Hendrik Conscience - Der Geizhals

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»Vielmehr habt Ihr Unrecht, Euch zu betrüben,« entgegnete der Andere. »Cäcilia hat gestern ihre Kartoffeln in dem Topfe gewärmt und dazu ein großes Stück Butter geschmolzen.«

»Ein großes Stück?«

»Ich hätte den Topf waschen und spülen können.«

»Nein, nein, das durftet Ihr nicht thun.«

»Ich habe mich auch wohl gehütet; so haben wir etwas von dem Fette, das sonst verloren gegangen wäre.«

»Ich habe Euch falsch beurtheilt, Thys; Ihr seid ein braver Junge; falls mir auf meinem Sterbebette etwas übrig bleibt, will ich Euere Sorgfalt belohnen, Ihr könnt darauf rechnen.«

Da klopfte Jemand leise an der Thüre; man hörte deutlich eine schüchterne Stimme, die das Vaterunser betete.

»Schon wieder das Weib von Jan dem Mauerer!« rief Thys mit Ungeduld. »Sie hat noch nie etwas bekommen und ist doch mit jedem Tage wieder da! Was soll diese Hartnäckigkeit bedeuten? Sie ist vielleicht bezahlt, um mich zu quälen!«

»Schon wieder da!« meinte auch Onkel Jan. »Man sollte wohl geben und in einem fort geben! Steht auf, Thys, und jagt das Bettelvolk weg!«

Die Thür ging auf und ließ eine arme abgemagerte Frau erblicken, die ein vor der Kälte zitterndes Mädchen an der Hand führte. Sie fuhr fort ihr Vaterunser zu beten.

Thys war aufgestanden und rief die Frau barsch an:

»Zur Thür hinaus! Wir haben nichts zu verschenken! Ihr schleicht Euch wohl in’s Haus, um zu sehen, ob sich nichts fehlen ließe! Denn zur Arbeit seid Ihr zu faul! Hinaus, und macht schnell!«

Die arme Frau kehrte um und wollte das unbarmherzige Haus verlassen; Thys, sei es aus purer Bosheit oder um die Bettlerin zu schnelleren Schritten anzutreiben, stieß sie und das Mädchen so derb in den Rücken, daß die arme Kleine in den Schnee fiel und laut zu weinen anfing. Mit zornentflammten Augen und drohendem Finger sagte die Mutter:

»Das wird Euch Gott vergelten, Ihr Bösewicht!«

Doch Thys, ohne auf die Drohung sonderlich zu achten, schlug die Thür hinter ihr zu und setzte sich lachend wieder an den Tisch.

Beide schimpften weidlich auf Bettler, Diebe und Faulenzer, und fuhren dann ruhig fort zu frühstücken. Der Alte frug:

»Wie findet Ihr die Suppe, Thys?«

»Sie schmeckt ganz wohl, Onkel Jan! – Und doch nennt Cäcilia das eine Hundekost!«

Es war in feinen Augen zu lesen, daß er die Cäcilia mit Absicht erwähnt hatte.

»Doch Thys, merkt Ihr nicht, daß Cäcilia mit jedem Tage mehr vom rechten Pfade abkommt? Sie hält jetzt auf seine Bissen und prächtige Kleider, und verthut so viel Geld! . . . «

»Ob ich das merke, Onkel Jan! Ich spreche selten davon, denn Cäcilia ist das verhätschelte Kind; sie darf thun, was ihr beliebt: Butter essen, schöne Kleider tragen, Feuer anmachen, Geld verschenken! Ich bemitleide Euch, Onkel Jan, und erschrecke bei dem Gedanken, welche böse Folgen Euere blinde Nachsicht mit dem Mädchen nach sich ziehen kann; doch mehr noch bemitleide ich unsere arme Cäcilia, die verführt wird und auf dem schlimmen Wege täglich einen Schritt weiter kömmt.«

»Wie viel bleibt uns von der Butter übrig, die wir die verflossene Woche kauften?« frug der Alte in Gedanken versunken.

»Das halbe Pfund ist fast ganz auf,« war die Antwort.

»So? da muß also wieder ein Silberstück von einem halben Franken zu unserm Unterhalt ausgegeben werden? O du lieber Gott!«

»Es hat morgen Zeit, Onkel Jan.«

Dabei sah Thys mit geheimer Freude, wie der Alte voll Kummer die Hände über die Stirne faltete; ein eigenthümliches Lächeln zog über ein trotziges Gesicht, indem er fortfuhr:

»Ihr mögt es glauben oder nicht, Onkel Jan; doch ich sage die lautere Wahrheit: Cäcilia wird von Mutter Anna in Grund und Boden verdorben. Man tischt ihr dort allerlei leckere Bissen auf, man macht ein Feuer an, als wollte man das Haus niederbrennen, und spottet dazu unter, um ihr gegen uns Abscheu einzuflößen. Daß Cäcilia immer außer dem Hause ist und mit dem Gelde umgeht, als wüchse es ihr auf dem Rücken, das ist die Schuld der Wittwe; aber die scheinheiligen Leute wissen wohl was sie vorhaben; sie wollen sich eine Leibrente sichern, die ihnen tausend Procent abwirft.«

»Nun, Thys, Mutter Anna ist arm; bei dem Tode ihres Mannes konnte sie kaum die Kirchengebühren bezahlen – freilich wollte sie den Sarg aus Eichenholz haben und vier Messen lesen lassen. Ich begreife nicht recht, was Ihr mit den Ausgaben und der Leibrente sagen wollt!«

»Seht, Onkel Jan,« antwortete der Andere mit erkünstelter Traurigkeit, »ich will es nicht länger verhehlen; es lastet mir schon zu lange auf dem Gewissen. Dazu gebietet mir die Liebe, die ich meinem Wohlthäter schuldig bin . . . «

»Was bedeuten die trüben Worte? Ihr macht mir Angst!«

»Ihr habt wohl Grund dazu, armer Onkel Jan! – Hört nur, ich will Euch etwas mittheilen, das Euch verwundern wird; aber, um Gotteswillen, bleibt ruhig und gelassen; ich würde es mir nie verzeihen, wenn Ihr Euch allzusehr grämtet.«

»Nun, weiter?«

»Ihr wißt wohl, Onkel Jan, daß die alte Anna einen Sohn hat?«

»Ja, den kleinen Bart, [ Bartholomäus.] den Taugenichts, der meine Aepfel schnipfte, ehe der Hof ummauert war. Wenn der älter wird und nicht an den Galgen kommt, so verfehlt er sein Loos.«

»Doch das ist lange her, Onkel Jan; damals war ich noch nicht hier. Jetzt ist das Kind zum Jüngling herangewachsen und spielt eine andere Rolle, die um nichts besser ist. Des Sonntags, und zuweilen in der Woche, wenn es etwas zu thun gibt, beschäftigt man ihn in den Herbergen. Dort trinkt er Bier aus vollen Kannen, tanzt und singt und lacht, und ist obenan, wo es heißt: »Freut Euch des Lebens. «

»Schändlich genug! Was sagt Mutter Anna dazu?«

»Ja, die ist aus demselben Stoffe; sie hält so viel auf ihren Sohn, als ob ein Name schon im Kalender stünde. Und wißt Ihr jetzt, warum man Euerer Cäcilia auf dem Kapellenhoefken so sehr schmeichelt, warum man sie so reichlich bedient, und durch die Bande der Lüsternheit und des Hochmuths zu ketten sucht?«

»Nun, warum denn?«

»Weil die Wittwe zwischen ihrem Sohne und Cäcilia etwas anzetteln und Euerer Nichte den Jungen zum Mann geben will. Begreift Ihr jetzt, Onkel Jan?«

Der Alte schüttelte nachdenkend mit dem Kopf, wie Jemand der eine Erklärung nicht völlig versteht.

»Ich höre wohl, sagte er, doch was ist dabei für mich zu besorgen? Von mir hat Cäcilia doch keine Mitgift zu erwarten!«

»Guter Onkel Jan,« rief Thys mitleidig aus, »Euer edles und offenes Herz kann eine solche Falschheit und Habsucht nicht recht fassen. Ich muß mich klarer ausdrücken. Mutter Anna ist arm; ihr Sohn auch. Ihr aber seid reich.«

»Oh, oh,« entgegnete der Alte mit Entsetzen, als hätte er eine Gotteslästerung vernommen. »Wie? ich wäre reich? Von wem rührt diese Verläumdung her?«

»Freilich weiß ich es zur Genüge, Onkel Jan, wie schwer es uns fällt, aus einem Jahre in das andere zu kommen. Doch Mutter Anna macht sich ihre eigene Rechnung . . . und für einen Augenblick will ich den Irrthum der Wittwe annehmen. Sie ist arm, Ihr seid reich; Cäcilia erbt die Hälfte von dem, was Ihr zurücklaßt. Heirathet sie nun der Sohn der Alten, so bekommen diese Verschwender den schönsten Theil Euerer Habe in ihre Hände. So ist es kein Wunder, daß sie sich jetzt in Schulden stecken, um Euere Nichte an sich zu locken; denn die künftige Leibrente würde tausend Procent abwerfen. Habt Ihr jetzt verstanden?«

Der Alte sah zitternd und mit aufgerissenen Augen auf Thys, der sich an einer steigenden Angst zu freuen schien, und weiter sprach:

»Seht, Onkel Jan, die Taugenichtse hoffen, daß Ihr nicht mehr lange zu leben habt. Und kaum wird der alte Geizhals – so nennen sie Euch – unter der Erde liegen, so wird der Spielmann sich aufs Dach stellen; man wird das Geld vertrinken und verprassen; Bart in den Wirthshäusern herumziehen – der kleine Pfennig, den Ihr so mühsam zusammengebracht, vergeht so in Saus und Braus! Doch das ärgste ist dabei, daß unsere arme Cäcilia, am Ende vom Liede, auf nacktes Stroh gebettet sein wird, und dann ihre Lebzeit lang über ihre Verirrung zu weinen hat. Davor behüte sie der liebe Himmel!«

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