Hendrik Conscience - Abendstunden

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»Ja, ja, Ricketicketack!«

Und sie schlug in gleichem Takte, wie der Colonel, in die Hände.

»Erinnerst du dich nicht auch, Kind, daß ein Mann dich auf seinem Knie schaukelte und dich nach dem Takte darauf reiten ließ?«

Lena legte den Zeigefinger an die Lippen und schloß die Augen. Nach einem Augenblicke Schweigens sprach sie leise und wie zweifelnd:

»Der Mann . . . der Mann war . . . mein Vater.«

Der Colonel bebte an allen Gliedern; schon wollte er die Arme weit ausbreiten, um Lena in ihnen zu empfangen, doch hielt er sich zurück und frug noch:

»Sag dann mir auch Kind, heißest du wohl Lena? Bedenk dich wohl. Weißt du nicht, wie der Mann dich nannte, der dich auf seinem Knie reiten ließ?«

Lena schaute zu Boden und dachte lange nach, dann antwortete sie langsam:

»Er nannte mich liebe . . . liebe . . . liebe Monika.«

»Mein Kind! Mein Kind!« rief der Colonel, daß es weit über die Ebene scholl, – Monika lag an seiner Brust.

Sie hob ihr schwarzes Auge zu ihm auf, sie lächelte so süß; dann sank sie von Gefühlen überwältigt, kraftlos in seinen Arm.

So gingen sie, oft anhaltend, des Weges fort, bis sie in der Ferne den Hof zur Rechten sahen und nicht weiter konnten, ohne sich von ihm zu verweitern. Gewiß war es des Colonels Wille, nicht einen Fuß in das Haus zu setzen, in welchem Lena so viel Pein und Schmach gelitten hatte; vor allem scheute er den Anblick der rohen Pachterin, welche den Namen des ihr anvertrauten Kindes geändert hatte, um in Besitz des eisernen Kistchens und des darin verborgenen Schatzes zu kommen. Er zog auch mit einer Art von Ungeduld an Monika’s Hand, und trachtete durch Gespräche und Schmeichelworte ihre Aufmerksamkeit zu fesseln und von dem Pachthofe abzuwenden. Dieß läßt uns mit noch mehr Recht vermuthen, daß Monika ihm schon Alles erzählt hatte, und daß sie nur mit schwerem Herzen von dem jungen Bauern würde scheiden können, der sich ihrer, wie einer Schwester angenommen und sie so getreulich immer beschützt und beschirmt hatte. Wie viel Gutes Monika ihrem Vater auch von Jan gesagt hatte, so fühlte er doch stets noch einen geheimen Widerwillen gegen den Sohn der Quälerin seines Kindes, und am liebsten hätte er kurz und gut jede Verbindung mit der bösen Familie durch schnelle Abreise abgebrochen.

Trotz der Sorgfalt ihres Vaters aber riß sich Monika plötzlich aus seinen Armen, wandte das Gesicht dem Hofe zu und blieb sprachlos also stehen.

Der Colonel überließ sie einen Augenblick ihrer Rührung, die ihm ein Lebewohl an all ihre frühern Erinnerungen schien; bald aber sah er glänzende Thränen aus ihren Augen brechen und sprach:

»Kannst du, liebe Monika, dich über deine Entfernung aus einem Hause betrüben, wo dir so viel Böses gethan wurde?«

»Wird er nicht sterben?« seufzte sie.

»Denke nicht daran, Kind. Deine Entfernung wird ihn wohl in etwa betrüben, doch er wird sich schon bald trösten und dich vergessen.«

Eine eigne Gluth brannte aus Monika’s Auge.

»Mich vergessen?« rief sie. »Er, seine Schwester vergessen? Nie, nie. Ach, säh ich ihn doch nur einmal! . . . Ach da ist er! Jan! Jan!«

Und, einer verfolgten Hindin gleich, flog sie über die Haide hin bis zu dem jungen Bauern, den sie in der Ferne zwischen den Erlen vorübergehen gesehn hatte. Mit offenen Armen stürzte sie auf ihn zu, doch nicht fröhlich; eher lag ein tiefer Schmerz in ihrer Stimme, als sie sprach:

»Jan, ich gehe weg, weit, weit von hier.«

Der Jüngling betrachtete sie erstaunt und schien sie nicht zu verstehen. Sie aber wies die Haide hinauf und sagte:

»Sieh, da hinten kommt mein Vater. Das war die Stimme, welche stets in mir sprach.«

Der junge Bauer bebte erschrocken zusammen und seine Kniee schlotterten, als sein Auge auf den Colonel traf; sein Unglück schien in ganzer Größe vor ihm aufzutauchen. Von dem Vater ab wandte er das trübe Auge dann zu Monika, griff krampfhaft fest den Stamm einer nahen Erle, und lehnte Haupt und Schulter daran. Monika verstand den Schmerz, der ihn durchzuckte; sie schlang ihre Arme um seinen Hals, hob sanft sein Haupt von der Erle ab und drückte, zum erstenmale in ihrem Leben, einen glühenden Kuß auf seine Stirne, während ihre Thränen seine Wangen überflossen.

»Jan, Jan,« rief sie; »o sei nicht betrübt, mein guter Bruder, ich will ja noch zurück kommen.«

Diese Beweise ihrer Liebe beruhigten den Jüngling mehr; er blickte mit stillerem Schmerz auf sie hin, die noch immer einen Arm um seinen Hals geschlungen hatte, da unterbrach der Colonel durch seine Ankunft die drohenden Ergüsse ihrer beiderseitigen Gefühle. Er sah in all dem nur die Freundschaft zweier Kinder und lächelte freundlich dazu. Dem jungen Bauern näher tretend, faßte er seine Hand und sprach:

»Ich danke dir, Jan Daelmans, für alles Gute, was du an meinem Kinde gethan. Hast du je einen Beschützer nöthig, mein Sohn, dann findest du ihn in mir. Wir gehn nach Moll. Nun sei nur nicht betrübt über das Glück deiner Schwester Monika, das wäre nicht gar schön von dir. Komme gleich nach Moll in den Adler, da können wir noch lange zusammen sein. Ich muß dir aber doch ein kleines . . . «

Mit den Worten drückte er ihm einige Napoleonsd’or in die Hand; statt zu danken, blickte der junge Bauer ihn eher aufgebracht an, und schien selbst nicht bemerkt zu haben, was vorgegangen war.

»Komm nur, Monika,« fuhr der Colonel dann zu seiner Tochter gewendet fort, »wir müssen uns eilen. Für jetzt tröstet euch immerhin noch, denn in Moll könnt ihr noch lange genug zusammen sein.«

Mit feuchtem Auge faßte Monika Jan’s Hand und sprach, langsam sich entfernend:

»Bis gleich denn, Jan, bis gleich!«

Der junge Bauer schlug das Auge nieder und stand eine Weile regungslos da. Als er wieder aufblickte, war der Colonel mit Monika bereits lange hinter den Erlen verschwunden. Jetzt erst fühlte Jan etwas schweres in seiner Hand; er betrachtete die Goldstücke mit verachtendem Lächeln und warf sie weit von sich über die Haide hin. Dann sank er an dem Baume nieder und barg das Gesicht in der Hand.

V

Noch eine Stunde, und die Sonne übergießt die Haide mit ihren Strahlen; bereits ist sie im Steigen; das Dunkel weicht schon gen Westen zurück; ein geheimnißvolles, leises Gesumme verkündet schon das Erwachen der Natur.

In der Kammer des einsamen Hofes setzt die alte Uhr ihr Ticken ruhig fort; die dumpfe Stille der Nacht herrscht noch ganz daselbst; der Heerd ist kalt.

In der halbdüstern Ecke der Kammer steht ein Spinnrad, dessen Rocken noch voll des feingehechelten Flachses hängt, dessen Faden ungebrochen ist, wie wenn die Spinnerin es eben just verlassen hätte.

Zwei oder drei Schritte davon sehen wir die unbestimmten Umrisse einer Menschengestalt; es ist ein junger Mann, der niedersitzend das Spinnrad mit eigenem Ausdrucke besieht. Die Arme auf der Brust gefaltet, das Haupt gebeugt, irrt sein Auge von dem Rade zu dem nahen Stuhle, und von dem Stuhle wieder zu dem Rade. Seine Züge tragen den Stempel tiefster Betrübniß; wie gedämpftes Feuer strahlt es aus seinen Augen, wie wenn die Verzweiflung in seinem Herzen sich gefestet hätte, und doch irrt zuweilen ein Lächeln über seine Lippen. Wer ihn so dasitzen gesehen, der hätte glauben können, daß an dem Spinnrade etwa eine, dem Auge Anderer unsichtbare Spinnerin säße, mit welcher der Andere ein Augenzwiegespräch führte. Leise Töne, so leise, daß sie die Stille der Nacht nicht brechen, schweben durch die Kammer; der Jüngling legt den Finger an den Mund und er scheint zu horchen, obgleich er selber es ist, der bewußtlos singt:

Ricketicketack,
Ricketicketu,
Eisen warm,
Hoch den Arm,
schlaget zu,
Ricketicketu.

Nun steht er auf, nimmt einen Stab aus der Ecke und verläßt mit langsamen schritten die Kammer. Träumerisch geht er längs den Erlen hin und zerpflückt lächelnd Haideblumen. Am Rande der Landstraße schaut er über die Haide hin nach den kleinen Hügeln, die unfern sich erheben; Thränen drängen sich ihm in’s Auge, er setzt sich nieder und weint bitter.

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