Hendrik Conscience - Abendstunden

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»Mein Sohn, ich weiß, warum du die Haide mehr denn jemand anders liebst, doch die Ursache davon just müssen wir zu heben trachten. Das Studium wird mehr als körperliche Arbeit das Bild, welches dich verfolgt, aus deinem Geiste vertreiben, und die Ueberzeugung, daß du bestimmt bist, ganz dem Dienste Gottes geweiht zu werden, wird dir helfen, die weltlichen Träume zu überwinden. Noch andere Gründe will ich dir anführen, welche auch wohl geeignet sein mögen, dich auf bessere Gedanken zu bringen. Jan, du tödtest dich selbst, so du dich durch unaufhörliches Jammern aufreibst. Meinst du denn, Gott könne dir die sündige Thorheit vergeben, wenn du bis zu deinem Tode darin beharrst? In deinem eitlen Traumleben denkst du nur einer Sache, kein Gedanke an Höheres, an himmlische Dinge steigt aus deinem Herzen mehr auf, oder nennst du das beten, was du etwa mit dem Munde sprichst, während dein Inneres die Gottheit höhnt, da du ein Menschenbild, selbst in dem Tempel des Herrn anbetest? Denkst du wohl daran, daß ein Grab deiner wartet, daß du deine Seele dem Bösen überlieferst, daß das ewige Feuer der Lohn deiner Gottlosigkeit werden muß?«

Der Ernst, mit welchem der Pfarrer diese Worte zu dem armen Jan sprach, hatten dessen Gemüth tief getroffen. Er meinte wohl, der Geistliche habe ihm schreckliche Wahrheiten gesagt, und erbebte innerlich bei der gräßlichen Drohung der Hölle. Eine Zeitlang stand er sprachlos da und blickte starr vor sich hin, dann erhob er das Haupt, wie jemand, der gewaltsam einen Entschluß faßt und sprach:

»Wohlan denn, Herr Pfarrer, ich will nach Mecheln gehn.«

»Morgen?« frug der Pastor hocherfreut.

»Morgen bereits?« frug der junge Bauer halb erschrocken.

»Morgen für immer?«

»Nein Jan, sprich doch nicht so dumm. Du kannst mehr denn einmal im Jahre deine Mutter besuchen, und während der Ferien hast du Zeit genug, deine Haide zu durchwandeln. Und dann, wenn du einmal Priester bist, kannst du leicht in einem Dorfe der Kempen 9 9 Kempen heißt die große Haide, welche den Norden von Belgien bildet. angestellt werden, und dann kannst du dein Leben recht friedlich und ruhig auf der Haide hinbringen. Morgen gehst du, nicht wahr?«

»Nun ja denn, morgen; so sei es,« rief Jan mit so schneidender Stimme, daß der Ruf das ganze Gebüschchen durchdrang.

»Morgen, morgen!«

Eine halbe Stunde später ging er an der Hand des Pfarrers dem Hofe zu.

VII

Als Monika das Dorf Moll und Kempnerland verließ, um ihrem Vater nach Frankreich zu folgen, war ihr Herz voll Betrübniß, und stets mußte sie an ihn denken, der nun um sie trauern und leiden mußte. Doch die zärtliche Liebe ihres Vaters und seine Bestrebungen, ihr nur Freude zu machen, verbannten nach einiger Zeit die Trauer aus ihren Zügen und aus ihrem Herzen. Die große Welt und die unaufhörlichen Vergnügungen, welche ihr geboten wurden, ließen die Erinnerungen aus ihrem vorigen Leben mehr und mehr in den Hintergrund treten, und wenn sie auch den einsamen Pachthof und ihn, der ihr Beschützer und Bruder gewesen war, nicht ganz vergaß, dann dachte sie doch seltener und mit weniger Innigkeit daran zurück.

Mit ihrem Vater in Paris angekommen, bekam sie bald die besten Lehrer, und da sie mit schneller Fassungskraft begabt war und durch die steten Ermuthigungen ihres Vaters sich ermuntert sah, lernte sie in Zeit von etwa vier Jahren Alles, was ein gebildetes Mädchen wissen muß, um in der Gesellschaft neben andern zu glänzen.

Bald erschien eine leichte Röthe auf Monika’s Wangen, auch nahm sie sichtlich an Kraft und stärke zu; ihre Gesundheit wurde fester und ihr Hinsiechen schien ganz gewichen. Man gewöhnt sich so bald an Alles und am leichtesten an das Glück. so ging es auch Monika; während eines ganzen Jahres ergötzte sie sich an Allem; Abendfeste und Bälle folgten unaufhörlich einander, sie gewann die Welt immer lieber und verlangte nach ihrem Beifalle.

Doch hielt dieser Genuß nicht lange stand; oft traten nun flüchtige Erinnerungen vor ihren Geist, und im Laufe des zweiten Jahres schien eine stille Träumerei wieder über sie zu kommen. Bei dem jauchzenden Rauschen der Musik, bei dem Glanze der Kerzen, inmitten des Jubels der Feste, blieb sie zerstreut, wie wenn ein geheimer Gedanke sie überall verfolgt hätte. Zuerst war dieß Aufwallen ihres Herzens nur schwach; sie bekannte ihrem Vater geradezu, daß sie noch oft an die Haide mit der prächtigen Buche und den wankenden Wachholdersträuchen denke, und dieselben recht lebendig vor sich sehe; doch lachte sie dabei und spottete mit ihrer Träumerqual, wie sie es nannte.

Sah sie auch in ihren Traumbildern zwischen dem Gebüsche der Haide den armen Jan, der so unendlich um sie trauerte? Wer weiß es? Immerhin bekannte sie nie etwas darüber weder sich selbst noch Andern.

Langsam aber regte sich eine Art von Widerwillen in ihr gegen diese Vergnügungen; sie ging nur zu Abendfesten und Gesellschaften, wenn sie nicht dem ernsten Zudringen ihres Vaters ausweichen konnte, und suchte stets mehr die Einsamkeit. Von Zeit zu Zeit regten sich ihre Lippen fast unwillkürlich, und ohne daß sie an Weiteres dachte, schwebte das seit lange vergessene Lied um ihren Mund. Die Röthe floh wieder von ihren Wangen, sie magerte ab und kränkelte wieder und dieß so, daß der arme Vater zu fürchten begann, er werde sein Kind überleben. Ein gelehrter Arzt, den er zu Rathe zog, rieth baldige Verehlichung als das beste und einzige Mittel und behauptete, Monika müsse unfehlbar genesen, so man sie bereden könne, eine Wahl zu treffen. Der Colonel dachte alsbald an seinen treuen Reisegenossen, den Lieutenant, und gab sich alle Mühe, Monika’s Aufmerksamkeit auf denselben zu lenken; er fand sie auch nicht gefühllos für dessen Liebesbezeugungen und für seine mannichfachen guten Eigenschaften, doch Liebe für ihn wohnte nicht in ihr; ihr Herz blieb eiskalt für ihn. Das schmerzte den Vater sehr; sah er sich doch nun des einzigen Mittels beraubt, auf welches er noch alle Hoffnung zur Rettung seines Kindes gesetzt hatte. Fast täglich bot er nun Alles auf, von ihr zu wissen, was sie wünsche, was sie begehre, was die Quelle ihrer Qual sei, doch sie sagte, sie sei nicht krank, und wußte meist seinen Fragen durch irgend einige Schmeicheleien ein Ende zu machen. Das einzige, was er aus ihr herausbringen konnte, war, daß sie nach Brabant und nach der Haide zurückzukehren verlange, kurz, daß sie eine Art von Heimweh habe.

Mehr denn einmal hatte er Monika versprochen, mit ihr nach dem Kempnerlande zu reisen und dort für lange zu bleiben, damit sich in der Haideluft ihre Gesundheit wieder kräftigen könne, doch immer kam durch die schnell einander folgenden Kriegsläufte ein Hinderniß dazwischen.

Gegen das Ende des Jahres 1813 endlich hatte er, durch sein unaufhörliches Andringen, vom Kriegsministerium das Versprechen erlangt, im nächsten Frühling einen dreimonatlichen Urlaub zu bekommen. Monika lebte, schien es, wieder auf, bei dem Gedanken an die Rückreise in das liebe Vaterland. Bald aber kamen aus dem Norden beunruhigende Nachrichten; fast das ganze französische Heer war durch die Russen und die Kälte aufgerieben, und niemand konnte voraussehen, welche Folgen diese Niederlage haben werde. Ein allgemeines Entsetzen hatte die in Frankreich zurückgebliebenen Krieger befallen ob der gräulichen Zeitungen. Der Colonel konnte Monika dieß Alles nicht verbergen, und sie erkannte nur zu wohl, daß nun nichts weniger sicher für sie sei, als ihre Reise nach dem Kempnerland.

Plötzlich kehrte der Kaiser ohne sein Heer allein aus Rußland zurück, und ließ durch den Senat einen Beschluß verkünden, durch welchen 350.000 junge Männer zu den Waffen gerufen wurden. Der Colonel erhielt ingleichen Befehl, an der Spitze seiner Leute sich zu dem Heere nach Deutschland zu begeben. Er brachte seine Tochter in ein anständiges Haus in Paris, und riß sich von der siechelnden los, um Napoleon über den Rhein zu folgen.

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