Hendrik Conscience - Das Glück reich zu sein

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»Ja, was kann ich dazu; ich kann doch nicht gegen die Ratzen der ganzen Stadt zu Felde ziehen? Dies raubsüchtige Völkchen ist zu beständig auf der Wanderschaft und schleicht ruhig und ungehindert fort durch Pfützen und Ritzen; das zahlt ja keinen Miethzins, und wo es ihm einmal behagt, da läßt es sich ruhig nieder. Ich habe dir aber eben eine erwischt, Trese, eine kohlschwarze mit einem Schwanz, aus dem du dir leicht ein Paar Strumpfbänder hättest schneiden können . . . Aber, Frau, es sitzt dir heute die Haube wieder etwas schief auf dem Kopfe; was ist dir abermals in die Quere gekommen? Will es denn kein Ende nehmen mit den sauren Gesichtern?«

– »Ich mache ein Gesicht, wie es mir ansteht.«

– »Um so schlimmer, daß du es absichtlich machst. Den ganzen Tag hab’ ich’s gar wohl gemerkt, daß du dir einen Dorn in den Fuß getreten hast. Ich wollte wetten, es spukt dir wieder im Kopfe von Advokaten, von deiner holländischen alten Muhme, von Erbschaft, von Goldtönnchen und anderen Luftschlössern?«

– »Das sind nicht deine Sachen. Misch dich daher lieber nicht darein!«

– »Sieh, Treschen, laß mich dir einmal etwas sagen: aber in vollem Ernst, ohne Lachen.«

– »Ohne Lachen; das bist du nicht im Stande, Spaßvogel.«

– »O gewiß bin ich’s; höre nur. Wir leben nun, wenn mir recht ist, etwa fünf und zwanzig Jahre zusammen; nächstes Jahr am heiligen Johannistage feiern wir ja unsere silberne Hochzeit. Die ganze Zeit hindurch hast du mit Advokaten zu thun gehabt, Todten- und Taufscheine zusammengetrieben . . . und jeden Monat einige blanke Thaler den schwarzen Männern von der Justiz zu gesteckt. Wenn alle diese kleinen Sümmchen nun beisammen lägen, so machte das meines Bedünkens schon ein hübsches Stück Erbschaft aus, denn es gehen gar viele Monate auf fünfundzwanzig Jahre. Bis hierher habe ich mich ganz still dabei verhalten und dich gewähren lassen; aber jetzt ist Alles so teufelstheuer geworden, daß es Zeit wäre, ein bisschen klüger zu werden. Die Kartoffeln kosten ja, weiß Gott, fast zwei Franken die Metze; das Fleisch ist so hoch gestiegen, daß wir für den Preis eines gefegten Kamins gerade so viel bekommen, daß jeder ein winziges Stückchen auf sein Brod zerbröckeln kann, – und gar das Brod, das liebe Brod!«

– »Geh’ doch! Was liegt dir daran, was das Brod kostet!« scherzte Frau Smet. »Wenn nur das Bier nicht aufschlägt . . . «

– »Nun ja, so lange es geht, und sollten auch die Portionen noch dünner werden, bin ich nicht Willens, mich darüber abzuhärmen, lieb’s Mütterchen. Fröhlichkeit ist auch gutes Brod! Aber du bringst mich aus meinem Text. Was ich sagen wollte, ist dieses: du träumst den ganzen lieben Tag von lauter Tanten und Onkeln und von ungeheuern Erbschaften, die sie dir zufallen lassen sollen. Ich bitte dich, laß doch einmal diesen Quark fahren; denn es wird von Tag zu Tag bunter, und ich fürchte, es kommt dir noch gar der Rappel in den Kopf; und vor lauter holländischen Onkeln und Tanten kannst du am Ende deine Tage im Narrenhause beschließen . . . «

Die Frau stand auf und antwortete mit bissigem Lächeln: »Was man doch Alles ·von seinem eigenen Mann anhören muß! Glaubst du vielleicht auch, wie die andern, daß ich von gemeiner Familie herstamme?«

– »Gar nicht, Frauchen; ich glaube vielmehr, daß du aus guter ehrbarer Familie stammst, aus der Familie nämlich des Peter und des Paul und des Michel. Dein Vater besaß ja bekanntermaßen einen Trödlerladen; freilich, an hielt ihn für reich – um seiner Habsucht willen; aber als er plötzlich hinstarb, wurde vergebens nach klingender Münze gesucht und wir erbten nichts weiter als unser bescheidenes Häuschen. Und das war auch im Grunde genug. Deine Nichte trägt Citronen zu Kauf, deine Muhme plagt sich um altes Eisen und zernagte Knochen, und der Sohn deines Onkels ist Mitglied der hochlöblichen Feuerlöschmannschaft. Gute, brave und redliche Leut, das muß man sagen . . . aber daß ihnen viel Fett von den Fingern tropft, das, gestehe es selbst, ist eben auch nicht wahr.«

– »Wer spricht aber auch von meiner Familie in Belgien? – In Holland da giebt es der Van der Bergen die Menge.«

– »Und Jansens noch mehr. Schon fünf und zwanzig Jahre her suchst du unter allen Van der Bergen, ob keiner zu unserer Familie gehöre, und dieses Spiel hat dich bereits um, ich will nicht sagen wie viele Gulden ärmer gemacht. Lauter eingebildetes Zeug. Der Mensch fleht immer das, wonach ihn gelüstet. Geh nur einmal an das Werft bei der Scheide, wenn der Wind weht da richte deine Augen nach den treibenden Wolken: Was willst du sehen? Einen Reiter hoch zu Pferd? Napoleon? Einen Riesen? Eine Kutsche mit vier Pferden? Einen Drachen mit sieben Köpfen? Du brauchst nur zu wünschen und es steht vor dir da. Ja so ist es mit dir, Trese: du hast ein wahres Marionettenspiel in deinem Kopfe!«

Die Frau setzte sich wieder und sagte mit ernst bedächtiger Miene:

– »Sonderbar, wie du heute so fest auftrittst; es will mich fast bedünken, als ob du diesen Nachmittag bei unserem Advokaten gewesen seist. Der Schelm nämlich, nachdem er mich zwei Jahre lang an der Nase herumgeführt und manchen Gulden mir abgeluckst hat, für Siegel, Papiere und Documente, und das weiß ich Alles noch, sagt mir heute rundweg ins Gesicht, daß unsere Familie zwar groß, aber aus lauter armen Leuten bestehe. Indem er mir den ganzen Plunder Briefe, den er in Händen hatte, zurückstellte, ersuchte er mich freundlichst, ihn fortan mit meinen Besuchen zu verschonen!«

– »Nun, das heiße ich einen braven rechtlichen Advokaten: Er hätte dir ja noch manchen Gulden entlocken können, aber als ein ehrlicher Mensch will er dich nicht um dein Geld bringen und erteilt dir lieber kostenfrei einen guten Rath. Dergleichen Advokaten sind dünn gesät, wenigstens wie mir die Leute versichern, denn ich selber kann darüber nicht urteilen, und wenn diese Herren von meinem Gelde zehren müßten, dann würden sie nicht viel Butter für ihr Brod zu streichen bekommen.«

Dieses Gespräch schien der Mutter Smet den Gram, der sie den ganzen Tag über gedrückt hatte, etwas benommen zu haben, und mit erleichterter Brust sagte sie:

– »Sag was du willst, aber ich werde doch noch einmal reich, ehe ich mein Haupt niederlege. Ich bin aus guter Familie und früher oder später muß ich zu einer Erbschaft gelangen . . . Diese Nacht noch hat es mir geträumt, ich hätte einen Klumpen Gold, groß wie unsere Thürschwelle, gefunden . . . «

– »Wirklich?« rief lachend der Schornsteinfeger, »dann kannst du gewiß sein, daß du noch lange zu warten hast! hättest lieber von Spinnen träumen ollen, denn die bedeuten Geld . . . «

Plötzlich ließ sich draußen vor der Stiege ein Getöse vernehmen.

– »Was mag das sein?« fragte Smet horchend.

– »Nun, hörst du’s nicht?« spöttelte seine Frau, »die Ratzen klettern vom Boden herab, um dich recht auszulachen für den herrlichen Schmaus, den du ihnen gekocht hast.«

– »Das wäre doch wirklich ein Wunder,« murmelte Baes Smet; »hab’ doch alle Löcher und Spalten mit Kalk und Glassplitter zugestopft! Ich will einmal sehen . . . Es kann höchstens eine gewesen sein; denn es ist wieder alles still.«

– »Aber Smet,« begann auf’s Neue die Frau, »wenn wir so plötzlich einmal reich würden, was würdest du anfangen?«

– »Um Gottes Willen, Trese, schweig doch endlich einmal mit diesem unausstehlichen Liede von Erben und Reich sein. Wir sind ja wahrhaftig nicht übel daran. Schenkt uns der liebe Gott nicht täglich unser Brod und mir noch obendrein einen Schoppen Bier in heiterer Gesellschaft von Freunden; was sollten wir noch mehr wünschen?«

– »Nun, wenn du trotzdem unversehens ein reicher Mann würdest?«

Smet besann sich eine Weile und antwortete dann:

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