Eugenie Marlitt - Im Hause des Commerzienrates

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„Nicht um die Welt bringen Sie mich ’nüber,“ protestirte die Haushälterin. „Fräulein Käthchen, thun Sie mir das nicht an!“ bat sie weinerlich. „Die Stube ist mein Augapfel; ich putze und blinke alle Tage d’rin auf, seit mir der Herr Commerzienrath gesagt hat, daß Sie kommen wollten. Erst vorgestern habe ich neue Vorhänge d’rin aufstecken lassen.“

„Nun gut, so bleibe! Ich hatte mir vorgenommen, wie in meiner Kindheit, Nachmittags den Kaffee in der Mühle zu trinken. Wenn Du aber so eigensinnig bist, dann komme ich gar nicht; darauf kannst Du Dich verlassen. Ich bleibe ohnehin nur vier Wochen in M. – und dann magst Du Deine ‚aufgeblinkte‘ Stube mit den geschonten Gardinen präsentiren, wem Du Lust hast.“

Das half. In Gesicht und Haltung des jungen Mädchens lag so viel strafender Ernst, so viel Entschiedenheit, daß man sofort sah, sie habe nicht zum ersten Mal mit einer widerspenstigen Kranken zu thun.

Suse zog aufseufzend den Stubenschlüssel unter ihrem Kopfkissen hervor und reichte ihn der jungen Dame hin, die nun auch rasch ihre Sammetjacke abstreifte. „Die Eckstube ist jedenfalls nicht geheizt,“ sagte sie und griff nach dem Holzkorbe, der neben dem Ofen stand.

„Nein, das können Sie unmöglich,“ sagte Doctor Bruck mit einem Blick auf ihren eleganten Anzug. Er legte rasch Hut und Stock auf den Tisch.

„Es wäre sehr beschämend für mich, wenn ich das nicht könnte,“ versetzte sie ernsthaft, aber mit tieferrötheten Wangen – sie hatte seinen zweifelhaften Blick wohl bemerkt.

Sie ging hinaus, und wenige Minuten darauf prasselte ein tüchtiges Feuer im Ofen, während Doctor Bruck die Fenster der Eckstube öffnete, um den lauen Märzodem erst noch einmal durch den mit dumpfer Scheuerluft erfüllten Raum strömen zu lassen.

Käthe trat ein. „Ich bitte, sich zu überzeugen, daß ich salonfähig geblieben bin, Herr Doctor,“ sagte sie, nicht ohne einen Anflug von Spott ihm ihre schlanken, rosigen Hände mit dem tadellos weißen Leinwandstreifen am Armgelenk hinstreckend.

Ein ausdrucksvolles Lächeln ging über sein ernstes Gesicht, aber er schwieg und war bemüht, das südliche Eckfenster wieder zu schließen, durch welches der Zugwind die Eingetretene so derb anblies, daß das braune Lockengeringel von ihrer Stirn wegwehte. Auch der Vorhang blähte sich auf und flog in die Stube herein; Käthe griff mit flinken Händen zu und suchte den steifen Faltenwurf wieder zu ordnen.

„Die gute Suse – wenn sie nur wüßte, welchen Streich sie mir spielt mit diesen Gardinen!“ sagte sie halb lächelnd, halb verdrießlich. „Ich muß das Zeug nun wohl oder übel hängen lassen, denn sie hat es sicher vom Vormund für mich erpreßt. Gemusterte Mullgardinen vor solchen Fensterbögen, in der schönsten mittelalterlichen Wohnstube, die sich denken läßt! … Ich hatte mir vorgenommen, sie wieder einzurichten, wie sie vor drei Jahrhunderten gewesen sein mag – mit runden, bleigefaßten Glasscheiben, mit Klappsitzen von Eichenholz, hier zu beiden Seiten der Fensternischen in die Wand eingefügt und mit Polstern belegt, und dort auf die massive Hausthür, von der die Stufen herabführen, sollten neue Metallbeschläge kommen. Die alten hat jedenfalls erst der Großpapa abreißen lassen; man sieht deutlich, wo sie gesessen haben. Und nun denken Sie sich die alte Suse mit ihrem Spinnrad in dem einen Fenster! … Ich hatte mir das wirklich sehr hübsch und anheimelnd ausgedacht – nun werde ich’s bei ihr nicht durchsetzen.“

„Aber ich begreife nicht – sind Sie denn nicht die Herrin?“

„O, die kann ich niemals herauskehren, wenn es dergleichen Wünsche gilt – ich kenne mich schon,“ versetzte sie fast kleinlaut. „Darin bin ich entsetzlich feig.“ Der Contrast zwischen diesem aufrichtigen Bekenntniß und der äußeren gebietenden Erscheinung der jungen Dame war so groß, daß es in der That eines scharfen Blickes in ihre rehbraunen Augen bedurfte, um sich zu überzeugen, daß sie vollkommen wahr spreche. Sie hatte ein [43] nicht sehr großes, aber schöngeschnittenes klares Auge mit einem kühlen Blick; er harmonirte mit der unbefangenen Sicherheit ihres ganzen Wesens. Wie ruhig und praktisch traf sie die Anstalten zur Aufnahme der Kranken! Das Sopha wurde als Bett eingerichtet, der plumpe mit Leder bezogene Lehnstuhl des Schloßmüllers aus der Fensterecke tiefer in das Zimmer gerückt, damit kein Zuglüftchen die Patientin streife; sie holte einen kleinen Tisch aus dem Alkoven und die weißgescheuerte Fußbank unter dem hochbeinigen Kanapee hervor – das geschah so unbefangen und selbstverständlich, als sei sie nie von der Mühle fortgewesen. Sie war aber auch so vertieft in ihre augenblickliche Aufgabe, daß man meinen konnte, sie habe die Anwesenheit des Mannes dort im südlichen Eckfenster ganz vergessen. Nur als sie die obere Schublade der Kommode aufzog und ein weißes Tuch mit roth eingewirkter Kante herausnahm, um es über das Tischchen vor dem Lehnstuhle zu breiten, wandte sie das Gesicht nach ihm und sagte: „Es ist etwas Schönes um diese altbürgerliche Ordnung – Alles steht und liegt am altgewohntem Orte. So ist es gewesen, ehe ich geboren wurde, und während meiner sechsjährigen Abwesenheit sind die Einrichtungsgesetze unverrückt geblieben – man ist sofort wieder heimisch.“ Sie zeigte auf den Spiegel über der Kommode. „Da hinter dem Rahmen guckt die Ecke des Hauskalenders, in den der Großpapa seine Notizen schrieb, und darüber steckt noch die Ruthe mit dem verblichenen Bande, die schon der Schrecken meiner Mutter gewesen ist.“

„Auch der Ihrige?“

„Nein, mich kleines Ding beachtete der Großpapa nicht genug, um sich mit meiner Besserung zu befassen.“ Sie sagte das durchaus nicht bitter; eher mit einer Art lächelnder Resignation. Dabei wischte sie den leichten Staubanhauch, der sich während Suse’s Kranksein abgelagert hatte, von den Möbeln und schloß auch die anderen Fenster. „Hier auf dem Steinsims müssen nothwendig Blumen stehen; ihr Duft soll meine arme Suse erquicken. Ich werde Schwager Moritz um einige Hyacinthen- und Veilchentöpfe aus dem Wintergarten bitten –“

„Da werden Sie sich an die Frau Präsidentin Urach wenden müssen; sie hat einzig und allein über den Wintergarten zu verfügen; er gehört zu ihrer Wohnung.“

Das junge Mädchen sah ihn groß an. „So streng ist die Etiquette drüben? Zu Papas Lebzeiten war der Wintergarten Gemeingut der Familie.“ – Sie zuckte die Achseln. – „Damals freilich war die vornehme Schwiegermutter meines Vaters nur dann und wann Gast in der Villa.“ Ihre klangreiche Stimme verschärfte sich ein wenig bei diesen Worten, aber sie warf gleich darauf den Kopf in den Nacken, als könne sie damit eine augenblickliche unangenehme Empfindung abschütteln, und setzte heiter lächelnd hinzu: „Nun, dann um so besser, daß ich zuerst in die Mühle ging, um mich zu acclimatisiren!“

Er verließ die Fensternische und trat zu ihr. „Ob man Ihnen aber drüben nicht sehr verargen wird, daß Sie sich nicht sogleich in den Schutz der Familie begeben haben?“ fragte er mit ernstem Nachdrucke, aber auch mit jenem Antheile, der zart einen Rath, einen Wink zu geben versucht, ohne zudringlich zu werden.

„Dazu hat man doch wohl nicht das Recht,“ versetzte sie rasch und lebhaft, während der leuchtende Carmin auf ihren Wangen sich verdunkelte. Dieses ‚Drüben‘ ist für mich gleichbedeutend mit der Fremde, in der ich den Familienschutz, wie Sie ihn nennen – nämlich das Gefühl der Zusammengehörigkeit – nicht voraussetzen kann, auch nicht bei den Schwestern. Wir kennen uns gar nicht näher; nicht einmal das dürftige Band eines kleinen Briefwechsels existirt zwischen uns – ich habe nur mit Moritz correspondirt. Als Papa noch lebte, wurde Henriette bei ihrer Großmama erzogen. Wir sahen uns äußerst selten und auch dann nur unter der Aufsicht der Frau Präsidentin. Meine Schwester, die Commerzienrath Römer, wohnte in der Stadt und starb auch sehr frühe. Und Flora? Sie war sehr schön und sehr gescheidt; sie war eine hochgefeierte junge Dame und machte bereits die Honneurs in unserem Hause, als ich noch tief in den Kinderschuhen steckte. Flora muß großartig beanlagt gewesen sein, weil man sich stets so namenlos bedrückt und eingeschüchtert in ihrer Nähe fühlte. Ich habe nie gewagt, sie anzureden, oder auch nur ihre wunderschönen Hände zu berühren, und noch heute fühle ich, daß es sehr unbescheiden von mir sein würde, wollte ich den Umgangston zwischen ihr und mir beanspruchen, wie er sonst zwischen Schwestern üblich ist.“

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