel öffnet und man eine Armee Küchenjungen in Miniatur und Diener aller Arten herauskommen sieht, welche den Bratspieß wenden, kochen und die fröhliche Bande der Liliputer mit einem trefflichen Mahle bedienen, Alles singend und tanzend, wie diese kleinen ländlichen Pagen.«

»Die Anwendung ist hier wahrer, als Sie wohl denken mögen,« antwortete Leonce. »Erinnern Sie sich nur des Mährchens, dieses reizenden Phantasiestücks recht, welches selbst Hoffmann nicht übertroffen hat. Es gibt einen Augenblick, wo die Prinzessin Gracieuse, für ihre unruhige Neugierde durch die Zauberkraft selbst, die sie nicht beschwören kann, bestraft, ihre ganze kleine Zauberwelt die Flucht ergreifen und sich im Gestrüppe zerstreuen sieht. Die Köche tragen den ganz rauchenden Bratspieß, die Musiker ihre Violinen weg, der Neuvermählte schleppt seine junge Gemahlin mit fort, die Eltern schelten, die Gäste lachen, die Diener fluchen, Alle laufen fort und spotten der Gracieuse, welche mit ihren schönen Händen sie vergeblich zu fassen, zurückzuhalten und wieder zu versammeln sucht. Wie behende Ameisen entwischen sie, schlüpfen ihr durch die Finger, verbreiten sich und verschwinden unter dem Moose und den Veilchen, welche für sie gleichsam ein schützender Hochwald, ein undurchdringliches Gehölz sind. Die Schachtel bleibt leer, und erschrocken sieht sich Gracieuse wieder der Macht der bösen Genien anheimfallen, als . . .«

»Als der liebenswürdige Leonce, ich will sagen, der allmächtige Prinz Percinet,« ergänzte Sabina, »der Schützling der guten Feen, ihr zu Hülfe kommt und mit einem Ruthenschlag Eltern und Brautleute, Küchenjungen und Bratspieße, Spielmänner und Geigen in die Schachtel zurückführt.«

»Dann sagte er zu ihr,« fuhr Leonce wieder fort:›Wissen Sie, Prinzessin Gracieuse, daß Sie nicht erfahren genug sind, um die Welt mit ihren Launen zu beherrschen; Sie säen sie mit vollen Händen auf den dürren Boden der Wirklichkeit, und behender und feiner als Sie, entschlüpfen sie Ihnen, und Sie stehen verrathen. Ohne mich hätten sich diese verloren, wie die Insekten, welchen das Auge vergeblich in ihre geheimnißvollen Schlupfwinkel im Rasen und an Blättern folgt; und dann hätten Sie sich mit der Furcht und der Neue in diesem einsamen und entzauberten Orte allein befunden. Keine frischen Schattenplätze, keine murmelnden Wasserfälle, keine balsamischen Blumen, keine Gesänge, nicht Tanz und Lachen auf dem grünen Teppich mehr! Nichts mehr, als der unter den laublosen Platanen pfeifende Wind, und die ferne Stimme wilder Thiere, welche mit dem blutigen Stern der Nacht in die Lüfte steigt. Mir haben Sie es indeß zu verdanken, daß Sie nie vergeblich bitten, alle Ihre Schätze sind wieder in dem Zauberkästchen verwahrt und wir können unsern Weg fortsetzen, überzeugt, diese, wann wir wollen, bei einem neuen Halt im Reiche der Träume wiederzufinden.‹ «

IV

Falscher Weg

»Das ist eine sehr hübsche Geschichte, die ich im Sinn behalten werde, um sie in den Abendstunden zu erzählen,« sagte das Vogelmädchen, das Sabina immer am Arm hielt.

»Prinz Percinet,« rief Lady G***, ihren andern Arm unter den Leonce’s schiebend und mit ihm der sie erwartenden Kutsche zueilend, »Sie sind mein guter Genius und ich überlasse mich Ihrer bewundrungswürdigen Weisheit.«

»Ich hoffe,« sagte der Pfarrer, mit Sabina den Rücksitz der Wurst einnehmend, während Leonce und Magdalena sich ihnen gegenüber setzten, »daß wir nach St. Apollinaire umkehren werden? Ich bin überzeugt, daß meine Pfarrkinder meiner jetzt schon um eines Sacramentes willen bedürfen.«

»Ihr Wille geschehe, lieber Pfarrer,« antwortete Leonce, seinem Jockey Befehle gebend.

»Ei was!« sagte Sabina nach einigen Augenblicken, wir kehren den gleichen Weg zurück und sollen die nämlichen Orte wieder sehen?«

»Seien Sie ruhig,« antwortete Leonce, auf den Pfarrer deutend, der bei einem paarmaligen Umschwung der Wagenräder schon tief eingeschlafen war. »Wir gehen hin, wo’s uns beliebt. Wende rechts,« sagte er zu dem jungen Automedon, »und fahre, wohin ich Dir zuerst gesagt habe.«

Der Junge gehorchte und der Pfarrer schnarchte.

»Ei, das ist ja was Allerliebstes,« sagte Sabina, in Lachen ausbrechend; »die Entführung eines alten, brummenden Pfarrers, das ist neu, und ich sehe endlich ein, welch’ ein Vergnügen seine Anwesenheit uns verschaffen konnte. Wie er überrascht sein, wie er poltern wird, wenn er zwei Stunden von hier erwacht!«

»Der Herr Pfarrer ist mit seinen Reiseempfindungen noch nicht am Ende, und Sie deßgleichen, Madame!« antwortete Leonce.

»Laß sehen. Kleine, erzähle mir Deine Geschichte und beichte mir Deine Sünde,« sagte Sabina, mit unwiderstehlicher Anmuth die beiden Hände des in der Kutsche gegenübersitzenden Vogelmädchens ergreifend. »Leonce, horchen Sie nicht hin, das sind Frauengeheimnisse.«

»O! seine Gnaden können es schon hören,« antwortete Magdalena mit Zuversicht. »Meine Sünde ist nicht so groß und mein Geheimniß kein so arges, daß ich nicht nach Herzenslust darüber reden könnte. Wenn der Herr Pfarrer nicht die Gewohnheit hätte, mich bei jedem Wort meiner Beichte zu unterbrechen, um mich zu schelten, statt mich anzuhören, so hätte er keinen solchen Zorn auf mich oder würde mir wenigstens begreiflich machen, was ihn so sehr ärgert. Ich habe einen guten Freund, Hoheit,« fügte sie, sich an Sabina wendend hinzu. »Das ist die ganze Geschichte.«

»Den Ernst davon zu ermessen, ist nicht so leicht, wie man denkt,« sagte Lady G*** zu Leonce. »So viel Unschuld macht uns über die Fragen verlegen.«

»Nicht so gar, wie Sie glauben,« antwortete er. »Sage, Magdalena, liebt er Dich sehr?«

»Er liebt mich so sehr, als ich ihn liebe.«

»Und Du, liebst Du ihn nicht allzusehr?« hob Lady G*** wieder an.

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